Vorhin zum Essen verabredet gewesen. Die Dame verspätet sich etwas. Ja, das ist normal und nicht weiter erwähnenswert. Immerhin wird jedes Mal Bescheid gegeben und nicht einen stundenlang ahnunglos in der Kälte warten lassen. Bis dahin also alles im Rahmen.
Da war neben dem Restaurant aber so ein Buchladen. So mit Mängelexemplar-Grabbelkiste …
Jetzt bin ich 20 Euro ärmer, aber eine dicke, schwere Tasche mit 8 Büchern reicher.Weil ich ja grad nix zum Lesen hab und so …
Dicke Bücher. Ganz dicke Taschenbücher. Querbeet durch irgendwelche unbekannten Fantasy-Zyklen, mittendrin das nicht weniger fette „Heyne Science Fiction Jahr 2007“, dann „Weltengänger“ von Sergej Lukianenko (jenerwelcher von Wächter der Nacht) und abschliessend einige Historien-Romane von Laura Joh Rowland, die nicht ganz so fürchterlich kitschig sind, wie der übliche „Ergreifende Frauenschicksale im dunkelsten Mittelalter *hach, schneuz*“-Rotz, mit dem man sonst an den Ladeneingängen bestsellertischstapelmäßig zugeballert wird.
Romane der letzteren Dame hatte ich vor zwei Jahren meiner Mutter geschenkt, die ganz begeistert war, dass es sich eben NICHT um den üblichen „Ergreifende Frauenschicksale im [insert timeperiod] *hach, schneuz*“-Rotz handelte (gut, vielleicht nicht mit den selben Worten, aber in etwa mit dieser grundlegenden Aussage), sondern um spannende, flott geschriebene und die Samurai-Gesellschaft Japans auch für unwissende Langnasen aka Europäer sehr gut nahebringende Kriminalromane zur Edo-Zeit, so um Anno Domini 1600.
Will damit sagen … eigentlich wollte ich bis zum Release von „Drakensang – Am Fluß der Zeit“, quasi zur geistigen Vorbereitung, das Sequel diesmal als Magier durchflimmflammen. Stattdessen kaufe ich Druckwerke, als ob morgen bundesweit Bücherverbrennungen durchgeführt werden.
Egal, der Tag hat schliesslich 24 Stunden. Schlafen und Essen ist Firlefanz, die Arbeit wird geschwänzt und Privatleben sozialer Natur findet einfach nicht statt. Priorisierung ist schliesslich das A und O, wenn man sich in dieser unseren komplexen und fordernden Gesellschaft behaupten will, nicht?
gib es doch einfach zu:
In England verheizen verarmte Senioren jetzt schon Second-Hand-Bücher, vor allem natürlich dicke Bücher wie Enzyklopädien, die man schon für ein paar Pennies kriegen kann.
„Book-burning seems terribly wrong but we have to get rid of unsold stock for pennies and some of the pensioners say the books make ideal slow-burning fuel for fires and stoves,“ the paper quoted one shop assistant as saying.
„A lot of them buy up large hardback volumes so they can stick them in the fire to last all night.“
http://blog.fefe.de/?ts=b5bda986
http://www.cnbc.com/id/34703166
Also sooo kalt ist es hier noch nicht. Noch.
Hi
könntest du mir den Namen des erwähnten Edo Romans mitteilen?
Scheiß Japansucht 😉
„Der Kirschblütenmord/Die Rache des Samurai“. Zwei Romane in einem Band. Die ersten beiden Romane um Sano Ichiro, den Sonderermittler des Shoguns. Dann noch „Das Geheimnis der Konkubine“.
Das passiert halt, wenn grüne Gutmenschen »Bildung« billig machen und bösen CO2-Brennstoff teuer…
In der DDR waren Brötchen auch billiger als Tierfutter.
Rate mal, was die Tierchen zu fressen bekamen…
Tzz, tzz, haben sie dich also dran gekriegt, wen ich paranoid wäre, würde ich davon ausgehen, das der Buchladen und die dich warten lassende Dame unter einem Hut stecken. Aber ich bin zum Glück nur verrückt genug zu glauben, das Frauen nur deshalb existieren, damit Männer ihren Hobbys nachgehen – alles nur eine Verschwörung des Großkapitals.
wenn die dame wüsste das er die nächsten 50 Nächte auf dem Sofa verbringt (Lesend) währnend ihr im Bett die Füsse abfrieren würde die den Buchhändler zerreissen…
zumindest gehts meiner Frau so 🙂
Gruß
D.
Äh, also im Bett kann man doch auch lesen, oder?
Aber sie bei Licht nicht einschlafen…
Gruß
D.
danke 🙂
Oh ja, dass Problem kenne ich gut 😉
Haha da hab ichs gut. 30 Sekunden dunkel und sie pennt -> Licht wieder an 😀
Ich habe überhaupt keine Frau und kann in MEINEM Bett machen was ich will 🙂