Medal of Honor – Warfighter (Muahahahahaha) legt eine kommerzielle Bauchlandung hin. EA entlässt einen kleinen Teil der Belegschaft und sperrt für eine Weile das konzernweite Marketingbudget, da die eigentlich sicher geglaubten Umsätze von Warfighter (Muahahahahaha) fehlen.
Dead Space 3, welches eigentlich min 5. Mio Einheiten verkaufen sollte, schrappt laut VGChartz mit gerademal über 1 Mio. Einheiten über drei Plattformen hart am Flop entlang, wenn es nicht schon längst einer ist. Man soll bei EA angeblich NICHT zufrieden mit den Umsätzen sein.
Sim Shitty erscheint und produziert nebst dem amüsantesten (oder traurigsten, je nach Sichtweise) Shitstorm der jüngeren Spielevergangenheit ebenfalls laut VGChartz gerademal 700.000 verkaufte Einheiten. Gut, EA verkündete Mitte März, man habe 1.1 Mio. Einheiten verkauft. Ist für EA-Verhältnisse dennoch nicht deeeer Burner.
Als Folge der anhaltenden Flops tritt Anfang April John Riccitiello von seinem Posten als CEO zurück, sein Nachfolger wird sein Vorgänger, Larry Probst, unter dessen Regie EAs Sturz vom Branchenthron eingeleitet wurde, als man anstatt auf langfristige Produktstrategie nur noch auf das kurzfristige Maximieren des Umsatzes gesetzt hatte.
In den letzten Wochen erfuhren wir, dass EA das EA Partnerprogramm einstellt, den Social Games-Bereich zusammenstreicht und heute ca. 10% der Belegschaft entlassen wurden.
Wahrscheinlich hat man in der Konzernspitze zu lange Sim Shitty gespielt und sich gedacht, dass Leute ohne Jobs und ohne Einkommen in einer Stadt ohne Versorgung und Unterhalt ja total glücklich und zufrieden auf engstem Raum zusammenleben können. Wahrscheinlicher ist, dass im Vorstand der Panik-Mode eingeschaltet ist und man sich mit Massenentlassungen erst mal Ruhe von Seiten der Investoren erkaufen möchte, die EA noch verblieben sind.
Das sind alles Nachrichten, die mir so allmählich muskelzerrendes Dauergrinsen bescheren. Ja, ich weiß. Da verlieren Leute ihre Jobs, die nicht die Verantwortung für diese Fehlentscheidungen tragen, während die Verantwortlichen wie Riccitiello entweder den Goldenen Fallschirm nehmen oder wie Probst sich weiterhin fette Vorstandsgehälter samt Boni gönnen.
Dennoch … es schmerzt so langsam. Aua, meine Wangen, meine Lippen … 🙂
Ich denke EA wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Natürlich gibt es kein „too big to fail“ in der Branche, aber ich denke der Abstieg wird langsam- und schmerzhaft sein. Was mich an der Sache am meisten erstaunt ist wie stur an der Firmenpolitik festgehalten wird obwohl mittlerweile jeder Depp sehen müsste das es so nicht auf Dauer weitergehen kann. Aber nein, lieber fährt man den Pott sehenden Auges auf den nächsten Eisberg anstatt das man einen Fehler eingestehen müsste und den Kurs ändert. Lieber schmeißt man den Kapitän von der Brücke und ersetzt ihn durch einen anderen der genau den gleichen Kurs beibehält.
Und zur Abwechslung schmeißt man noch ein paar Matrosen, Heizer und Stewards vom Pott um die Direktoren der Reederei davon zu überzeugen das man alles im Griff hat. Es sind immer die anderen….
EA hat den Abstieg verdient. Nicht weil sie Fehler gemacht haben, da sind sie bestimmt nicht die einzigen. Aber jemand mit dieser Ignoranz- und Hochnäsigkeit verdient es nicht besser irgendwann lautlos in der See zu versinken. Ich hoffe nur das sie davor nicht irgendwo Schaden anrichten wie es wichtig ist…
Zum Thema mangelnde Einsicht … in der EA-Spitze ist niemand, der weiß, wie man in schlechten Zeiten das Ruder herumwirft. Das sind alles Leute, die in einer Zeit nach oben gekommen sind, wo die Kunden jedes Jahr ohne weiteres Zutun „einfach so“ das Geld tonnenweise den Publishern in den Rachen geworfen haben. Die einzige Qualifikation, die man als Vorstand eines großen Publishers mitbringen musste: der richtige Stallgeruch, um als Absolvent der richtigen Business School mit den richtigen Connections all das viele Geld zu verwalten, das jedes Jahr wie von alleine in die Kassen geströmt ist.
