Die Zukunft ist “Frei” und lukrativ

Wie der eine oder andere Leser vielleicht schon mitbekommen hat, bin ich selbst ein regelmäßiger und häufiger Nutzer von Schwarzkopien. Interessiert mich ein Spiel, so lade ich mir die Vollversion aus dem Netz, spiele das Teil an und sehe dann selbst, ob ich hier den vollen Retailpreis oder ein späteres Budget-Release an Gegenwert bekomme. Ein wie auch immer geartetes schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle habe ich dabei nicht.

Ich selbst war früher in der Videospielbranche tätig, habe im Einzelhandel meine Brötchen verdient und war eine Weile bei der CDV Software Entertainment AG (Sudden Strike, Cossacks usw.) beschäftigt. “Raubkopien” kenne ich seit den frühesten Schultagen, als wir in der Klasse einen “Geschenk-Plan” aufgestellt haben, um zu verhindern, dass sich zwei Leute das gleiche Album schenken lassen, um durch Überspielen auf MC unsere gemeinsam erstellte Musikbibliothek so zielgerichtet zu vergrößern. Im ersten Informatikraum der Schule haben wir auf Brotkästen und alten Commodore 8000ern NATÜRLICH Kopien gezockt, da niemand von uns das Geld für all die Software hatte. Und zum Geburtstag ließen wir uns ja immer noch Musikalben schenken, denn trotz aller Begeisterung für diese neuen Spielzeuge, so lag unser Hauptinteresse immer noch bei Bands und Mukke. Gut, eines Tages stand zwar zum Entsetzen des Physiklehrers die Polizei im Informatik-Raum, weil einer der jüngeren Schüler (ein intelligentes, wirklich schlaues und talentiertes Bürschchen) leider nicht allzu intelligent war, als er all unsere Kopien via Kleinanzeige in der Lokalzeitung zum Kauf anbot. “Raubkopien” waren übrigens auch alltäglich bei CDV, wo man selbstverständlich sehen musste, was die Konkurrenz so treibt. “Konkurrenzbeobachtung” nannte sich das dann beschönigend, nur für den Fall, dass einer der paranoiden Producer oder der Vorstand, für die schon damals sogar eBay und die Gebrauchtspielmarkt der Hort allen Bösen auf Erden war, plötzlich ins Zimmer stürmte.

Ich bin mit Kopien aufgewachsen, Kopien sind Teil meines Lebens, sind untrennbarer Bestandteil des Digitalen Zeitalters, sogar viele Jahre VOR dem Siegeszug des Internets. Wenn Daten ratzfatz kopiert und verteilt werden können, ist es relativ sinnlos zu versuchen das Kopieren und Verteilen dieser Daten kontrollieren zu wollen. Entweder man verzichtet darauf digitalisierbare Inhalte zu veröffentlichen oder man muss lernen mit Kopien zu leben.

Und auch seit den Schulzeittagen höre ich die bittere Klage der Rechteverwerter und Kreativen, all diese Kopien würden ihr Geschäftsmodell gefährden und die Vielfalt der Kultur untergraben. “Copy kills Music” war zb. eine dieser lächerlichen Versuche der Plattenlabels ihre Vorstellungen von einem idealen Markt in die Köpfe der Jugendlichen zu bringen. Ich kann zwar nicht für die Allgemeinheit sprechen, aber UNS hat diese Kampagne einen SCHEISSDRECK interessiert. Wir haben überspielt und kopiert, weil wir das so wollten, weil wir Musik geliebt haben und weil unsere Eltern und Geschwister und Verwandten pünktlich zu Geburtstag und Weihnachten mehr oder minder detaillierte Geschenkpläne überreicht bekamen. Schüler A lässt sich “The Clash” schenken, Schüler B lässt sich das neue Alan Parsons Album schenken und und Schüler C schaut, dass er das Live-Album von Kiss bekommt. Drei sichere Umsätze. Dennoch waren wir ganz arg böse, denn die Musikindustrie hätte gerne neun sichere Umsätze gehabt, denn sie ging damals davon aus, dass die Kaufkraft unserer Eltern, Geschwister und Verwandten gegen Unendlich geht und alles Geld der Welt nur dazu dienen soll, Schallplatten zu kaufen.

Übrigens, seit dieser Zeit, seit jetzt fast 30 (!) Jahren (!), warte ich auf einen Beweis für die Behauptung, dass Kopien tatsächlich für verzeichnete und buchhalterisch belegte Umsatzverluste verantwortlich sind, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Kopien und Umsatzverlust besteht. Ich warte immer noch …

Und als eines Tages mein frisch erworbenes und vollkommen verbuggtes “Spellforce” nicht starten wollte und der in anderen Spielen verbaute Kopierschutz-Treiber Starforce mein CD-Laufwerk vor jedem Spielstart von “The Fall – Last Days of Gaia” so hochtourig drehen ließ, dass ich Schäden befürchten musste, habe ich, obwohl vollverdienender, steuerzahlender Bürger mein Spielkonsumverhalten nach langer Zeit wieder alten Schülerangewohnheiten angepasst. Ich habe wieder damit begonnen mir Kopien zu besorgen, weil ich keinen Bock mehr auf Fehlkauf und potentielle Hardware-Schäden durch wildgewordene Kopierschutz-Systeme hatte. Dieser Maßnahme ist es übrigens zu verdanken, dass aus einem frustrierten Beinahe-Ex-Kunden wieder ein zufriedener Konsument geworden ist, der mit Freuden und gerne viel Geld für Spiele ausgibt, da er jetzt nicht mehr die Katze im Sack kauft und eventuelle DRM-Arschficks mit Hilfe entsprechender Cracks aus dem Spiel entfernen kann. Hätte ich keine Gelegenheit an Kopien zu kommen, ich würde weniger Geld für Spiele ausgeben.

Was jetzt nach einem typisch anekdotischen Argument ohne großartige Aussagekraft aussieht, scheint aber kein Einzelfall zu sein. Es gibt zB. etliche Studien (diese hier ist übrigens aus dem Jahre 2000), die belegen, dass die Nutzer von Filesharing-Plattformen mehr Inhalte kaufen (!) als Leute, die keine Filesharing-Plattformen benutzen. Aber gut, ist ja alles Humbug, das Ende der Welt naht, wenn  hier nicht endlich … *kreisch* *rumschrei* *feuerschrift an wand erschein*

Neulich haben es die Vertreter der Rechteverwerter endlich geschafft EINE von unzählig vielen illegalen Streaming-Seiten hochzunehmen, das äußerst populäre “Kino.to”-Portal, welches angeblich für Umsatzschäden in Trilliardenhöhe und alle Schlechte der Welt verantwortlich war. Mal wieder das böse, böse Internet. Doch nun stellt sich heraus, dass …

Nutzer von kino.to gehen überdurchschnittlich oft ins Kino

Ach? Echt jetzt? Was für eine Überraschung. Wer hätte das gedacht, wer hätte das bloß ahnen können? Und die Quelle der Studie ist sogar die GfK, die höchst ehrenwerte und seriöse Gesellschaft für Konsumforschung, die man jetzt nicht unbedingt mit langhaarigen, Piratenpartei-T-Shirts tragenden, schwul-muslimischen Urheberrechts-Terroristen in in Verbindung bringt.

Aber das darf alles natürlich nicht sein. Kopieren ist ganz arg schrecklich schrecklich. Abmahnen ist ein einträgliches Geschäftsmodell. Schwarz ist Weiß und Frieden ist Krieg. Und gerade in der Spielebranche trifft man auf leider immer noch zu viele verbohrte Betonschädel, die vor lauter Angst und Paranoia die Augen vor der Wirklichkeit verschließen und sich lieber an die jahrzehntealte Propaganda klammern, gegen die immer mehr Indizien sprechen und für die es immer noch keinen einzigen verfickten Beweis gibt.

