Auch wenn man den Eindruck gewinnen könnte, dass ich als alter Sack verbittert zu Hause sitze und aus Prinzip alles an Spielen schlecht rede, was jünger als Zork ist, so täuscht dieser Eindruck.
In Wirklichkeit bin ich sehr viel handzahmer und freundlicher und vor allem sehr viel neugieriger als es mein Gaming-Alter vermuten ließe. Wenn ich über aktuelle Mainstream-Spiele abkotze, dann nicht weil sie aktuell sind oder ich ein populäres Mainstream-Spiel als elitärer Spiele-Hipster grundsätzlich ablehnen muss, sondern weil ich SELBST gespielt habe. Wenn ich abkotze, dann kotze ich mit gutem Grund ab.
Wobei ich im Falle von “Need for Speed: The Run” eigentlich gar nicht großartig abkotzen muss. Der Titel des Spieles lädt bereits zu so vielen hämischen Nettigkeiten ein, dass es mir wie das Einschlagen auf einen bereits besiegten Gegner vorkommt, wenn ich jetzt auch noch mein persönliches Salz zwischen die Darmschlingen der klaffenden Bauchwunde reibe. Jetzt mal ganz abgesehen von der Origin-Zwangsverkrüppelung und der extrem kurzen Spielzeit (nach einer Stunde auf “Normal” hatte ich bereits geschätzte 40% der Kampagnen-Strecke geschafft), “The Ruin” ist das beste Beispiel dafür, warum ein Publisher-Gigant wie EA es seit jetzt schon mehreren Jahren nicht schafft in die Puschen zu kommen und ständig rote Zahlen schreibt.
Da hat man mit der Frostbite2-Engine ein solides und leistungsfähiges technisches Grundgerüst. Da hat man mit der Idee, den Spieler statt durch verwinkelte Großstadt-Autobahnzubringer hetzen zu lassen diesmal cannonball-artig quer durch die USA zu schicken, eine wunderbare Bühne, um die komplette Geodiversität und Pracht des nordamerikanischen Kontinents in Streckenform abzubilden. Da hat man einen großen Haufen von talentierten Entwicklern und Graphikern. Und was kommt dabei raus?
Den sinnlosesten Quicktime Event, den es in der Geschichte der Sinnlosen Quicktime Events in Computerspielen je gegeben hat. Ursprünglich wollte man (so besagen diverse Meldungen) das Spiel mit einer ausgefeilten Rahmenhandlung versehen und aus “NfS: Run Very Fast Away From This Game” eine Art Heavy Rain machen und folglich wurde das Spiel nur so mit QTEs und Schnickschnack vollgestopft. Aus unerklärlichen Gründen kam das nicht so sonderlich an (warum bloß?) und man hat sich kurz vor Toresschluss wieder darauf beschränkt ein Autorennspiel zu machen. Warum man dann nicht auch noch den stupiden QTE am Spielanfang herausgenommen hat (wobei, man muss fairerweise zugeben, es gibt gar keine unstupiden QTEs), der dort vollkommen isoliert vom Rest des Spieles nur Kopfschütteln verursacht … man weiß es nicht.
Ein Uncanny Valley von Ausmaßen einer halben Galaxis, weil man zwar unglaubliche Mühe auf eine realistische 2D-Darstellung von menschlichen Gesichtern verwendet, diese detaillierten Texturen aber auf Grund des fehlenden Muskelspiels menschlicher Gesichter fremdartig und kalt wirken. Zudem passen die Mundbewegungen nicht richtig zum gesprochenen Dialog, so dass die Fremdartigkeit der Charaktere nur noch mit “Creepy” umschrieben werden kann. Und das in einem Spiel, welches man ursprünglich sehr story- und dialoglastig machen wollte? Was zur Hölle?
