1. Ich habe bis heute noch kein einziges Video des Flugzeug-Angriffs auf das World Trade Center vor 12 Jahren gesehen und hoffe dies bis zum Ende meines hoffentlich langen Lebens durchzuziehen.
2. Ich werde mich bemühen so wenig Bildmaterial wie nur möglich vom Anschlag am Rande des Boston Marathons zu sehen.
3. Jeden Monat sterben in Pakistan dutzende von Menschen durch Bombenanschläge. Es kratzt hier keinen.
4. In Syrien schlachtet man sich immer noch fleißig gegenseitig ab. Auch das kratzt hier niemanden.
5. Viele Menschen reagieren leider immer nur darauf, was sich ganz unmittelbar vor ihrer Nasenspitze abspielt. Kurz. Dann ist der Reiz wieder abgeflaut.
6. Ich will das alles nicht sehen. Meine Vorstellungskraft ist gut genug. Zu gut.
7. Und wenn ich am Bildschirm bunte Pixelhaufen in rote und tote Pixelhaufen verwandele, bekomme ich keinen allzu großen “Moralischen”, weil mein Verständnis und Begreifen der Wirklichkeit ebenfalls gut genug ausgeprägt ist.
Sry, aber das musste eben raus. Will niemandem den Abend verderben …
Tust du nicht. Mir zumindest nicht.
Man muss sich nur ein paar Sachen deutlich machen und ehrlich zu sich selbst sein, dann ist das alles ok.
Du hast recht, täglich sterben überall Menschen mehr oder weniger brutal. Und es ist für die Betroffenen immer gleich schlimm, erfährt aber in der „westlichen Welt“ unterschiedliche Beachtung.
Warum? Weil es ZU VIEL Tod gibt, als das man Zeit hätte, sich zu kümmern. Fakt.
Weil man keine Zeit hat, aber generell irgendwie doch empathisch ist, sucht sich der „Durchschnittsdödel“ sein Ventil für Mitleid. Auch das ist OK, denn die Empathie ist wahrscheinlich echt, nur die Ventilfunktion ist – von außen betrachtet – erbärmlich. Aber da würde ich sagen, ist wenig Empathie besser als keine.
Da man es zudem auch nicht ändern kann, bleiben einem eigentlich nur wenige Möglichkeiten:
a) Ventil-Mitleid (man ignoriert viel und tut so, als sei man ein besorgter Mensch- wie gesagt, eigentlich erbärmlich)
b) komplette Ignoranz (man geriert sich als Arschloch – und ist es auch)
c) Akzeptanz des Unabänderbaren (kann durchaus eine Mischung aus a) und b) sein)
Da ist Möglichkeit c) meiner Meinung nach die Beste. Gepaart mit punktueller HIlfe, so lange man sich nicht für einen Heiligen hält sondern sich des „Tropfens“ auf den Stein bewusst ist.
homo homini lupus . Ist so, wird so bleiben. Man sollte nur danach streben, es in seinem kleinen überschaubaren Umfeld besser zu handhaben und die Welt ist ein besserer Ort ( wenn das jeder so machen würde).
Ich möchte nicht anderen Menschen vorschreiben, wie diese wann was in welchem Ausmaß zu empfinden haben. Weil jeder anders ist. Der eine kann solche Ereignisse vielleicht nur dadurch begreifen, in dem er nur so nach Bildmaterial lechzt. Dem anderen genügt es zu hören, dass solche DInge passiert sind. Ich will niemandem etwas vorwerfen, auch nicht den Medien, für die das alles natürlich ein gefundenes Fressen ist. So mit LIVETICKER und so. Huaaaaah!
Ich will es einfach nicht sehen. Es genügt mir zu wissen, was da passiert ist. Aber zu sehen, wie da irgendwo verschwommen, oder total scharf im Fokus, weil irgendjemand wird mittlerweile immer „goldrichtig“ stehen, am Bildrand plötzlich ein Feuerball erscheint und zu wissen, dass in diesem Moment Menschen in Fetzen gerissen werden, so in Echt und Wirklich … ich kann mir sowas nicht anschauen. Ich kann immer noch nicht Bildmaterial von 9/11 anschauen. Ich möchte es auch nicht. Ich will wissen, was da passiert ist, ich ignoriere es nicht. Ich will aber nicht diesen jenen Augenblick sehen. Weil es für mich zuviel ist.
