Only in Russia

Dass Russen-Spiele nur was für die knallharten Gamer sind, die nie schlafen, arbeiten und social-lifen müssen, weil sie von Tiefkühlpizza, Cola und (wenn in Russland) Wodka-Diät überleben können und daher Stunden und Wochen und Monate in spielerische Aufgabenstellungen stecken können, an denen unsereins Normalsterbliche nach nur wenigen Minuten feige die Hände in die Luft strecken … das ist alles nichts neues und ein immer wieder gern genommenes Thema, wenn man im Spiele-Panorama berichten möchte, wie bunt und verschiedenartig es so in der sonstigen Welt zugeht.

Aktuell möchte ich daher ein Wort der Warnung aussprechen, falls sich jemand bei GOG.com für “Eador Genesis” interessieren möchte, welches auf den ersten Blick wie ein solides Indie-Remake von Heroes of Might & Magic, Disciples oder Age of Wonders aussieht. Und bevor ich hier mit leeren Borscht-Töpfen zu Tode geworfen werde, korrekterweise nicht aus Russland, sondern aus der Ukraine kommt.

Eador_Genesis_01

Rundenbasiertes Gameplay. 2D. Nett detailliert & schnuckelig und aktuell nur für schlappe 4 Dollar und 79 Cent, was nach aktuellem Umrechnungskurs etwa 3.66 € sind. Inklusive Soundtrack.

Ich war schon drauf und dran den Gegenwert eines schmierigen Mittagessens zu verschwenden, als ich eines Beitrages im GOG.com-Forum gewahr wurde, wo jemand fragte, wo denn der Save-Button abgeblieben ist. Nun, es gibt keinen Save-Button. Man kann das Spiel während einer Mission nicht abspeichern. Man kann nur eine Art Zug-Zurückblätter-Funktion verwenden, um offenkundige Fehler zu korrigieren, was aber die Ingame-Ressource “Glory” kostet, die man nach meinen spärlichen Infos (die Entwickler-Webseite ist auf Russisch) benötigt um diverse Upgrades/Einheiten zu kaufen. Auch scheint das Spiel an sich nicht gerade einfach zu sein, was jetzt wohl keinen so wirklich verwundert.

Nun, zwar habe ich erstaunt festgestellt, dass ich bei “Faster Than Light” trotz gesetztem Alter und forderndem Berufsleben und Privatleben und heimlichen Doppelleben mit meiner geheimen Drittfamilie wieder die Lust an der Herausforderung und eine innere Sturheit (Du machst jetzt weiter, bis Du begriffen hast, wie das alles funktioniert, ja?) entdeckt habe, dennoch möchte ich angesichts eines Spiele-Backlogs von gefühlten 4000 Mannjahren meine kostbare Freizeit nicht an ein einziges Spiel vergeuden. Was schade ist, weil ich tät angesichts des Umstandes, dass Ubisoft HoMM 6 noch immer nicht von seinem DRM befreit hat, gerne wieder etwas in der Art zocken wollen tun.

Eador_Genesis_02

Doch bin ich nicht hart genug. Schwierige, lange Kampagnen-Missionen und keine Möglichkeit das Spiel währenddessen abzuspeichern? No way, José! Staatlich geprüfte alte Säcke warten damit, bis sie im Altersheim sitzen und wieder die Zeit für solche Scherze haben 🙂

9 Kommentare zu „Only in Russia

  1. Ist es nicht ein stilistisches Mittel, die Angst vor jedem Zug zu erzwingen, indem man das speichern entfallen lässt. Hat nicht gerade eine Spieleserie wie DarkSouls und DemonSouls dadurch gelebt, dass nicht gespeichert werden kann. Manchmal wird es durchs speichern zu einfach ;). Vielleicht war das bei diesem Spiel ebenfalls so. Frei nach dem Motto: „Oh falsch geklickt, RELOAD“. Ich würde beim Schach auch gerne mal speichern 🙂

    Verdammt ich komme ins Alter -.-

  2. Nun, ich denke, der Unterschied zwischen diesem Progrämmchen hier und dem Iron Man Modus von XCOM (ohne „-„) ist wohl, dass man bei XCOM
    A) *Vermutung* wenigstens das Spiel verlassen und später wieder kommen kann, da ja jeder Atemzug der Soldaten gespeichert wird.
    B) Eine Strat-Mission von XCOM nicht gerade einen halben Tag braucht.

