Das Video zeigt einen unkommentierten Zusammenschnitt diverser Präsentationen von Sledgehammer (CoD Modern Warfare), Bungie (Destiny) und Sonys PS4-Vorführungen.
Es zeigt schön, wie wenig diese Firmen noch relevant sind. Wenn man mit Abermillionenaufwand an Türanimationen herumschraubt, von der künstlerischen Freiheit der Entwickler schwafelt, die JETZT ENDLICH mit der Einführung von supercharged RAM möglich ist (und man dabei wieder nur einen simplen SHOOTER zeigt) und Bungie im Rahmen von Destiny ein unglaublich großes Fass aufmacht, um dann doch wieder nur einen SHOOTER zu zeigen …
… ich kann diese Leute nicht mehr ernstnehmen. Ich konnte zum Schluss nur noch schallend lachen. Hohlbirniges, dekadentes, auf der Stelle tretendes und in höchstem Maße irrelevantes Geschwurbel und die dazu passenden Geschwurbelprodukte einer Branche, die nur noch heiße Luft in Dosen verkaufen kann, weil dort niemand mehr arbeitet, der weiß, wie man Spiele macht.
Wenn man sich diese Präsentationen auch noch in voller Länge reinzieht, wundert es einen nicht mehr, dass der überwiegende Teil der Indie-Szene aus ehem. Branchenveteranen besteht, die von alleine gegangen sind, weil sie es nicht mehr ertragen haben ihre Kreativität an Türanimationen eines Fahrzeugs zu verschwenden.
Ich frage mich dabei nur noch, merken die Leute, die da auf der Bühne stehen eigentlich, was für einen lächerlichen Mist sie gerade von sich geben? Oder sprechen hier brave Konzerndrohnen widerspruchlos alles nach, was ihnen PR aufträgt zu sagen?
Oh ja – wie recht Du hast! Ich liebe euren Blog! 🙂
Das ist wirklich ziemlich langweilig und leider auch nichts neues. Bei der Türanimation, und man möchte eigentlich an eine Satire glauben, hab ich mich darin erinnert, mit wieviel Inbrunst einem die Rafinesse der verschiedenen Nachladegeräusche von Waffen früher (lächerlicherwiese) als Feature verkauft wurde. Und in einem Interview im Spiegel hat schon 1999 einer der Yarlibrüder stolz erklärt, daß bei einem Schuß ins Knie dieses doch vorschnellen müsse, da würde man doch die niedrige Qualität der anderen dran erkennen. Und ganauso spannend fand ich dann auch immer deren Spiele, und ich bin weder fies vor Shooter noch Mainstreamspielen! Aber diese Öde immer. Da freu ich mich schon fast, wenn in einem Spiel wie Biosshock Infinite der Shooterteil derart mies ist, daß man es gleich nach 5 Minuten innerlich ausblendet und das Spiel es dennoch in der eigenen Wertung so hoch schaffen kann. Diese Geschichten erzählenden Spiele sind nur leider so selten, erst recht, wenn man diese auch noch auf Deutsch haben möchte.
Und wenn jetzt die neue Generation Konsolen kommen, wird das nicht besser bei den AAA Titeln. Auch wenn To The Moon auf dem zweiten Platz meiner inneren Foreverliste steht, ab und zu mag ich es auch grafisch nett und liebe guten Mainstream. GUTEN aber bitte.
Solange die aber immer noch an Wassertropfenanimation auf der Bildschirmscheibe weiter basteln und Türanimationen als Fortschritt preisen… muß man da echt genau wählen.
Vom jeweiligen Inhalt mal abgesehen wirken die Präsentationen skurril. Da schreiten Männer mit betont gewichtigen Worten und bedeutungsschwerem Gestus sinnend über aufwendig gemachte Bühnen…Jungs…hier geht es nicht um den Sinn des Lebens, des Universums und den ganzen Rest, es geht (nur) um SPIELE !
Kann mich des Eindrucks nicht erwehren dass sich da eine ganze Reihe Leute viel zu ernst nimmt. Vielleicht ist das ein Teil des Problems.