Aber gut, ließe sich alles verschmerzen, wenn nicht das Kern-Gameplay, das Fahren schneller Autos in schicker Umgebung, DER Unique Selling Point der NfS-Serie seit Anbeginn, nicht mit einer Gummiband-KI aus dem 10. Kreis der Hölle verunstaltet wurde. Man könnte ja annehmen, dass es Game-Designer nach so vielen Jahren endlich gelernt haben entweder eine ansprechende KI zu entwickeln oder das Gummiband-Feature adäquat zu implementieren, um eine Balance zwischen Anspruch und Frustverhinderung zu schaffen. Pustekuchen. Denn offenbar hat man nach Fertigstellung des Spieles gemerkt, dass die Kampagne wohl doch ein klitzeklein wenig zu kurz geraten sein könnte, was man durch ein als unfair und gemein noch viel zu höflich beschriebenes Gummiband-Feature wettmachen wollte. Das ist Spielzeitstreckung, die so schlecht, so offensichtlich, so respektlos, nein, zu schwach, so BELEIDIGEND gegenüber dem Spieler ist, dass man dem dafür verantwortlichen Producer einen 28Zoll-Flatscreen-Monitor quer in die Fresse schieben möchte.
So viele Ressourcen, die bei EA zur Verfügung stehen. So viele Möglichkeiten ein Rennspiel zu machen, von dem selbst so alte, zynische Säcke wie ich begeistert sein könnten und es kommt nur ärgerliche und lächerliche Scheiße bei raus. Wäre ich John Riccitiello, ich würde aufgeben und Bobby fragen, ob er einen Job für mich hat. Bei soviel geballter Inkompetenz ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis EA soviel an Wert verloren hat, dass die Firma als Übernahmekandidat auch für Branchenquereinsteiger interessant wird. Meine Fresse!
Aber zum Glück hält der Ärger nicht lange an.
Da ich eigentlich allen Majors die sofortige Insolvenz wünsche, passt “Need for Suck: The Fail” wunderbar zu meinen Vorstellungen. Und da ich ältere Vertreter der Serie sorgenfrei zocken kann, weil sie nicht mit irgendwelchem Online-Krimskrams zwangsverheiratet sind, sondern einfach nur lokal auf der Platte herumliegende Daten darstellen und weil ich dank umtriebiger Frickler sogar eine schöne 16:10-Auflösung hinbekommen darf …
… zumindest ich brauche wirklich kein neues Need for Speed. Das alte ist immer noch gut genug und die fortschreitende Vergesslichkeit auf Grund fortschreitendem Alters erhöht den Wiederspielwert älterer Titel enorm. Von daher, ja, man kann durchaus zu dem Eindruck kommen, dass ich als alter Sack verbittert zu Hause sitze und aus Prinzip alles an Spielen schlecht rede, was jünger als Zork ist. Doch wenn die Gegenwart so derart schlecht ist, bleibt einem ja nichts anderes übrig als in die Vergangenheit zu flüchten.
Es scheinen aber doch auch einige gute Spiele in letzter Zeit rausgekommen zu sein, was ist z. B. mit dem neuen Deus Ex?
Rage scheint auch nicht schlecht zu sein, da hast du allerdings schon wegen dem Onlinezwang abgemeckert.
Ungefragt, aber mitredend: ich selber mag das neue Deus Ex ja gern, aber man muß auch da an manchen Stellen schon ein Auge zudrücken. Der Weisheit letzter Schluß war das dann auch nicht.
Ich freue mich schon darauf, wenn es DXHR eines Tages für unter 10 Euro bei Steam gibt. Ein feines und gutes Spiel. Leider halt mit Steamworks-Pflicht.
Rage habe ich nach nur wenigen Metern zurückgelegter Ingame-Strecke wieder de-installiert und warte darauf, bis entweder id Software die Technik in den Griff bekommen oder ich mit Hardware-Leistung der übernächsten Generation dieses gräßliche Texture-Streaming-Problem erschlage.
Wie gesagt, es gibt sogar bei den Majors hin und wieder Spiele, die nicht nur einen schnellen Blick, sondern auch spielerisch ihr Geld wert sind. Hilft aber nix, wenn das Spiel mit DRM verkrüppelt wird oder einfach noch nicht fertig ist 🙂
Ich hab nach dem ersten Need for speed und Bleifuß keine Autorennen mehr gespielt, bin da also ganz laienhaft. Daher bin ich mit meinem gerade für 3,49 Euro gekauftem GRID so zufrieden (kann es also mangels eigenem Können nicht empfehlen, spiel es aber sau gerne), das ich die Testbereichte zum neuen Sproß der Serie eh lässig überblättert habe.
Es lässt sich in diesem Genre auch kaum etwas neues erfinden, vielleicht wäre hier ausnahmsweise mal eine gute DLC-Variante mit einfach neuen Streckenpacks zu einem ansonsten solidem Spiel ausreichend.
