Computerspiel-Verfilmungen. Nuff said. Künstlerisch ein Armutszeugnis und auch kommerziell regelmäßig Grund für umfangreiche Abschreibungen.
Doch sollte jetzt nicht alles besser werden? Mit der Prince of Persia-Verfilmung sollte doch alles besser werden. Oder nicht? Jerry Bruckheimer hat es uns versprochen. Jerry Bruckheimer, seines Zeichens Erfolgsproduzent in Hollywood, wollte endlich diesen Fluch aufheben. Computerspiel-Verfilmungen sollten endlich kommerziell erfolgreich sein. Und somit logischerweise auch ansehnlich genug für Normalsterbliche, die mit dem Spiel nichts anzufangen wissen und nur einen netten Popcorn-Film sehen wollen. Also müsste man “nur” einen handwerklich soliden Blockbuster auf die Beine stellen. Ein ordentliches Budget und die Umsetzung erfolgt durch Profis, die wissen, wie man erfolgreiche Blockbuster-Filme macht. Eins und Eins ist Zwei. Alles eine ganz klare Sache. Ersichtlich für jeden Idioten. Also auch für Hollywood-Studiobosse.
Bruckheimer investiert satte 200 Millionen Dollar an Produktionskosten in “Prince of Persia”. Zusätzlich werden noch so mal eben 75 Millionen Dollar an Marketinggeldern locker gemacht. Haufenweise Schotter. Doch da Eins und Eins gleich Zwei ist, kann ja nix schiefgehen. Endlich eine kommerziell erfolgreiche Computerspiel-Verfilmung. Yippieee!
“Prince of Persia” kam am 20. Mai in die Kinos. Heute, knapp dreieinhalb Wochen später, hat “Prince of Persia” in den USA scheinbar nicht einmal das Marketingbudget eingespielt. Ein Artikel im Hollywood Reporter berichtet letzte Woche von gerademal 63 Millionen Dollar. Und da ein Film an den Kinokassen in erster Linie in den ersten zwei Wochen den Hauptumsatz generiert …
… weia!
War’s das jetzt endlich? Wenn es nicht einmal ein ausgebuffter Profi wie Bruckheimer schafft, wird sich in den verantwortlichen Köpfen endlich die Erkenntnis breit machen, dass Spiele ein ganz anderes Medium sind als Film und Literatur? Dass Spiele vom Spielen, vom interaktiven “Selber machen” leben und nicht vom passiven “Erzähl mir eine Geschichte”? Man sie somit nicht in Strukturen pressen kann, die in Film und Literatur erprobt und bewährt sind?
Nein, dummerweise nicht.
An dieser Stelle sollte ursprünglich ein netter Kommentar zur Lernfähigkeit, bzw. zum Fehlen derselben in den Köpfen der Verantwortlichen großer Konzerne folgen. Aber auf der Suche nach genaueren Zahlen muss ich zu meinem großen Bedauern feststellen, dass Jerry sein Geld wahrscheinlich wiederbekommt und es schon einen Grund hat, warum Lernfähigkeit bei Verantwortlichen in großen Konzernen keine Kernkompetenz sein muss. Derzeit hat der Film in den USA zwar nur knapp 72 Mio. Dollar eingespielt, doch international sind zum jetzigen Zeitpunkt zusätzlich über 190 Mio. Dollar in die Kassen gewandert. Macht summa summarum laut Boxofficemojo.com einen Umsatz von knapp 263 Mio. Dollar.
Damn … ihr wisst, was das bedeutet? NOCH MEHR Spieleverfilmungen von Leuten, die immer noch nicht wissen, wie man einen anständigen Film auf die Leinwand bringt, die aber glauben, was Bruckheimer gelingt, gelingt ihnen auch.
Wahrscheinlich floppt nicht einmal das Spiel zum Film zum Spiel. *heul*
Na gut, jubele ich eben für den amtierenden Europameister … arghlll, verflucht! Nicht einmal das klappt heute …
🙂
Die Schweiz, wie geil is das denn? Muss an dieser Stelle auch schamhaft gestehen, dass ich mir den nächsten Resident Evil Film (3D!!!! allein das bürgt für Qualität!!!) ansehen werde.
Den anderen Film von dem du da redest kenn ich gar nicht, scheint ja auch nich gut zu sein, daher…
Hehe, das haben die Spanier sich verdient, nachdem sie uns im Finale ’08 so alt aussehen lassen haben.
Außerdem steigert das die Chance, daß Spanien im Achtelfinale schon gegen Brasilien ran muss und auf dieses Duell freut sich doch wohl jeder Fußballfreund.
Den Filmprinzen werde ich mir früher oder später mal antun, einfach nur um mich mal wieder bestätigt zu fühlen das Spielumsetzungen fast immer Bockmist sind.
Ach, soooo schlecht soll der Bruckheimer-Prince gar nicht sein. Halt nur ein hohler Popcorn-Film mit ganz passablen Schauwerten.
Die Softwarefirma, die das PS3-Spiel „Heavy Rain“ gemacht hat, hat neulich die Filmrechte zum Spiel verkauft. Hier wäre ich ehrlich gesagt gespannt, wie der Film zum Spiel ausfällt.
Ich fand den Film ganz nett – etwas langatmig vielleicht. Nichts besonderes, aber das Setting („Wüste“) gabs in letzter Zeit AFAIR nicht so oft, also nicht ganz so ausgelutscht.
