Eine Frage des Blickwinkels

EA möchte das Feature “Multiplayer-Modus” nur noch Erstkäufern ihrer Software zugestehen. Gebrauchtkäufer sollen dieses Feature extra hinzukaufen müssen.

Und was benötigen Firmen, die hoffen mit solchen Geschäftsideen erfolgreich zu sein?

Richtig. Genug extrem geduldige, bzw. weniger höflich ausgedrückt, genug brunzdumme Konsumschafe, die alles mit sich machen lassen.

Gibt es solche Leute in ausreichendem Maße, damit EA und jeder andere Publisher mit solchen Ideen Erfolg haben können?

Ja, die gibt es. Mehr als man meinen könnte und genug, um zum Schluss zu kommen, dass der wirkliche Grund für das SETI-Projekt darinlag, dass man hier auf der Erde kein intelligentes Leben finden konnte.

Wird so also die Videospiel-Zukunft aussehen?

Nein.

Warum nicht?

Weil sich die Publisher langfristig ins eigene Fleisch schneiden werden, wenn sie auf diese Weise a) die eigenen Produkte noch schneller entwerten, als das ohnehin schon passiert und b) jede Einschränkung des Gebrauchthandels direkte Auswirkungen auf den Erwerb neuer Spiele hat. Die dem Konsumenten zur Verfügung stehende Kaufkraft ist nämlich beim Kauf neuer Spiele gebunden und wird durch den Verkauf alter Spiele teilweise wieder freigesetzt, so dass schneller und öfter neue Spiele gekauft werden können. Und schaut man sich die Kaufkraftentwicklung der letzten Jahre an, so wird man nicht umhinkommen festzustellen, dass dem Konsumenten im Laufe dieser Zeit nicht unbedingt mehr Kaufkraft zur Verfügung stand. Hat man zudem in den letzten zwei Jahren nicht ganz hinter dem Mond gelebt, so wird man auch nicht umhinkommen festzustellen, dass, wenn wir viel Glück haben, die Konsumentenkaufkraft in den kommenden Jahren vielleicht nur stagnieren und nicht zurückgehen wird. Die Konsumenten werden nicht MEHR Geld für Spiele ausgeben können, weil da nicht MEHR ist, selbst wenn sie wollten.

Ist sich EA dessen nicht bewusst?

Nehmen wir an, es gibt bei EA Leute in verantwortlicher Position, die genug Grips im Schädel haben, um ihren Blick von den vierteljährlichen Quartalsergebnissen zu heben, um entsprechende volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu erkennen. Nehmen wir ferner an, diese Leute wollen entsprechende Ideen nicht umsetzen oder sie wehren sich gegen die Umsetzung solcher Ideen. Was sind diese Leute dann nach kurzer Zeit? Genau, gefeuert! Denn hier geht es nur um kurzfristige Maßnahmen, um die Umsätze kurzfristig hochzujagen oder vielleicht nur zu halten, damit die Investoren nicht sauer werden.

Aber, haben die Investoren denn kein Interesse an einer langfristig stabilen Firma, die auch noch in zehn, zwanzig Jahren Dividende abwerfen kann?

Manche haben dies, ja. Die investieren aber nicht in Videospiel-Firmen. Wer hier investiert, schaut nur auf die wirtschaftlichen Kenndaten der Branche und das unglaubliche Wachstum, welches hier in den letzten zehn Jahren hingelegt wurde. Da will man mitprofitieren und schnelle Gewinne erzielen. “Langfristig” ist hier nicht von Interesse.

Was müsste aber passieren, damit diese Strategie aufgeht? Wie sähe die ideale Welt für einen Major Publisher aus?

Nun, das Geld wächst nicht auf den Bäumen und zusätzliche Kaufkraft kann man sich in den nächsten Jahren abschminken. Ein Austrocknen oder Abschöpfen des Gebrauchtmarktes wurde nur dann keine negativen Folgen haben, wenn der Konsument seine verfügbare Kaufkraft neu priorisiert. Sprich, er verzichtet auf etwas, um sich weiter Spiele leisten zu können. Der Rückgang der Umsätze für Musik, beim gleichzeitigen Wachstum der Umsätze für Mobilfunk, Filme und Spiele legen den Schluss nahe, dass dies schon geschehen ist. Ob dies in Zukunft aber weiterhin so passieren wird, ob es nicht im Laufe der kommenden Jahre andere Konsumschwerpunkte geben wird? Gut möglich, denn die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Was uns zur ersten Frage zurückführt:

Was benötigen Spiele-Publisher, die hoffen mit solchen Geschäftsideen erfolgreich zu sein?