Etwas ganz Neues kann man eh in keinem Genre mehr erfinden. Das erwarte ich auch gar nicht. Aber ich erwarte, dass die einzelnen Bestandteile gut zusammenpassen und ein spassiges Gesamtwerk bilden. Wie gesagt, die Grundidee von „The Run“ ist ansprechend, die Technik ist leistungsfähig, man hätte hier viel rausholen können.
Stattdessen hat man es komplett vergeigt. „The Run“ ist so ein typisches Projekt, wo man den richtigen Zeitpunkt zum Projektabbruch verpasst hat.
Oh mit Grid machst du nichts falsch. Ich wage es sogar zu sagen, dass das eines der letzten wirklich guter Racer war. Ich glaube das lag einfach nur an dem verdammt coolen Kollisionseffekten, verdammt guter Balance, schöner Grafik und und und. Mit Need For Speed hab ich ab Most Wanted abgeschlossen, welches noch oder mal ein gutes NfS war =) Ja was soll ich zu The run sagen? nüschts 😀
Rage läuft auf zeitgemäßer Hardware (aus diesem Jahr) recht gut, ist erstaunlicherweise aber auch auf einer vier Jahre alten Geforce 8800 GT flüssig (sieht halt weniger schön aus). Eine id Tech 4 setzte zum Erscheinungstermin eine maximal ein bis zwei Jahre alte Grafikkarte voraus und hat trotzdem die Framerate gnadenlos auf Dia-Show runtergeprügelt, wenn sie nicht gerade ein Oberklassemodell war…
Sowas kann man sich heute wohl nicht mehr erlauben, es sei denn, man heißt DICE…
So ähnlich habe ich es auch bei 4Player geschrieben. Need for Speed ist im Prinzip wirklich kein kompliziertes Rennspiel, und das muss es auch nicht sein um im Multiplayer Spaß zu machen. Warum da jetzt so oft versucht wird zwanghaft was neues drauß zu machen ist mir völlig schleierhaft. Vor allem weil die „Neustarts“ nichts taugen.
Ich will damit nicht sagen früher war alles besser, aber heute kriegt man nichts besseres geboten. Es ärgert mich auf jedesmal das die Idioten nicht in der lange sind ein gutes, simples NFS auf die Beine zu stellen das mit einem guten Fahrgefühl, schicken Autos, einer guten KI, Verfolgunsmodus und einem guten Multiplayerpart überzeugt. Mehr will ich eigentlich gar nicht. Für eine gute Neuauflage von NFS:Porsche würde mittlerweile sogar nen linken Arm opfern wenn es sein müsste….
Aber ich fürchte das werde ich bei NFS nicht mehr erleben… sehr ärgerlich.
Man schaue sich nur mal an, wie sich diverse Publisher und Entwickler die Zähne daran ausbeissen seit Jahren einen Nachfolger für Jagged Alliance 2 zu bringen. Man sollte eigentlich meinen, dass im Jahr 2011 es nicht so schwer sein sollte ein rundenbasiertes Taktikrollenspiel zu entwickeln, da aber heutige Publisher und Entwickler unbedingt die Spiele simpler machen müssen kommt seit Jahren nur noch Müll in diesem Genre. Während Fans das Originalspiel selbstständig weiter entwickeln.
Bei EA hat man einfach immer noch nicht begriffen, dass man populäre und erfolgreiche Marken langfristig enorm beschädigt, wenn man zu gierig wird und zu viele Fortsetzungen in zu kurzer Zeit bringt. Man versucht dann den Fließbandcharakter solcher zu schnell aufeinanderfolgenden Fortsetzungen mit übers Knie gebrochenen neuen Features zu kaschieren, die aber entweder nicht richtig zum Kern-Gameplay passen oder die nicht richtig eingepasst wurden, weil keine Zeit bleibt.
Man schaue sich hingegen „Command & Conquer“ an. Da gab es etliche Jahre kein neues Spiel aus diesem Universum. Dann folgte mit C&C 3 ein Spiel, welches eigentlich nur eine technisch bessere Optik bot, sonst aber eine direkte Gameplay-Kopie der großen Vorbilder war. Die Fans waren begeistert, das Spiel hat sich prächtig verkauft. Dann aber wurde man bei EA wieder zu gierig und es erschienen in kurzer Reihenfolge jedes Jahr neue C&C-Spiele, bis man mit C&C4 die Serie erfolgreich und bis auf weiteres erfolgreich getötet hatte.
