Laraploitation

So, stellen wir uns mal janz dumm und überlegen uns, wie wir einen Reboot der Tomb Raider-Serie hinlegen würden. Nicht „wir“ als Geschäftsführer großer Unternehmen, sondern „wir“ als simple, naive Gamer.

Unter der Annahme, dass Lara nun wieder am Anfang ihrer Karriere steht und noch ein junges, zartes Mädchen ist, wie würden wir zB. das Gameplay gestalten? Nun, wir würden vielleicht den Erkundungscharakter des Spieles, den Survival-Aspekt stärker betonen, weil Lara ja noch ein junges, verwöhntes Zivilisationsgör ist und nicht als Säugling einem Shaolin-Kloster übergeben wurde. Wir würden annehmen, dass Lara aber sehr gut im Schulsport ist und entsprechend athletisch ist. Wir würden weiterhin annehmen, dass Lara einen sehr starken Überlebenswillen in sich entdeckt, der es ihr ermöglich da durchzuhalten, wo wir schlabbrigen Sofafurzer längt in Ohnmacht gefallen wären. Entsprechend würden wir Story und Gameplay aneinander anpassen. So dass es ein Ganzes gibt.

Da „wir“ aber nur simple, naive Gamer sind, fällt der neue Tomb Raider-Reboot leider etwas anders aus:

Lara, das zarte Häschen, welches keinem Reh ein Leid zufügen kann und welches ja soooo unschuldig und jung ist, ballert sich durch aberdutzende menschliche Gegner, als ob sie Rambo und Chuck Norris intravenös zum Frühstück hatte. Dann wird wieder gezeigt, wie sie ja achso verletzlich ist und leiden muss. So soll gewährleistet werden, dass der pubertierende männliche Zocker nicht nur ballert, sondern auch emotional an das Spiel gebunden wird. Der Tomb Raider-Reboot, das ist eine Mischung aus Gears of War und Uncharted, wobei Gears of War und Uncharted in sich stimmig und überzeugend sind. Optimiert für eine Zielgruppe, die man mit „Survival“- und „Exploration“-Gameplay nicht hinter dem Ofen hervorlocken kann, garniert mit Andeutungen von Folter-Sexploitation und viel Gewalt.

Und um diesen Eintopf abzuschmecken, versteckt man diesen Gameplay-Trailer bei Youtube hinter einer einfachen Altersverifikation, auf dass der eine Bro zum anderen Bro sagt: „Hey, Bro! Geiles Spiel! Mit voll Gewalt und so. Nix für dumme Kiddies!“. Worauf beide sich fisten, äh, highfiven, weil sie natürlich keine Kiddies mehr sind.

Ganz ehrlich, es gibt Momente, bei ich mich trotz allem mittlerweile gewonnenem Abstand zu dieser Industrie trotzdem etwas fremdschäme. Der neue Tomb Raider-Reboot ist ein sexistischer, schmieriger Versuch sich einer Zielgruppe anzunähern, von der man glaubt, dass sie über mehr Kaufkraft verfügt als andere. Man kann nur hoffen, dass Squeenix dieser Versuch ähnlich in der Fresse explodiert, wie das Capcom bei Resident Evil 6 passiert ist, als man den Markenkern der Serie zu Gunsten eines anspruchslosen Actiongekloppes opferte, weil man sich an die sog. CoD-Zielgruppe ranwanzen wollte. RE 6 hat sich zwar in den ersten Releasewochen sehr stark verkauft, aber später musste Capcom zähneknirschend zugeben, dass die Umsätze sehr schnell sehr stark eingebrochen sind und die bisherigen Gesamtumsätze deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurückgeblieben sind.

