Godzilla-Revival?

Wenn das alles nicht so fürchterlich traurig wäre, man könnte fast damit anfangen darüber zu spekulieren, was diese Katastrophe für kommende japanische Filme bedeuten könnte, war “Godzilla” doch die künstlerische Verarbeitung der Atombomben-Abwürfe auf Hiroshima und Nagasaki.

And in local news … ich würde mir wirklich wünschen, wenn hierzulande genügend Menschen endlich aufwachen, um diejenigen Parteien in die Opposition zu schicken, die unbeeindruckt von den Gefahren der Kernkraft immer noch vollkommen skrupellos und dummdreist davon schwadronieren, wie toll und sicher und harmlos das alles doch sei und das man doch die arme, bedauernswerte Stromerzeuger-Industrie mit jahrzehntelangen Laufzeitverlängerungen vor den Unbillen der Wirklichkeit schützen muss. Von den immensen Folgekosten und Bedrohungen durch nukleare Abfälle für die folgenden Generationen gar nicht erst zu reden.

Leute, es reicht jetzt!

73 Kommentare zu „Godzilla-Revival?

  1. Das wäre alles schön und gut, wenn im friedlichen Japan aus heiterem Himmel ein Kernkraftwerk explodiert und die Umgebung verseucht hätte. Dann kann man meinetwegen gern rumgeifern. Ist aber nicht passiert.

    Stattdessen gab es ein extrem schweres Erdbeben mit einem einen Tsunami. In Folge dessen sind viele Menschen ertrunken und u. a. ein paar Kernkraftwerke beschädigt worden (wen überrascht’s?)

    Daß Deutsche (Medien) sich jetzt angesichts der Gemengelage ausschließlich auf das Wohlbefinden eines japanischen Reaktors konzentrieren, um ihren persönlichen Krieg gegen deutsche Standorte zu führen, das darf ich wohl noch kritisieren, oder?

    Das nennt man nämlich Instrumentalisierung. Und „Das Erdbeben ist doch gar nicht das Thema“ bestätigt diese These nur.

  2. Joe, nochmals die Frage … wo werden die Erdbebenopfer von den AKW-Gegnern instrumentalisiert? Du kannst den Medien (!) allenfalls vorwerfen, dass sie vor allem geile Schlagzeilen im Sinne hat, aber trenne das bitte von der berechtigten Kritik an der bundesdeutschen Atompolitik, die offiziell immer noch davon ausgeht, dass AKW-Sicherheit berechenbar ist, wenn sie das ganz offensichtlich eben nicht ist.

    Das sind zwei Paar Schuhe.

  3. Wisch Dir mal den Schaum vom Mund ab und komm wieder klar.

    Niemand der noch einigermaßen klar bei Verstand ist, „sehnt sich den GAU herbei“. Das Problem ist vielmehr, dass niemand einen solchen GAU hundertprozentig ausschließen kann. Deine Worte implizieren ja, dass Du rational dazu in der Lage bist, zu verstehen, was ein GAU in Mitteleuropa zur Folge hätte. Wieso Du dann den Schritt nicht zu der Erkenntnis vollziehst, dass man diese Technologie dann doch mal allmählich zu Grabe tragen sollte, erschließt sich mir nicht.

    Aber wahrscheinlich bist Du zu sehr damit beschäftigt, überall stalinistische Medien im Anti-Atom-Wahn zu wittern.

  4. Naja wenn die heute 70% Ihres Bedarfs aus anderen Quellen decken können dann ist das Wort Alternativlos sicher darauf basierend das aufgrund eines mir unbekannten Gesetzes die restlichen 30 % UNMÖGLICH aus anderen Quellen als AKWs gewonnen werden können.
    🙂

  5. Abgesehen davon ist ein Erdbeben ja nun nix überraschendes, das genau sowas passieren kann war jedem bekannt.
    Das nennen die Betreiber und Befürworter „vertretbares Restrisiko“.

    Der Unterschied zwischen vor 2 Wochen und heute ist nur das nun auch eine große Menge das Wahlviehs versteht was genau mit „vertretbares Restrisiko“ gemeint ist. Nämlich das dass was gerade in Japan passiert akzeptabel ist – weil es ja nur „selten vorkommt“ (andere Formulierung für „unwahrscheinlich ist“).

