Kung-Fu-Panda & Pokemon

Zum Glück für mein Seelenheil gehöre ich nicht zu den Leuten, die alle Naselang ihrer Umwelt erzählen müssen, wie scheisse “World of Warcraft” ja sei und dass sie jetzt froh sind mit dem Scheiss aufgehört zu haben und dass MMO X_Y_Z ja sooo viel besser sei und überhaupt und sowieso.

Zum Glück für mich und mein Seelenheil und vor allem mein Zeitmanagement  betrachte ich dieses Spiel nur als Spiel zum Zeitvertreib. Manches an diesem Spiel finde ich großartig, manches solala und manches weniger gut, um es höflich auszudrücken. Weder klebe ich wie ein hirnloser Fanboy vor dem Bildschirm um ja keine Sekunde des Blizz-Livestreams zu verpassen, noch ergehe ich mich in wohlfeilen Gebashe.

Doch heute morgen, beim Lesen dieser Meldung (Spielbare Pandas und man kann seine Pets gegen die Pets anderer Spieler antreten lassen) und Betrachten des dort verlinkten Trailers, da lässt mich ein Gedanke nicht mehr los:

Blizzard, what the fuck?

Irgendwo und irgendwann las ich mal eine inoffizielle Regel, die den Zustand eines MMOs beschreiben soll: Sobald die Designer anfangen gen Fernost zu gehen und die Spieler in Bambuswälder und alte Pagoden schicken, ist klar, dass den Designern die Ideen ausgehen. So was gab es zum Schluss bei Ultima Online, bei Everquest und nun auch bei WoW. Gut, mag auch damit zu tun haben, dass man angesichts der wenig erbaulichen Abo-Entwicklung nach Cataclysm schnell Ergebnisse erzielen will und sich nicht lange mit dem Design entsprechend eigenständiger Inhalte aufhalten möchte.

Ich bezweifle nicht, dass die Qualität der Quests und die optische Gestaltung wieder astrein sein wird. Ich denke auch, dass mir diese Inhalte durchaus Spass machen könnten, mag ich’s doch, wenn Blizzard sich selbst, das Spiel und die Spieler nicht so furchtbar ernst nimmt.

Nur, dieser Gedanke lässt mich nicht los:

Blizzard, really? What the fuck?

Kung-Fu Panda

29 Kommentare zu „Kung-Fu-Panda & Pokemon

  1. An Kung Fu Panda musste ich auch gleich denken.
    Aber da meine WoW Karriere ein paar Wochen nach Release der Ur-Version als Level 39 Pala endete tangiert mich da alles gegen 0 🙂

  2. Die Pandaren gab es schon in Warcraft 3: The Frozen Throne. Ist eine logische Konsequenz, dass sie irgendwann als spielbare Rasse eingeführt werden.

  3. Da gab es sie, weil sich einer der Graphiker einen Scherz erlaubt hat. Ich würde mir dann schon wünschen, dass Mists of Pandaria am 01.04.2012 erscheint 🙂

  4. Naja, für einen Aussenstehenden (der ich selber nicht bin, habe das Spiel über vier Jahre gerne gespielt und pausiere nun seit ein paar Monaten ohne Gram und Häme, aber auch ohne konkrete Widereinstiegsplänen)… also für einen Aussenstehenden klingen Pandas in einem Spiel auch nicht so wilder wie Elfen oder Orcs oder mit einem Raumschiff gestrandete aufrecht laufende Ziegen mit dickem Schwanz.