Doch es wird die Zeit kommen … ich kann es nur immer wieder wiederholen. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Enkel diese Auseinandersetzungen um die Heilige Kuh “Urheberrecht” und “Geistiges Eigentum” nur noch aus wirtschaftswissenschaftlichen Geschichtsbüchern kennen werden. Weil zu ihren Lebzeiten der Käs gegessen ist. Weil bis dahin die Betonköpfe in den Vorstandsetagen und die paranoiden Sklaven im Keller der Konzerne sich in Richtung Erdreich verabschiedet und Platz gemacht haben für Leute, die gelernt und verstanden haben, dass sich im Digitalen Zeitalter “Frei” und “Kommerziell” nicht gegenseitig ausschließen, beide sich gegenseitig zum Nutzen aller befruchten. Was uns heute immer noch wie ein unvereinbarer Gegensatz erscheint, wird dann selbstverständlicher Alltag sein.

Von daher, werft den Filesharing-Client an, besucht den Click-Hoster und tauscht gefüllte USB-Festplatten bis die Fußsohlen qualmen und wenn ihr Geld übrig habt, dann kauft, was Euch gefällt. Das unerlaubte Verbreiten urheberrechtlich geschützter Inhalte mag zwar derzeit illegal sein, es ist aber RICHTIG und GUT! Richtig, weil es gut ist, Gut für die Kreativen, gut für die Rechteverwerter und gut für uns selbst. Everybody wins! Zugegeben, die Anwälte werden verlieren, aber das ist in Ordnung, denn irgendjemand muss schließlich an die Wand gestellt werden, wenn die Revolution kommt 🙂

52 Kommentare zu „Die Zukunft ist “Frei” und lukrativ

  1. *fröhlich pfeifend wandernd* „Trülülüüü“…..
    *über Stein stolpernd*………. *in tiefes LOCH fall*………
    „Scheiß SommaaAAAAAAARRRRRrrrrrr“

  2. Darf man mal fragen was genau du bei CDV gemacht hast?

    Ansonsten, zum Artikel kann ich nichts sagen ausser das du den Nagel auf den Kopf getroffen hast. Schön formuliert, auch mit der Aggressivität dadrin, das passt sehr gut(funzt natürlich nur wenn du auch Argumente lieferst, aber das machst du ja auch ^^).

    Dachte schon du bist in der Sommerpause 🙂

  3. Ach, ganz vergessen.
    Wenn du mal Schreibstoff brauchst, solltest du dir das neue Call of Juarez mal anschauen.
    Dieses Spiel bzw. diese Marke wurde einfach nur vergewaltigt.
    Man ist es ja gewohnt, das Marken die 10 Jahre oder älter sind und dann ne Neuauflage bekommen, ne Neuorientierung erfahren(also zum Shooter werden wenn sie vorher keiner waren).
    Aber Call of Juarez, der letzte Teil kam 2009, nun kommt ein neuer Teil und es hat absolut NICHTS mehr mit dem Spiel von 2009 zu tun.
    DIe wollten die Elemente Western und MOderne kombinieren, aber was ich gesehen habe war nur Moderne.
    Aber damit nicht genug, eine sich wiederholende Anfangsszene, 3 Charaktere die alle nur bestimmte Waffen tragen können(sprich, willste auch mel ne Shotgun nutzen musste da ganze Spiel mit nem anderen Char durchspielen Oo), die im übrigen super unspannend ist. (Autobahnfahrt auf der falschen Spur wo man mit 3 MG Schüssen andere Autos zum explodieren bringt).

    Was mich aber überhaupt dazu bringt, hier nochmal reinzuschreiben ist der Charakter Eddie Guerra.
    Man sieht es in keinem Trailer, man sieht es nirgends, ausser ingame.
    Dieser Charakter, ein Schwarzer, der die ganze Zeit durch die Gegend läuft, als sei er in so eine „Promi-Gesichts-Verzerr“-Maschine reingefallen.
    Ihr kennt das, dicke Lippe, überdimensionales Grinsen und so.

    Ich mein, das Spiel will ne ernste Story erzählen.

    Dann bitte möchte ich mal wissen, WER in Teufels Namen kommt denn bitte dazu, einen Charakter SO durch die Gegend laufen zu lassen?

    Ich habe dir mal ein Video hochgeladen:
    http://www.megaupload.com/?d=L3OL650S

    Quali is recht durchschnittlich, aber du siehst den Charakter. Man muss denke ioch nix mehr dazu sagen.
    Ausser das er da am Fenster steht und vorm Fenster sind Gangster die einen töten wollen … also nicht der beste Moment um da so rumzuzappeln und vor allem um so zu GRINSEN ….

    Was laufen denn bei Ubisoft und deren Entwickler für Designer rum? Das geht einfach nicht. Das ist ja schon fast rassistisch, wie der Schwarze ins Lächerliche gezogen wird.
    Aber bild dir selbst ne Meinung 🙂

  4. Darf man mal fragen was genau du bei CDV gemacht hast?

    Ja, man darf … *grillengezirpe* … ich war in der QA beschäftigt 🙂

    Dachte schon du bist in der Sommerpause 🙂

    Schön wärs … ich komme abends nach Hause, esse was, setze mich mit hängender, leicht tropfender Unterlippe hirnentleert vor die Wand und gehe bald wieder ins Bett. Fürs Zocken oder sogar darüber schreiben ist gerade keine Luft drin.

  5. Ich habe dir mal ein Video hochgeladen:

    Wtf? Was ist das?

    Aber sonst habe ich mich beim Nennen des Namens „Ubisoft“ entspannt. Es ist Ubisoft, Ubisoft-Spiele gehen mir am Arsch vorbei, solange das DRM dort existiert. Von daher kann man auch gerne das neue Heroes of Might& Magic in einen Multiplayer-Shooter mit Ingame-Shop verwandeln. Ist mich vollkommen juck. Und wenn man eines Tages doch das DRM entfernen sollte, gehen mir Ubisoft-Spiele am Arsch vorbei, solange man etablierte Marken und Gameplay-Features für den Massenappeal kastriert und vergewaltigt.Das Angebot der Majors und mein Geschmack haben mittlerweile nicht mehr viel gemeinsam. Ich kann mich deswegen auch kaum noch aufregen 🙂

  6. Daß die übelsten Raubkopierer bei den Spieleschmieden selbst sitzen, war mir schon immer klar irgendwie. 😉 (Siehe Winseltek.) Weshalb man ja dort auch die drakonischsten DRM-Maßnahmen findet: Denn was ich selber tu, das trau ich auch anderen zu. 😉

    Ich mach das Spieletesten übrigens exakt genauso wie der Haz und habe überhaupt erst bei fröhlichen Warez-Rundflügen im Internet meine Lieblingsgenres entdeckt und dann angefangen Spiele zu kaufen. Bewährtes Rezept: Teil 1 kopiert, Gefallen gefunden und Teil 2 bei Erscheinen zum Vollpreis gekauft.

    Erst als ich zum zahlenden Kunden wurde, habe ich lustige Erfahrungen gesammelt mit Starforce, Securom, TryMedia und Steam, die ich mir lieber erspart hätte. Da muß man den Leuten einfach klar ins Gesicht sagen, daß sich die Maßnahme explizit gegen den Käufer richtet und das entsprechend bewerten. Das Märchen vom Raubkopierer glauben inzwischen nur noch dämliche Schafe.