Nein, natürlich nicht. Es wird NOCH SCHLIMMER, weil die Budgets noch mehr steigen werden und noch stärker versucht wird jedwedes Risiko zu vermeiden. Es wird darauf hinauslaufen, dass der letzte überlebende Major/Konsolenhersteller jedes Jahr „Generic Shooter“ und noch zwei, drei andere Spiele mit hohem Umsatzpotential für die geschlossenen Konsolensysteme rausballert. Und Nintendo mit Mario und Zelda, die eine Insel für sich im trüben Meer des marktkonsolidierten Konsolenumfeldes darstellen werden. Denn ganz oben wird nur noch Luft für maximal zwei, drei Konzerne sein. Bis ein Quereinsteiger mit viel Lust am Risiko daherkommt und mit den restlichen Dinosauriern der Branche den Boden aufwischt.
Die heutigen Majors, sowohl Publisher als auch Konsolen-Hersteller wissen das. Sie wissen, was auf sie zukommt. Und die meisten haben keine Antwort darauf. Also machen sie das, was sie in den letzten zehn Jahren getan haben. Shooter. Die auch keine simplen Shooter sein dürfen, sondern via Marketing zu Must-Have-Erlebniswelten aufgeblasen werden. Weil da niemand mehr ist, der weiß wie man Spiele macht, aber ganze Hundertschaften von Leuten, die wissen, wie man Marketing macht.
Spielerische Vielfalt hingegen wird man dann im Indie-Bereich auf offenen Plattformen finden, wo sich die bunte und vielfältige Angebotslandschaft einstellen wird (jedes nur denkbare Genre und Crossovers und neue Experimente von Küchentisch-Indies bis hin zu Mittelstandsfirmen wie zB. Valve), die man in den 90ern vor dem großen Konsolen-Boom hatte.
Es ist ein Milliardengeschäft. Serious business!
Viel besser kann man das Szenario nicht beschreiben.
Man darf aber auch nicht vergessen, daß die Generation der Spieler von den 90er und 2000er jetzt kaum bis gar keine Zeit mehr für Spiele haben. Die neue Generation wächst mit Smartphone, Flashspiele, Onlinekonto und diesen Schmarrn auf, kennt es gar nicht anders und wenn etwas nicht sofort funktioniert und keine Guides / Let’s Plays vorliegen hat, wirds nicht angerührt. Ach ja, online sich mit anderen messen (auf welche Art immer) gehört natürlich zu einem Spiel dazu…
Ich hab das am Wochenende erlebt, wie mein Bruderchen ein zwei Spiele kurz angesehen konnte, dann war er zu müde von seinem Hamsterrad, „ernsthaft“ zu spielen.
Danach hab ich mich richtig alt gefühlt…
Wenn man in etwas genug Pathos und das Gefühl gibt etwas „besonderem“ beizuwohnen, dazu noch geheuchelte Ehrlichkeit das man nur das beste für einen will dann kann man auch den größten Bullshit an den Mann bringen (oder in Kriege ziehen, je nachdem). Und in was unterscheiden sich diese generischen Shooter denn bitte noch auf so einer Messe? Würde man unkommentierte Screenshots aneinanderreihen würden wahrscheinlich nur noch Fachleute oder Fanboy´s den Unterschied sehen.
Also muss man kräftig die Marketingtrommel rühren um bei den Fans noch etwas Emotionen rauszukitzeln. Also bombastischer Auftritt, eine wortgewaltige Rhetorik und episch anmutende Musik. Vielleicht dazu noch ein paar knapp verpackte Titten, und wir haben alles zusammen. Damit möglichst keiner merkt wie winzig der eigentliche Kern überhaupt noch ist. Wobei ich mittlerweile fast nicht mehr von Marketing reden kann, das ist schon Propaganda der schmierigsten Sorte. Da komplett durchgeplant- und ziemlich perfide. Aber es wirkt noch. Wie sonst kann man sich erklären das z.B bei 4Player zig Battlefield 4 Threads offen sind obwohl es sich hier um einen weiteren 0815-Shooter handelt der erst Ende des Jahres rauskommt?
Das ganze ist so oberflächlich geworden das es mich wundert das überhaupt noch jemand darauf reagiert. Es wirft aber ein grelles Schlaglicht auf unsere Gesellschaft wenn derartige Methoden auf so fruchtbaren Boden fallen. Vor allem das es mittlerweile genug Stellen gibt welche das Getue entlarfen und sich kritsch dazu äußern.
