Downloadplattformen haben, so denkt man sich als Otto-Normal-Verbraucher, den großen Vorteil für den Betreiber, dass dieser ja nur Server-Kapazitäten und eine fette Anbindung benötigt, sich aber nicht mit den Unbillen eines ausufernden Lagersystemes herumschlagen muss, wie das zB. im analogen Versandhandel der Fall ist. Dort muss nämlich gewährleistet sein, dass man von gutgehenden Artikeln genug Ware vorrätig ist, um schnell liefern zu können und man muss bei neuen Artikeln gut einschätzen können, wieviel Ware man davon auf Lager haben muss, um nicht auf 20.000 Exemplaren des neuen Fahrradständer-Simulators 2010: Fußgängerzonen-Edition sitzen zu bleiben. Nicht so bei Download-Plattformen. Da liegt auf dem Server eine Art „Master“-Kopie des Fahrradständer-Simulators und ob nun 2 Leute eine Lizenz erwerben oder 20.000 ist im Grunde wurscht. Festplattenspeicher ist spottbillig und je mehr Kunden einkaufen, umso mehr Geld kann man in fette Leitungen stecken.
So zumindest die Theorie.
Nun ist aber gestern abend auf Steam folgendes passiert. Im Rahmen der aktuellen Steam-Christmas-Sale-Aktionen gab es unter anderem „Prey“ für schlappe 2 Euro und 25 Cent. Innerhalb kürzester Zeit haben soviele Leute bei diesem Angebot zugeschlagen, dass der von 2K zur Verfügung gestellte Vorrat an CD-Keys aufgebraucht war und hier folgendes zu lesen war:
“Our sale on Prey was so popular we ran out of keys!! If we can get more, we’ll try to bring this deal back. In the meantime, 2K Games has added BioShock to the set of daily deals on Steam, at 75% OFF today only. Happy holidays!”
Hihi!
Gut, ich weiß ja nicht, wie sinnvoll ein CD-Key hier noch ist, da Human Head den Master-Server für Prey bereits vor einer Weile abgeschaltet haben und es somit keine zentrale Instanz mehr gibt, die CD-Keys für Multiplayer-Sessoins abgleicht, aber dieser Vorfall ist auch deswegen so interessant, weil er verdeutlicht, was man beim Software-Kauf eigentlich als Gegenleistung für die Zahlung erhält: Man kauft keine Software als Ware. Man bezahlt zwar auch (!) für den Gegenwert einer Verpackung, eines physikalischen Datenträgers oder eines gedruckten Handbuches, doch im Grunde erwirbt man nur eine Nutzungslizenz. Und in diesem Falle stellte 2K Valve eine begrenzte Anzahl von Nutzungslizenzen für Prey zur Verfügung, die auf Grund hoher Nachfrage sehr schnell “aufgebraucht” waren.
Man kann tatsächlich Mangelwirtschaft im Digitalen Zeitalter betreiben. Man kann sich tatsächlich selber ein Bein stellen und sich gute Geschäfte versauen, weil man immer noch versucht den Handel mit digitaler Information in analoge, herkömmliche Muster zu pressen. Irgendwie faszinierend …
Anyway, sollte es 2K doch noch schaffen vor Ablauf der Christmas-Aktionen den Key-Generator anzuwerfen (man stelle sich vor, wie ein 2K-Angestellter in den Keller geht und dort versucht per Handkurbel eine alte, verstaubte und versiffte Maschine in Gang zu bringen) … wer Prey noch nicht hat, wer Gefallen an einem schönen OldSchool-Shooter hat und wem nicht schlecht wird, wenn in manchen Leveln wild mit Oben, Unten, Rechts und Links durcheinandergeworfen wird … 2,25 € sind ein höchst angemessener Preis, um bei Steam Software zu mieten. Und zieht man sich Patch 1.4 aus dem Netz, bekommt man sogar eine von Steam und offiziell vom traditionellen Kopierschutz befreite Exe ins Haus, um aus der Miete einen vollwertigen Kauf zu machen.
Zudem … es gibt eh viel zu wenig Spiele, in denen man via Jukebox Heart, Blue Öyster Cult oder Judas Priest-Songs nach Belieben abspielen kann 🙂
Prey rockt!
Prey rockt? Wann hast Du Deine Meinung geändert? War das nicht ih-bäh-zu-einfach?
Neenee, niemals. Prey war so ziemlich der letzte Shooter, an dem ich voll und ganz meine helle Freude hatte. Gerade der Umstand, dass man nicht „stirbt“, nicht aus dem Spielfluss gerissen wird, fand ich große Klasse.
Prey ist toll, das is wahr – sehr schönes Spielchen. Und wer auf Steam einkauft is eh selber schuld (scheisse, ich hab Torchlight und Zombie Driver da gekooft). Verpackungen-ins-Regal-stellen,-verstauben-lassen-und-unnötig-Platz-einnehmen“ teh win 😉
Ihr seid alle Sünder und werdet für eure Freveltaten in der Hölle schmoren – sowohl die Steamer, als auch die Preyer.
So und damit hier auch was sinnvolles steht, wollte ich nur mal sagen, das ich demnächst noch mal einen Versuch unternehmen werde den RTCW SP durch zu daddeln. Viel mir beim aufräumen wieder in die Hände, naja, ich mochte den MP recht gern, aber mit dem SP bin ich damals nicht warm geworden.
Ich hab mir Prey neulich [= vor einiger Zeit] auch fuer 5€ bei Saturn geholt… gibt es dort immer noch.
Falls ihr es damals zum Release nicht mitbekommen haben solltet, möchte ich hier nochmal alle vor dem Steam-Bioshock-Angebot warnen: Erzwungen deutsch (keine herrlichen Originalakzente), erzwungen geschnitten 😦
Hätte ich das gewusst – bäääh!
Prey ist aber nett – ich hab’s irgendwann mal umsonst bekommen und aus Neugier gespielt – vergeuden tut man seine Zeit damit keinesfalls.
Habe Prey erst kürzlich zum ersten mal gespielt und fand es sehr unterhaltsam. Ein Shooter ganz nach meinem Geschmack mit dem gewissen Trashfaktor, der sowohl traditionelle als auch innovative Ansätze bot.
Als nächstes werde ich mich mal an Dark Messiah of Might and Magic machen. Die Uncut für um die 5€ bei den Östereichern erworben. Da sag nochmal einer man könnte nicht auch für ein kleines Taschengeld gute Spieleunterhaltung bekommen.
http://www.amazon.co.uk/Take-2-Bioshock-PC-DVD/dp/B000V1VZNE
Hm, mein Fehler. Nur wer war das dann? 😦