    Kino.to habe ich übrigens bis zur Schließung nicht gekannt und ich war in den letzten 10 Jahren vielleicht zweimal im Kino. Wer weiß, vielleicht hätten mich die kostenfreien Streams zum regelmäßigen Kinogänger gemacht? Der Versuch, mich über zusammengeschnittene Trailer im TV zu gewinnen, muß scheitern, denn Fernsehen interessiert mich schon lange nicht mehr. Aber das sind wir wieder beim alten Thema, daß ich als Kunde nicht dafür zuständig bin, für eine veraltete Industrie funktionierende Geschäftsmodelle zu entwickeln.

  7. Verständlich, es ging mir aber primär um diesen einen Charakter, der selbst, wenn das Spiel und die Story gut wären(was es nicht ist), es einfach nur noch ins Lächerliche ziehen würde.
    Ich frage mich seit gestern wer denn sowas durchwinkt … was für Prioritäten setzen die eigentlich … merken die noch was?
    Ich rege mich auch nicht darüber auf, aber ich wäre gerne mal bei der Diskussionsrunde beim Entwickler dabeigewesen als sie besprochen haben, wie dieser Charakter aussehen soll … 😛

    Zu QA:
    Ah „cool“, ich weiß ja jetzt nicht genau für welchen Bereich du da Sachen getestet hast, aber da ich auch schonmal inner QA gearbeitet habe(Language QA) kann ich mir grob vorstellen das das sicher keine stressfreie Zeit war *g*
    Könnte mir vorstellen das der Druck in dem Unternehmen selber noch höher ist als bei einer externen Firma, die QA Tests durchführt(so wie bei mir).

  8. Für mich sieht das aus, als würde der ’ne Maske tragen. Man beachte die Haare vorne und hinten, wenn die Video zu ende ist. Außerdem ist der Gesichtsausdruck viel zu starr.

    @Topic
    Bei mir hat diese Propaganda der Konzerne leider gefruchtet, so dass ich schon seit Jahren keine Spiele mehr kopiere. Macht außerdem keinen Spaß, mehrere GByte an Daten mit einer 2000 DSL zu ziehen…

  9. Hier fehlt definitiv eine Editierfunktion. Es heißt natürlich: …das Video…

  10. Hach,herrlich befreiende Brandrede mal wieder. Und der Wille zum Klassenkampf ist auch zu spüren. „Venceremos“

  11. Ist schon schwer, das mit dem Unterschied zwischen Klauen und Kopieren, nicht? 😉

  12. „Spiele/Software testen“ als Beruf ist der letzte Dreck, weil in vielen Firmen die QA in der Wertigkeit ganz unten steht. Bei CDV war die QA für den Vorstand nur ein lästiger Kostenfresser und für die Entwickler eine ehrenrührige Unverschämtheit, die es wagt den Lichtgestalten der Spieleentwicklung zu zeigen, wo es langgeht. Dass bei diesem Verhalten es normal war, dass viele Spiel in desaströsem Zustand releast wurden, weil der Vorstand Geld gebraucht hat und die Entwickler sich zT. schlichtweg geweigert haben bestimmte Bugs zu fixen (manchmal auch aus gutem Grund, weil noch alte Milestone-Zahlungen in Verzug waren), wundert dann auch niemanden. Kein Wunder ist es dann auch, dass beim Kunden natürlich die QA Schuld war, wenn ein Spiel Bugs hatte, denn das kann man doch nicht übersehen, oder?

    Hach, tolle Zeiten …

  13. Schöner Artikel, habe mich selber wieder gefunden.

    Zu dem Call Of Juarez Haß: das kommt daher, dass Entwickler oft noch denken, ihre Hauptzielgruppe seien diese verrückten Jugendlichen. 😉
    Schade, Teil 2 ist einer meiner Lieblingsshooter (verdammt gutes Spiel).

    Was mich zur Frage führt: WEIß jemand, ob die Version die es momentan für 10,- im Kaufhaus gibt, auch mit englischer Sprachausgabe ist? Sowas schreibt ja keine Sau auf die Verpackung. Weswegen ich übrigens oft ein Spiel lieber lade, als eine furchtbar synchronisierte Version zu Spielen (wer braucht schon Western auf deutsch 😉 ).

    Noch was zum Thema: Seiten wie Kino.to (bzw. englsich Sprachige pendants) nutze ich, weil das Fernsehrprogramm so dermaßen scheiße ist, bitte gibt denen die Schuld!
    Bei aller liebe zum Film, jeden Tag ne DVD kaufen / leihen ist recht teuer und stressig.

  14. Komisch…irgendwie verspüre ich überhaupt keinen Drang ein Spiel als Kopie auszuprobiern…steinigt mich, aber mir genügen die Infos aus Netz und Presse um abschätzen zu können ob mir was gefallen wird oder nicht. Vielleicht bin ich auch einfach zu faul für die ganze nervige Runterladerei.
    Spiele mit allzu aufdringlichem kopierschutz jedenfalls meide ich einfach (was nicht immer leicht fällt) oder warte bis das ganze „mit ohne“ zum Budgetpreis verramscht wird. Was soll mir da die ganze Aufregung, alles kommt zu dem der warten kann.

  15. Ich kaufe mir ja schon seit Jahren PC-Spiele eigentlich nur, wenn sie verbilligt, also für 10,- max. 20,- verkauft werden. Das hat auch den Vorteil, dass bis dahin die meisten Fehler durch Patches beseitigt wurden.

    Dabei habe ich in letzter Zeit allerdings böse Überraschungen erlebt, Stichwort „Konsolen-Portierung“. Vielleicht sollte ich doch mal wieder raubkopieren. Seit ich ein NAS habe, ist das ja auch viel komfortabler geworden.

  16. @Harz
    Jepp, seit meiner Erfahrung in diesem Bereich weiß ich auch „wie der Hase läuft“, Budgets für die QA sind auch in anderen Unternehmen nicht der größte Punkt 🙂
    Mittlerweile wird aber auch viel ausgelagert, nicht jedes Unternehmen hat eine große QA, wenn überhaupt würd ich mal sagen.
    So Konzerne wie Sony beauftragen externe Unternehmen und haben dazu selber noch ne extrem große interne QA.
    Aber klar, als Kunde denkt man da am ehesten an die QA, aber mittlerweile weiß ich auch, das wenn die QA kein/kaum Geld/Zeit/Manpower bekommt, die am allerwenigsten dafür kann das noch Fehler im Spiel sind.
    Da wo ich war, war es zwar auch stressig teilweise, aber im Endeffekt doch fast besser als jeder andere Job den ich vorher gemacht hab.
    Hey, ich werd fürs daddeln bezahlt, dazu ein paar Sachen eintragen, Bugreports verfassen … fand ich gut 🙂

    Ausserdem, wo findet man mehr Gaming interessierte Leute als in solchen Firmen … 🙂
    Wenn selbst die Chefs richtige Zocker sind … 🙂

  17. Schon lustig, dass derjenige auf seinem Blog nicht einmal die Kommentare eingeschaltet hat. Wozu dann überhaupt einen Blog? Abgesehen davon hinkt sein Vergleich und Beweise werden auch nicht erbracht, somit wieder ein Fall von „ich bin moralischer als du“.

  18. Nerviger als Spiele von einem offiziellen Anbieter wie Steam herunterladen ist das auch nicht. Aber es stimmt schon, Geduld ist eine Tugend!

  19. Und genau das macht speziell diese Diskussion auch immer so anstrengend. „Kopien & Rechteverwertung & Urheberrecht“ sind wirtschaftliche Themen. Es geht hier um potentielle Einnahmen, um Gegenwert, um Geschäftsmodelle, um Kaufkraft, um Volkswirtschaft, um Dinge, die sich einigermassen objektiv erfassen lassen.

    „Moral“ ist hingegen etwas vollkommen Subjektives. Die gute Moral des Einen ist das größte Entsetzen des Anderen und beide haben aus ihrer Sicht vollkommen Recht. Damit kann man nicht diskutieren und nicht argumentieren, damit kann man nur echauffieren.