Es zeigt aber auch wie unbeweglich die Mainstream-Spieleindustrie geworden ist wenn man mit Türanimationen auf die Bühne daherkommt. Ich frage mich oft genug bin ich wirklich so kritisch- und zynisch geworden das ich mich immer mehr davon entfremde, oder ist das wirklich alles nur noch ein großer Haufen an Scheisse was die Majors da unters Volk schmeissen? Warum nimmt das noch einer ernst?
CoD MW 3: 1 Milliarde Dollar Umsatz in den ersten 14 Tagen nach Release. Besser als Camerons Avatar.
DAS ist der Dreh- und Angelpunkt allen Denkens und Handelns bei den Majors. Daran richtet sich alles aus, danach strebt alles. Die Majors wollen die Kohle aus diesem Geschäft und die Leute, von denen das Geld kommt, die wollen EXAKT solche Produkte. Oberflächliche interaktive Filme, Action und „Splosions“™ so voll mittendrin, ohne dass man sich anstrengen muss, sich aber dabei total toll fühlt.
Da haben sich zwei gefunden, die einander verdient haben 🙂
Früher hat sich dies auf etliche Spiele verstreut, aber auf Grund der zunehmenden Marktkonzentration in der Branche konzentrieren sich natürlich auch die Mega-Umsätze auf nur wenige Kerntitel und Kerngenres. Wem es als Publisher nicht gelingt eines dieser Kernspiele oder zumindest einen guten Anteil an einem Kerngenre zu sichern, der ist langfristig weg vom Fenster. Entweder durch Insolvenz, Übernahme oder Gesundschrupfung auf ein normales Mittelmaß und Delisting vom Aktienmarkt, sofern die Aktionäre einen nicht mit ruinösen Schadensersatzklagen überziehen. Was bedeudet, es bleiben nur Insolvenz oder Übernahme für viele der heute noch verbliebenen Majors.
EMOTIONS!
Das imposante Werbematerial kann man sich ja ansehen, wenn man sich klar macht, daß die beworbenen „Spiele“ schlicht nicht existieren und man daher auch nichts zu kaufen braucht.
Ich weiß nur nicht, ob das im Sinne des Erfinders war…
Also ich weiss ja nicht, wie andere Leute BF4 spielen wollen, aber ich will es sicherlich nicht als 0815-Shooter spielen. ^^ Wenn man seinen Hass nicht ordentlich ausdrücken kann, dann sollte man es lieber erstmal ruhen lassen.
Warum kommt jetzt schon ein BF4, warum kommt es nicht erst wenn die neuen Konsolen sich am Markt etabliert haben und die Engine nicht mehr auf den Krücken laufen muss. Das und vieles mehr kann man gerne darlegen, aber die BF-Serie als 0815-Shooter zu bezeichnen, obwohl das gar nicht der Hauptpart des Spiels ist, ist einfach nur albern.
Richtig! Zur leisen Ehrenrettung: meine Kinder, 10 und 14, kommen um halb fünf von der Schule nach hause. Von der SCHULE! Und nach Hausaufgaben und für Arbeiten lernen… also da wäre ich auch nur noch für Quicktimeevents zu haben gewesen früher. (Von heute rede ich bei mir da lieber erst gar nicht… *hust*)
Pst, das denke ich aber auch von uns, mich eingeschlossen.
Zumal man (und ich habe diese Serie nie gespielt, will das also nicht auf selbige jetzt bezogen wissen) sich ja auch durchaus auf einen 0815-Shooter freuen kann und dafür auch 4 Threads befüttern kann, ohne daß man zwingend ein Opfer von Marketing sein muß. Auch 0815-Shooter können sehr viel Spaß machen und mies oder auch hervorragend gemacht sein. Es ist halt hier auch immer etwas üblich, auf die Spielgewohnheiten anderer herunter zu schauen, um sich selber positiv ab zu grenzen.
Hey, das macht mir jetzt Angst, aber: genau meine Meinung. 😉 Werbung hat mit dem Produkt in der Regel nichts zu tun, daher rate ich: einfach von einander trennen.