Auch wenn ich alles andere als ein Tomb Raider-Fan bin (ebenso wenig, wie ich ein RE-Fan bin), aber diese Art Anbiederung an kommerziell erfolgeiche Trends bei gleichzeitiger Vergewaltigung der bisherigen öffentlichen Wahrnehmung der Figur „Lara Croft“, das stößt mir dann schon etwas sauer auf. Hier zeigt sich schön die häßliche Fratze der Videospielindustrie, vor der uns unsere Mütter immer gewarnt haben 🙂

39 Kommentare zu „Laraploitation

  1. Bei SEGA müssen wir erst abwarten, ob die miesen Kritiken (Metacritic: 49 von 100) auch miese Umsätze nach sich ziehen. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar groß, aber mit harten Fakten im Hintergrund auf Leute zeigen und hämisch lachen ist viel besser als ohne Fakten abzulästern, in der Hoffnung, dass einem die Lästerei nicht selber ins Gesicht explodiert 🙂

    ZU SEGA sei nur gesagt: Wäre ich Fox, ich würden denen die Aliens-Lizenz so schnell es nur geht entziehen. Schon AvP 3 war ein Rohrkrepierer und nun scheint auch das nächste Spiel eine Bruchlandung hinzulegen.

  2. Aufgrund eines Trailers folgt der erste Verriss. Ich warte dann doch lieber auf die Testberichte oder spiel’s an.

  3. Ich habe diverse Grabräuber bei GOG- und Steam-Sales abgestaubt und gerade den allerletzten Teil erfolgreich durchgespielt. Und ich muß sagen, es hat mir durchaus ganz gut gefallen. Allerdings war dafür noch Eidos verantwortlich.

    Ich bin auch kein Fan der Serie und daher ist mir das Schicksal des Reboots herzlich egal. Ich wünsche den Herren viel Spaß beim Geldverbrennen.

  4. Es sieht nicht uninteressant aus, auch wenn man weiss, daß dieses Spiel bereits eine mehrjährige Entwicklungszeit hinter sich hat.

    Diese ganze Problematik mit den Ansprechen der niedrigsten Instinkte ist nicht neu, man sollte sich nur die letzte ECTS ansehen. Bei den großen Publishern ging es dort scheinbar darum, wer die grösste Explosionen, die dicksten Wummen und die martialischsten Spiele präsentieren konnten.

    Deswegen finde ich diese ganze „Gewalt in Videospiele“-Diskussion etwas seltsam, ähnlich wie die aktuelle Waffendiskussion in den Vereinigten Staaten. Dieser eine .. Zwischenfall .. stinkt zu sehr nach inszeniert, um einen Vorwand zu liefern, den Leuten die Waffen wegzunehmen und gleichzeitig die Polizei zu militarisieren (ums mal höflich auszudrücken).

    Sobald das Spiel als Budgetrelease wo rauskommt, werde ichs mir wohl kaufen, um alleine die Tomb Raider Sammlung zu komplettieren. Das Einzige, was definitiv bitter schmeckt, ist ein eingebauter Multiplayermodus (huh, wie soll das gehen?) und den Untertassenwert des Speichermediums, da es garantiert nicht ohne OnlineDRM auskommen wird.

  5. Das Spiel an sich kann ja ganz nett sein. RE6 soll ja auch ganz nett sein, wenn man ausblendet, das Resident Evil vorne auf der Packung steht. Um das Spiel geht es mir aber nicht, sondern um das schmierige, skrupellose Anbiedern an bestimmte Trends und entsprechende Mißbrauchen etablierter Marken, weil man sich von solchen Reboots mit geringerem Aufwand mehr erhofft als ein mühsamer Verfeinern des Markenkerns, was langfristig aber lohnender ist als diese ständige Orientierung auf schnelle, kurzfristige Umsätze. Da gibt es keinen Respekt vor dem Charakter, keinen Respekt den Fans gegenüber.

    Es soll einfach nur provoziert werden, um der Aufmerksamkeit wegen. Nichts weiter als hohles Marketing. Und da reagiere ich höchst allergisch.