    Jedem war vorher klar das sowas passieren _kann_ und gerade eine Physikerin hat eigentlich von Mathe genug Ahnung um den Zusammenhang zw. kleinem Restrisiko, großer Anzahl an AKW und einem langen Zeitraum richtig zu verstehen.
    Das ganze Gesülze heute das sich ja nun „neue Erkenntisse“ ergeben ist so zum Kotzen, als ob es eine neue Erkenntnis wäre das auch ein unwahrscheinliches Ereignis eintreten kann… genau darauf hofft jeder Lottospieler.

    Gruß
    D.

  6. Eigentlich hat sich die Diskussion doch schon nach Punkt 1 erledigt, sicher gibs nicht und damit kann jederzeit etwas passieren.

    Nun gibs nur 2 Möglichkeiten ab dieser Erkenntnis
    a) Finger weg
    b) Was jucken mich potentiell ein paar Mio Strahlenverseuchte und 100.000 Jahre Verseuchung eines großen Gebietes…. trifft ja hoffentlich wen andern und nicht mich.

  7. Ich möchte Joe zustimmen.

    Hier ist eine Naturkatastrophe passiert, die eine große Zahl Todesopfer geforddert hat und Zehntausende Menschen Obdachlos gemacht hat.

    Und die Medien haben nichts weiter zu tun, als Bilder von explodierenden AKW´s zu zeigen.

    Dass dort nicht die Innere Kammer explodiert ist, interessiert niemanden.
    Dass Ein Kohlekraftwerk mehr strahlt, als ein Kernkraftwerk, ist auch egal.

    Dass man mit dem Rauch einer Zigarette oder einem Langstreckenflug mehr Strahlung abbekommt, als je durch ein AKW, ist auch egal.

    Hauptsache man hetzt gegen das, was man nicht kennt – was im übrigen wohl eine ganz natürliche Sache ist.

    Die Gefahr, dass ein Super GAU hier passiert, ist praktisch nicht vorhanden. Und vor einem GAU muss man sich nicht fürchten.

    Mir scheint es ebenso, dass hier blinder Aktionismus betrieben wird. Ich frage mich, warum auf einmal die Politik vor den Massenmedien einknickt und dem Pöbel eine „Aussetzung“ der Laufzeitverlängerung gibt, dass er beruhigt wird.

    Wahrscheinlich, weil sich manche eben nicht anders beruhigen lassen bei Ihrem Beissreflex im Bezug auf AKW´s.

    Reflektierte Auseinandersetzung scheint da leider nicht möglich zu sein. Das ist sehr schade.

    Da wir hier nicht weiterkommen bin ich ab jetzt in dieser Diskussion nurnoch passiver Mitleser.

    Gruß
    Eno.

  8. Puh, da bin ich aber froh, dass das nur am Stalinismus liegen kann, dass Eltern ihre behinderten Kinder entsorgen, weil dann passiert es ja sonst nirgends.

    Und die Japaner lachen derzeit eher weniger über das Kraftwerk, vor allem, wenn es wirklich explodieren sollte und die Wolke Richtung Tokio treibt..

  9. Tach Eno

    Wenn ein Ansteigen der Dosis auf > 400 mSv/h und ein mehrere m^2 großeses Loch im Stahlbehälter für dich kein Super Gau ist, was denn dann bitte genau?

    Gruß
    D.

  10. Schöne Diskussion, wenn auch gelegentlich ein wenig schärfer als nötig.
    Ich glaube wir sind uns alle einig dass Atomenergie potentiell gefährlich ist.
    Wir sind alle einer Meinung dass eine bessere Alternative notwendig ist- das heisst, soweit „wir“ nicht rein zufällig im AKW Brunsbüttel arbeiten und um unseren Arbeitsplatz fürchten oder sonstige finanziellen Interessen an der Atomkraft haben- will sagen,das sollte jedem klar sein der auch über den Rand der eigenen Futterschüssel schauen kann.