I’ll say! ^^ Zumal ich mir wünschen würde, das auch mal wieder ein paar mehr 0815-RTS Spiele rauskommen würden. 😉 Ich habe ja schon ein Haufen Euro Hoffnung in Planetary Annihilation gesteckt, aber mal son ein paar neue gut produzierte RTS für zwischendurch wär doch auch mal was. (zwar ist das neue C&C ja gerade im anrollen, aber ist ja EA, also Vorsicht und walten und so) 😉
Die Letzten Tripple A Titel die ich gespielt habe sind Bioschock 1 und HL2 mit E1 & E2, wobei ich E2 wegen akuter Unlust abgebrochen habe. Ich steh dann eher auf so Sachen wie Portal 1+2 und überhaupt finde ist Indie Games noch viel besser. Diese sind meiner Meinung nach „schöner“, „bunter“, „kurzweiliger“ und machen mehr Spaß. Aktuell spiele ich Braid, Capsized und Hotline Miami. Torchlight 2 und Bastion kommen zwischendurch auch immer nochmal zum Zug. Daher ist es mir so ziemlich sch…. Egal was mit den „großen“ passiert, da es ja anscheinend genug „kleine“ gibt die es besser machen können.
Ich habe sicherlicher keinen Hass gegen BF 4, dazu bietet es mir ehrlichgesagt zu wenig Substanz 🙂
Natürlich ist es ein 0815 Shooter, oder meinst du es wird irgendwas neues bieten als die Vorgänger? Vielleicht ein neues Helmdesign, oder die Zigaretten glühen jetzt authentischer auf wenn der NPC daran zieht?
0815 ist per se nicht schlecht, es ist einfach nur Standard. Altbekanntes. Für manche vielleicht liebgewonnenes, aber eben schon oft genug in der Form dargewesen. Für mich schlicht langweilig.
Wenn ihr euch persönlich angegriffen fühlt das ich das Spiel nicht so schätze wie ihr dann ist das euer Problem. Ich werde mich auf jedenfall sicher nicht auf eine emotionale Ebene runterziehen lassen wo man dann seitenweise mit den immer gleichen Argumenten aufeinander einschlägt und ziemlich schnell persönlich wird. Wenn das euer Begehr ist dann könnt ihr das z.B bei 4Players seitenweise ausleben. BF 4 ist nichts weiter als ein weiterer Aufguss einer erfolgreichen Marke, wer damit seinen Spaß hat soll ihn haben. Ich verurteile da niemanden.
Ich prangere das Geschäftmodel, die Marketingkampangen und den völlig Stillstand plus fokusieren der Spieleindustrie auf diese seichten Hochglanzprodukte an. Und die Leute welche unkritisch den Hype mitmachen. Nicht mehr, und nicht weniger.
Les meinen Post nochmal richtig, anscheinend bist du doch emotional, denn du schreibst ein Haufen an Text und ignorierst was ich in einem Fragesatz zusammengefasst habe.(siehe Aufguss und zu früh Nachfolger bla bla)
Seit Joint Operations bietet kein Shooter mehr wirklich das Battlefield-Element.(Homefront lasse ich lieber weg, sonst kriegen die Seniorgamer hier noch Herzinfakt D: ) Klar gibt es sowas wie Planetside 2, aber es ist schon ein zu anderer Ansatz um es direkt zu vergleichen. In sich selbst hat sich BF nicht sehr stark verändert ja(und BF4 kommt wie ich schon schrieb einfach viel zu früh nach BF3). Aber wo BF ein 0815-Shooter mit riesigen Gefechtszonen und elemantaren Fahrzeugen in- und außerhalb seiner eigenen Serie sein soll, erkenne ich nicht und sehe ich jetzt erstmal als bloßen BS an, solange du keine Fakten, warum es so sein sollte, nennen kannst.(Closed Quarters würde ich durchgehen lassen, aber mehr net) ^^
Und warum du meinst plötzlich „euch“ zu schreiben, ist mir auch ziemlich suspekt.
Prangern mit Halbwahrheiten und Stichwörtern halte ich für ziemlich langweilig und wie nennt ihr das? Populistisch?