  6. *seufz*
    Ich befürchte ja auch das Lara ein wenig bipolar daher kommt.
    Ich hab’s auf der Gamescom angespielt und muss sagen das sich das Spiel an sich gut anfühlt. Wenn auch oftmals eben diese Dramatik & Verletzlichkeit etwas aufgedrungen wirkt. Sah man in der GC-Demo wie auch in den ganzen Videos bisher oft. Es wechselte einfach zu krass zwischen Lara die Angst hat und überfordert ist, also der Lara der man zuschaut, und dann der Lara die man spielt, die einfach alles wegballert.
    Was aber positiv ist: Die Härte und Brutalität. Denn es gibt da doch Szenen wo ich schon schlucken musste, und das ist glaube ich bei mir eine Premiere wenn es um Videospiele geht. Wie Lara sterben kann wäre da nur ein Beispiel. Eisenstange durch Hals. In einem Tomb Raider. Heftig und unerwartet. Irgendwie so. Schwer zu erklären. Unnötig brutales habe ich bisher aber zum Glück noch nicht gesehen. Scheint mir einfach, als würde das Spiel eins schaffen: Brutalität die bewegt rüber zu bringen.

    [TL;DR]
    Cutscene-Dramatik vs. Echtzeit-Geballer.
    Ich freue mich trotzdem auf die neue Lara.

  7. *Schulterzuck*
    Nix besonderes, aber auch kein Beinbruch. Kann man als Bonus sehen.

  8. „Auch wenn sich hierzu in der USK-Datenbank noch kein Eintrag findet, besteht dennoch für die Mannschaft von Square Enix ein Grund zum Feiern. Per offizieller Mitteilung wurde soeben auf deren Webpräsenz bestätigt, dass das neueste Abenteuer um Lara „TOMB RAIDER“ Croft in seiner unveränderten Form mit einer USK-Freigabe „Ab 18 Jahren“ bedacht wurde (eine Premiere für die gesamte Tomb Raider-Reihe).“

    Laut Schnittberichte …

  9. Das ist aber schon ein Sprung nach oben. Der Vorgänger ist ja mit USK 12 geradezu kindertauglich…

  10. Das ist aber nichts weiter als Selbstzweck. Es gibt keine Aussage, es gibt keinen Bezug. Die Bekanntheit von Lara Craft wird mit Brutalität gemischt, nur um entsprechende Kaufanreize zu wecken, von denen man denkt, dass sie ohne diese Gewichtung nicht mehr bestehen.

    Somit steht der Tomb Raider-Reboot auf der gleichen Ebene wie entsprechende Xploitation-Filme aus den 70ern, die sich eiskalt an alles gehängt haben, was damals die Gemüter bewegt hat, nur um schnell Kohle machen zu können.

  11. Recht hast du Harzzach. Es ist ärgerlich, wenn die bewährten Prinzipien einer Serie zugunsten der Umsatzmaximierung verworfen werden. Egal ob nun die Fallout-Reihe, die TES-Reihe, oder die Tomb-Raider-Reihe, ich kann jeden Fan verstehen, den das ärgert.

    Zum Kotzen…

  12. Ein Charakter, frisch der wärmenden Bettdecke der Zivilisation entkommen, der sich in einem fremden, feindlichen Dschungel, nur mit der eigenen Entschlossenheit bewaffnet, durchkämpfen muss? Der anfangs weder viel kann, noch tolles Equipment besitzt, der an seinen Herausforderungen wächst, und am Ende der Reise ein anderer Mensch ist, als zu Beginn?

    Oh, ist schon draußen. Nennt sich Far Cry 3.

  13. Gibt es denn überhaupt noch Lara Croft Fans? Da waren doch alle Teile seit dem Ende der Playstation 1 Ära nicht mehr gut. Mir persönlich hat schon The Last Revelation nicht mehr zugesagt, spätestens mit Angel of Darkness war es endgültig vorbei. Alle darauf folgenden Wiederbelebungsversuche sind mehr oder weniger kläglich gescheitert. Nun hat plötzlich Square entdeckt, dass man ja noch die Rechte daran hält und zimmert irgendein Spiel zusammen. Tja, wenn einem gar nichts mehr einfällt.
    R.I.P. Lara, du bist schon lange tot. In meiner Erinnerung wirst du immer so matschig aussehen, wie zu PS1- bzw. Matrox Grafikkartenzeiten.