Ich kann den Ansatz sich den Bildern zu verschließen sehr gut nachvollziehen.
Der Vergleich mit den Zahlen geht aber in die falsche Richtung, Empathie ist eben keine rationale Fähigkeit. Wenn am nächsten Sonntag in Hamburg Marathon ist, dann ist dieser Anschlag in Boston emotional näher als die Berichte aus Bürgerkriegsgebieten. Rational ist mir der Unterschied durchaus bewusst, auch dass das im gegenseitigen Aufrechnen der Zahlen lächerlich wirkt.
Aber dieses Aufrechnen ist gleichzeitig unglaublich unsensibel. Man wirft Mobbingopfern auch nicht vor, dass anderswo Morde passieren. Und wenn mein Nachbar Mobbingopfer wird ist mir das näher als ein Mord aus dem Fernsehen.
Und natürlich hat das mit Computerspielen nichts zu tun.
[1. Ich habe bis heute noch kein einziges Video des Flugzeug-Angriffs auf das World Trade Center vor 12 Jahren gesehen und hoffe dies bis zum Ende meines hoffentlich langen Lebens durchzuziehen.]
Und ich hab ~30 Min nach dem ersten Angriff zugeschaltet. 5 Stunden lang. Öfters konnte man das glaube ich nicht sehen. Hunderte, Tausende Male. Ich leb immer noch.
Habe das Thema sehr schön illustriert gesehen letztens. Es ging darum, dass die Aufregung über Gewalt sich viel auf Videospiele konzentriert und nicht auf tatsächliche Gewalt.
Bilder sind hart und sie verfolgen einen, ich kann trotzdem nicht anders als mir The Big Picture vom Boston Globe zu abonnieren und die Posts, auch aus Krisengebieten anzuschauen. Es hält einen davon ab in der eigenen Welt unter zu gehen.
Ich kann dich in der Hinsicht gut verstehen. Ich habe bisher auch nur einmal in den Nachrichten ein Standbild der Explosion gesehen, das reicht mir. Ich werde mir sicher nicht auf Youtube oder dergleichen ankucken wie die Bomben hochgehen, und wie man danach die Toten und Verletzten sieht. Ich muss das nicht haben. Nicht weil es mich nicht berührt- oder interessiert, sondern weil ich denke die Opfer wollen das nicht das man sie im Moment der Panik- oder der Schmerzen so angafft. Das gilt übrigens für alle Videos dieser Art.Egal in welchem Erdteil.
Andererseits mein lieber Harzzach, fang du bitte nicht auch nicht mit der moralischen Superkeule an ala „überall sterben tausende Menschen täglich an Hunger, Bomben, Anschlägen etc etc“. Sollen wir jetzt anfangen abzuwiegen was schlimmer ist? Was moralisch verwerflicher ist? Ob mein Nachbar drüben an Herzversagen stirbt oder ein Kind in Afrika an AIDS oder Hunger in der Gosse stirbt? Ist der Tod meines Nachbars jetzt weniger schlimm nur weil er nicht arm ist, oder davor nicht so leiden musste wie das Kind? Meines achtens nach sollte man nicht anfangen Vergleiche zu ziehen, oder gar Verbindungen zu knüpfen. Jeder Tod ist tragisch für sich, jeder Tod hat eine Vorgeschichte. Jeder Tod verdient es im gleichem Maße betrauert- oder beachtet zu werden. Das wir zu dem nicht fähig sind spiegelt sich nicht nur in den Medien wieder, sondern ob wir wollen oder nicht… auch die meisten von uns trifft der Tod einer Person die uns näher steht mehr als von jemanden den wir gar nicht kennen. Vielleicht ist das Ignoranz, vielleicht auch ein Schutzmechanismus. Wenn uns das ganze Leid der Welt dauernd präsent wäre könnten wir vermutlich kein „normales“ Leben mehr führen.
Ich finde es geschmacklos wie solche Bilder von den Medien ausgeschlachtet werden, und daran will ich mich nicht beteiligen. Es kommt ja noch mit dazu das solche Bilder von beiden Seiten zu ihren Zwecken „ausgeschlachtet“ werden, um für ihre Sache zu werben.
Ich finde es immer scheußlich wenn jemand meint er könnte mit Bomben gegen Zivilisten was bewirken. Oder dafür gar im Nachleben eine Belohung bekommen. Wer denkt sich so eine kranke Scheisse bitte aus? Es war- und ist immer feige, hinterhältig und verachtenswert. Egal ob in den USA oder in Pakistan, England oder Irak. Menschen die so etwas machen sind meines achtens nach der Bodensatz der Menschheit, wirklich die unterste Ebene.