Die Industrie ist Dreck und sie hat keinen Hype verdient. Was jetzt arme/unschuldige Kinder in ihren Foren damit zu tun haben, ist eines der Dinge die falsch laufen heutzutage. ^^
„und die Leute welche unkritisch den Hype mitmachen“ wird eben häufig mit „Leute, die sich daran erfreuen“ verwechselt… und wie will man das auch unterscheiden? Und naja, ich les eigentlich eher bei Dir viel emotinale Aufgeregtheit im Text.
Und das ganze bezog sich natürlich auf anigunner: eines Tages wache ich auf und Seniorgamer hat die Schachteltiefe der Kommentare glatt mal erhöht. 😉
Schelm, der ich bin *chchchch*
Ist es nicht, wie in jedem Unternehmen? Die oben meinen, sie wissen wie das geht, unabhängig davon, ob dem so ist.
Innovation wird unterdrückt und man eifert dem letzten Trend nach, der gut Geld gemacht hat. Ob das für den neuen Fall überhaupt Anwendung findet, ist auch egal.
Den Bezug zum Kunden in diesem von Kunst geprägten Geschäft haben sie dabei schon längst verloren. Bis das aber bemerkt wird, ist das Unternehmen schon lange eingegangen. Aktuelles Beispiel wäre jetzt EA, aber es gibt zahlreiche Beispiele…
Oh, Capsized … wunderwunderschöner Soundtrack. Das Gameplay ist solala, aber die Musik!!!
Das Produkt „Werbung“ kriege ich umsonst, das Produkt „Disc“ oder „Download“ soll ich bezahlen. Mach ich aber nicht. Wenn die Majors davon leben können (offenbar ja nicht), meinetwegen.
Naja … solange die Mehrzahl der Kunden auf diese Art des Marketings positiv anspricht, solange wird diese Masche von den Majors auch unverändert weiter durchgezogen werden. Man kann sich hier zwar vortrefflich über dieses Verhalten echauffieren, aber ändern wird daran kurzfristig wohl leider gar nichts. Es ist eben nicht von der Hand zu weisen, dass die meisten Kunden immernoch genau auf diesen pathos-verbrämten Werbeklimbim abfahren. Die Verkaufszahlen der gehypten Produkte beweisen dies leider sehr eindrucksvoll. Teil des „Problems“ ist dabei natürlich, daß die angepeilte Zielgruppe weitgehend aus Jugendlichen mit noch eingeschränkter „Spieleerfahrung“ aber großem Modebewusstsein besteht. Die meisten, die jetzt z.B. von den Vorankündigungen zu BF4 gehyped sind, haben BF2 vermutlich gar nicht mehr gespielt – aber besitzen natürlich ein gesundes Halbwissen bezüglich des Markennamens „BF“ bzw. der „coolen“ Franchise von Dice. Da ist es dann für die Kaufentscheidung letztlich irrelevant, ob das gegenwärtige Produkt spielmechanisch dem Urahn noch das Wasser reichen kann oder nicht.
Wie schon oben gemeint wurde, wird die Werbung so aufgezogen (und das beworbene Spiel) wie eine Art Film, am besten noch irgendwo als Fernsehspot. So wird eine möglich breite Masse angesprochen, auch jene, die abends müde aus dem Hamsterrad fallen und miit möglichst wenig Aufwand ein wenig Knöpfchen zur Berieselung drücken wollen.
Wir sind da nicht die Zielgruppe und es wird auch nicht anders werden, solange der Punkt erreicht worden ist, wo auch das aufwendigste Marketing keine Zielgruppe mehr findet.
Die Recycling/Retrowelle ist lange nicht aus. Wenn man es genau nimmt, könnte man bis in die Anfänge der Computerspielerei zurückgehen, wo Spiele kopiert und „remixt“ geworden sind, manchmal sind neue Spielkonzepte gekommen, die wieder aufgenommen worden sind etc. Das Letztere ist in den letzten Jahren allerdings spürbar seltener geworden. Das Recycling hat ja die MMOs, 2.-Weltkriegsshooter/Teamshooter, die Zombiespiele und die Spiele mit Rangsystem/Auflevelfunktion und die „Open World“ Masche aufgebraucht. Zur Zeit gibt es ja eine Rebootwelle von alten Serien und an der Tür stehen offenbar nun die rundenbasierten Spiele (Might & Magic X, Das Schwarze Auge Remake, ..)