Und wenn ich mich recht entsinne, haben wir genau diese Diskussion schon vor ein paar Jahren geführt, als NfS Pro Street erschienen ist, man bei EA sich in Sack und Asche warf und versprach solche Fehler nicht mehr zu wiederholen … EA schreibt immer noch rote Zahlen, die eigene Übernahme von Take2 ist gescheitert und nun dümpelt man langsam dem Abgrund entgegen, bis sich ein Investor erbarmt und den Laden übernimmt.
Zwar nich JA, dafür aber XCom! Bitte mal hier ein Auge drauf werfen:
und danach hier
http://www.xenonauts.com/
Bin schon sehr gespannt auf das fertige Produkt 🙂
Gruß
Frank
*Greisenzitterstimme* Laser Squad Abklatsche, pah 😉
NFS Underground 2 hab ich auch daheim herumliegen. Das Problem dabei ist der Sch…kopierschutz, der manchmal funktioniert aber eben auch manchmal nicht. Und das heißt bei diesem Spiel, dass es irgendwann bestimmte Teile im Spiel nicht mehr funktionieren.
Das Spiel wird also ganz normal geladen, man wählt sein Auto aus, fährt herum, will einem Event beitreten und genau das geht dann plötzlich nicht mehr, weil das Spiel glaubt, dass der Kopierschutz ausgehebelt wurde.
Toll, dass man als ehrlicher Käufer durch die Finger schaut, nur weil man in der Zwischenzeit mal seinen Rechner getauscht hat und dort jetzt ein neueres DVD-Laufwerk (oder gar -Brenner) eingebaut ist.
Support-Seiten von EA? Bruhahaaaa!!
Es werden zwar laufend neue, eigene Domains für neue Spiele reserviert, aber dass man irgendwo auf einer OFFIZIELLEN EA-Support-Seite einfachen Zugriff auf alle Patches und Updates haben könnte? Fehlanzeige! Vielleicht gibt’s ja sogar einen offiziellen NoCD-Patch von EA. (Unreal Tournament, Supreme Commander, Civilization können’s ja auch)
Hier hast du deinen Patch
http://www.gwarez.cc/2649/need-for-speed-underground-2-reloaded/ 😉
Ach, und Ivan, Shadow, etc wohl nicht? ;P
Wie gesagt, freue mich auf Xeno, da mir Ufo und Konsorten immer einen kleinen Tick besser gefallen haben als die Söldnerspiele…
Gruß
Frank
Kleiner Spieltipp am Rande: Saints Row 3. Zwar kein reines Rennspiel, aber man fährt auch so recht oft durch die Gegend. Ganz spontan gekauft und bisher meine Spielspaßüberraschung des Jahres. (gut, das ist auch nicht schwer, wenn man ohne Erwartung ran geht)
@Harzzach: So oft du betonst, daß du den neuen Spielen „neutral“ gegenüber stehst, weil du ja nicht gezwungen bist, sie zu spielen so unrealistisch kommen mir aber die Andeutungen zu den Insolvenzen vor.
Wo ist denn das Argument, daß EA oder andere Big Publisher Pleite machen? Wenn hin und wieder rote Zahlen das einzige sind, warum sind die Firmen dann noch da?
Weil du die Spiele nicht spielst. Es gibt doch genug seichte casual Gamer, die sich so einen Datenmüll reinziehen.
und ich verstehe noch nicht, was an QTEs schlecht sein soll. Die gabs schon immer, früher hieß das dann Reaktionstest. Was man kritisieren kann, ist doch nur die miese Umsetzung. Das man eine halbe Stunde Zeit zum Drücken hat, die Abfrage zu selten und und oft nur ein Knopf benötigt wird.
Oder eine Heuschrecke den Laden filetiert. Das ist wahrscheinlicher…
Laser Squad war der Vorgänger von XCOM und wurde ebenso von den Gollop Brüdern entwickelt.