WARUM das so passiert ist, WARUM die Leute der Firma jedes Jahr immer mehr das Geld nachgeschmissen haben, das hat niemanden interessiert, weil es unwichtig war. Deswegen stinkt die Branche landauf und landab derzeit nur noch nach verzweifelter Ratlosigkeit. Der Markt ist gesättigt, die Güldenen Wachstumsjahre sind vorbei und niemand hat eine Idee, wie man diese Zeiten wieder zurückholen kann. In ein paar Jahren werden wir nur noch zwei oder drei große Spielepublisher haben, die sich den ganzen Massenmarkt aufteilen. Publisher A bedient den Shooterbereich, Publisher B macht auf Sportspiele und Publisher C deckt den Casual-Markt ab. Ein Spiel pro Genre pro Jahr. Dicke Tanker, die weiterhin schwerfällig die Dünung irgendwo draussen im Ozean durchpflügen, während die Küste nur so von kleinen und größeren Ruderbooten, Dampfschiffen und flotten Katamaranen wimmelt.
tja, die riesige Herde an dummen, anspruchslosen Zockerzombies ist inzwischen weiter gewandert und spielt jetzt 0,99 Euro Spiele auf Smartphones oder Facebook. mit dem verbleibenden Rest an Spielern weis man nicht umzugehen. kann man eigentlich aktienmäßig drauf wetten, dass EA pleite geht?
Umso mehr freue ich mich, dass jetzt bei Kickstarter ein neuer Jagged Alliance Teil finanziert wird. Und nicht so ein Lizenverramsche wie BIA. Sondern so richtig schön komplex ohne irgendwelche „wir machen das Spiel zugänglicher“ Versprechen. Es sollen sogar Elemente aus dem 1.13 Mod mit einfließen. Ich glaube sowas vabs noch nicht.
Man wird sehen wie die Spielelandschaft in ein paar Jahren aussieht. Aber ich denke auch ein Teil von der Spielerschaft wird dauerhaft mehr Produkte der kleineren Entwickler/Publisher kaufen und spielen. Vor allem wenn sie mit den AAA-Titeln eigentlich immer das gleiche geliefert bekommen. Da ist man weniger bereit den Vollpreis auf den Tisch zu legen. Vor allem wenn der Preisverfall so enorm ist. Ich konnte gestern Bioshock Infinit neu für 28 Euro kaufen. Legal nen Steamkey. Und das Spiel ist gerade mal ein paar Wochen auf dem Markt. Warum zum Teufel sollte ich noch 40-50 Euro beim Start auf den Tisch legen (PC, Konsolen löhnen eh immer mehr)?
Das spiegelt doch auch irgendwo den Wert wieder, den diese Produkte noch haben. Vor allem wenn man sich vor Augen hält das man bei vielen kleinen Entwicklern für unter 20 Euro den gleichen Gegenwert an Spielspaß bekommen wie bei diesen Hochglanztiteln. Wenn man keine „Grafikhure“ ist, was jetzt nicht negativ gemeint ist 🙂
EA macht den Fehler nicht innovativ genug zu sein bzw. Innovationen in die falsche Richtungen zu treiben. Zu verlassen sich zu sehr auf einen Kurs, der so nicht mehr richtig funktioniert ist immer weniger profitabel ist. Sie veralssen sich zu sehr auf wenige AAA-Produktionen, die auch mal floppen können… ein zweites- oder dritten Standbein für kleinere Produkte- und Entwicklungen fehlt denen (soweit ich es weiß). Ubisoft scheint es an der Stelle besser zu machen wenn du Recht hast. Und dann noch diese Arschlochhaltung gegenüber der Kundschaft, die sich immer bemerktbar macht wenn es man nicht so läuft wie sie sich denken. All das führt dazu das die Kundschaft abwandert, nicht mehr so viel Geld auf den Tisch legt und weniger Einnahmen bei wachsenden Ausgaben vorliegen. Das kann nicht gut gehen. Und ich bin kein Abgänger einer Elite-Uni, noch habe ich studiert oder mich groß mit Wirtschaft beschäftigt. Aber selbst so eine Pflaume wie ich, selbst die sieht das es so nicht weitergehen kann. Wozu werden diese Leute an der Spitze bitte bezahlt?
Eigentlich um das zu tun, was sie aber nicht tun können, weil sie keine Ahnung von Spielen haben, ihre Kundschaft nicht kennen, den emotionalen Aspekt von Spielen vollkommen ignorieren und daher Spiele auf eine Weise produzieren, wie man sonst Kühlschränke oder rostfreie Schrauben herstellt. Da laufen nur Buchhalter rum, die nichts weiter tun können als Geld zählen.und den Investoren in den Arsch kriechen.