Es besteht neben den AAA-Titeln allerdings dermassen viel Auswahl, da braucht man nur bissel die Augen zu öffnen.
SimCity wurde nun gründlich wie Spore verbrannt. Dragon Age 3 anyone, das alles Mögliche „erfolgreiche“ massentauglich aufbereitet sein will? Wer interessiert sich dafür?
Thank god for him?
Naja, Spore haben die auch erst nach DarkSpore endlich mal begraben.
Mal gucken, wie viel SimCity noch kommen muss, bis es alle mal eingesehen haben. Und mit alle meine ich die Kunden.
Beim Produkt Download entscheide ich eben unabhängig der Werbung und bewerte auch unabhängig. Manchmal ist es das eines Majors, manchmal nicht. Sozusagen: ich laß mit von dem Hype eines Major ja nicht ein Spiel verekeln. 😉
Ach ja, Spore: das war ein wirklich unterhaltsamer Knetfigureneditor mit einem Nichts an Spiel dran. Für den Editor hab ich nie bereut, Geld ausgegeben zu haben, heute wä das eine 99 Cent-App. Da glaube ich, war das Spiel von vornerein zum scheitern verurteilt, weil man das tolle Material (den Editor und Grundidee) nicht wirklich sorgsam verarbeitet hatte… eher gar nicht. (Ich fand, ganz am Rande, die Speicherart der Kretaionen toll: mittels png Bild, das fand ich schon eine simple coole Idee…)
Du und ich können diese Leute nicht ernst nehmen, aber ein Großteil unserer Gesellschaft tut es. Darum verkaufen sich realistisch öffnende Türen super, da man nach der Präsentation mit dem alten Türöffnungsmechanismus plötzlich nicht mehr zufrieden ist.
Mit dem iPad wird BF4 auf Facebook „geliket“, während mit dem Handy für den Superstarkandidaten gevotet wird, den man nebenher im TV verfolgt.
Die Konsumenten gehen vollkommen auf in ihrer künstlichen Marketingwelt und merken nicht einmal, wie sie von vorn bis hinten manipuliert (sprich: verarscht) und ausgenommen werden.
Könnte mir ja eigentlich egal sein, aber die Zahl dieser Konsumzombies ist derart hoch, dass die bedrohte Spezies „Kunde“ immer weniger Alternativen findet. Siehe die kommenden Konsolen, die von Haus aus mit „sozialen“ Features daherkommen – die Masse will einfach jeden Furz aller Welt mitteilen. Im Scheinwerferlicht glänzt und leuchtet alles ganz toll, während im Schatten der eigentliche Grund der Onlinefeatures für einen toten Gebrauchtmarkt sorgt.
Als PC-Spieler sehe ich aber zunehmend Licht am Ende des Tunnels, da nicht zuletzt dank Kickstarter immer mehr freie Entwickler auf den Markt drängen und gute Spiele ohne DRM anbieten.
All dieser Social-Kram wird ums Verrecken in Spiele geprügelt, wie man heute immer noch Multiplayer-Features in Spiele prügelt, weil die Zielgruppe das angeblich so haben möchte. Dass die MP-Server dieser Spiele aber zT. nach nur wenigen Wochen wieder verwaist sind, spielt keine Rolle. Hauptsache, man kann in der Featureliste „Multiplayer“ vorweisen. Hier geht es nicht darum, dass die Leute solche Features tatsächlich benutzen. Hier geht es um Marketing, damit man bestimmte Buzzwords verwenden kann, von denen man glaubt, dass sie erwähnt werden müssen.
EA macht dies sehr transparent mit ihren Serverabschaltungen. Wozu noch MP-Server betreiben, wenn das Ziel dieser Maßnahme (Abhaken von Featurelisten zum Release) bereits erfüllt wurde und der Großteil der Abverkäufe längst erfolgt ist? Weg mit dem Kram!