Xenonauts schaue ich ebenfalls gespannt entgegen. Man wage sich aber vorzustellen, dass nicht ein kleines Indi-Studio so ein Spiel entwickelt, sondern jemand mit richtig Ressourcen unterm Arsch. Was für fantastische Spiele könnte man entwickeln…
Gehen wir einfach mal ein bißchen in der Zeit zurück: Was ist eigentlich aus den Autokinos geworden? Oder aus dem blühenden Hifi-Markt der 60er/70er/80er? Wieso haben wir heute ein Videothekensterben?
Derzeit sind bei der Konsummeute Spielkonsolen angesagt. Sie sind die Umsatzträger der Major Publisher wie EA. Aber das kann sich auch ganz schnell wieder ändern, plötzlich hat die Masse davon genug und zieht weiter zum nächsten Trend. Und nimmt ihr gesamtes Gaming-Budget mit…
Blöd nur: Von Hardcore-Gamern allein können die Majors nicht überleben und schon ist er da: der Video Game Crash 2.0
Ja, genau das sollte man den „Entscheidungsträgern“ von EA mal vorführen, dass es leichter ist, zu Raubkopien zu gelangen als zu den offiziellen Support-Seiten. :p
Ich hab das mal auf einer Messe mit den Machern von Bryce gemacht, die damals mit dem Vertrieb in Europa begonnen haben und es deshalb verunmöglicht haben, dass man die amerikanische Version (für die es Updates gab, für die deutsche Version nicht) in Europa bestellen konnte. Auf meinen Vorwurf, „Leute, ich will euch Geld geben und eure Programm kaufen, aber ihr lasst mich nicht!“ hab ich nur lange Gesichter gesehen.
Hehe, ja, ich weiß. Damals sagte ich, sehr sehr ignorant natürlich, eben da schon/auch: wozu XCom, hab doch Lasersquad. 😉 (Was damals kaum eine Sau kannte, aber gerade zu zweit gegeneinander schon sehr viel Laune machte… ;-)) – Nur als Fußnote: hier kann man das alte im Browser spielen, da kommen Einnerungen hoch… http://www.lasersquad.org/ – heute würde ich freilich Frozen Synapse empfehlen….
Wo ist denn das Argument, daß EA oder andere Big Publisher Pleite machen? Wenn hin und wieder rote Zahlen das einzige sind, warum sind die Firmen dann noch da?
EA hat schon lange keine schwarzen Zahlen mehr geschrieben, da wird nur viel Geld durchgedreht, vom immens hohen Umsatz bleibt nichts hängen, man lebt von der Substanz. Das geht eine Weile gut, wenn man die Investoren bei Laune halten kann, die hin und wieder auch frisches Geld zuschiessen. Doch irgendwann ist Schluß mit Lustig. Dann bleibt nur die Wahl die Firma massiv zu schrumpfen und ab dann ist EA nur noch eine Marke im Besitz größerer Fische.
Und dieses Durchheizen von enorm viel Umsatz, ohne dass nennenswerter Gewinn hängen bliebt, dass sieht man immer öfters bei den Majors. Ein klares Zeichen für einen gesättigten Markt, wo selbst immens hohe Marketingausgaben nur noch marginalen Nutzen bringen. Nur wenige wie zB. Activision können hohe Gewinne verzeichnen, dies aber nicht, weil sie plötzlich einen frischen, unerschlossenen Absatzmarkt entdeckt haben, sondern weil das nur auf Kosten der Konkurrenz passiert. Je erfolgreicher ein CoD (oder andere populäre Marke) ist, umso mehr schaut die Konkurrenz in die Röhre, weil die Kaufkraft der Kundschaft in den letzten Jahren natürlich nicht gestiegen ist und jeder CoD-Kauf mehr ein Kauf weniger für die Konkurrenz bedeutet.
und ich verstehe noch nicht, was an QTEs schlecht sein soll
QTEs sind für mich nichts weiter ultrabilligste, ultraeinfachste Unterhaltung für dressierte Affen. Du musst nichts denken, Du musst nur die Taste drücken, die angezeigt wird. Das soll Spass machen? Was vielleicht bei einem Singstar oder anderen „Tanzspielen“ durchaus in Ordnung geht, weil Tanz ja eine vordefinierte Abfolge von Bewegungen ist, so passen QTEs in anderen Genres wie die Faust aufs Auge. Ein Fahrenheit oder ein Heavy Rain könnten so großartige Adventures sein, aber diese Konzentration auf QTEs als nahezu einzigstes interaktives Gameplay-Element ist ERBÄRMLICH! Das ist Perlen vor die Säue, das ist ein gamedesign-technischer Offenbarungseid. Ein Entwickler, der in seinen Spielen QTEs verwendet, ist nur zu faul sich was passenderes auszudenken. So ist diese „Zähmungssequenz“ des Seepferdchens als Reittier in WoW-Cataclysm auch so unnötiger Griff ins Klo. Man bringt es hinter sich, aber Spass? No fucking way!