Genug Kunden, die ihr letztes Hemd und die Seele ihrer Großmutter verpfänden würden, nur um weiterhin den neuesten Zock zocken zu können.

Zeitgleich werden wir aber einen noch größeren Anstieg der Schwarzkopierrate erleben, da nicht wenige Kunden ihre mangelnde Kaufkraft mit einen Mausklick in der jeweiligen P2P-Applikation, bzw. durch einen Anruf beim Kumpel/Arbeitskollegen/Kommilitonen mit den fetten USB-Wechselfestplatten kompensieren werden.

Wo wird dies letztendlich hinführen? The Great Videogame-Crash, Part Two?

Jain. Zumindest nicht in der Form. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Zahl der Kunden, die das alles klaglos mit sich machen lassen, im Lauf der Jahre immer kleiner werden wird. Der Markt wird sich auf hohem Niveau konsolidieren, es wird jede Menge an Fusionen und Übernahmen geben, es wird pro Jahr weniger (!) Spiele seitens der Majors geben, um mit der schrumpfenden größten, homogenen Konsumentengruppe weiterhin die notwendige Rendite erzielen zu können. Um diese Gruppe herum wird es aber eine unüberschaubare Menge kleiner Publisher und Indies geben, die mehr oder weniger erfolgreich versuchen werden, diejenigen Nischen abzudecken, welche die Majors ihnen kampflos überlassen haben. Die Branche wird sich im Laufe der kommenden Jahre verändern und es ist durchaus möglich, dass es in zwanzig Jahren keine Major Publisher wie EA oder Ubisoft mehr geben wird. Das werden wahrscheinlich nur noch bekannte Namen im Besitz großer Mischkonzerne sein, die den größten Batzen im Gesamtmarkt oligopolartig schön unter sich aufgeteilt haben, während in den Nischen noch harter Wettbewerb und “freier” Markt herrscht. Zu klein für die Majors und folglich auch frei von deren Interessen.

Und Du meinst wirklich, dass es so kommen wird?

Vielleicht? Vielleicht auch nicht? Ich spekuliere hier nur mehr oder minder fundiert ins Blaue hinein, bin ich doch nur ein Hobby-Archäologe mit dem Spezialgebiet “Computerspiele aus der Zeit vor dem Schwarzen Online/DRM-Loch” und habe von Wirtschaft keine Ahnung 🙂

21 Kommentare zu „Eine Frage des Blickwinkels

  1. Ich sach mal so: Die machen das schon.

    Mittlerweile ist es mir ziemlich egal, wie und ob der Spielemarkt, wie er heute aussieht, weiterbesteht/überlebt. Ubisoft & Co. werden schon wissen, wie das geht. Mir egal.
    Ich treibe mich gerade dank http://www.wolfire.com/humble ziemlich heftig in der Indie-Welt rum, finde http://www.continuitygame.com/index.html großartig und bin hochgradig von http://www.bit-blot.com/aquaria/ entzückt.
    Darunter leiden WoW (nicht schlimm) und Drakensang 2 (schon schlimmer) ziemlich (vom Witcher und der Frau Venetica ganz zu schweigen), aber so ist das dann halt.
    Außerdem lachen mich diverse Arenas, Baldurs Gates, Ednas, goldige Bones, Dooms, ach, und noch 1000 andere Spiele vom Regal aus an. Wollen alle noch gespielt werden.
    Von daher bin ich eigentlich sogar hochgradig dafür, dass jetzt sofort ALLE großen Spiele-Publisher austicken und in sofortiger Folge ruckzuck pleite gehen.

  2. „Von daher bin ich eigentlich sogar hochgradig dafür, dass jetzt sofort ALLE großen Spiele-Publisher austicken und in sofortiger Folge ruckzuck pleite gehen.“

    Hmm, wo war jetzt nochmal diese alte orientalische Lampe?

  3. Irgendwie wundert es mich, dass um diesen Schritt von EA soviel Wirbel gemacht wird. Diese vorgehen ist mittlerweile schon verbreitet und hat sich bereits durchgesetzt. Bioshock 2 ist dabei ein gutes Beispiel und das hat sich wie geschnitten Brot verkauft. Das ganze Steam System baut darauf auf, dass der Sekundärmarkt abgeschöpft wird.
    Ich hab auch nicht das Gefühl, dass durch dieses System sich irgenwas groß ändern wird, es wurde bereits von den Spielern angenommen, leider aber es ist die Realität.