  5. Weiß jetzt auch nicht, was du konkret gegen Pandas und asiatischen Grafikstil hast. Vieles wurde doch schon verwurschtelt, Indianer, mittelalterliches Europa… dann ist halt mal Asien dran.
    Warum stellt das das Ende der Kreativität dar?
    Wirklich kreativ sind Blizz Spiele übrigens schon ne ganze Weile nicht mehr. Nachdem ich bei D2 noch dachte, ok, die Technik oder das Geld hat sie zu extrem uninspirierten Nerv-Leveln gezwungen (Jungel-Welt!? Na?!) hat es bei SC2 bei mir endgültig „klick“ gemacht. Die gleichen Charaktermodelle, die gleichen Sprecher wie bei WOW, nur halt im Weltall…
    Könnse behalten (und das sage ich, der die vorbestellte Collector´s von WC3, WOW und SC2 im Regal stehen hat) ..
    Ganz ehrlich, Blizz ist nicht halbso toll, wie sie oft gemacht werden, insofern finde ich Sushi-Pandas nun nicht aus der Art geschlagen!

    Oder frei nach dem Spruch, der im Video zu hören ist : „The player´s limits to suck down the crap we serve them has yet to be revealed!“

  6. die alle Naselang ihrer Umwelt erzählen müssen, wie scheisse “World of Warcraft” ja sei und dass sie jetzt froh sind mit dem Scheiss aufgehört zu haben

    Ich musste spontan an einige militante Exraucher denken 😀

  7. Ich mag in diesen ganzen Blizzard-Hype schon lange nicht mehr mit einstimmen. Wenn bei Spielen am Ende eine 2 oder 3 auftaucht, ist das meistens kein Anzeichen für Innovation, sondern für das Auslutschen eines Franchise.
    Wer´s haben will, oder braucht, bitte schön. Da schmeiss ich lieber meinen Amiga(oder je nach geforderter Hardware den Emulator) an. Civilization(1)oder Railroad Tycoon(1) machen mit ein paar Jahren Abstand immer noch Spaß, aber selbst damals gab´s das Problem schon. Wenn ich mich recht erinnere gab es doch für Populous 2 ein Add-on mit asia-setting.

  8. soso, Wow jumped the Shark.

    Ich sag’s ja, die Chinesen kommen. Wird Zeit, sich mit deren Klischees auseinander zu setzen 😉
    Und als Kunden will man sie ja auch.

    WoW tangiert mich ja nur perifär am Arsch entlang, es ist meiner Meinung nach ein knallbuntes, sicher ausgefeiltes, spassiges MMO-Hack’n Slay (von Rollenspiel nehme ich in diesem Bezug mal Abstand), aber ich bin irgendwie nie reingekommen (Spielzeit: 0 Minuten).
    Ich bräuchte aber auch keine Kung-Fu Pandas, selbst, wenn ich es spielte.

    Wenn GuildWars2 rauskommt, bekommen sie vermutlich ohnehin ein Riesenproblem, dann ist endlich mal wieder Zeit für was Neues.

  9. Hm… war es nicht klar, dass der (teilw.) running Gag Pandaren irgendwann als Klasse kommt?

    Klar, Geld stinkt nicht und WoW hat schon lang keine Seele mehr, aber ich versteh’s nicht..?

  10. Dasselbe würde übrigens auch für Barden in WoW gelten, wobei Pandaren tatsächlich ja eben schon präsenz in der Serie hatte.

  11. Gegen Pandas habe ich nix, ich habe was gegen den Einfallslosigkeit des Settings. Das ist so abgedroschen, so langweilig, so … vorhersehbar. Da ist nix überraschendes, man kennt jetzt schon alle Bilder und Stimmungen und Eindrücke, die man auf diesem neuen Kontinent sammeln kann.

    Denn anstatt den Pandaren etwas Eigenständiges zu geben, wie:

    Bären überwintern in Höhlen, also eine teilweise unterirdisch angelegte Ziv., oder Pandabären leben in Bambuswäldern, also bekommen die Pandaren eine Ziv., die in luftiger Höhe in gigantischen Bambuswäldern lebt, inklusive charakteristischem Design

    … plündert man einfach den Reiseführer Merian-Asien und verwendet menschliche (!) Architektur für eine nicht-menschliche Rasse. Orks, Tauren, Draenai, Nachelfen usw. bekommen ein charakteristisches architeltonsiches Design, das zwar teilweise auf historischen Vorbildern basiert, aber dennoch genügend Eigenständigkeit aufweist. Die Pandaren bekommen einfach ne Pagode und ein Haus im chin. Stil. Fertig. Das ist einfallslos, das ist billig und fade.