Ich will keine QTEs in meinen Spielen. Ansonsten könnte ich mich gleich sabbernd und debil grinsend vor die Glotze hocken und die Knöpfe auf der Fernbedienung drücken. Und selbst das hat noch mehr intellektuellen Anspruch als QTEs, weil ich die Knöpfe auf der Fernbedienung selber auswählen kann.
@Publisher: Gut, die Autokinos sind tot, Kinofilme werden trotzdem noch gemacht. So wirds auch mit den Konsolen laufen. Die nächste Generation wird sicher die letzte sein, danach sabbert die Mehrheit vor ihren IPhones mit Streamingspielen herum (Bezahlung im Minutentakt). Spiele wird es trotzdem geben. Das Einzige, was EA tun muss, ist immer auf die nächsten Züge aufspringen. Dann gibts eben FIFA-IPad-Stream2019.
Von eurem Publishersterben bemerke ich noch nicht viel. Aber das wird ja schon seit Jahren erzählt und nicht seit Heute, vielleicht wirds irgendwann wahr, dann kann man sagen „seht, seht, ich habs doch gleich gesagt… also seit 10 Jahren jede Woche jedenfalls“.
Ich hoffe ja, daß ihr früher als später Recht behaltet. Aber das hat nichts mit großer Vorraussicht zu tun.
du kritisiert also die QTEs in den falschen Genres, das kann ich nachvollziehen.
Das die dressierte Affen angeht, da hast du mein Argument wohl überlesen. Das hat nichts mit den QTEs sondern nur mit der fehlenden Herausforderung zu tun. Man kann QTEs ja auch schwierig machen. Der Adventure-Held rutscht auf den Abgrund zu, der Spieler hat noch 2 Sekunden Zeit, um Tastenkombination X-Y-Z zu drücken. Oder, ein Ablaufender Balken und man muss ihn an einer bestimmten Stelle so genau wie möglich anhalten. Ich kenne genug Spiele, auch alte, für die man so extrem viel Konzentration benötigt. Das ist auch spannend, manchmal natürlich stressig.
Das Lasersquat der Quasivorgänger ist, wusste ich nicht einmal. Nice to know 🙂
Ich bin eigtl. sehr froh dass Xenonauts eben nicht von einem Riesen-Developer developiert wird. Was die aus Marken wie eben Xcom oder aber auch Syndicate machen ist doch mitlerweile bekannt.
Im Gegenteil, habe die Alpha von Xenonauts bereits gespielt und bin sehr froh darüber dass man „nur“ ein wenig Feintuning betreibt anstatt alles auf modern zu trimmen.
Gruß
Frank
Ich denke die Entscheidungsträger wissen sehr genau was sie tun. Du sollst ja auch lieber ein neues „the run“ kaufen als den alten „Underground“-Mist. Ob du dir das alte Spiel jetzt ziehst oder nicht macht doch keinen Unterschied, viel Gewinn wird damit eh nicht mehr generiert, wenn überhaupt. Onlinepass und -zwang ftw 😉
ich hab das gefühl mit steigendem alter steigt auch der grad der unzufriedenheit und verbitterung.
früher war halt alles besser. auch die zukunft. 🙂
Ich habe früher (Anfang der 70er) große Bildbände verschlungen, in den die Welt im Jahr 2000 beschrieben wurde. Wo sind meine verfickten nuklearbetriebenen Flugautos und interplanetaren Urlaubsreisen? Wo die gigantischen Unterwasserstädte und wo ist der Wohlstand und Frieden für alle Menschen? Hmmm?
Scheisse, die Zukunft war früher definitiv besser!