Bei Ubisoft rennen übrigens die gleichen Idioten herum (man schaue sich zB. die aktuellen Ausführungen von Jade Raymond zum neuen Splinter Cell an, wo sie brav die neue Unternehmenstrategie in Pseudoargumente kleidet), nur ist man Ubisoft immerhin klug genug sich mehrere Standbeine zu zulegen, anstatt das Wohl der Firma vom Verkaufserfolg einiger weniger Spitzentitel abhängig zu machen. Wenn das nächste Splinter Cell floppt oder der nächste AC-Teil endlich da landet, wo diese oberflächliche Schmalspur-Gameplay-Serie eigentlich hingehört (nämlich in den Keller), das ist nicht so schlimm. Ubisoft kann das verkraften. So wie EA früher diverse Flops verkraften konnte, weil man eben viele umsatzstarke Standbeine hatte.
goutiere hier ebenfalls jede neue Hiobsbotschaft aus dem Hause EA. Schon alleine durch Entführung, Vergewaltigung und Mord an Bioware hat dieser sogenannte publisher den ewigen Zorn der rächenden Daddelgötter auf sich beschworen. Alle anderen Missetaten mal gar nicht erst erwähnt. Every time I hear EA, something awesome happens. /German Schadenfreude out
Spiel verkauft sich schlecht? AWESOME!
Der Kurs sinkt? AWESOME!
Leute werden entlassen? Weniger schön, aber im Gesamtkontext dennoch AWESOME!
Und bald hoffentlich das ganz große SuperMega-Uber-AWESOME, wenn EA aufgekauft/aufgelöst wird oder einen auf Chapter 11 macht.
Ich bin mal gespannt ob eine Pleite von EA die gleichen Auswirkungen auf die Gamesbranche hat wie seinerzeit die Pleite der Lehman Brothers. Alle dachten sie wären „too big to fail“, haben in ihren Glanzeiten dicke Gewinne eingestrichen und sich lange vor der Wirklichkeit versperrt bis es quasi zu spät war. Ob eine EA-Pleite auch so eine Erdbeben in der Branche auslösen würde, und die ganzen Dickschiffe panisch versuchen den nächsten vermeidlich sicheren Hafen anzusteuern. Auf jedenfall würde es ziemlich Bewegung in den Markt bringen, und ich hoffe danach auch nicht mehr so interessant für die Investoren sein welche nur auf kurzfristigen Gewinn ohne Nachhaltigkeit aus sind. Das tut einer Unterhaltungbranche einfach nicht gut….
Die überlebenden Dickschiffe würden sich freuen, weil eine Pleite von EA genau den Marktanteil freisetzt, den sie benötigen um nochmal ein, zwei Jahre lang wachsen zu können. Da oben ist die Luft so dünn geworden, dass ein Wegfall der Konkurrenz (durch Aufkauf/Übernahme oder Pleite) die einzige Möglichkeit ist, hier noch ausreichend Umsatzwachstum hinzulegen. Dass sie dann die nächsten sind und nur enstprechende Anti-Monopol-Gesetze die Bildung eines einzigen Super-Publisher verhindern, das spielt keine Rolle, wenn man immer nur den jeweils nächsten Quartals- und Jahresabschluß im Auge hat.
Es gab mal eine Zeit, da verwandelte sich beinahe alles was EA anfasste zu Gold. Wann war das…hmm…irgendwann Ende der achziger bis anno fünfundneunzig oder so.
Damals war der Laden natürlich noch nicht so aufgedunsen wie heute; da liefen auch in der Chefetage noch ein paar Leute herum die zumindest schon mal selbst ein Spiel gezockt haben. Machen sie heute natürlich nicht mehr- sinnlose Zeitverschwendung die vom Geldverdienen abhält. Joh, das ist der Fortschritt.
Das ist wahrscheinlich zu vereinfacht dargestellt, aber das Ende dieser Konsolengeneration könnte wieder zu einem echten Schnitt in der Gamesbranche führen. Kaboom hier und everything explodes dort reicht womöglich nicht mehr, um Millionen von Käufern zu mobilisieren. Sollten die zukünftigen (sogenannten) AAA-Titel bei der anstehenden Konsolengeneration noch höhere Entwicklungskosten verschlingen als bisher, sehe ich für jeden großen Publisher schwarz. Na und? Mir tut’s um keinen von denen leid. Ubisoft, EA, Activision/Blizzard können meinetwegen alle verschwinden. Mir fällt kein Spiel ein, das ich in den letzten Jahren von denen verpasst hätte.