    Im Zusammenhang mit EA ist nur witzig, dass EA nach dem erscheinen der Nachfolger gerne die alten Server abschaltet.
    Jetzt frag ich mich: Wenn jemand „Sportspiel:09“ MP zockt dann behält er das Spiel ja meistens bis er sich den Nachfolger kauft. Dann verkauft er das Teil natürlich gern um „Sportspiel:10“ mit zu finanzieren.
    Soweit so gut.
    Jetzt kauft jemand am Sekundärmarkt (Gamespot etc..) „Sportspiel09“ der will entweder nur SP zocken, oder MP wofür er sich den MP-Pass zulegen muss. OK….., nur hat EA die Politik die MP Server ihrer Spiele nach einiger Zeit abzuschalten, aber warum sollten sich die Leute dann den MP Zugang freischalten lassen?

    Sieht hier noch jemand ein gewisses logisches Paradoxon? 😉

    http://www.4players.de/4players.php/spielinfonews/PC-CDROM/3941/1994573/Electronic_Arts.html

    BTW. Die Leute bei EA sollten sich lieber mal gedanken machen warum die Konsumenten ihre Spiele so schnell wieder los werden wollen. Wenn man an Länge und Qualität ansetzen würde, würde das vielleicht mehr einbringen.

  4. Naja, ich erwarte mir da nicht zuviel des Guten. Die meisten Gamer sind nunmal so, wie sie in zahhlossen Verrissen immer wieder beschrieben werden – strunzdumm. Jeder Scheiss wird gekauft, ganz egal zu welchen Bedingungen. Mit Schuld daran haben sicher die Spielemedien, die seit Jahren grundlos jedes zweite groß angekündigte Spiel schon weit vor Erscheinen in den Himmel loben. Otto-Normal-Gehirnschneckenträger kann da quasi gar nicht anders als zu kaufen. Für mich bedeutet das in absehbarer Zukunft, dass auch mein letztes Abo in dem Bereich gekündigt wird: Wenn ich kaum noch ein neues Spiel kaufen mag, weil es absolut unakzeptabel vertrieben wird, gibt es keinen grund mehr, sich darüber zu informieren. Mich würde das zumindest von dem Anspruch, jedes interessante Spiel gespielt zu haben, befreien. Das Geld dafür hätte ich mittlerweile längst – alleine die Zeit fehlt. Da stapeln sich dutzende Spiele vom Niveau eines GTA4 oder Dragon Age, die allesamt für weniger als 20€ gekauft wurden, im Regal. Ehrlich – wenn ich heute aufhören würde neue Spiele zu kaufen, hätte ich immer noch auf Monate, gar Jahre genug neues Futter um durchzuhalten. Und danach gibt es immer noch Baldurs Gates und Planescapes genug, um nach Emulatoren zu graben und kein einziges „neues tolles feature“ der neuen Generation Spiele vermissen zu müssen. Eher im Gegenteil.

  5. Herzlich Willkommen in der Nische! Der Mainstream-Publisher will Dein Geld nicht mehr, er braucht es auch nicht mehr …

    Und jetzt, wo Du nicht mehr permanent dem neuesten heissen Shice hinterher rennen musst, wirst Du auch die Muße finden, kleine Nischen zu entdecken. Ich persönlich, auch wenn ich gerade mit anderen Titeln mehr als beschäftigt bin, freue mich auf morgen, wenn Eschalon Book 2 veröffentlicht wird (http://basiliskgames.com/eschalon-book-ii). Das ist zum Beispiel meine Nische 🙂

  6. Leider ist die Fifa-Serie von EA, das ist das einzige Mainstream-Spiel das mir wirklich was abgibt. Sollen sie also machen was sie wollen.

    Ich spiel Mount&Blade und so Zeug. 😀

  7. Wenn man sich in den Foren herumtreibt gibt’s genügend Konsumlemminge, die diesen Schritt von EA auch gut heissen, verstehen und verteidigen. Mit Sicherheit wird weiter kritiklos gekauft.

    Die Masse der Spieler, die heute unterwegs sind, sind mit Jamba-Sparabo und ohne physischen Musikdatenträger aufgewachsen, denen ist schlicht egal, wie verdongelt das neue Fifa-Soccer ist.