Spore war im originalen Grundkonzept ein fantastisches Spiel (!). Soweit wir heute wissen, wurde Will Wright aber im Laufe des Projektes „entmachtet“ und Spore wurde spielerisch massiv entschlackt und stark auf Casual-Kinder getrimmt, weil man hier bessere Umsatzchancen gesehen hatte. Lustigerweise hat man diese Anpassungen aber nur bis etwa zur Hälfte durchgeführt. Bei der Städtephase und spätestens der Weltall-Phase stieg der spielerische Anspruch und der Schwierigkeitsgrad so stark an, dass die meisten Spieler nach der Stämmephase in eine Wand liefen und aufgehört haben. Man beschränkte sich nur noch darauf mit dem Editor lustige Wesen zu basteln, weil das eigentliche Spiel hinten und vorne ein unzusammenhängendes Sammelsurium aus Baustellen war. Eigentlich genau die gleiche Scheisse, wie sie jetzt bei Sim Shitty passiert ist. Ist nur nicht so aufgefallen, weil es bei Spore keine Vorgänger gab, die man hätte vergleichen können.
Am interessantesten fand ich bei Spore die Reaktionen vieler Core-Gamer, auch auf Seiten der Presse, die sich bereitwillig vom Marketing-Hype haben einfangen lassen, die felsenfest davon überzeugt waren mit Spore ein hypergeiles, episches Strategiespiel vor sich zu haben. Weil sie im Kopf immer noch das originale Will Wright-Konzept hatten, weil sie sich bei Pressevorführungen wie ein Esel mit der Mohrrübe haben vorführen lassen.
Die neue PS4 geht über weit über den klassischen Multiplayer hinaus, da wird das eigene (solo) Spiel gleich ins Netz gestreamt und man bekommt stets präsentiert, was andere gerade so treiben. Onlinefeatures ohne Multiplayer – das ist der neue Trick.
Und ich bin der festen Überzeugung, diese Features werden rege genutzt, da brauche ich mir nur die Beliebtheit von Facebook anzusehen.
Facebook verliert drastisch Anteile bei jungen Leuten. Facebook ist mittlerweile mehrheitlich eine Sache von 30-40jährigen, die meinen dort ihr durch Job und Familie langsam schrumpfendes Sozialleben ausgleichen zu können. Gut, dazu passt es dann auch, dass die Majors ihre „Spiele“ mittlerweile für Leute designen, die eigentlich keine Zeit oder Muße mehr haben, um zu spielen, die nur noch anstregungslos fremdbespasst werden wollen, weil es für mehr abends und am Wochenende nicht mehr reicht.
Wären die TV-Sender nicht so dumm, wie sie halt sind, könnte man diesen Leuten TV wieder schmackhaft machen.
Na ja, wer diese Features nutzt, ist doch am Ende egal. Als DRM-Verweigerer ist die bloße Existenz eines Onlinezwangs nicht gerade positiv.
Aber irgendwie sind wir vom Thema abgekommen. Ein Großteil der aktuellen Spieler steht auf tolle Grafik und bekommt z.B. beim Anblick der U4 Engine eine feuchte Hose. Denen fällt gar nicht auf, dass moderne Shooter eher interaktiver Film denn Spiel sind. Hauptsache es knallt an jeder Ecke.
Darum spielt es keine Rolle wie lächerlich (sie sind enorm lächerlich, da bin ich mit Dir einer Meinung!) solche Präsentationen und stumpf die Spiele sind. Damit werden Millionen umgesetzt und darum prägen sie die Entwicklung. Leider.
Schauen wir uns als Beispiel das MMORPG-Genre an. Blizzard hat es so unglaublich stark geprägt, dass seit bald einem Jahrzehnt jedes MMO mit einer ähnlichen Hamsterrad-Maschinerie daherkommt. Das wird wahrscheinlich noch ein weiteres Jahrzehnt so laufen.
Wie gesagt, sollen Millionen den Kram kaufen, ich habe bei Battleworld Kronos mitgebacken und setze meine Hoffnung auf kleine Hersteller. Denn wenn jemand die greisen Gamer die nächsten Jahre spieletechnisch über Wasser halten kann, dann sie.
Das mit dem Geschmack ist keine Frage des Alters. Gibt ja immer noch genug Leute jeden Alters, die sich jedes Jahr brav von der Marketing-Maschinerie „Profi-Fußball“ als nützliches Konsum- und Stadion-Jubelvieh mißbrauchen lassen 🙂
Klarer Fall von Mindcontrol oder einem unglaublich starken Realitätsverzerrungskraftfeldes.
