Ein Vorteil, wenn man nicht mehr soviel am Rechner zockt, ist der Umstand, dass man sehr viel mehr Zeit hat, entspannt durch das Netz zu surfen und somit haufenweise interessante Dinge zu finden.
So zum Beispiel dieses Video einer Tech-Demo zum ReacTable, in der die Möglichkeiten dieses Touchscreen-Tisches für eine Art Tabletop-Rollenspiel à la Hero Quest gezeigt werden.
Ja, das ist natürlich derzeit nichts weiter als eine technische Spielerei, eine akademische Fingerübung. Was mich daran aber so fasziniert, sind die Möglichkeiten digitale Informationsverarbeitung und Bilddarstellung mit dem guten, alten TableTop-Gameplay zu verbinden. Anstatt das Spielbrett aus dem Schrank zu holen, oder wie im Falle eines Warhammers, zuerst stundenlang Armeen und Schlachtfelder aufzubauen, räumt man kurzerhand die leeren Chipstüten des Vortages vom Wohnzimmertisch, holt ein paar Figuren aus der Tischschublade, schaltet den Tisch ein und legt los.
Vom im Video gezeigten Rollenspiel-Thema, über Strategiespiele aller Couleur bis hin zum klassischen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht.
Wäre ich Verantwortlicher bei einem großen Spielekonzern, ich würde eine Handvoll Leute nehmen, diese in einen Thinktank stecken und experimentieren lassen. Oder gleich direkte Kontakte mit entsprechenden universitären, akademischen Gruppen und Instituten aufnehmen und sie ein Stück weit finanzieren Das kostet nicht viel und es gibt mir genügend Spielraum, um im Falle eines Marktversagens oder Abflauens bestimmter Kundenvorlieben schnell genug attraktive Alternativen anbieten zu können, neue Zielgruppen zu erschliessen oder den alten Zielgruppen neues Zeugs verkaufen zu können.
Gut, vielleicht holt mich hier auch nur meine eigene Vergangenheit als Brettspiel-Fanatiker ein und das hier gezeigte Konzept ist in Wirklichkeit ein kompletter Griff ins Klo, ohne jede Chance darauf, von einer genügend großen Anzahl Kunden angenommen zu werden. Kann auch sein.
Ich find’s trotzdem spannend 🙂
Was möglicherweise auch interessant wäre, wäre die Idee evtl. sowas wie die alten Panzergeneräle oder Batlle Isle oder Advanced wars auf so einem Tisch zu zocken. Schnell noch die Uniform von der letzten Karnevalsfeier überwerfen und schon kommt man sich wie ein Eisenhower vor, der seine Karten vor sich auf dem Tisch liegen hat. :)GrußFrank
Exakt diesen Gedanken hatte ich auch, als die Szene mit der zoombaren Übersichtskarte kam. Man klickt nicht Einheitensymbole auf dem Bildschirm an, sondern man schiebt physikalische Objekte über die Karte. Spiele werden wieder „begreifbar“, ohne die Vorteile digitaler Informationsverarbeitung und -darstellung aufgeben zu müssen.
Was kostet so ein Tisch im Moment? Hab irgendwas von 20.000$ oder so im Kopf? Naja, egal, warte ich halt noch 20 Jahre bis meine Kinder/Enkel sowas in der Art von Milton Bradley unter Weihnachtsbaum liegen haben :)GrußFrank
In diese Richtung spielen ja auch die Augmented Reality-Games, die mit Hilfe einer Webcam und Symbolen einer Zusammenführung von virtueller und realer Welt ermöglichen. Ideen und Demos gibts dazu viele (siehe YouTube), aber bisher wohl nix für die breite Masse. Es gab vor einiger Zeit mal eine PS2 (oder PS3?)-Präsentation mit einem „Magic The Gathering“-ähnlichem Gameplay, bei dem die Monster aus den auf dem Tisch liegenden Karten ausstiegen und gegeneinander kämpften.
Jop, du meinst Eye of Judgment für die PS3 http://www.gametrailers.com/game/2643.htmlFand ich vom Prinzip her auch recht interessant, leider fehlt mir die nötige Hardware und das Interesse an solchen „Kartenspielen“Hatte diesen Reactable wohl mit dem Microsoft-Tisch verwechselthttp://www.popularmechanics.com/technology/industry/4217348.htmlDer kostet(e) glaub ich 20000$GrußFrank
Finde ich toll, und das nicht nur als alter Pen and Paper Sack dem bei sowas der Sabber läuft. Die Komponenten für das Ding sind relativ trivial und auch günstig zu haben – aber dann sowas draus zu basteln, toll.Und wie gesagt, wenn man das ganze marktreif macht und etwas Kreativität reinsteckt stehen einem ganz neue Welten im Bereich Brettspiel offen. Oder Tabletops, oder rundenbasierte Strategie …Nicht, das ich von der Spieleindustrie derzeit Kreativität und Mut für neues erwarte, wie schon gestern geschrieben – aber ich lasse mich gerne überraschen. So oder so: Sobald das Ding erschwinglich ist habe ich eins 🙂
John, seitens der Spieleindustrie werden solche Innovationen nicht auf den Markt gebracht. Die Spieleindustrie, namentlich die Konsolenhersteller und die Major Publisher sind zu festgefahren in ihren herkömmlichen Geschäftsmodellen und -strategien.Ich würde wetten, angesichts diverser ähnlicher Vorfälle in der Wirtschaftsgeschichte der letzten hundert Jahre, dass hier ein neuer Mitspieler nach vorne prescht, das Establishment links überholt und in nur wenigen Jahren ziemlich alt aussehen lässt. Und wir das noch erleben werden, BEVOR wir unseren Enkeln ratlos zusehen, wie diese unterm Weihnachtsbaum mit so neuartigem Zeugs spielen.
dann wirds wohl ein googletable oder ein i-board werden…nettes gadget jedenfalls… c+c oder wc 3 wären sicher auch witzig auf dem ding
Danke für den Tipp zum Vido. Sehr spannende Idee.
Zum Thema Low-Cost High-Tech noch ein kleiner Link, für diejenigen, die ihn nicht kennen:http://www.cs.cmu.edu/~johnny/projects/
hmhmich hätte sowas gerne für a) Brettspiele / Rollenspiele und B) Echtzeit-Strategiespiele… Einheiten mit beiden Händen bewegen (muss nichtmal ne Figur sein) , Zoomen, drehen… Och, zum Arbeiten usw. auch ganz nett :)@ MirkoDanke für den Link… Wenn ich jemals ein neues Hobby brauche, dann würde ich vermutlich anfangen so Zeug nachzubauen. :)Warum verkauft eigentlich keiner komplette Lösungen dazu für ein paar €? Alle z.b. interaktven Whiteboard Systeme die ich kenne sind ziemlich teuer, und in der Handhabung eher unpraktischer als das was der Jonny da zeigt..GrußD.