Zum Thema Videospiele und Gewalt ist glaube ich schon alles zigmal durchgekaut worden. Ich wüsste nicht was ich dazu beitragen sollte ohne mich dauernd zu wiederholen….
Die ganze Scheisse passiert doch weil ZUVIELE wegschauen.
Es gibt Unterschiede zwischen Information und Entertainment.
Du solltest beim Gaming bleiben und keine Politik anzetteln.
😉
Die ganze Scheisse passiert, weil zuviele Menschen nicht dorthin schauen, wo es notwendig wäre. Aus den Bildern der Explosion und den darauffolgenden Momenten kann ich nicht entnehmen, warum Menschen so etwas tun, was damit bezweckt werden soll und wie man dazu kommt das Töten wildfremder Menschen als eine sinnvolle Handlung in Erwägung zu ziehen. Ich kann nur entsetzt sein.
Wenn ich glänzend blutrot gefärbte Strassenzüge sehe, dann hilft mir das keinen Millimeter weiter bei der Erkenntnisgewinnung zu den Hintergründen und Auslösern der Tat. Und genau DAHIN schauen nur die wenigsten, weil die meisten Menschen, sobald sich das unmittelbare Entsetzen gelegt hat, einfach wieder zum Alltag übergehen. Um beim nächsten Anschlag wieder „Hach, die armen Opfer!“ und „Die phösen Terroristen“ zu machen. Ein sich ständig wiederholender Kreislauf aus Betroffenheit und Sekundenemphathie, der dann wieder vom üblichen Desinteresse abgelöst wird. Ein sich ständig wiederholender Kreislauf, dessen Schlüsselreize (Angst, Entsetzen, Sorge, KINDER! Denk doch an die Kinder!) wunderbar benutzt werden können, um Menschen in steter Wiederholung Dinge einreden zu können, die eigentlich gegen ihre eigenen Interessen sind.
Bilder von Explosionen sind Entertainment. Die Erleichterung darüber, dass es andere getroffen hat. Informationen über die Hintergründe sind größtenteils nur lästiger und fader Scheiss, den doch niemand sehen möchte …
Danke, Danke, Danke!
Diesen medialen Wahnsinn zu Boston halte ich auch nicht mehr aus. Das Radio am Arbeitsplatz ist aus, Nachrichten sehe ich mir diese Tage keine an. Es reicht, ich ertrage diese elende Doppelmoral nicht mehr!
15.04.2013: sieben Bomben, über 50 Menschen tot.
06.04.2013: zwei Anschläge, mindestens 25 Tote.
29.03.2013: mehrere Anschläge, mindestens 18 Tote.
[…]
Und, hat es jemand mitbekommen? War es mehr als eine Randnotiz in den Medien wert?
Aber wenn in den USA drei Menschen sterben, steht die Welt still. 9(!) gleichzeitige Beiträge zählte ich gestern auf einem Onlineportal, inkl. Liveticker(!), Bild-(!) und Videogalerie! Alles andere, auch die 35 Erdbebentoten gestern, spielten keine Rolle. Ich bin dermaßen angewidert…
Dabei ist gerade diese mediale Aufmerksamkeit genau das, was diese Schweine (darf man Schweine an dieser Stelle sagen?) wollen! Je mehr Aufmerksamkeit, je größer der „Sieg“ der Täter.
Sind die Amerikaner etwa wertvollere, oder bessere Menschen? Oder sind „die da unten“ selbst schuld, wenn sie „mal wieder“ auf einem Marktplatz in Stücke gesprengt werden?
Warum sonst sind die Menschen abgestumpft, wenn z.B. Iraker zerfetzt werden, aber gleichzeitig zu Tode betroffen, wenn es wie gestern den Westen erwischt?
Oder liegt es daran, dass der innere Gaffer Dank unzähliger Kameras nur hier befriedigt werden kann? Bei einem Anschlag in irgendeinem Wüstendorf bekommt der sensationsgeile Bürger schließlich keine Tatvideos oder Bilder der toten Kinder samt rührseliger Verabschiedungsgeschichte zu sehen.