Dass das jetzt eine Spieleverfilmung war, war bei dem Film auch völlig nebensächlich. Mal ehrlich: Seit wann tun sich Computerspiele mit besonders toll erzählten Geschichten hervor? Dank der Interaktivität ist man doch bereit über klischeebeladene Storylines hinwegzusehen. Ein Beispiel, das mir gerade einfällt: Die *hust* Mainquest *hust* von Ultima 7. Die war ja nicht gerade Filmreif, um es mal nett auszudrücken, aber die vielen Charaktere, Hintergrundgeschichten und Subquests machen ein tolles Spiel daraus. Quasi viele mittelmäßige Geschichten, ergeben ein gutes Gesamtbild ([FREVELMODE]Ähnliches könnte man auch über LOTR sagen[/FREVELMODE])
Filme sind da in der Regel beschränkt auf die Mainquest und einen Nebenplot (Liebesgeschichte).
Den Rest meiner Gedanken zu dem Thema lasse ich an dieser Stelle unartikuliert und wünsche noch einen schönen Abend.
Ich will den Pacman und Tetris Film, büdde, mit ganz viel CGI, teureren Darstellern usw. – und dann, dann werde ich sie mir nicht ansehen :p.
Mal ehrlich, wen man mit etwas Geld machen könnte, dann sind das Pornos zu/mit Spielen, bzw. im Spielesetting – mal ehrlich wir wollen doch alle das Mario es Peach endlich mal ordentlich besorgt (und ja ich weiss, das Ron Jeremy mal den Klempner in nem Porno gemimt hat) – die Pornoreihe im WoW Gewand dürfte doch gut gelaufen sein :).
Der Link auf den Hollywood Reporter zeigt auf 4players.
Und irgendwann wird eine gute Verfilmung kommen, das muss das Spiel dann aber auch hergeben. Und gerade die besseren Spiele haben dann eher eine Geschichte, die sich für die große Leinwand eben nicht eignen.
Meine Vermutung ist, weil die Story in den besseren Spielen eher oberflächlich sein muss (bzw. dem Spieler wird nicht alles vorgekaut), damit der Spieler sie im Kopf mit eigenem Leben erfüllen kann (Civilization kommt mir grad in den Sinn), und man in Spielen auch aufgrund der Zeitachse mehr Zeit hat auf Nebensächlichkeiten zu achten, die eine tiefere Hintergrundgeschichte andeuten. In Filmen sollte man ja dann doch irgendwann zum Punkt kommen, damit der Gucker auch mit nem befriedigenden Gefühl aus dem Kino geht, da gehen aber u.U. gerade diese Nebensächlichkeiten verloren.
Nope, der Film ist ein ein gewaltiger Haufen,… sorry, Scheiße.
Und Computerspielverfilmungen könnten auch erfolgreich sein wenn sie denn endlich einmal auch gut wären. Was man allein aus Max Payne hätte machen können…
„Ein Beispiel, das mir gerade einfällt: Die *hust* Mainquest *hust* von Ultima 7.“
Ja, und die von Ultima 1 war noch schlimmer. Oder die vom ersten Might & Magic, von Wizardry ganz zu schweigen.
Ein wirklich tolles Spiel mit einer guten Story(basiert auch auf ein Comic), dass man auch verfilmen könnte ist „Batman: Arkham Asylum“. Wirklich nur zur empfehlen und auch günstig zu erwerben.
K.A. warum hier nahezu nur gemosert wird…Ich find den Film garnicht mal schlecht.
Hätt evtl ne gute halbe Stunde länger sein können damit einige Szenen weiter ausgeschmückt werden,aber für nen lockeren Abendfilm mit Freundin isser doch vollkommen in Ordnung.
O.K. über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten,aber so einige sollten sich evtl ma überlegen ob sie nicht einfach nur arg verwöhnt sind,was das ganze anbetrifft…
Ahja:Kinoumsätze sind btw,soweit mir das bekannt ist auch konjunkturellen Zyklen unterworfen. Nen im Sommer ausgestrahlter Film würd im Winter auch ne ganze Ecke mehr Umsatz generieren.
Die einzige halbwegs gelungene Spieleverfilmung war bis jetzt dieser Silent-Hill-Film, aber auch der war nur ganz okay und kam sowieso nicht an das Erlebnis, aber auch noch nicht mal an die Story von Silent Hill 2 ran. Aber immerhin ein Anfang, so ähnlich, aber besser, und es könnte mal was werden. Was in diesem Fall aber auch hauptsächlich daran liegt, dass SH eben ein ziemlich storyintensives Spiel ist.
Obwohl ich Doom-Fan bin, hab ich mir den Doom-Film (mit The Rock usw.) bisher nicht anschauen wollen. Allein die dumme Idee: Virus statt Höllendämonen. Als Doom in den 90ern entwickelt wurde, haben die Leute von id an die Alien-Filme, aber auch an Evil Dead gedacht… wenn man also eine gelungenen Doom-Film drehen wollte, könnte man versuchen, Grusel-Scifi mit Trash-Horror-Parodie zu kreuzen. Das könnte *vielleicht* unterhaltsam werden…(vielleicht aber auch totaler Müll). Dafür müsste man aber zu allererst mal mutig sein.
Bei Film und Spiel denke ich an Nirvana, mit Christopher Lambert: leider gibt’s das Spiel nicht, zu dem das der Film ist…
Dazu fällt mir gerade noch ein, dass Bioware Lizenzen für einen Mass Effect Film vergeben hat. Die Community ist aber geschlossen, dagegen direkt eines der Spiele als Film umzusetzen. Stattdessen soltle lieber eine neue Geschichte im Mass Effect Universum erzählt werden. Mal sehen, wie viel Mitspracherecht die Spieler bekommen…
Hoppla, da ist mir ein Komma verrutscht. Bitte gedanklich an die richtige Stelle setzen. Danke.