  20. Wenn man kein Geld hat, man Dinge eben nicht haben oder nutzen.

    Glücklicherweise geht es hier ja nicht um Dinge, sondern um Daten.

    Wenn jemand mein Auto ganz nett findet, hat er dann das Recht, es aufzubrechen und Probe zu fahren bzw. mitzunehmen?

    Natürlich hat er das Recht, Dein Automodell zu fahren. Das gibt es nämlich nicht nur einmal auf der Welt. Die Kopierkosten sind etwas höher, so what?

    Ganz davon abgesehen, verstehe ich nicht, warum jeder immer glaubt alles haben zu müssen; das sind doch nur Gegenstände, die nichts bedeuten; man kauft es und wirft es irgendwann weg.

    Daten sind keine Gegenstände. Und Zeug zum Wegwerfen kauft auch nicht jeder.

    Und irgendeine Sau, die gerade in ist und die *man unbedingt haben muss* wird ohnehin dauernd durchs Dorf getrieben; was mich angeht, könnte die bunt angemalt werden und ich würde nicht einmal einen gelangweilten Blick drauf werfen – wie kann man so erbärmlich von Trends abhängig sein?

    „Oh Gott, oh gott, der böse Mainstream, ich bin ja sooooo individuell. Ich spiele sogar das Nischen-MMO WoW.“

    Meine Fresse, wie kann man nur so blasiert sein…

  21. Ich erkenne mich extrem gut in dem Beitrag wieder. Auch ich probiere seit Jahren neue Spiele zuerst als Kopie aus, bevor ich Geld ausgebe. Witzigerweise belehren mich grade die Ausnahmen die ich mir ab und zu erlaube immer wieder, dass ich keine Ausnahmen machen sollte. Die letzten 3 Spiele die ich wegen toller Tests usw. direkt gekauft habe, waren der totale Reinfall. Teilweise technisch, teilweise aber auch inhaltlich. Was heutzutage 90% bekommt, hätte „damals“ keinen Blumentopf gewonnen und wäre bei der ASM unter „ferner liefen“ in den kurzen 1-Spalten-Tests abgehandelt worden.

    Momentan spiele ich nur alte Sachen, wie JA2 und XCOM, weil es einfach viel mehr Spass macht alte Perlen zu spielen, als sich von gameplayreduzierten Neuheiten blenden und langweilen zu lassen.

    Aber dies ist natürlich auch eine Möglichkeit den Leuten das Kopieren abzugewöhnen. Man bringt einfach nur noch langweiligen Flachmist raus, den man sich nichtmal mehr kopiert antun möchte, und für den der Aufwand für die Kopie saugen und Crack besorgen schon zuviel erscheint.

  22. Ich stimme dir in dem Punkt zu das Kopierer eher die Tendenz haben an neuen Erscheinungen interessiert zu sein, und auch damit eher das Wissen und auch den Willen haben Geld für ein Spiel auszugeben als jemand der nicht „saugt“. Ich sehe es auch das es mitunter eine gute Werbung für das Produkt sein kann. Ich selbst habe in meiner Jugend viel an Raubkopien benutzt.

    Einfach weil man in der Klasse mitreden wollte, nicht die Kohle hatte um jeden Titel gleich zu kaufen und weil man auf LAN-Parties schlicht und ergreifend mitspielen wollte. Ich muss sagen die Perlen dieser Zeit stehen als gekaufte Version bei mir im Regal, der Rest… ist mittlerweile sogar vergessen. Dazu gehören auch die unzähligen 0815-Shooter, die damals den Markt überschwemmt haben.

    Ich bin heute deutlich kritischer was meine Spielauswahl angeht, aber ich habe aus den Lehren meiner Vergangenheit andere Rückschlüsse gezogen. Zumindest was Tauschbörsen- und Hackerseiten angeht. Dort setze ich freiwillig keinen Fuss mehr rein, schlicht aus dem Grund weil das ganze Scheisszeug total virenverseucht ist. Heute mehr wie damals. Ich hatte erst vor ein paar Wochen mit einem ziemlich ekelhaften Rootkit-Virus zu kämpfen, der sogar mein Online-Banking angegegriffen hat. Zig Virusprogramme haben ihn nicht erkannt, erst nach einem halben Samstag und dem dritten Rootkitscanner habe ich den Mist gefunden. Aber erst eine komplette Neuinstallation des System und anschließende Beseitigung haben den Quälgeist entfernt.

    Mein „Verbrechen „war das ich irgendwo ein paar MP3 und eine Reparaturanleitung für mein Auto runtergeladen haben. Vermutlich habe ich ihn mir dort irgendwo eingefangen.

    Ich halte daher, wo es geht, Abstand von solchen Downloads. Das betrifft im besonderen Hacks für Spiele. Wenn mich ein Titel interessiert will ich eine Demo haben, oder kucke mir einen guten Walktrough an. Wenn beides nicht verfügbar ist dann wird der Titel nicht gekauft. Basta. Wobei durch die ganze DRM-Scheiße bzw. herstellereigene „Sozialtools“ die meisten Titel eh von mir nicht erstanden werden. Illegale Kopien hole ich mir keine, einfach weil ich dem Zeug nicht traue.

    Ich rate also jedem davon ab irgendwo aus unsicheren Quellen Zeugs runterzuladen. Meine Erfahrung aus der Vergangenheit, auch auf andere Freunde und Bekannte sowie aus meinem Beruf bezogen, zeigen das man sich immer irgendwo was einfängt. Und ich habe keine Lust diesen Arschlöchern in irgendeiner Weise bei ihren Machenschaften zu helfen, noch denen meine Daten in den Rachen zu werfen. Lasst euch auch nicht einlullen das Virenscanner oder Firewalls euch groß schützen, sobald der Dreck mal auf der Festplatte und aktiv wird habt ihr verloren. Schlicht und ergreifend. Der beste Schutz im Internet ist immer noch der gesunden Menschenverstand und eine gute Portion Vorsicht. Das nur als Anmerkung zu dem Beitrag. Ansonsten stimme ich Harzzach in seiner Darstellung zu,

  23. Ich habe seit 16 Jahren keine Probleme mehr mit Malware gehabt. Den CIH auf einer CD-R aus Thailand hat mein Virenscanner damals nicht erkannt. Seitdem habe ich das Schlangenöl entsorgt und setze ich auf Common Sense. In der Prä-Internet-Ära habe ich darauf geachtet, mir die Installationsdatenträger aus erster Hand zu kopieren, also keine Festplatten-Verzeichnisse, die schon durch dutzend Hände gegangen sind, mit Savegames drin. 😉 Und wer in der Szene in unterwegs ist, achtet eben darauf, die RLS möglichst im originalverpackt zu erhalten und nicht den drölften Repack aus der Kanalisation. 😉 Malware haben mir seitdem nur noch gehackte Herstellerseiten versucht unterzujubeln.

  24. Ich bin auch vorsichtig was die Quellen meiner Dateien angeht. Aber man sieht einfach, einmal nicht richtig aufgepasst… schon hat man was. Und ich habe einen Virenscanner nebenher laufen lassen, der aber nicht fähig war das Ding zu finden. Zumindest das Problem ist erledigt, und der Anbieter wurde gewechselt.

    Ich bin mittlerweile der Meinung jeder der sagt er hat nichts auf dem Rechner… sollte sich nicht zu sicher sein. Die Dinger sind mittlerweile so verdammt gut getarnt, das man es immer schwerer hat diese Schmarotzer zu erwischen. Rootkit sei Dank. Es gibt sogar schon Viren die sich ins BIOS eintragen, so weit isses schon gekommen. Da hilft dann nicht mal mehr ein komplettes formatieren der Festplatte.