  14. Das schlimme ist ja als ich die Grundidee- und die ersten Artworks gesehen habe war ich interessiert. Eine junge Lara die auf einer Insel lernt zu überleben und sich das Rüstzeug für spätere Abenteuer nach und nach aneignet klingt doch gut. Nur als ich dann die ersten Videos gesehen habe war mir wieder mal klar das nichts daraus wird. Wieder mal. Es ist erstaunlich wie aus einem jungen Mädchen innerhalb von fünf Minuten ein Supersoldat wird der so genau schießt wie kein anderer auf der Welt (egal mit welcher verdammten Waffe), unmögliche Dinge überlebt und nur dann verletzt wird wenn das Skript sagt es soll so sein. Sie fliegt mit einem defekten Fallschirm mitten in die Bäume und verletzt sich die Seite.. aber Kugel die in ihren Körper einschlagen sind nichts weiter als ein Ärgernis. Sie selbst kann die bösen Jungs natürlich mit einem Brust- oder Kopfschuß niederstrecken. Von der linearen Achtenbahnfahrt wollen wir erst gar nicht anfangen…

    Wieder mal so ein Reboot für die jüngere Generation die mehrheitlich anscheinend nichts anderes mehr will als diesen Mist. Aber man sieht ja an den explodieren Vorbestellungen, verpackt ein paar hübsche Titten in enge Klamotten, werft jede Menge billige Gewalt mit ein und streut noch etwas „Beinahe-Vergewaltigung“ mit rein. Und schon geht das Volk ab wie Zäpfchen. Unglaublich wie leicht die mittlerweile zufriedenzustellen sind…

    Übrigens leidet Far Cry 3 nebst dem aktuellen Assassin Creed am gleichen Problem. Wenn ihr uns schon jemanden vor die Schnauze setzt der offensichtlich keine Erfahrung hat im schießen, töten oder überleben hat dann macht ihn nicht nach dem ersten Gefecht zu Rambo. Das ist lächerlich. Dann lieber gleich die Doom-Geschichte ala „du bist ein harter, abgebrühter Spacemarine. Jetzt geh raus und kill die bösen Monster“. Das ist wenigenstens ehrlich.

  15. Verpack so eine Entwicklung mal ordentlich im Gamedesign.
    Bei ’nem Tomb Raider, fragen wir mal so, wer hat lust die erste Hälfte vom Spiel mit ’ner Lara rum zu rennen die einfach nix hinbekommt? Die nicht einmal richtig klettern kann, nicht weiss wie man ’ne Pistole benutzt geschweige denn ordentlich zielen kann. Klar, das wäre verdammt cool in so einer „hilflosen“ Situation zu sein. Aber wie lange müsste das so gehen, bis die Entwicklung glaubwürdig rüberkommt? Wer hat dazu noch groß Zeit und Lust, sich auf so ein Abenteuer einzulassen? Genau, kaum wer. Ein Spiel dauert 5-10 Stunden. Und davon ist viel Gameplay, wo sich per se selten was in der Charakterentwicklung ergibt. (Obwohl das sicher machbar wäre. Muss man halt erst 3 mal irgendwo hochspringen bis Lara weiss wo sie sich richtig festhalten muss. Oder so.)

    Und dann würde sich auch noch das Gameplay irgendwann ändern. Es würde vom unsicheren, wackeligen und vorsichtigem Erkunden in’s Actionlastigere gehen. Will das jeder? Habt ihr das schon mal in einem RPG erlebt? Ne, selbst die bringen da eine gewissen Stringenz mit und bleiben bei einer Gameplay-Art. Wisst ihr was für Nervenzusammenbrüche das dem Gamedesigner bereitet? Und wisst ihr wie schwer es ist sowas zu vermarkten? 😐
    Das ist in einem Videospiel ungemein schwerer zu realisieren als bspw. in einer Serie. Ich finde ja selbst das die meisten Charakterentwicklungen in Filmen zu abrupt sind und schaue deshalb wohl auch lieber Serien die sich die Zeit nehmen (können). Was Spiele angeht müsste ich nun echt scharf nachdenken, wo es denn überhaupt mal eine gute Charakterentwicklung gab…

    Das Thema ist weitaus komplexer als ihr es darstellt.