    Es ist verdammt traurig dass solche Katastrophen wie die in Japan nötig sind um unsere trantütige Politelite zum Nachdenken zu veranlassen. Aber bei diesen Bildern Lobbypolitik für Atomkraft zu machen kommt einfach nicht gut beim Wählervolk an…Pech für die AKW-Betreiber dass die Natur einfach nicht einsehen will, wie sicher und naturverträglich Atomenergie doch ist, haha.

  11. Dass grenzdebiles, realitätsfremdes, beleidigendes und teilweise offen menschenverachtendes Gesabbel hinter „Nihilismus“ versteckt werden soll, ist eine Sache.

    Eine ganz andere ist, daß in dieser Diskussion vor allem von zwei Beteiligten in vollkommener Naivität eine Verbindung zwischen der Gewinnorientierung (der Industrie) und dem Risikopotential eingestanden, ja anscheinend noch nicht einmal wahrgenommen wird.

    Die zwei genannten Personen fühlen sich hoffentlich angesprochen, wenn ich sage: ich fühle mich peinlich berührt, dass ich einer Spezies mit solchen Mitgliedern angehöre.

  12. Nun, mir gehts ebenso.
    Ich fühle mich peinlich berührt, einer Spezies anzugehören, in dem sich viele anmaßen, ohne das kleinste fachliche Hintergrundwissen Kommentare abzugeben und in dem Zusammenhang gleich von großen Verschwörungen der bösen Industrie erzählen. (Dass das die entsprechenden Kommentare noch weiter disqualifiziert, bzw. das Niveau erst auf Stammtischniveau bringt, steht wohl außer Frage).

    Beleidigungen habe ich im übrigen nur von einem Gegner der Atomenergie gelesen, was aber zurückgenommen wurde und damit erledigt.

    Da passiert ein Unglück, bei dem über 4000 Menschen ums Leben kommen, und zehntausende Obdachlos werden und es gibt nichts weiter zu tun, als gegen eine Technologie zu hetzen, weil bei einem Ausnahmeunglück ein Kraftwerk schwer beschädigt worden ist.

    Der Aktionismus, der von der Politik hier in Dtl. grad betrieben wird, ist in meinen Augen einfach lächerlich.

    Eigentlich sollte man gegen Erdbeben und Tsunamis demonstrieren, oder Flugzeuge, oder Autos – Alles viel zu gefährlich! (ca. 4000 Leute sterben jedes Jahr im Verkehr allein in Deutschland. Aber halt, das ist halt das in Kauf nehmbare Risiko…)

    Jetzt werde ich auch etwas deutlicher: Verlogener und heuchlerischer geht es meiner Meinung nach nicht mehr.

    Viele Grüße,
    Enrico.

    P.S.: Jetzt bin ich aus diesem Thread aber wirklich inaktiv, und widme mich der Feierabendzockerei.

  13. Der Begriff „Kognitive Dissonanz“ sagt Dir etwas? Warum willst Du nicht zugeben, dass Du Dich geirrst hast? Ist doch kein Verbrechen …

  14. Für alle umgekommenen:

    Passt einfach perfekt. Rührt einen zu Tränen.

  15. Ja, sagt mir was.
    Es gab für mich keine Informationen hier, die ich nicht vorher schon wusste.
    (Wenn man von meinem Glauben / Wunsch absieht, dass dieser eine Fall besser unter Kontrolle zu bekommen ist, als es derzeit aussieht)

    Alles, was ich hier aber sehe, ist blinde Angst, die in Aktionismus ausartet.

    Nimmt man immer den Super Gau an, kommt man eben leicht zum Schluss: Das ist Teufelszeug, sowas muss eingestellt werden.

    Ich für meinen Teil sehe das etwas realistischer. Sicher gibt es Gefahren. Aber ich steige oft in Flugzeuge und noch öfter in Autos und sehe überhaupt keinen Grund, mir da über Atomkraftwerke Sorgen zu machen, wenn ich mich täglich deutlich höheren Gefahren aussetze.

    Das hat für mich etwas mit Realismus zu tun, ggf. kann man es auch als Gelassenheit bezeichnen.

    Ich gönne jedem seine Angst. Ich gestehe jedem seine Meinung zu.