    Das ist wirklich eine kranke Welt. Alle wollen nur an mein Geld oder an meine Daten 😛

  25. Also sowas ist mir bisher noch nicht unter gekommen. Klingt nach eher unbekannten, kleinen Seiten und Repacks. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist die Wahrscheinlichkeit höher sich ein Rootkit direkt vom Hersteller selbst einzufangen.

  26. Alter! Ich hab die Fratze gerade auf 4p in dem 10-Minuten-Mitschnitt gesehen. Das ist ja das Absurdeste, was ich über Jahre hinweg in einem Videospiel gesehen habe! Das können die doch nicht wirklich ernst meinen?! Ich meine, gehts noch? Hat das überhaupt mal jemand neutrales vor Fertigstellung in den Händen gehabt? Oder ist denen inzwischen echt alles egal?

    Wenn ich drüber nachdenke: die letzte Frage war rhetorisch. Ihnen IST alles egal. Ganz klar.

  27. Die Experten von Ubisoft lieferten umgehend ein Hotfix, das die Schwierigkeiten auch tatsächlich behob. Bei genauerem Hinsehen zeigte sich allerdings: Das „Hotfix“ war ein „No-CD-Patch“, der, wie ein Code-Vergleich zeigte, ursprünglich von der Cracker-Gruppe „Reloaded“ stammte.

    Und ist damit eine Raubkopie, schließlich hat Ubisoft keine Rechte an der Arbeit von RELOADED. 😀

    Grundsätzlich lehnt Ubisoft solche Cracks ab, weil sie nicht selten dazu missbraucht werden, Programme zum Laufen zu bringen, die nicht legal erworben wurden.

    Deswegen darf man Cracks nicht einfach raubkopieren, auch Ubisoft darf das nicht.

  28. Ach, über das Thema Kopieren kann man doch immer schreiben. Ich finde interessant, wie sich Gegner und Verteidiger gegenseitig die Ammenmärchen um die Ohren hauen.

    Der gesuchte Beweis des Umsatzverlustes düfte doch relativ leicht zu erbringen sein, oder?
    Ich habe schonmal kopierte Daten benutzt und mir deswegen ein Produkt nicht gekauft, weil ich es ja schon hatte.
    Das ging ja schnell.

    Die Studien scheinen mir sinnfrei zu sein. Das jemand, der sich für Filme interessiert (kino.to Gucker) auch häufiger mal ins Kino geht, sollte genauso klar sein, wie ein Gamer, der sich für PC Spiele interessiert (kopiert) auch mal häufiger eines kauft. d’uh.
    Meine Oma wird dagegen wohl weniger ins Kino gehen und weniger PC Spiele kaufen, ergo, Hoch leben die Kopierer. Oder so ähnlich.

    Ich stehe dem relativ lax gegenüber, liegt aber auch daran, daß es mir egal ist, ob irgendwelche Softwarefirmen dicht machen und Programmierer am Hungertuch nagen. Ich kann ja verstehen, wenn man sich ein Produkt gratis ansehen möchte, weil es verfügbar ist, aber es wäre dann schon nett, nicht dabei verarscht zu werden mit Aussagen wie: „Und, wenn ich das Spiel gut finde, dann kaufe ich es danach auch immer brav, damit die Lieben Onkel Softwareentwickler ihren Umsatz bekommen, ganz ganz ehrlich“.
    Was ist denn dabei zu sagen, man will das Scheisszeug so günstig und mit so wenig Gegenwert wie möglich, am besten gratis, und gut ist. Raffgier ist es nichts, wofür man sich als Mensch schämen müsste.

  29. Schön geschrieben und eine gute Beschreibung meiner Brotkasten- und Amiga-Zeiten. Zugegeben, damals habe ich mir um Themen wie Moral wohl eher keine Gedanken gemacht. Heute sieht das anders aus. Ich halte den Diebstahl geistigen Eigentums durchaus für verwerflich, das gilt auch für Spiele. Aber was ich mir als zahlender Kunde inzwischen gefallen lassen muss SCHREIT geradezu nach einer Reaktion meinerseits.

    Und das geht jetzt mal an die Moralapostel mit ihren Vergleichen vom geklauten Auto. Überraschung, es gibt mehr als nur den einen Grund (ich will alles, ich will es jetzt und das kostenlos) für den Weg auf die einschlägigen Seiten. Und dies übrigens nicht nur für Spiele…

    1.) DRM-Terror
    CDs die ich nur auf einem von 4 verfügbaren Playern abspielen kann.
    Spiele und Software die nur mit Crack laufen und den Hersteller kümmerts einen Dreck.
    Spiele welche nur mit Internetzugang spielbar sind, weil sie Daten aus dem Netz nachladen. Und wenn die Server down sind schau ich in die Röhre.
    Kopierschutz der mir verschreibt, welche Software ich auf dem Rechner haben darf. Daemontools? Sie sind ein Verbrecher, gehen sie nicht ins Spiel, sondern begeben Sie sich sofort in ein Gefängnis ihrer Wahl…

    Im schlimmsten Falle habe ich Geld für ein Produkt ausgegeben, welches ich niemals werde nutzen können. Gerade be Spielen dürfte es sich bei mir durchaus um 3-stellige Summen handeln. Und keine Lobby kümmerts.

    2.) Qualität
    Ich seh es ja ein, der Markt ist schnelllebig, die Spiele müssen schnell raus und Länge und Qualität leiden. Sicher, es geht auch anders, aber inzwischen wird einem Murks angedreht, der mitunter wahrlich schauderhaft ist. Ich liebe Shooter und RTS, aber (mal abgesehen von meinem innig geliebten CSS) ich spiele nie online. Egal ob Warhammer 40K oder Red Faction, ich bleib da eher für mich.
    Und dann bekomme ich für 50 Ocken 3 Stunden Spielzeit geboten? (Homefront, Call of Mutti 37…) Aber dafür gibts ja den (dramatische Musik) Muuuultiplayer-Paaaart.

    Und dann natürlich die allseits beliebten schaurigen Konsolenports…
    Bestes Beispiel: Crysis 2. Am ersten Tag unbesehen gekauft und das liegt mir jetzt noch schwer im Magen. Mal abgesehen davon, dass das Spiel an sich schon unfassbar (sorry) scheisse ist sind der Zustand bei Release und Support ein grausamer Witz.

    Und ja, ich ärgere mich auch über unfertige Spiele die per teurem DLC vervollständigt werden müssen.

    3.) Verfügbarkeit
    Ehrlich, ich habe inzwischen den Eindruck, dass man gar kein Geld an mir verdienen WILL!
    Ich suche zB schon ewig Troikas grandioses Arcanum: Of Steamworks and Magick Obscura, weil es mir das Original zerschossen hat. Ich wäre bereit, ein nettes Sümmchen dafür auszugeben, allein, man findet es einfach nicht.

    Und mit 1000 Serien und Filmem geht es mir genau so.
    Ach, was würde ich für „Space: Above and Beyond“ auf DVD geben! Gibts aber nur in den USA und als Region 1 DVD. Geilomat.
    Und viele ältere Filme und Serien gibt es einfach mal gar nicht. Ist es denn wirklich so verwerflich, wenn ich mir „Gunhed“ aus dem Netz ziehe, weil es den Film einfach nicht käuflich zu erwerben gibt? Oder man ihn auch nicht als Bezahl-Stream anschauen kann?

    Und was ist mit Serien und Filmen die ich als Deutscher eh nie zu Gesicht bekomme? Oder die ich, zugegeben, im TV nicht beachte, weil sie grottig synchronisiert, von Werbung verstümmelt und teilweise sogar umgeschnitten laufen? Firefly, Defying Gravity, Torchwood… die Liste ist endlos. Alle im Netz gefunden und alle inzwischen, so erhältlich, als DVD-Box in meinem Regal.