    D.h. Das eine kann man trotz „Es gibt kein Zurück“ spielen, das andere halt nur wenn man eh nicht weiß, was man den Tag so machen soll.

  3. Ach, wenn ein Entwickler meint das so machen zu müssen und es Gamer gibt, denen das so gefällt … why not? Die Faszination sich zusammenziehender Hodensäcke angesichts einer drohenden Gefahr kennen wir Wohlstandsmenschen zum Glück eh nur noch in Form von diversen Freizeitvergnügungen, von daher … why not? Frei Else Kling: Wenn’s schee macht?

    Ich lege mir aber nicht noch ein Spiel auf meinen Pile of Shame, wenn bereits jetzt schon klar ist, dass ich dafür eine ganz spezielle Muße benötige, die in meinen derzeitigen Lebensumständen Seltenheitswert hat. Zwar bin ich noch lange nicht soweit, dass ich Passiv-Gaming a la Call of Duty bevorzuge, aber das andere Extrem muss es auch nicht gerade sein 🙂

  4. Weshalb für uns das Mapworks in TLII perfekt ist. Zwei Level, ein Bossraum, je nach Skillung und Rushlaune in 15 Minuten geschafft.
    Kurz mal ne Stunde gegrindet und dann ruft das Leben wieder.

    Und sogar interessanter als Borderlands II, was zwar auch nett ist – aber irgendwie grinded es sind in TLII besser.

    Aber es müssen ja nicht Ungarische Knochenbrecher Spiele sein. Ich brauche mich gar nicht nach der Baldur’s Gate Edition umsehen (würde ich eh nicht – ich fürchte die Modder haben bessere Arbeit geleistet.
    Ich habe gar keine Muße mehr, in die Story einzutauchen. Leider.

    Naja, habe ja bald Urlaub und dann ist erst mal der Wii-Katalog dran. Mal gucken wie weit ich in Xenoblade komme. 😉

  5. Der Unterschied ist, dass Du durch die Wiederholung bei DarkSouls die nötige Übung(Fingerfertigkeit/Timing) für die Kämpfe erwirbst, aus denen dieses Spiel nun mal besteht.
    Ach ja, und Du kannst am nächsten Bonfire natürlich speichern.

    Aber bei Eador:Genesis musst Du wohl den Rechner das Wochenende über laufen lassen, wenn Du am Montag wieder weiterspielen willst.

  6. Das Spiel ist mit FTL das beste, was es dieses Jahr gab.Hols Dir, sonst hast Du jedes Recht verspielt, nach solchen Spielen zu schreien!
    Turn back time reduziert nur den Score, und bringt keine Nachteile im Spiel. Wenn man das Spiel verlaesst speichert er auch, wie bei FTL. Und man kann anscheinend auch den Saveordner kopieren. Easy mode ist easy genug. Der Einstieg ist dank sehr gelungenem Tutorial sehr einfach.
    Nur beim Zeitfressen kann ich keine Entwarnung geben, seit release konnt ich nichts anderes machen.

  7. Irgendwie spaßig, weil ich vor einiger Zeit bei Snowbird über den Nachfolger „Master of the Broken World“ gestolpert bin und ihn bei Greenlight direkt „bejaht“ habe … (kann es gar nicht erwarten, den Teil zu spielen, auch wegen der etwas aufgemotzten Optik). Spielerisch ist aber auch Genesis bereits ein Genuss (habe mir den Teil gestern direkt mal zugelegt). Ich kann auch bestätigen, dass nach jeder Runde gespeichert wird, ebenso wie beim Verlassen des Spiels.

  8. Also jetzt nach nem Monat Dauerspielen, hunderten von Stunden begeisterten Zockens, habe ich tatsaechlich die Kampagne VERLOREN! Richtig verloren! Kein neuladen, keine retry oder sowas, einfach Ende aus. Und anscheinend war ich erst so bei 50%. Das war sogar noch eine Stufe unter dem fairen Schwierigkeitsgrad, und ich find FTL zu leicht!
    Dieses Spiel ist wirklich einzigartig, und in 3 Monaten und weiteren 500 Stunden, hab ichs vielleicht mal durch. Definitiv das beste 4x Fantasy,was es je gab. Und ich hab sie alle bis zum Abwinken gezockt.

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