Da soll mich nochmal jemand fragen, warum ich die meisten Menschen nicht ausstehen kann…
Auch das. Der größte Sieg besteht aber darin der Öffentlichkeit seinen Willen aufzudrücken. Wenn Behördeneubauten in den USA, wie vorhin gelesen, Sicherheitsauflagen bekommen, die sie in Bunker verwandeln, wenn Menschen sich nicht mehr trauen vor die Tür zu gehen, wenn der „War on Terror“ vor der eigenen Haustür steht und das Land sich allmählich in eine Urban Warzone verwandelt … DANN haben „sie“ gewonnen. Die Täter, ihre Hintermänner und diejenigen, die sich darauf verstehen diese Hysterie für die eigenen Ziele nutzbar zu machen.
Und dagegen kann man angehen, in dem man sich keine Angst machen lässt. Weder von Bombenlegern, noch von übereifrigen Beamten, die gezielt Angst schüren, um mehr Einfluß und Macht zu bekommen. So wie unser eigener politischer Hofnarr, Herr Hans-Peter Uhl von der CSU, sofort wieder die Totalüberwachung der Bevölkerung fordert.
Ganz genau. Die Attentäter haben 2001 mehr erreicht, als sie sich hätten erträumen können. Nicht nur die USA, auch weite Teile Europas und der Welt haben sich in Angst und Schrecken versetzen lassen. Bis heute.
Die Bevölkerung wird nahezu vollständig überwacht, Freiheiten werden beschnitten und das Schlimmste: Die Menschen glauben auch noch, der Staat tue ihnen damit Gutes und bringe Sicherheit. Selten so gelacht.
Wie Du schon schreibst, die Toten sind noch nicht begraben und unser Innenminister schreit (wieder mal) nach Vorratsdatenspeicherung! Als wenn das den USA etwas genutzt hätte. Ich kann gar nicht so viel fressen…
Ich bin der festen Überzeugung, einigen Politikern auf der Welt kommen solche Anschläge gelegen. Erhält man durch sie doch in der Bevölkerung breite Unterstützung für weitere „Anti-Terror-Maßnahmen“.
Hübsch, nicht ?
Man kann sich kaum entscheiden was perverser ist, die Tat selbst oder das Medienecho. Es ist offenbar etwas anderes, wenn Wohlstandsbürger wie du und ich von einer Bombe zerfetzt werden als wenn das mit irgendwelchen braunen Typen in komischen Klamotten in Nahost geschieht. Weil diesmal Leute aus dem eigenen Umfeld betroffen sind. Leute, die man sich gut als Hausnachbarn vorstellen könnte. Das geht schon etwas mehr unter die Haut zu wissen, „das hätte DEIN Kind sein können“.
Insofern ist das Medienecho verständlich, aber der „Spass“ hört da auf wo Voyeurismus anfängt, und da sind leider- gerade in amerikanischen Medien- die Übergänge fliessend. Angebot und Nachfrage.
Es ist wohlfeil sich über das Medienecho lustig zu machen. Ist es so schwer verständlich, das Bilder aus Boston die Menschen betroffener machen als aus iranischen Erdbebengebieten?
Eben weil es näher ist. Wäre es andersherum nicht ähnlich?
Wer ist in Indien denn wirklich emotional betroffen von dem Anschlag in Boston, bei dem nicht mal ganz klar ist, warum sich eigentlich 25Tsd Menschen treffen um zusammen 42km zu laufen und andere ihnen dabei zujubeln. Marathon ist eine zutiefst westliche Veranstaltung.
Empathie ist nicht rational. Ich würde aber auch nicht wie Harzzach, Rationalität gegen Empathie ausspielen und mangelnden Erkenntnisgewinn lamentieren. Es ist nicht gesagt, dass nach der empathischen Reaktion (die lähmend ist, wenn sie zu lange andauert) wir uns dem Ganzen nicht rational zuwenden könnten.
Dass die CSU versucht ganz kalkuliert aus dieser emotionalen Reaktion Kapital zu schlagen für ihr eigenens politisches Projekt ist widerlich. Es ist aber nicht geholfen deswegen auf Empathie zu verzichten.
Ich versuche nicht Empathie gegen Rationalität auszuspielen. Ich sage nicht, dass man nicht mehr mitfühlen soll, ganz im Gegenteil. Ich sage nur, dass ich persönlich diese Bilder nicht brauche, um mitfühlen oder begreifen zu können, die Bilder für mich zuviel sind. Nenn mich ruhig Mimöschen 🙂
Und ich sage, dass leider viele Menschen nach diesem kurzen Moment der Empathie das ganze Thema wieder komplett ausblenden, nur um beim nächsten Male erneut nur ein simples „Ach, die armen Menschen!“ zu hauchen.