    4.) all der restliche Mist
    -DVDs die in Deutschland nur mit geringerer Ausstattung und oft auch schlechterer Bild- und Tonqualität erhältlich sind, dafür aber häufig mehr kosten als zB in den USA.

    -Offizielle Musikvideos auf offiziellen Youtube-Kanälen bekannter Musiker die für mich geblockt sind. Aber kaufen darf ich den Mist dann, ja? Mal abgesehen davon, dass ich es Wahnsinn finde, dass selbst Videos geblockt werden, weil auf einer Party im Hintergrund ein bestimmtes Lied läuft.

    -Unklare Rechtslage. Wer weiss denn heute noch, ob er sich nicht ganz ohne böse Absicht strafbar macht? Im Grunde ist fast alles verboten, außer mir eine CD alleine im Keller und mit Kopfhörern anzuschauen. Aus allem anderen kann mir ein findiger und skrupelloser Anwalt heute doch problemlos einen Strick drehen.

    -Die merkwürdige Preispolitik wie zB auf Steam. Als Deutscher zahle ich meist beträchtlich höhere Preise, weil man beim US-Preis einfach das Dollarzeichen gegen ein € austauscht.

    -Trailer-Terror
    Wer jetzt sagt, dass er es toll findet, wenn seine gekaufte DVD ihn/sie erst einmal stundenlang mit nicht überspringbaren „Raubkopierer sind Massenmörder!“ Spots und Trailern nervt ist ein Masochist, ein Idiot oder Anwalt bei Sony.

    -Mangelnde Objektivität bei der Berichterstattung.
    Ein paar Beiträge über meinem schreibt jemand, dass er/sie sich ausschliesslich über die Medien über neue Spiele informiert und das völlig ausreichend findet.
    Ich nicht. Viele Magazine, egal ob online oder gedruckt, kann man doch kaum noch als objektiv bezeichnen. Ich nenne jetzt keine Namen, aber was da mitunter abgeliefert wird ist schlichtweg lächerlich. Wie zB Crysis 2 Bestwertungen abräumen könnte spottet jeder Beschreibung. Und das sag ich noch nicht einmal aus persönlicher Enttäuschung heraus – KEIN Railshooter mit < 4 Stunden Spielzeit auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad und endlosen nicht abbrechbaren Zwischensequenzen hat eine Wertung im 90%-Bereich verdient.

    Und so könnte ich ewig weitermachen.
    Jahrelang habe ich vieles einfach so hingenommen, aber inzwischen habe ich den Hals echt voll. Um das mal klarzustellen, ich bin Filmfan Serienjunkie und Hardcoregamer, gebe massig Geld für meine Hobbies aus und würde noch viel mehr ausgeben, wenn ich mir nicht so maßlos abgezockt und betrogen vorkommen würde.

    Aber im Gegensatz zur Industrie fehlt uns als Konsumenten schlcihtweg die Lobby.
    KEINEN interessiert es, wenn ich 50€ für ein Spiel ausgegeben habe, dass auf Grund von DRM bei mir nicht läuft.
    KEIN Politiker schreit empört auf, wenn ich mit Wahre von mangelnder Qualität abgespeist werde.
    NIEMAND ruft "Haltet ein!" wenn mich die merkwürdige Rechtslage zum Freiwild von Anwälten macht.

    Ich habs versucht… ich habe Briefe und mails an Sony, Ubisoft und meine Abgeordneten geschrieben. Ich habe Anfragen an Steam ob ihrer Preispolitik getätigt. Und keinen kümmerts, meist bin ich nicht einmal eine Antwort wert.

    Dann muss ich mich eben auf andere Art wehren und mit der Industrie auf die einzige Art kommunizieren, die sie versteht – über ihr Geldsäckel.

    Ich entschuldige mich für diese Textwand, aber das musste mal raus. Diese Moralapostel regen mich halt einfach zu sehr auf…

  30. Sorry, aber nicht jeder der sich eine Raubkopie zieht ist ein verlorener Käufer. Das ist genau die hirnlose Argumentation welche die Hersteller ja vorbringen. Viele kucken sich die Sachen aus Interesse an, andere weil Freunde es eben haben und es „cool“ ist, andere weil sie an dem Tag halt nichts besser zu tun haben etc… all dem steht voraus das kein Kaufwille zwingend vorlag. Sonst könntest du gleich sagen jeder der ein Kaufhaus betritt will 100% was kaufen… jeder der ein Autohaus betritt will 100% ein Auto kaufen. Das ist nicht wahr. Und so kann man das nicht so einfach hochrechnen Raubkopie = verlorener Käufer.

    Im Gegenteil. Die Formel ist weit komplizierter. Es kann auch der Fall auftreten das jemand keine Ahnung von dem Spiel hatte, es eigentlich nur aus Langeweile oder geringem Interesse holt, ausprobiert… und dann zum Käufer wird. So das aus einem Raubkopierer = Käufer wird.

    Die Welt da draussen ist nicht so schwarz/weiß wie man sich das manchmal denkt und wünscht. Umsatzverluste kann man in diesem Bereich nicht erheben, weil es schlicht nicht greifbar ist wer als Raubkopierer nur konsomiert, von vorherein nicht kaufen wollte oder wegen der Kopie den Titel gekauft hat. Man kann vermutlich nicht mal die Verhältnisse genauer nachvollziehen. Das ist ja die Krux an der Sache warum sich beide Seiten immer wieder die gleichen Argumentationen um die Ohren hauen….

  31. Ach, über das Thema Kopieren kann man doch immer schreiben. Ich finde interessant, wie sich Gegner und Verteidiger gegenseitig die Ammenmärchen um die Ohren hauen.

    Ammenmärchen höre ich eigentlich nur seitens derjenigen, die im Kopieren etwas Negatives sehen wollen.

    Der gesuchte Beweis des Umsatzverlustes düfte doch relativ leicht zu erbringen sein, oder?
    Ich habe schonmal kopierte Daten benutzt und mir deswegen ein Produkt nicht gekauft, weil ich es ja schon hatte.
    Das ging ja schnell.

    Das ging nur deswegen so schnell, weil Du nur eine Theorie aufstellst. Ein Beweis (!) würde aus belegbaren Zahlen bestehen, die Schwarz auf Weiß zeigen, dass hier tatsächlich Umsatzverluste durch das Kopieren stattfinden, dass man einen kausalen Zusammenhang herstellen kann. Und da ich seit vielen vielen Jahren auf so einen Beweis warte, ohne dass man mir so einen Beweis zeigen kann, nehme ich mittlerweile an, dass an der Behauptung, Kopien seien schädlich für den Umsatz, nichts dran ist und nichts weiter als eine simple, unbelegte Behauptung ist.

    Und ansonsten argumentierst auch Du nur moralisch zu einem reinen Wirtschafts-Thema. Und moralisch ist das Thema geworden, weil die Industrie keine handfesten Beweise liefern kann, dass Kopien tatsächlich schädlich sind. Also hat man über die „Moral“ einen Nebenschauplatz eröffnet, um vom Fehlen eines solchen Beweises abzulenken. Man nennt dies auch Propaganda.

  32. Reg dich nicht auf…. das bringt nichts. Wenn aus der Masse der Konsumschäfchen eine handvoll dabei sich die sich aufregen dann juckt das den Schäfer nicht. Er verdient immer noch genug Geld. Die einzige Art hier richtig zu reagieren und aufzuklären und die Produkte konsequent nicht zu kaufen. Damit erreicht man am meisten. Abgesehen davon bleibt dann auch noch genug Geld übrig um die guten Sachen zu kaufen 🙂

    Wobei ich den „Logoterror“ bei den DVD wirklch gut nachvollziehen kann. Habe mir das WE wieder die Ghost in the Shell Serie angekuckt, und jedesmal wenn man eine neue DVD reingetan hat kam der gleiche Rotz am Anfang. Gefühlte 10 Jahre bis man endlich ins Hauptmenü kam, und abbrechen konnte man nicht. Warum man nicht gleich ins Hauptmenü kann werde ich wohl nie verstehen…..