    Ich bin auch raus aus der Hypemaschine. Ich bin jetzt ein SERIAL GAMER, spiele und geniesse ein Spiel ohne Hetze und kaufe erst dann das nächste, wenn ich wirklich durch bin. Ich habe eine kleine Liste von Titeln die mich interessieren und über die ich mich im Internet informiere. Da bekommt man die Hypemaschine erstmal richtig mit, wie sie von Titel zu Titel zieht, hochgejubelt, aberverkauft, der nächste Bitte 🙂

    Mein vorletztes Spiel war übrigens endlich mal Ultima 7 – The black gate – 18 Jahre hatte ich „zu wenig Zeit“ das endlich mal durchzuspielen – bis jetzt 😉

  8. Ach shice ja…….genauso lange will ich das endlich mal zocken….und die Wing Commander Erweiterungen….

  9. Bezüglich der Masse der Spieler … ich denke, das hat nur begrenzt etwas mit dem Alter zu tun.

    Nicht wenige Menschen wollen oder können sich nicht näher mit Dingen beschäftigen, die sie unmittelbar umgeben, weil sie damit zufrieden sind in ihrer kleinen Ignoranzblase zu existieren. Da gibt es keinen Willen, Antrieb mal aufzuschauen oder gar die Dinge aus einer anderen Perpektive zu betrachten. Man tut nur das, was einem unmittelbar durch den Kopf schiesst. Kinder werden ohne zu überlegen in die Welt gesetzt und danach auch nicht erzogen. Ehepartnerschaften werden geschlossen, weil es halt so üblich ist und im selben Moment betrügt man den Ehepartner nach Strich und Faden. Man steckt in einem miesen Job, hat aber weder den Antrieb noch den Wunsch an dieser Situation etwas zu ändern und schiebt die Schuld an allem, was einem an schlechten oder vermeintlich schlechten Dingen passiert, immer den Umständen oder anderen Menschen zu. Man selber ist immer nur das Opfer, man gefällt sich in dieser Rolle. Man leidet und klagt, aber man tut nichts, um etwas zu ändern.

    DAS sind die Leute, die alles mit sich machen lassen.

  10. Ist bei mir ähnlich. Haufenweise ungespieltes Zeug hier rumliegen und es gibt noch viel mehr das ich mir zum kleinen Preis noch kaufen kann.
    Gerade erst Just Cause (ja den 1. Teil;)) durchgespielt, als nächstes ist mal wieder ein Adventure (Ankh3) dran, oder doch lieber ein Racer (Burnout Paradies)?

    Spiele in Hülle und Fülle, ich bin für Jahre ausgelastet bei der Freizeit die mir bleibt.

    Meinetwegen können die Majors machen was sie wollen und mich gerne haben 🙂

    @ Harzzach: Gute Idee mit den Fragen und Antworten.

  11. wenn man die ganze Maschinerie lange genug mitverfolgt hat, dann baut man irgendwann die nötige Distanz auf und hechelt nicht mehr allem angeblich Neuen hinterher. Ich habe sowieso eher Vorlieben für Retro-Titel aus den 80ern, die sind teuer genug. Auch 90er Jahre Games dürfen es gerne sein. Die aktuellen lasse ich meist, ich habe kaum Zeit zum SPielen, daher wäre „Kaufen zum Release“ für mich die reine Geldvernichtung, da das Produkt ins Regal wandern würde. Ich kaufe eher Games aus den alten Generationen, die kann man sehr günstig bekommen. Von den ca. 3000 Games in meinem Regal sind vielleicht 20% angezockt worden, einige davon sogar zuende gebracht. Die reichen bis an mein Lebensende, da bin ich sicher.
    Vor allem eines merkt man bei den Publishern, sowohl von Konsolen als auch von Games: man versucht die Kundenbindung wirklich mit Haut und Haaren, ganz besonders wichtig ist auch das Anbieten von Zusatzdiensten in der Form von Dauerschuldverhältnissen (Abos wie Xbox-Live). Und genau diese Abhängigkeiten sind es, die ich nie leiden konnte und vor denen ich mich glücklicherweise immer ferngehalten habe.
    Die Hersteller werden sich ins eigene Fleisch schneiden. Wenn ihre Produkte immer weiter standardisiert, optimiert (von allen liebenswerten Etras befreit) und liebloser gemacht werden, dann wird diese „Einweg-/Wegwerfartikel“-Mentalität genau ihr verdientes schnellebiges Schicksal ereilen. Was wie Wegwerfartikel ohne Besonderheiten daherkommt, wird genau wie so ein Artikel behandelt werden. Oben wurde es bereits gepostet, die Kopierraten und P2P Besuche werden überhand nehmen, vielleicht wird es irgendwann aber auch ein Besinnen geben und wieder das gute alte Sparen und der Verzicht halten Einzug, weil man erkennt, dass es wichtigere Dinge gibt. Man verändert im Leben häufig genug seine Prioritäten, warum nicht auch bei diesem Medium?