Man schaut hin, entsetzt sich, ergeht sich einen Moment lang in Mitgefühl und geht dann zum Alltag über, in dem weder die Opfer, noch der Hintergrund eine Rolle spielen.
Rinse, repeat!
Hazzach, bei deinem letzten Kommentar sind wir einer Meinung. Ich hatte nur den Eindruck, dass die emotionale Reaktion auf die Anschläge jetzt sich irgendwie auswirken soll auf die (rationale) Beschäftigung mit den Hintergründen später. Das ist, glaube ich, nicht der Fall.
Dass dieses Interesse für die Hintergründe eventuell mangelhaft ist, mag ich dabei gar nicht bestreiten.
Ich unterstütze dann aber eher die Position von Anigunner, das man nicht so einfach aufrechnen kann, was Ben in seinem Post zu dem Erdbeben macht, und die unterschiedliche Reaktionen heuchlerisch findet.
Ich würde da sagen, die Reaktionen im Westen sind echt, sie sind emotional, sie sind aber nicht rational und damit auch nicht abwägend, denn dann verlieren sich natürlich die Toten und Verletzten von Boston im täglichen Leid der Welt.
Gibts eigentlich schon nen offiziellen Soundtrack zur „Tragödie“ ? Bei 9/11 stand der ja schon vorher fest 😉
Oh bei dem Thema fällt mir gleich wieder ein gutes Lied von Mono für Alle ein, aber das ist ein anderes Thema.
Ich kann deine Einstellung durchaus nachvollziehen, auch wenn ich sie nicht teil, erinnere ich mich noch gut an die langen recherche nächte nach den WTC Anschlägen. Zu welchem Entschluss ich am Ende gekommen bin, lasse ich mal offen, aber sehr warscheinlich zu dem, zu dem auch jeder andere kommt der sich die Mühe macht das selbst zu analysieren.
Aber sicher hast du recht in Syrien und den vielen andern Kriesengebieten dieser Welt sterben täglich tausende von Menschen auf grausamste Art und Weise.
Und jetzt regen sie sich auf wegen einem Bombenanschlag in Bosten, die Welt ist in Aufruhr usw. halt der übliche mediale Bullshit wie sonst auch, nicht das ich das in irgendeiner Weise gut heiße oder ähnliches, aber im Vergleich zum Unrecht im Rest der Welt erscheint es nahezu lächerlich was dort passiert ist.
Und anstatt etwas gegen das eigentliche Problem zu unternehmen werden sie sie nichts tun, oder vielleicht werden sie Schnellkochtöpfe verbieten, aber sonst wird auch diesmal nichts positives passieren. Negatives wie mehr Überwachung weitere aushöhlung der Privatsspähre usw. wird es sicherlich mit sich bringen, da ist jede Gelegenheit recht.
Es ist traurig die realität zu betrachten wenn man sich einmal von seiner eigenen begrenzten Sichtweise löst und versucht das ganze als solches zu sehen.
Von daher kann ich deine Sicht der Dinge durchaus nachvollziehen.
Gut möglich. Denk doch an die KINDER!!!!
Na, da wird nach der Reichskristallnacht 2001 wieder eine neue (möglicherweise inszenierte) Sau durchs Dorf getrieben und Weltuntergang beschworen, um neue Repressalien durchsetzen zu können.
Muss man wohl die Zeit bis zu den vorinstallierten Überwachungskameras und -mikrofone (aka SmartTV, PS4, Xbox 720) in den Wohnzimmern überbrücken?
Super, jetzt muss ich wieder an das Rekord Sanktionsjahr 2012 denken! =P
Nu wünsche ich mir, dass hier mal wieder ein paar Spiele besprochen werden.
Vielleicht ein Artikel warum Ultima IX doch garnicht so schlecht (wenn auch cheesy geschrieben) ist weil es entspannte Spaziergänge im Wald genauso gut ersetzt wie Gothic.
Oder warum Left 4 Dead immer noch die Perfektion des Onlinespielen mit fremden Freunden ist…mit bis zu 1000 Spielern täglich.
Oder warum Gabriel Knight – Sins of the Fathers das erwachsenste Adventure ist, dass jeh gemacht wurde.