  33. Tscha, das frage ich mich auch…wenn „Kopieren“ nicht gleich „Klauen“ ist, warum denken sich die Leute gerne so wortreiche Rechtfertigungen für ihr tun aus ? Vielleicht ist an der Sache mit dem „geistigen Eigentum“ doch was dran- für ein ungutes Bauchgefühl scheint es jedenfalls zu reichen.

  34. Wenn Du mit Fakten belegte Indizien für die wahrscheinlich harmlose Auswirkung von Schwarzkopien auf den Umsatz (wenn nicht sogar positiv) als „Rechtfertigung“ bezeichnen möchtest, dann steht es Dir selbstverständlich frei dies zu tun. Ein konstrukvtiver Diskussionsbeitrag sieht aber anders aus …

    Ich jedenfalls habe kein ungutes Bauchgefühl. Ich weiß, was ich da tue. Ich weiß, dass Schwarzkopien nach aktueller Rechtslage nicht legal sind, aber es kümmert mich nicht, weil dieses Gesetz auf der Basis unbewiesener Behauptungen und auf steten Druck einer skrupellosen Industrielobby entstanden ist, die kein Interesse an der Wahrheitsfindung hat, kommt sie doch mit Lug und Trug erfolgreicher voran.

    Ich habe diesbezüglich allenfalls einen dicken Hals, rötliche Gesichtsfarbe und beginne LAUTER zu sprechen!

    🙂

  35. Es hat schon eine gewisse Komik, wenn eine durch und durch amoralische Industrie versucht, mit moralischen Appellen Kunden zu fangen.

    Ich stehe dem relativ lax gegenüber, liegt aber auch daran, daß es mir egal ist, ob irgendwelche Softwarefirmen dicht machen und Programmierer am Hungertuch nagen.

    Mit anderen Worten: Die Kopierer sind Schuld, wenn Softwarefirmen pleite gehen und arme Entwickler am Hungertuch nagen. Wieder mal die Moralkeule ausgepackt und Industriepropaganda pur verbreitet.

  36. Der gesuchte Beweis des Umsatzverlustes düfte doch relativ leicht zu erbringen sein, oder?
    Ich habe schonmal kopierte Daten benutzt und mir deswegen ein Produkt nicht gekauft, weil ich es ja schon hatte.
    Das ging ja schnell.

    Ist Dir eigentlich bekannt, daß grafisch realistische Rennspiele (Gran Turismo, Forza und Co.) die Autoindustrie Umsätze kostet? Warum zum Teufel ist das legal? Warum gibt es noch keine gesetzliche Umsatzgarantie für die Greasemonkey-Branche?

    Das verstehe, wer will.

  37. Ich suche zB schon ewig Troikas grandioses Arcanum: Of Steamworks and Magick Obscura, weil es mir das Original zerschossen hat. Ich wäre bereit, ein nettes Sümmchen dafür auszugeben, allein, man findet es einfach nicht.

    Dem Alien kann geholfen werden:

    http://www.gog.com/en/gamecard/arcanum_of_steamworks_and_magick_obscura

    Da es DRM-frei ist, kannst beliebig viele Sicherheitskopien anfertigen. Das nette Sümmchen lautet 5,99 USD (sind aktuell 4,25 EUR). Viel Spaß!

  38. Ich argumentiere doch nicht mit Moral. Ich gehe einfach davon AUS, das alle Leute erstmal Arschlöcher sind, die zunächst nur an sich selber denken.
    Man kann nur mit Moral argumentieren, wenn es eine gibt.

    ansonsten, natürlich ist mein Beispiel kein Beweis. Ihr habt ja nur mein Wort und ihr selber habt natürlich noch niemals ein Produkt nachträglich nicht gekauft, weil ihr es kopiert hattet (versteht sich ja von selbst, sonst könnte man nicht argumentieren, daß kein Geld verloren ginge).

    Die REALITÄT dagegen sieht eher so aus, wie anigunner beschrieb:
    Es wird durchs Kopieren Geld verloren, es wird durchs Kopieren Geld gewonnen. Leute, die eines davon nicht wahrhaben wollen, die kann man nur schwer ernst nehmen.

    Ob in Summe die Industrie dabei geschädigt wird oder vielleicht sogar daran VERDIENT, tut bei der Aussage „durch das Kopieren kann Geld verloren gehen“ absolut und rein gar nichts zur Sache. Man könnte dann auch sagen „Durch Eisenbahnunglücke können keine Menschenleben verloren gehen, denn wir werden ja immer mehr“.
    Ich weiss lediglich, daß die ein oder andere Firma einen Teil meines Einkommens NICHT besitzt durch das Kopieren.
    Auf der anderen Seite besitzen ein paar Firmen mein Geld durch das Kopieren, natürlich. Aber das war ja gar nicht Aussage.

  39. Vor allem. Viele vergessen gerne mal, daß Gesetze nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben.

    Man kann die Rechtslage noch so doof finden, man darf trotzdem nichts kopieren. Daran ändern auch seitenweise Blogartikel mit Rechtfertigungen, wie doof die Gesetze sind, auch nichts. Ich finde das auch doof, ich hätte am liebsten alles umsonst. Ist aber leider nicht erlaubt.

    Es ist auch verboten nachts bei Rot über die Fussgängerampel zu gehen, obwohl das auch „doof“ ist. Es muss dann jeder selber wissen, ob die Strafe das Umgehen des doofen Gesetzes aufwiegt. Die Leute können so viel kopieren wie sie wollen, aber sie haben kein Recht zu jammern, wenn sie irgendwann zur Kasse gebeten werden oder schlimmeres.
    Und mehr ist das Nicht: Jammern und Gesetze brechen.
    Es läuft nunmal immer darauf hinaus, wer im Recht ist, und das ist weitestgehend eindeutig. Das ist nicht immer schön, aber schlussendlich kann man es nicht jedem Recht machen.

  40. Die Diskussion um illegale PC-Spiel Kopiererei treibt immer wieder den Puls hoch. Ich war schon auf beiden Seiten, damals bei den Verteidigern, heute bei den Rechtsinhabern. Was ich aber auf den Tod nicht ausstehen kann, sind diese ewigen Rechtfertigungen oder wenn jemand damit prahlt wie viel er kopiert und wie wenig das doch schadet.
    Beim Seniorgamer Blog gabs mal wieder so einen „Artikel“, bei dem mir die Hutschnur hochgeht.

    Wessen Brot ich esse, dessen Lied ich sing. 😀

    Übrigens werden nicht nur PC-Spiele kopiert, sondern auch jede Menge Konsolentitel.

    Bullshit. Ein Blick ins Gesetzbuch und schon ist klar, was man tun darf und was nicht. Mehr als Gesetze brechen tut man da nicht, egal wie toll man sich dabei vorkommt oder wie doof man die Gesetze findet oder wie wenig man seinen Mitmenschen damit schadet. Gesetz ungleich Gerechtigkeit. Ist da so schwer zu begreifen?

    Das in Gesetze gegossene Recht dient der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung. Nur der totalitäre Staat versurcht mit Gesetzen das gesamte Privatleben seiner Bürger zu regeln. Das nennt sich dann auch nicht Recht, sondern Unrecht. Und wo das passiert, da wird Widerstand zur Pflicht.

    Und im Zweifelsfall hat immer noch der Erfinder das Sagen über sein Werk. Wenn der Maler sagt: Nee, photographieren und abmalen IS‘ NICHT. Er kann es ja auch im Keller verstecken. Dann muss man das erstmal akzeptieren.