@ Falcon
Ich glaube, „QTEs in den falschen Genres“ ist hier der richtige Ausdruck. Ich weiss, dass nicht wenige Leute QTEs mögen, ich hingegen hasse sie. Und dementsprechend sucht man sich halt seine Spiele aus. Ich habe mir vor einiger Zeit für ~ 3€ „Ninja Blade“ gekauft, sah halt interessant aus und für die paar Kröten kann man auch nicht viel falsch machen. Es stellte sich dann heraus, dass ich das Spiel hasse, weil es im Grunde ein einziges riesiges QTE ist. Da ist nichts falsches dran, das Spiel ist halt so konzipiert und wenn ich es hätte zum Vollpreis kaufen wollen hätte ich mich eben im Voraus informieren müssen. Ich hab das Teil dann einem Freund geschenkt und der wiederum fährt da voll drauf ab.
Aber in einem Rennspiel erwarte ich eben alles Mögliche, nur eben kein QTE. Wäre ein solches bei „Flatout 2“ oder „Split Second“ aufgetaucht hätte ich wohl zu recht ziemlich dumm aus der Wäsche geschaut und mich geärgert.
Aber ich muss gestehen, dass für mich persönlich durch den Einsatz von QTEs viel von der Spannung und „Eintauchtiefe“ eines Spieles verloren geht. Bei „Fahrenheit“ ging das ja noch an, auch wenn es eben doch nur ein stupides Tastengekloppe war. Aber prinzipiell wird damit keinesfalls die Spannung erhöht, eher im Gegenteil. Gerade die auch für ihre QTEs bekannte Resident Evil – Reihe wäre da ein gutes Beispiel. Man latscht fröhlich durch ein Dorf in RE4, ist guter Dinge, weil man sich gerade unter Minimaleinsatz der kostbaren Munition einen wütenden Mob vom Hals geschafft hat und plötzlich stirbt man dann doch, am besten gleich 12 Mal hintereinander, weil man bei einem blöden QTE von einem blöden Felsen erschlagen wird. Und oft genug (oder eigentlich immer) kann man sich noch nicht einmal auf das Geschehen im Spiel oder schlimmer noch, nicht einmal auf die Zwischensequenzen konzentrieren, weil man sich in ersterem oft eigentlich nur auf die eingeblendeten QTEs konzentriert und zweitere dann oft völlig unerwartet durch QTEs unterbrochen werden. Mal ehrlich, wie blöde ist das denn?
Ach, aus meiner Sicht ist die Need for Speed Serie sowieso mit Porsche (5) beendet gewesen. Ab dann wurden nur Features abgebaut, gut – außer tuning, aber ein einfaches im LAN mit Sportwagen rumrasen war meist nicht mehr. NfS II SE bleibt mir heute noch als Highlight.
NfS war für mich immer recht actionorientiertes herumrasen auf hübschen Strecken. Das erfüllt heute Split/Second und Blur, die imo ein Segen für Action-Raser wie mich waren.
Tja, und beide Studios sind jetzt pleite.
Das ist genau die typische Dilbert-Denke bei Konzernen wie EA: Die Vergangenheit in die Zukunft extrapolieren. Aber genau so funktioniert die Realität eben nicht. Das lernt gerade die Autoindustrie schmerzhaft kennen, denen eine ganze Generation weggebrochen ist, die lieber auf Smartphones rumwischt, als Gas zu geben. Huch? Wie konnte das denn passieren?
Es gibt immer neue Möglichkeiten der Freizeitbeschäftigung und genauso kommt Videospielen irgendwann aus der Mode. Natürlich wird dann weiter Moorhuhn auf Facebook und iPad rumgedaddelt, aber die Masse wird keine 70 EUR jährlich pro EA-Marke berappen, wie gegenwärtig, eher so 2-5 EUR. Und davon kann EA nicht überleben.
Und dann wäre da noch die Kleinigkeit mit der Geburtenziffer. Die Gesellschaft wird insgesamt älter. Deshalb ist das mit den Videospielen nur noch eine Frage der Zeit.
Meckern und Anti-Alles-Haltung in allen Ehren. Die Internetpolizei verbietet es aber, kopflos zu behaupten, es hätte seit „Most Wanted“ kein ordentliches NfS mehr gegeben oder „GRID“ sei das letzte gute Rennspiel gewesen. Meine Güte, Leute, reißt euch doch mal zusammen. Wo wart ihr denn, als „Hot Pursuit“ einfach mal alles verdammt richtig machte und wie konntet ihr Serienhighlights wie Forza 3, Forza 4, DiRT 2 und natürlich DiRT 3 verpassen / verfluchen / boykottieren / wegmeckern?