  12. Ich sehe diese Maßnahmen von Ubisoft, EA & Co auch eher als Ausdruck blanker, grenzenloser Panik. Im Moment gibt es so einen Haufen Spiele, wer soll die noch alle spielen? Außerdem gebe ich immer weniger Geld für Spiele aus, weil es immer häufiger kostenlose gute Spiele gibt (Runes of Magic, Combat Arms, Mechwarrior 4 usw.)

  13. Hallo Partykiller, altes Gamezone-Schlachtross – schön Dich hier zu lesen.

    Ich komme mittlerweile immer wieder ganz stark auf die Idee, Deinem Sammlerbeispiel zu folgen und für diese Gen und die vorhergegangene eine Spielesammlung anzulegen. Ich werde nämlich das Gefühl nicht los, dass wir uns in der Endzeit der physischen, ohne Netzwerk-Verdongelung spielbaren Datenträger befinden, die mal als Ende der Offline-Ära gelten werden und langfristig sogar wertstabil sein werden.

    *räumt schon mal platz im kellerregal frei*

  14. Und ich behaupte jetzt mal ganz frech, es liegt nicht mal an mangelnder Qualität der Spiele, sondern es wird einfach in Quantität am Bedarf vorbeiproduziert. Es kommen zu viele Games auf den übersättigten Markt.

  15. Dieses System wurde ja schon in abgeschwächter Form in Mass Effect 2 und Bad Company 2 eingeführt. Kostenlose DLCs nur für Erstkäufer, alle anderen zahlen 10€.

    Prinzipiell habe ich kein Problem mit dem neuen System. Wenn ich gebrauchte Spiele kaufe, dann eh nur für den Singleplayer. Meine Multiplayerspiele kaufe ich neu bei Release.

    Aber natürlich kann ich den Ärger über einen eingeschränkten MP-Part für Gebrauchtkäufer verstehen. Aber ich bin mal so naiv und hoffe, daß mit diesem System EA soviel Umsatz mit Gebrauchtspielen macht, daß sich für sie PC-only-Spiele auch in Zukunft rentieren. Denn diese Multi-Plattform-Spiele sind im Endeffekt nicht das wahre.

    Problematisch an den Gebrauchtverkäufen sind ja nicht die eBay-Geschichten oder so, sondern daß (grad in den USA) Firmen wie Gamestop damit werben, daß man lieber bei ihnen eine Gebrauchtversion kaufen solle, anstatt eine teure neue Version.

  16. Aber ich bin mal so naiv und hoffe, daß mit diesem System EA soviel Umsatz mit Gebrauchtspielen macht, daß sich für sie PC-only-Spiele auch in Zukunft rentieren.

    Schau Dir die aktuellen EA-Zahlen an. PC-Spiele mit 18%-Anteil am Gesamtumsatz ist nichts, was dazu führen würde, dass EA in nächster Zeit keine PC-Spiele mehr releast. Diese Nickel&Dime-Aktion zielt nur auf die kurzfristige Aussenwirkung, um Tatkraft und Engagement gegenüber den Investoren zu demonstrieren. Denn solche Pläne gibt es schon lange. EA und Co. wettern in ihrer Dummheit schon lange gegen den Gebrauchtmarkt. Jetzt aber, dank wiederholt schlechter Geschäftsergebnisse, ist die Panik groß genug, dass die einzige Maßnahme wieder nur im erzwungenen Wegnehmen von Features besteht.

    Ich frage mich schon seit Jahren, warum es die Publisher nicht auf die Reihe bekommen, entweder selber dem Kunden eine einfache Möglichkeit zu bieten, alte Spiele zu Geld zu machen oder sich an Gamestop zu beteiligen. Und jetzt, wo der finanzielle Druck so groß ist, dass man irgendetwas tun muss, wird mit traumwandlerischer Sicherheit genau die schlechteste aller Möglichkeiten gewählt. Man entwertet das Spiel, nimmt dem Käufer neuer Spiele die Möglichkeit, möglichst viel Kaufkraft zurückzugewinnen und fördert aufs Neue massiv die Schwarzkopiererei.

    Wie heisst es doch so schön: Wenn Dummheit schreien könnte, wir wären alle schon längst taub!