    @Akabei

    Tomb Raider Legend & Anniversary waren durchaus gut, wenn auch keine Überflieger.

  16. Kurzfassung: Wir werden langsam zu alt (und zu anspruchsvoll) für den Scheiss.
    Da ist nix gross komplex dran.

  17. Ist das nicht genau das, was an jedem x-beliebeigen (Action-)Rollenspiel so motivierend ist ? Die Entwicklung vom Nixkönner zum Halbgott…und das habe ich, der Spieler, vollbracht (Brusttrommel). Das kann auch bei einem Actiontitel funktionieren, wie man z.B. bei Deus Ex gesehen hat.
    Das EIGENTLICHE Problem ist: damit wird das Spieldesign zu intelligent.
    Und das wäre schliesslich eine Zumutung für die Zielgruppe.

  18. Gibt es schon in weiten Teilen, nennt sich Amnesia: The Dark Descent. Das Spiel ist von seinen Wurzeln her natürlich ein Indiespiel, aber es zeigt wunderbar was man für ein packendes Spielerlebnis bieten kann wenn der Held eben nicht die typische Mordmaschine ist.

    Daher wage ich zu behaupten ja.. es geht auch anders. Natürlich müsste Lara nicht stundenlang hilftlos durch die Gegend stolpern, sie kann kämpfen anfangs schlicht ausweichen. Oder wie z.B Hitman versuchen sich der Gegner durch die Umwelt zu entledigen. Was auch einen gewissen Reiz ausmachen würde.

    Was hier einfach fehlt ist das Gefühl der Bedrohung. Wenn man sich das Video ankuckt, was soll man denn bitte auf dieser Insel fürchten? Gegner werden niedegemäht, die Umwelt verletzt einen nur wenn das Skript es zulässt und mittels Quicktimeevent kann man sich vermutlich auch jeder noch so bizarren Situation rauswinden. Schnarch.

    Ich hätte eher erwartet das man sich anfangs wirklich verletzlich fühlt, und eher mit der Umwelt zu kämpfen hat als mit einem ganzen Lager von Soldaten. Daran kann das Selbstbewusstsein und die Fähigkeiten wachsen bis irgendwann mal der Punkt kommt so sie so in die Ecke gedrängt wird das sie wehren muss. Menschen zu töten sollte eher die Ausnahme- als die Regel sein, weil das was hier wieder präsentiert wird ist Schießbudenfiguren ohne einen Hauch von Bedrohung. Lieber weniger Menschen auf der Insel welche dir aber jederzeit gefährlich werden können. Zumindest für mich wäre das eine gute Vorstellung eines Survival-Adventures mit einer solchen Darstellerin. Mir würde es eher Spaß machen mit Köpfchen zu entkommen- und die bösen Jungs in Schach zu halten.
    Mir wäre das auch deutlich sympatischer eine Lara zu haben die aufrecht, gewachsen und selbstbewusst die Insel verlassen kann. Mit dem Bewusstsein das sie sich nicht nur auf Waffen verlassen muss um durchzukommen, und ohne das sie schon mehr Menschen auf dem Gewissen hat als die Armee eines kleinen Landes. Hier hätte man die Chance gehabt durch den Charakter mal ein anderes Spiel aufzuziehen als das übliche „Supersoldat“-Gehaber, aber eben das wird einem wieder aufgetischt.

  19. Was hier einfach fehlt ist das Gefühl der Bedrohung. Wenn man sich das Video ankuckt, was soll man denn bitte auf dieser Insel fürchten? Gegner werden niedegemäht, die Umwelt verletzt einen nur wenn das Skript es zulässt und mittels Quicktimeevent kann man sich vermutlich auch jeder noch so bizarren Situation rauswinden. Schnarch.