    Ich bin, muss ich zugeben, ein klitzeklein wenig enttäuscht 🙂

  12. WoW hat mich nie interessiert, aber das Asia Panda Setting würde ich wenn ich WoW spielen würde auch furchtbar finden. In Fantasy spielen gefällt mir sowas in der Regel nicht, da fällt mir jetzt auch keine Ausnahme ein. In SciFi spielen finde ich asiatisch angehauchte Settings ziemlich cool mit den ganzen Neonreklamen etc. 🙂

    Naja Geschmakcssache halt! Ich gehe fast davon aus, dass die Marketing-Fuzzies denken/meinen/wissen, das die größte Zielgruppe >14 jährige Asiaten bzw. 40 jährige Hausfrauen (die Panda knuffik finden und auch gerne mal asiatisch Essen gehen) sind. Dann wäre die Entscheidung gar nicht sooo abwägig. Einige enttäuschte Abonnenten verkraftet man da schon. Ist ja auch alles nur optional spielbar. 😉

  13. Wann war Blizzard jemals richtig kreativ ? Mists of Pandaria ist nur eine logische Fortführung, allerdings glaube ich nach dieser Ankündigung auch dass WoW wohl noch länger weitergeführt wird. Das Setting ist zwar nicht wirklich neu, wird aber wenigstens schön präsentiert, was Blizzard im Endeffekt daraus macht ist natürlich eine andere Sache.

  14. Dazu zitiere ich mal aus dem GOG-Forum:

    I think the problem is that as gaming has gone more mainstream, you do tend to get people with absurdly poor levels of intelligence and common sense getting involved, and as gaming has moved online, you do find yourself having to interact with these retards.

    Besser kann man MMOs nicht zusammenfassen. Deshalb auch nach sieben Jahren weiterhin keine einzige Minute Hands-On bei WoW.

  15. Es stimmt zwar, dass die Menge potentieller Idioten ansteigt, je mehr Menschen sich an einem Ort versammeln, aber nach jetzt mehr als drei Jahren On & Off – WoW muss ich sagen, dass sich die Anzahl von tatsächlich feststellbaren Idioten in höchst angenehm kleinen Grenzen hält. Da treffe ich auf einem handelsüblichen Multiplayer-Server eines populären Shooters in kürzerer Zeit mehr grenzdebile Spacken als in all der Zeit, die ich bislang in verschiedenen MMOs verbracht habe.

  16. Ach ich weiß nicht, nur weil man Minigolf auch ohne viel Intelligenz spielen kann, sagt das erst einmal über das Spiel und alle Spieler gar nichts. Zumal, um schnell vom Vergleich weg zu kommen, bei aller Liebe, so viel Intelligenz und Sozialkompetenz bei keinem der von mir in all den Jahrzehnten gesehen Computerspielen nötig war. Mal etwas mehr abstraktes Denkvermögen hier und da, aber in der Summe verschwindet das doch arg.

  17. Auf handelsübliche Public-Server bei Hype-Shootern geht man ja auch nicht drauf. Dafür hat man seine Netzwerke (und die dazugehörigen Server) oder auch mal Bots. Das dreht sich aber eher um E-Sport, als um Gameplay.

    Bei einem Story-MMORPG mit Abo-Modell hat man nun mal keine Wahl, mit wem man auf demselben Server zubringt. Da reicht eben auch ein einzelner China-Farmer-Idiot, um die Willing Suspension of Disbelief komplett zu zerstören. Dafür muß man den nicht einmal online „treffen“, das Wissen um seine Existenz reicht völlig für die Annihilation des Spielerlebnisses.