Nur mal interessehalber – was genau macht denn den Shooterpart von Bioshock: Infinite zu solch einer gräuslichen Erfahrung?
Ich hatte nämlich auch an diesem Teil des Spieles meinen Spaß, streckenweise habe ich mich sogar ganz prächtig amüsiert. Jedenfalls habe ich in den letzten Jahren als bekennender Fan von Egoshootern eine ganze Menge Spiele erleben müssen, bei denen die Spielmechanik um Längen schlechter war.
Das Grundprinzip lässt sich nun einmal nicht verändern, man hat eine Waffe, zielt, drückt ab… BUMM… Gegner fällt um. Bei Bioshock hat man sich mit den Spezialfähigkeiten schon einiges mehr einfallen lassen und die Skytrails bei Infinite tragen meiner Empfindung nach noch einiges an Abwechslung bei. Und der 1999-Modus ist noch einmal eine Sache für sich.
Aber Infinite ist ja auch ein AAA-Titel, da MUSS doch was Schlechtes dran sein, oder? Und alle Indies sind in Gegenzug supi! Ja, ich weiss – ist halt alles Geschmackssache, aber im Moment habe ich einfach den Eindruck, dass so mancher Spieler bei großen Titeln reflexhaft nach Schlechtem sucht, während man Indies per Definition super zu finden hat. Dabei finde ich persönlich nicht wenige der im letzten Jahr hochgelobten Indiegames grottenschlecht.
Die Hintergrundmusik von Braid find ich auch sehr schön und der Soundtrack von Hotline Miami Rock einfach nur. (meine Persönliche Meinung) Passt aber auch gut zum Game:-)
Speichern mittels png: das haben die doch bei 3d Custom Girl geklaut.
@Harzzach:
Ich kann Deinem Blog bald nicht mehr folgen. Es kommentieren mittlerweile so viele Leute, und die Struktur ist so verschachtelt, und die Verschachtelung funktioniert irgendwie nicht richtig, dass ich nicht mehr kapiere, wer sich wie auf was bezieht.
Was hältst Du denn davon, die Verschachtelung ganz abzuschalten? Das würde meiner Meinung nach die Lesbarkeit enorm verbessern.
Ok, dann versuchen wir das mal …
@Das Alien
Diese polarisierten Sichtweisen stossen auch mir häufig bitter auf. Wenn es um Spiele geht, scheint es für manche nicht möglich zu sein zwischen den Extremen zu denken. Entweder es wird grosszügig über alle Mängel hinweggesehen, oder man hängt sich an jeder Kleinigkeit auf. Ich finde das sehr schade, weil dadurch häufig ganz ordentliche Spiele aufgrund einseitiger Meinungsmache oder stupiden Kategorisierungen durchfallen. Ein gutes Beispiel für so einen Fall ist Dragon’s Dogma. Die Designer haben sehr viele Dinge in der Spielmechanik wirlich gut implementiert, aber haben sich andererseits auch zu einigen nervigen Patzern verstiegen. Wenn man sich aber auf das Spiel einlässt, kann man sich wunderbar damit amüsieren. Trotzdem scheint es gerade bei diesem Spiel nur eine „love it or hate it!“-Reaktion zu geben. Ich vermute, dass auch dies die Konsequenz eines verdrehten Marktes ist, bei dem viele Kunden durch extremes Marketing und weichgespülten Content den Geschmack an solider Unterhaltungskost (mit Ecken und Kanten) weitgehend verloren haben.
Just my 2 cents…
Eine Zitier-Funktion wäre noch sehr sehr gut…
http://consumerist.com/2013/04/09/ea-makes-worst-company-in-america-history-wins-title-for-second-year-in-a-row/
Money Quote:
„Instead of deflecting, we ask the higher-ups at EA to reflect on the following question:
When we live in an era marked by massive oil spills, faulty foreclosures by bad banks, and rampant consolidation in the airline and telecom industry, what does it say about EA’s business practices that so many people have — for the second year in a row — come out to hand it the title of Worst Company In America?“
Ich hab das hier noch reingeschrieben, weil es doch bei der Topliste der Spiele unpassend ist.