    Was jemand akzeptiert, das legt jeder für sich selbst fest.

    Ob man die Regeln bricht, muss jeder selber wissen, daß ändert aber nichts daran, daß man sie bricht und damit erstmal chaos verursacht.

    Das massenhafte Raubmordkopieren von „geistigem Eigentum“ im 18. Jahrhundert hat uns in der Tat ins Chaos gestürzt: Deutschland stieg von einem rückständigen Agrarland ohne irgendwelche Urheber- oder Patentgesetze zu einem führenden Industrieland auf. Und genauso solche „Rechteinhaber“ wie der werden nach dem nächsten Umbruch verhungern, Und zwar nicht wegen Kopiererei, sondern schlicht wegen Überflüssigkeit.

  41. Das grundlegende Problem ist auch das digitale Kopien nicht schlecht werden… ich kann eine Datei theoretisch unendlich mal kopieren ohne das der Inhalt Abnutzungserscheinungen zeigt. Das wirft fast alle Erfahrungen- und Vorgehensweisen ziemlich über den Haufen. Und damit auch die Vertriebswege und natürlich auch den Umgang mit diesen Medien.

    Die Industrie versucht die alte Struktur mit allen Mitteln am Leben zu erhalten.. in dem sie versucht die Daten mit einem „Verfallsdatum“ zu versehen. Sei es durch Gesetze, durch DRM-Maßnahmen oder einfach das man durch Aktivierung einen Teil des Produktes so an sich bindet das man ihn nicht weitergeben kann. In meinen Augen ist das nur blanke Panik und Unfähigkeit mit der Situation umzugehen. Alle ihre Versuche haben die Kopien nicht aufhalten- oder gar nennenswert verlangsamen können. Ehrliche Kunden aber müssen mit immer mehr Hürden kämpfen um die Medien nutzen zu können. Das kann es nicht sein.

    Diese „Gängelung“ des Kunden ist meines achtens ziemlich einmalig, und kann auch nicht ewig weiter hochgetrieben werden. Es müssen sich zwangsläufig neue Vertriebswege- und Umgangsformen bilden. Und zwar so das alle gut damit leben können.

    Gesetze sind Momentaufnahmen der Bedürfnisse der Gesellschaft. Sie sind nicht in Stein gemeiselt, und passen sich zwangsläufig an die momentanen Gegebenheiten an. Das heißt nicht das man sie nicht beachten sollte, sie sind Grundlage unseres Zusammenlebens. Aber jeder kritische Bürgen sollte das Recht haben diese kritisch zu hinterfragen. Die Gesetze zum Urheberecht sind in einer Zeit verfasst worden als es digitale Medien in dieser Art und diesem Umfang nicht gab. Daher kann man sie meiner Meinung nach auch nicht einfach 1:1 über diese neuen Medienart „stülpen“, und erwarten das alles Sinn macht.
    Meine Meinung nach müssten hier dringend Änderungern vorgenommen werden, damit man diesem Umstand endlich gerecht wird. Ist ja nicht nur das die Endkunden sich an dieser Tatsache stoßen, die „Hersteller“ diesen Medien sollte auch endlich eine gewisse Sicherheit haben.

    Ich betrachte das hier aktuell als eine Art Übergangszeit, in der langsam ein Umdenken stattfindet, und aus dem sich neue Konzepte entwickeln werden. Die alten Betonköpfe der Industrie, welche auf massives DRM und Abmahnanwälte setzen werden (hoffentlich) langsam ins Hintertreffen gelanden.
    Ich hoffe aber auch die Idioten, die völlig egoistisch nur an sich denken, und denen das Wohl der anderen scheißegal ist. Wer alles nur kopiert ohne jemals bereit zu sein irgendwas dafür zu geben, der ist ein Schmarotzer der Gesellschaft. Und so kann es natürlich auch nicht funktionieren.Aber das sollte eigentlich jedem normaldenkenden Menschen auch einleuchten.

    Ich habe bisher noch nie auf „Extremisten“ gehört, egal zu welcher Seite sie auch gehören. Ich bin bereit auch meinen Teil zu geben, verlange im Gegenzug aber auch Zugeständnisse und das man mich ernst nimmt. Viele Publisher, Entwickler oder Hersteller sehen in mir aber anscheinend nur noch den potentiellen Raubkopierer, den man möglichst genau überwachen sollte und der sich doch bitteschön mit den knallbunten Mainstreamscheiß zufriedengeben soll der so teuer produziert wird.
    Und solange das so ist werde ich mein Geld lieber zu den Leuten bringen die mich auch wirklich als Gamer und Käufer ernst nehmen. Und deren Produkte ich im Vorfeld testen durfte.

  42. Gesetze sind kodifizierte Willkür.

    Das grundlegende Problem ist auch das digitale Kopien nicht schlecht werden…

    Das ist nur eben kein Problem.

    Die Industrie versucht die alte Struktur mit allen Mitteln am Leben zu erhalten..

    Ein paar schlaue Unternehmer haben vor mehr als hundert Jahren entdeckt, daß man mit Raubkopien ein Vermögen machen kann, wenn man darauf ein wirtschaftliches Monopol hat. Denn Druckmaschinen und Preßwerke sind schließlich kein Schnäppchen.

    Das hat sich inzwischen inzwischen geändert, aber statt die neue Gemengelage zu akzeptieren, hat man eine Zivilreligion ausgegründet, die sich um den sog. „Urheber“ dreht (obwohl der die Raubkopierer von der Industrie noch nie interessiert hat). Mit der Begründung sollen dann eben die einen die technischen Möglichkeiten nutzen und kopieren dürfen und die anderen nicht, die sollen bitte zahlen wie anno dunnemals.

    So funktioniert die Welt aber nicht.

  43. Gesetze sind Momentaufnahmen der Bedürfnisse der Gesellschaft.

    Das Copyright ist seit Bestehen nie ein „Bedürfnis der Gesellschaft“ gewesen, sondern Lobbyismus seit Anbeginn. Das ist historisch belegt!

  44. Das grundlegende Problem ist auch das digitale Kopien nicht schlecht werden

    Das nicht, aber ihre Attraktivität sinkt. Gerade im Spielebereich kannst Du für ein zwei Jahre altes Spiel (sofern es sich nicht um einen absoluten Blockbuster handelt) nicht mehr den Release-Preis verlangen. Die Daten als solche bleiben „frisch“ und nützen sich nicht ab, keine Frage, aber die Attraktivität digitaler Inhalte sinkt gerade in einer schnellebigen Branche wie Videospiele ratzfatz, wenn der Anbieter ältere Spiele nicht mit diversen Strategien wieder aufwertet. GOG.com macht da schon sehr viel sehr richtig. Da gibt es das alte Spiel in der letzten Patchversion + Addon + Extras + akzeptabel konfiguriertem Emulator in einem simplen, einfach zu bedienenden Installer. So wertet man den Inhalt auf, so macht man Angebot attraktiv.

    Da spielt es dann auch keine Rolle, ob das Spiel fünf, zehn oder fünfzig Jahre alt ist oder ob die Daten seit dreitausend Jahren auf eine Festplatte liegen. Das Package, das komplette Angebot muss stimmen, der Kunde muss einen klaren Mehrwert erkennen können. Dann fliesst auch das Geld. Freiwillig!!

    Wenn man jedoch denkt, man könne für eine einmalig erbrachte Leistung auch noch in den nächsten 30 Jahren ständig hohe Margen abkassieren, dann kann man bei solchen Leuten schon eine vehement ausgeprägte Realitätsferne diagnostizieren. Das funktioniert so nicht.

  45. Ihr redet jetzt aber nicht alle über die Obama-Maske die er vor dem Gesicht trägt?

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