Früher war Vroom. War Grand Prix Circuit. Früher war Accolade. Hatervolk.
Hachja, Zork…wurde mit jeder Fortsetzung abgefahrener. Betrunkene Haustüren und ein „Zauberspruch, der unsichtbare rosafarbene Gegenstände sichtbar macht“.
Snää-ligg.
Hot Pursuit war hier im Blog schon Thema. Forza darf man nur mit von MS genehmigten Controllern zocken. (Das bekommt GT besser hin.) Und DIRT war doch das Rallye-Spiel mit den 3-min-Etappen? Nicht wahr?
Wo sind denn jetzt die Highlights?
Ach ja …
Gerade diese „Gummiband-Features“ und unsäglichen „Quicktime-Events“ …
Man findet obschon der scheinbar grenzenlosen Erbärmlichkeit dieser Frickelstudien keine Worte.
In diesem Sinne
Smart™
PS:Wieder einmal Wasser …
Lol.. sorry wenn ich lachen muss, aber Hot Persuit hat vieles richtig gemacht? Ach was? Wo denn? Weil es mehr Burnout ist als Need for Speed? Es ist schon bezeichnet das man ein Teil einer Spielserie als gut bezeichnet das sehr viel von einer anderen Serie übernommen hat. Strecken die meist Bolzgerade sind und nur dazu dienen das man Vollgas geben kann, Lebensbalken(!) zum wegrammen damit man Raser aufhält, Takedowns welches den ganzen Spielfluss zerstückeln, unnütze Gadgets wie EMP und Nitro usw. Für Arcadefans mag das sicher seine Unterhaltung bringen, als NFS ist dieser Titel nicht zu gebrauchen. Und er ist ganz sicher kein Lehrstück wie ein NFS aussehen sollte, sorry.
Gut, also reduziert sich die Aussage „oh EA, ihr geht bald vor die Hunde, weil ihr so schlechte Spiele macht und zu gierig seid“ zu „oh EA, ihr geht bald vor die Hunde, weil ihr NICHTS dagegen tun könnt, es sei denn ihr erweitert eurer Angebot auf egal welcher Unterhaltungstrend da kommen wird“.
Auch in diesem Fall trifft Harzzachs „Prophezeiung nicht zu. EA geht nicht aufgrund der Spieler oder der Vertriebswege kaputt. Man KANN mit diesen Spielen offensichtlich Geld machen.
Wenn sie irgendwann wieder in Holzspielzeug investieren müssen, anstatt in FiFA2019,dann liegt das also deiner Aussaga nach nicht daran, daß sie die Computerspiele kaputt geritten haben.
EA wird den Bach runtergehen, weil sie es nicht schaffen bei einem Umsatz von jährlich (!) mehreren Milliarden (!) Dollar ihre Ausgaben in den Griff zu bekommen. Das wird nur gehen, wenn sie a) wachsen, was aber angesichts eines gesättigten Marktes nur über massives Marketing möglich ist, was aber wieder die Kosten erhöht, b) wenn sie einen Konkurrenten aufkaufen und somit aktiv Marktbereinigung betreiben (was mit Take2 bereits versucht wurde und mißlungen ist) oder c) in dem sie massiv Personal abbauen und von einem großen Anbieter von Massenmarkt-Spielen zu einem Nischenanbieter für dedizierte Zielgruppen werden.
Gegen c) sprechen aber die Interessen der Investoren, die dabei viel Geld verlieren. Derzeit ist auch kein Konkurrent in Sicht, den EA aufkaufen kann, so dass b) ebenfalls flach fällt. Punkt a) ist Käse und führt zu nix.
Sieht meiner Meinung langfristig nicht gut aus für EA. Keine Pleite, keine Insolvenz, aber ein Ende als abhängiger Teil eines Großkonzernes oder nur als reines Label. Denn bei einem Aufkauf durch Dritte können die Investoren nicht nur ihre Investition retten, sondern sogar noch ein gutes Geschäft machen. Und EA existiert ja nur, um den Investoren und Aktionären Geld zu bringen. Was die Spieler dabei wollen oder nicht wollen, das interessiert da keine Sau.