    Der Grundtenor, der hier zu lesen ist (Verschwörung von Industrie, SuperGau passiert morgen hier in Deutschland, wir werden alle verstrahlt, denkt doch mal an unsere Kinder) hat für mich aber wenig mit Realismus zu tun, sondern viel mehr mit viel zu großer Angst vor so nicht vorhandenen Gefahren.

    Gestern habe ich gelesen, dass Geigerzähler hierzulande ausverkauft sind, das sagt wohl viel über menschliche Verhaltensweisen aus…

    Was bleibt, ist zu wünschen, dass die Experten in Japan alles soweit unter Kontrolle kriegen und die Schäden im Bezug auf das AKW dort größtmöglich eingegrenzt werden können.
    Und dass die Leute, die ohne Dach über dem Kopf dastehen, schnell wieder ein zu Hause finden.

    Für die Zukunft wünsche ich mir eine reflektierte Auseinandersetzung mit dem Thema, in der die Gefahren, Vor- und Nachteile von Experten realistisch eingeschätzt und abgewogen werden, wie es auch schon stattgefunden hat, bevor die Jagd begann, denn sonst würde es keine AKWs geben.

    Ich denke, wir sind allesamt keine Atomexperten. Seine Meinung aufgrund diffuser Gefahren zu bilden, hat noch nie Sinn ergeben.
    (abstrakte Terrorgefahr anyone? Ausverkaufte ABC Schutzmasken in den Staaten usw. usw. – ich sehe da durchaus ziehbare Parallelen)

    Gruß
    Enrico

  16. Das es einen Unterschied macht, ob nun ein Flugzeug abstürzt oder aus weite Landstriche auf Jahrzehnte hinaus wegen ausgetretener Radioaktivität unbewohnbar werden, das ist Dir auch bewusst, oder? Das eine ist ein lokaler Unfall mit eng begrenzten lokalen, befristeten Folgen. Das andere hat Auswirkungen auf hundertausende Menschen UND deren Nachfahren.

    Ich denke nicht, dass man beim Thema Kernkraft zu wenig Angst haben kann. Man sollte aber zumindest genug den kühlen Kopf bewahren, um sich darüber Gedanken zu machen, was man tun kann, um diese Technik auf den Müllhaufen der Geschichte zu werfen. Einfach nur in Panik Geigerzähler oder Jodtabletten kaufen, das ist sinnloser Käse.
    Aber auch hier sollte man den Unterschied zwischen konstruktiven Protesten und Lösungsvorschlägen auf der einen Seite und panischem Aktionismus auf der anderen Seite bemerken und dementsprechend differenzieren.

  17. Hoffentlich gehen diese Paranoiden, nicht mit ihrem Geigerzähler in der Natur spazieren! Dann gibbt es Panik!

  18. „Nach dem Absturz eines Airbus A380 empfehlen die Behörden einen Umkreis von 20km zu meiden oder in den Häusern zu bleiben. Ausländische Regierungen empfehlen eine Distanz von 80km zur Unglücksstelle. Wenn sie die Möglichkeit haben verlassen sie das Land. Dies gilt für die nächsten 150 Jahre!“

    Tja, ich geh dann mal gegen Erdbeben demonstrieren! Und gegen die Seismo-Lobby!

  19. Ich kann Joe und Enrico verstehen. Die haben nämlich einfach nachgerechnet. Die Wahrscheinlichkeit für einen GAU liegt bei ca. 1:100 000. Da wir in den letzten 25 Jahren aber schon zwei hatten, ist die nächsten 200 000 Jahre Ruhe. Und bis dahin ist Nordjapan auch wieder betretbar. Also alles Panikmache! Seht die Fakten!

  20. Bitte Ironie-Tags setzten, es gibt echt Leute, die das sonst ernst gemeint wahrnehmen 🙂

  21. Da hast du wohl leider recht. Aber alles eineindeutig zu kennzeichnen zerstört den Sinn von Ironie, die ja gerade diese Gewissheit der eindeutigen Zuordnung erschüttern möchte.
    Na ja, habe ich mit meinem Kommentar jetzt trotzdem getan 😦

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