    Und genau deswegen wirkt der Storyansatz auch so wenig überzeugend, um es mal höflich auszudrücken. Hier passt nichts zusammen. Alles wirkt, als ob man Spielfeatures nach Zielgruppenanalysen zusammengeschklatscht hat, ohne Rücksicht darauf, ob diese auch im Rahmen der Story sinnvoll sind. Ein typisch seelenloses Kommerzprodukt, bei dem die ins Spiel gebrachten Emotionen umso aufgesetzter und peinlicher wirken. Eine simple, eiskalt kalkulierte Freakshow für Leute, denen der Subtext des Geschehens am Arsch vorbei geht, weil sie nur Interesse an klischeehaften, oberflächlichen Reizen haben.

    Nee, wirklich, hier spüre ich wieder, wie die Galle hochkommt …

  20. Im Vergleich zu ACM ist AvP3 aber mit sich im reinen was es sein will. ^^

    Ich habs schon im Golem Forum geschrieben: Das Spiel wirkt wie ein wilder zusammgewürfelter Haufen mit einem Kostüm der Alien IP. Erinnert irgwie an Duke Nukem Forever(2 Waffen..), komischerweise haben beide Ähnlichkeiten in der Historie, haben teilweise die gleichen Probleme und wurden am Ende vom selben Entwickler „produziert“. 🙂

    Ich glaube Angry Joe beißt sich die Tage ganz schön in den Arsch. heh

  21. Klar, ist ja auch einfach nur rum zu stänkern.
    Was Anigunner schrieb trifft es da schon eher.
    Und ich hätte gerne, das sich jetzt sofort ein Gamedesigner seiner Vorstellung von einem guten Tomb Raider annimmt, weil das verdammt nochmal eigentlich das ist was die Leute mit etwas Grips erwarten. Aber das bekommen wir nicht. Wir bekommen Lara „Uncharted“ Croft. Toll. Jetzt habt ihr mich auch wütend gemacht. 😦

  22. http://www.duelinganalogs.com/image/now-kids/

    wenn ich mir das video so anschau, dann hätte man die action locker über das doppelte gebiet strecken können
    aber das ist wohl der trend, immer mehr krachbumm in die spielminute packen
    denkt denn niemand an herzkranke?
    schade eigentlich, frischer wind in der serie wär nicht verkehrt gewesen

  23. Die heutige Zielgruppe möchte passiv unterhalten werden, um dann Zeit zu bekommen, mit ihren „Erfolgen“ wie ein aufgeputzter Hahn die lokalen Hennen beeindrucken zu können bzw in der lokalen Gruppe als toller Hecht dastellen.

    Da liegen Spiele, die auf „der Weg ist das Ziel“ bauen, leider ziemlich daneben…

  24. 1. Prequelism: Da ich nicht in der Lage bin, die Figur Lara Croft/das Franchise Tomb Raider sinnvoll/interessant weiterzuentwickeln, mache ich einfach einen neuen Anfang. Hat selbst mit „Scorpion King“ nicht funktioniert.
    [Was wäre das für eine Wahnsinns-Geschichte: Eine desillusionierte, zynische, von Arthrose, Verletzungsfolgen und dem unaufhaltsamen Älterwerden gezeichnete Lara Croft, die sich mit einem kläglichen Rest ihrer früheren Fähigkeiten noch einmal zum Kampf für die „gute Sache“ aufraffen muss. Am Ende schafft sie es, die Welt oder was auch immer zu retten, und stirbt* einen einsamen Tod in irgendeiner Katakombe.]
    *Hatten wir uns das nicht schon bei „Last Revelation“ gewünscht?

    2. Inkohärenz: Die Lara, die zehn Meter vom nächsten feindlichen Vorposten entfernt hysterisch ins Handy kreischt, hat nichts mit der eiskalt-kontrollierten Lara gemeinsam, die ein paar Sekunden später den Gegnern Kopfschüsse verpasst.