Oder warum Tron Legacy nicht existiert, da es doch schon Tron 2.0 gibt.
Oder warum die Deathspank Reihe perfekt geeignet ist, um den Sohnemann Videospiele nahezubringen.
Oder wenn du ständig den neuen, fancy, shit brauchst, Stichwort: Evoland.
So ich hoffe ich konnte dich nun dazu anregen, demnächst mal wieder über deine Videospielerfahrungen zu berichten. =)
Nur keine Panik, kommt demnächst wieder was „nur spielerisches“. Schreib schon dran …
Das war ein Angriff mit Flugzeugen? 😉
Dafür, dass es dich nicht interessiert, regst du dich ja ganz schön auf ^__^
Ich kann ganz einfach erklären, warum uns manche explosiven Events interessieren und manche nicht: Es kommt darauf an, was wir mit dem Land, den Menschen, der Kultur und Lebensweise verbinden. Ich habe bei der japanischen Katastrophe fast geweint, beim Erdbeben im Iran letztens überhaupt nichts gefühlt, nicht mal nachgelesen. Weil ich mich diesen Leuten nichts verbinde. Ich traue nicht um Menschen, deren Lebensumstände ich nicht einmal nachvollziehen kann. 9/11 ist das Gleiche: Durch zig Hollywoodfilme ist einem das WTC und die Menschen halt näher als der Bahnhof in Madrid. Jeder bewertet nach Relevanz.
Ich habe nirgendwo gesagt, dass es mich nicht interessiert. Ich kann diese Bilder nicht anschauen, weil es mir „zu viel“ ist. Weil es mir zu nahe geht. Das genaue Gegenteil von „Interessiert mich nicht“.
Hier wird eigentlich alles darüber gesagt:
Schön sind auch die Bilder von Kindern die weinen, kommt immer emotional gut rüber(gabs da nicht eine szene in COD wo ein Kind einem Anschlag zum opfer fallt),das schürt den Hass und die Verzweiflung der Viewer.
Da fällt mir Pispers ein:
ich bin froh daß es die folter nicht mehr gibt, daß man nicht nur die gedichte morgensterns, sondern ebenso dessen aphorismen liest, die nicht so sehr verletzen wie die lichtenbergs, und wenn man dann noch monatlcih an lutherfeiertagen so eine cdu ratte gründlich auspeitschen würde, oder so ein sozischwein; das würde mich schon froh stimmen, den geduldigen demütigen arbeiter
hi hintner
will ja hier nicht klugscheißen und schramm kann das besser, seit 1962 produziert rheinmetall statt schreibmaschinen die nachfolger der tigerpanzer, ist ein dax-unternehmen, und das ist wirklich großartig, daß nach hölderlin, ohne daß sich eine deutsche pressesau auch nur vor schiss den arbeitsplatz zu verlieren un d mal die wahrheit zu schreiben, in die hosen pisst, rheinmetall, thyssen krupp, mordmaterial herstellen das man zum verteidigen braucht, und kein wichser die eier hat, ständig dagegen anzugehen wie es einst tucholsky getan hat. das ist das traurige.
die deutsche presse ist ein arschkriechender sauhaufen
ein christian morgenstern-zitat für die zeitgeistig verkrüppelten, namentlich, schaffende christen und die unter dem namen christus gewerbetreibenden:
„wer sich die unsumme von geduld vergegenwärtigt, mit der die masse der menschen ihr tägliches arbeitslos trägt, der wird sie namenlos ACHTEN müssen, diese menge, trotz alledem und alledem.
und wenn wir (IHR) geistigen uns nur, zu oft über sie erheben:
sie kann doch nie brüderlich genug geliebt werden.
und jedenfalls soll sie beständig in unseren gedanken wohnen,
auch in denen, die ihr etwa zürnen.“
Irgendwie passend zum Thema:
http://www.der-postillon.com/2013/04/syrische-burgerkriegsopfer-planen.html
Erst einmal vorweg: Ich finde es gut, dass sich man sich auch „themenfremd“ über natürlich wichtigere Sachen hier unterhalten kann.
Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann, ist, wie man bei Katastrophen jeglicher Art reflexartig den „Aber-anderswo…-Zeigefinder“ heben muss. Ich kann und will weder abstreiten, dass das Leiden in anderen Teilen der Erde schrecklich ist, noch, dass Meldungen über Verbrechen auch instrumentalisiert werden (allg. gesehen, nicht auf Boston bezogen). Zerbombte und zerstörte Leben aber wie jetzt in Boston mit der Mahnung gleichzusetzen, anderswo sterben auch Menschen, halte ich für höchst fragwürdig. Ich kenne ja niemanden hier so gut um zu sagen, ihn würden die Opfer in Boston nicht Leid tun, aber gleich zum „Themawechsel“ (oder bessergesagt Gebietswechsel) überzugehen, ohne auch nur einen Satz des Beileids zu verlieren, ist denke ich verkehrt.
Im Grundsatz ist es ohnehin falsch, Tote gegeneinander aufzuwiegen. Zumindest, wenn es sich um Unschuldige handelt, wenn ich es mal etwas krasser formulieren darf. Daher verbietet es sich jedenfalls für mich bei der Trauer um die Boston-Opfer das Thema unmittelbar auf andere Greultaten zu lenken und dadurch evtl. best. Verbrechen zu relativieren.
Womit man auch gleich bei der Bewertung von z.B. den Opfern von Bürgerkriegen wie in Syrien wäre. Wenn einem das Thema und die Gerechtigkeit derart unter der Haut brennt (was natürlich etwas gutes ist), dann sollte man auch abseits der aktuellen Geschehnisse hier davon etwas lesen können. Das ist aber ein Punkt, den man aus der Ferne sicher schlechter beurteilen kann. Vllt. seid ihr ja alle Friedensaktivisten, die regelmäßig in Kriegsgebiete fahren und als Nothelfer nobel und aufrichtig die leidende Bevölkerung unterstützen. Ansonsten bleibt der mahnende Verweis auf weitere Opfer auch nur ein kurzfristiger Flash der Moral. Wie die Opfermeldungen über Boston – nur von der anderen Seite. Ich würde als Angehöriger oder Betroffener jedenfalls so ein Post wie oben nur mit Bauchweh lesen (nochmal, will dir Herr Senior, aber deswegen keineswegs Anteilsnahmelosigkeit vorwerfen. Es sind nur ein paar Zeilen, die die Dimensionen solcher Ereignisse kaum aufnehmen können).
Letztendlich sind Scheuklappen aber auch etwas ganz menschliches. Niemand kann wohl alles Grauen in der Welt nachfühlen, begreifen, einordnen, verarbeiten, verstehen, …
Sich daher um sein näheres Umfeld zu kümmern, ist verständlich. Was natürlich nicht heißt, man solle den Rest ignorieren. Dem wollte ich nicht widersprechen.
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Im Übrigen hast du mich auf die dunkle Seite der Macht gezogen. Habe mir SimCity gekauft und hatte mich zum ersten mal genötigt gefühlt einem Shitstorm beizutreten 🙂 Da musste ich mir bei dir Argumente holen.
Zu SimCity: Nobody is perfect! 🙂 Hauptsache ist aber, dass man aus seinen Fehlern lernt und nicht ständig von selbst aus den Firmen die Nasenlöcher zum Überdentischziehen hinstreckt.
Mittwoch haben US Dronen mal wieder ein Wohnhaus in Yemen zerlegt, 5 Tote, wo ist der Medienzirkus?
Sehr passendes Video dazu.
mfg
Höre weder Radio, schaue kein TV, habe schon seit Jahren keine Nachrichtensendung mehr ganz angesehen. Ich kann nur mich ändern, meine unmittelbare Umwelt beeinflussen, mich selbstkritisch betrachten; was tue, denke, rede, kaufe, handle ich, welche Beziehung habe ich zu meinen Mitmenschen. Dort wo mein Wirkfeld endet, beginnt meine Ohnmacht, daher ist es nicht wichtig für mich, was täglich irgendwo passiert. Denn es würde wie ein Blutegel an mir saugen, mich zermürben wollen, ohne Sinn. Hätte ich die Macht, würde ich vielleicht alle Waffen in den Schmelztiegel werfen, alle Lügen im Licht der Wahrheit offenbaren. Aber was würde es im Herzen vieler Menschen ändern, die vom Hass eh zerfressen sind? Wahrscheninlich gar nichts, denn das ist nicht der Lauf der Dinge. Vielleicht sind die Bosheiten der Welt dazu bestimmt, sich selbst in den Abgrund zu werfen, wärend ich das tue, zu was ich bestimmt bin: vor meiner Haustüre zu kehren.