  18. Intelligenz* ist die grundsätzliche Fähigkeit, sich auf unbekanntem Terrain zurechtzufinden und zu auftauchenden neuen Problemen kreative Lösungen zu entwickeln. Diese Fähigkeit war zwingend notwendig, um als PC-Gamer in den Achtzigern und Neunzigers des 20. Jahrhunderts überleben zu können. Ansonsten ist man schon an der Installation eines beliebigen Titels gescheitert. Das nennt man übrigens die Clue-Schwelle.

    Seit Gaming Mainstream ist, beschränkt sich Schwelle auf das Reinschieben einer Silberscheibe in die Konsole und das wahllose Drücken von Controllerknöpfen. Das kann man auch einem Primaten beibringen, und die meisten AAA-Titel kann man so erfolgreich durchspielen, weil die Publisher sich auf dieses Niveau als kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt wurden.

    Das ist alles nicht so schlimm, solange man nicht mit diesen Leuten in dieselbe Spielsitzung gezwungen wird. Letzteres ist aber leider das Grundprinzip jedes MMORPGs.

    *) Natürlich steht in der Wikiblödia außer Geschwurbel nichts Sinnvolles dazu drin.

  19. Naja, ich, so finde ich aber, überhöhst Du aber etwas das ganze. Klar gehörte ein gewisses technische Wissen dazu, die Speicherbelegung in der System.ini auf das Spiel anzupassen und die Soundblaster mal wieder mittels Autoexe.bat-Werte zum abspielen der Töne zu bewegen, aber das habe ich echt nie als Spielinhalt verstanden. Und natürlich kann mein wirklich heller Hund eine menge der Spiele nicht spielen, weil ihm da doch etwas Intelligenz diesbezüglich fehlt, aber ansonsten waren die Spiele immer schon Unterhaltung die in der Produktionsmasse wirklich jeder begreifen konnte.

  20. Also ich habe mir meine Mitspieler auf den WoW-Welten immer ausgesucht, warum soll ich denn freiwillig mit Deppen spielen? Alle andere habe ich als teilweise komisch programmierte NPCs angesehen. Und wenn irgendwo ausserhalb meiner Bildschirmsicht irgend etwas deppertes macht, und sei es ein Chinafarmer, dann hat mich das nicht die Bohne interessiert. Denn dann fände ja die „Störung“ wirklich nur in meinem Kopf statt, und da hab ich ja doch noch was mit zu reden… äh, mit zu denken. 😉

  21. Ich bin und bleibe WOW-abstinent, habe also keine Ahnung, wovon ich spreche.

    Was mich an der Panda-Kiste aber vor allem stört, ist, dass hier derzeit noch existierende, aber von der unmittelbaren Ausrottung durch uns Menschen bedrohte Tiere als fluffige Fantasy-Figuren präsentiert werden, ohne dass Blizzard von jedem verkauften Spiel einen Dollar für den Erhalt des Panda-Lebensraumes spenden würde.

    „Papa, warum sind die blöden Pandas eigentlich ausgestorben, wo die doch Kung-Fu konnten und so?“—„Die sind doch gar nicht in Echt ausgestorben, dass sind doch nur Figuren aus einem Spiel.“

    Wenn die Kinder heutzutage schon Schwierigkeiten haben, sich Kühe vorzustellen, haben die Pandas da eindeutig eine noch viel schlechtere Lobby.

    Hat mich übrigens in „Ice Age“ auch ziemlich angekotzt, dass die die Dodos als komplette Idioten dargestellt haben.

    Ich denke, dass man als Konsument solchen Mist, der geschichtliche Zusammenhänge verzerrt, nicht so willfährig schlucken sollte.

  22. Ach, dass ich Command&Conquer damals(tm) nur ohne Ton spielen konnte, nennt man „Clue-Schwelle?“

    Wenn ich das 1996 schon gewusst hätte, hätte ich mich bestimmt weniger geärgert.

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