    3. Autopilot: Auto-Cover, Auto-Aim, Auto-Akrobatik. Ha, aber jetzt kommts: VERZICHT auf Auto-Heal als bahnbrechende Gamedesign-Entscheidung…
    Kann ich mir wohl genau so gut ein schönes „Let’s play“ ansehen.

    4. Abstumpfung: Ich vermisse die Empfindung von Gefahr. Das Spiel explodiert in alle Richtungen gleichzeitig, erschlägt mich dermaßen, dass ich mir um Lara überhaupt keine Sorgen mache. Ich sitze sicher angeschnallt in der Achterbahn.

  25. „sexistisch“, „männlich pubertierender Zocker“.
    Klingt, als hätte diesen Artikel eine Frau verfasst. Menschenskinners, es muss ich nicht immer alles anspruchsvoll und intellektuell stimulierend sein. Sondern vor allem stimulierend ^__^
    Ich fordere mehr nackte Frauen mit Waffen in Videospielen. So quasi als Frauenquote.

  26. AJ bei Facebook:
    Fucking pissed off. You think its going to be funny? Its not going to be funny. I put myself out there to support the game. For this? Sucks.

    Etwas später:
    Gotta say theres some good fun to be had in Aliens : CM multiplayer. Alien spitter fatalities on marines are sooooo satisfying!! #brightside

    Ich freu mich schon aufs Video.

  27. Es ist sexistisch, weil man Lara als schutzbedürftiges Dingchen präsentiert, dem ganz arg schlimme Dinge angetan werden. Lara Croft war eine toughe Frau, die keinen Schutz whatsoever benötigt hat. Dicke Titten, Waffen und kesse Lippe! Eben Lara Croft.

    Aber das hier? Das ist peinlich und schmierig, sexistisch und voyeristisch. Gewaltphantasien mit kleinen, hilflosen Mädchen. Wobei es mir nicht so sehr um das Gameplay, sondern um das Drumherum geht.

  28. Jetzt mal ehrlich! Habt ihr was anderes erwartet?

    Und ich muss feststellen, dass neuerdings alle Actionspiele einen Bogen als Waffe haben müssen: Gears of War, Farcry 3, Crysis 3, Boob Raider… Kennt jemand noch mehr?

  29. Wobei der Ansatz wäre ja das die junge Lara eben noch nicht das toughe Weibsbild wäre, sondern sich erst in die Richtung entwickelt. Nur passt dieses Bild nicht zu dem eigentlichem Spiel wo sie Kopfschüsse verteilt und von einer unmöglichen Situation- in die nächste geschmissen wird ohne groß mit der Wimper zu zucken (von Zwischensquenzen vermutlich abgesehen). Daher muss ich dir hier Recht geben, diese Darstellung wird gezielt aufrechterhalten um bei den meist männlichen Spieler demensprechende Emotionen zu wecken. Und das ist in der Tat wirklich schmierig und berechnend. Weil es wird nur noch zum Selbstzweck aufrechterhalten, und geht völlig am eigentlichen Spielverlauf vorbei.

  30. *breitgrins*

    Ich freu mich auch drauf. Die Spieleindustrie brauch so einen Knall viel öfter.

  31. Diverse Spiele werden leider aufgrund wirtschaftlicher Gier zerstört. Lara ist eine der Figuren. Das neue Spiel hat mit dem Ursprung und dem Gefühl das man damals hatte wenig zu tun. Es ist ballern, explosionen, action. Früher war es das nicht. Aber Lara ist ja nicht alleine. Guckt man sich den neuen Splinter Cell an ist es das gleiche. Was wurde aus dem alten Schleicher? Ein Rambo schiessender Typ der in der 1. Actionszene mehr Leute erschiesst als in allen andern Teiln zusammen.

    Resident Evil ist auch so ein Spiel. Wenn man bedenkt das die Munition im Herrenhaus echt arm war und man eher mit dem Baseballschläger auf die Viecher losging als mit eienr Pistole ist der neueste Teil, Action, Schiessen, Ballern.

    Naja kann ja nicht ewigs so gut gehen. Irgendwann merkt es auch der naivste spieler das es nicht das wahre ist.

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