  17. Ist es nicht auch so das die Großen Publisher oder Hersteller ihren Markt um die „Casuals“ erweitern= durch neue Konzepte eingabemöglicghkeiten und Geräte werden leute zu „zockern“ die eigentlich garkeine sind – nur um dann sagen zu können „HEY, ich bin Zocker und zocke auf meinem Ipad/phone/wii balance board den neuesten Trend, auch wenn ich eigentlich keinen Plan von habe, hauptsache ich kann mitreden und mich als ocker fühlen. Sollche leute kaufen unhinterfragt die größte Rotze, für teuerstes Geld einfach um sich „IN“ zu fühlen….aber von der Materie keinen plan haben.

  18. Dem Link im Forum konnte ich einfach nicht widerstehen, den musste ich einfach klicken. 🙂

    Das mit dem Sammeln ist so eine Sache, ich werde meine Bestände auch bald ein wenig reduzieren, das geht recht langsam, aber ich kann dann beim Aufräumen wenigstens zeitgleich die Bilder von den Games machen und den ganzen Beigaben. Und es gibt von früher so viele Sachen, die ich verpasst habe und noch haben möchte, ich richte meine Gier einfach in die Vergangenheit, das ist tendenziell günstiger. Bei den ganzen Spielen, die sich bei mir so ansammeln, könnte ich die aktuellen gar nicht spielen vor Zeitmangel, und der Zeitwert von Spielen nimmt nun mal einfach immer weiter ab. Ein Spiel bei Release neu zu kaufen, das bringt mir was, wenn ich auch stets aktuell am Spielgeschehen teilhaben will und mit vielen Freunden und Bekannten vernetzt das Erlebnis teilen möchte. Das ist eine Phase, die man meiner Meinung nach in einem bestimmten Alter durchmacht und die dann subjektiv offenbar auch recht wichtig ist. Mit schwindendem Geldbeutel- oder Kontoinhalt nimmt dann die Vernunft überhand und die Gelassenheit, nicht mehr alles sofort und neu und teuer haben zu wollen, gebraucht und günstiger reicht auch. Es gibt so viele Leute, die ihre alten Sachen loswerden möchten, warum nicht in den ganzen alten Spiele-Generationen nochmal stöbern und die guten alten Sachen günstig kaufen?
    Wenn den Publishern Gamestop so ein Dorn im Auge ist, dann sollen sie eine schöne Werbeoffensive für den Kauf von Neuspielen starten. Den Hass bitte dorthin richten, wo er hingehört. Nicht den Kunden verteufeln, sondern lieber den Wettbewerber.
    Die Umsatz- und Gewinngier der Publisher bzw. deren Shareholder können wir als Kunden auf die Dauer gar nicht mitmachen, es gibt für alles natürliche Grenzen. Irgendwann ist der Nutzen von Videospielen einfach an einem Ende angelangt. Dann ist keine Steigerung mehr möglich. Es gibt nun mal in unseren Verfassungen kein „Recht auf Umsatz“ oder „Recht auf Gewinn“.
    Die Publisher wollen uns das gerne einreden, aber die werden nur von gewinnorientierten Aktionären/Investoren getrieben. Die sind latent geldsüchtig, wir latent spielsüchtig. Und wie ging der alte Rätselspruch: „Je mehr es bekommt, desto hungriger wird es, und hat es alles gefressen, so stirbt es!“ (Das Feuer ist gemeint).
    Mal schauen, was zuerst stirbt: unsere Lust am Spielen oder deren Profitstreben. Irgendeine Läuterung muss her.
    Die Tatsache, dass sie Gebrauchtkäufer „verbal illegalisieren“ wollen oder als Problem darstellen, zeigt, dass die Publisher unruhig werden. Ich glaube, die juckt es gerade irgendwie stärker.
    Wenn sie den „bösen“ Gebrauchtmarkt ausbremsen wollen, sollen sie daran teilhaben und mir gerne gute Kaufangebote für ihre Games machen, dann dürfen sie auch gerne an einem zweiten Verkauf berechtigterweise verdienen.

    Von daher: Retro rules, macht auch Spaß. Und ist zum Teil auch schon wegen der historischen Komponente und der Dokumentation der Entwicklung der Gamesgeschichte eine interessante Sache. Es macht mir immer wieder Spaß, so ein paar alte Schätze aus dem Regal zu nehmen. Da sind auch eine Menge Erinnerungen mit verbunden. *schwelg**träum*

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