Ich will hier nicht (schon wieder und auch nicht als Erster) den Niedergang einer ganzen Industrie prophezeien, aber gerade die großen Publisher sollten ihre Strategien vielleicht überdenken. Um meinem Hobby nachzukommen, brauche ich die ganzen Vereine nicht.
Vielleicht (und hoffentlich, will man seinen Glauben an die zockende Menschheit nicht verlieren) haben die Grossen die Ansprüche des Konsumentenvolks unterschätzt. Es gibt möglicherweise DOCH einen gewissen Bedarf an minimaler Intelligenz in einem Spiel. Das betrifft sowohl die Anforderungen an den Spieler („Moment mal..halten die mich wirklich für SO blöd ?!“) als auch die Handlung („kann man sich eigentlich schenken, ist sowieso immer der selbe Scheiß“).
Es gibt einen Grund dafür, warum Planscape Torment bei seinem Erscheinen wenig erfolgreich war, dafür aber HEUTE noch eine grosse (und grösser werdende ?) Fangemeinde hat: die Zeit war damals einfach noch nicht reif für solche Spiele. Heute dagegen sind die Spieler sehr viel verwöhnter und anspruchsvoller, und das betrifft NICHT nur Grafik und Sound. Heute hätte Planscape bessere Chancen, davon bin ich überzeugt- nur hat leider niemand von den Grossen mehr den Mut etwas derartiges zu wagen, weil die lieber nach hinten schauen als nach vorne.
Was in der Vergangenheit nicht funktioniert hat kann heute auch nicht funktionieren, so das Credo.
Also baut man allein auf Dinge von denen man glaubt zu wissen dass sie IMMER funktionieren, nämlich Grafikbombast und Actiongetöse, ohne dabei zu beachten dass es für diese Dinge eine Schmerzgrenze gibt. Eine gute Geschichte dagegen, die wird nie aus der Mode kommen. Geschichten erzählen und hören die Menschen schon sehr, sehr lange, und es sieht nicht so aus als ob sich das so bald ändern würde.
Gott sei Dank.
Nope 🙂 Es ist nur so, dass sich jetzt die jahrelange Konzentration auf eine Käufergruppe, die in Spielen nur eine von vielen beliebigen Freizeitunterhaltungen sieht, rächt. Denn diese Käufergruppe ist so schnell wieder weg, wie sie gekommen ist. Dann verstaubt die Konsole in der Ecke und das Geld für die drei, vier Spiele, die man im Jahr gekauft hat, das wird dann für ein neues Smartphone oder etwas anderes ausgegeben. Und sie zieht weiter, weil der Thrill nicht mehr da ist. Spiele sind nicht mehr aufregend, man hat schon alles gesehen und tschüß!
Deswegen ist es derzeit auch so ungewiß, ob die neue Konsolengeneration hier noch maßgebliche Kaufimpulse erzeugen wird, selbst wenn man Unmengen an Geldern ins Marketing steckt. Vor einer Weile wurde zB. Vivendi nahegelegt sich von den Anteilen an ActiBlizz zu trennen, weil diverse Analysten sich von der Next-Generation nicht mehr viel erwarten, weil der Markt eben durch und durch gesättigt ist. Grund: Die graphischen Verbesserungen im Vergleich zur jetzigen Generation sind so minimal, dass sie für die große Masse der Käufer keinen ausreichenden Kaufgrund darstellen. Und neue Eingabegeräte? Ein nettes Gimmick, aber auch nicht mehr. Der WOW-Effekt, der jedes Mal bei einem Wechsel der Konsolengeneration vorhanden war, den gibt es nicht mehr. Wozu sich dann eine neue Konsole kaufen, wenn man Spiele eh nur als Hin-und-wieder-Freizeitspass betrachtet und nicht als 24/7-Hobby?
Es gibt keine Rettung für die Majors. Wenn da die große Gruppe der Gelegenheitsspieler weitergezogen ist, bleibt ihnen nichts mehr. Viele der Core-Gamer sind längst bei den Indies gelandet und selbst wenn es den Majors gelingt wieder Spiele anzubieten, die dieser ehem. Käufergruppe gefallen könnte, so ist diese Käufergruppe aber viel zu klein, um die nötigen Umsätze zu erzeugen, die ein Konzern wie zB. Activision benötigt. Die Majors haben die Arschkarte gezogen! Byebye!
Ich wette auch gegen die neuen Konsolen. Die werden ’ne fette Bauchlandung für MS und Sony. Und zwar hauptsächlich, weil Android-Smartphone und iPad längst die neuen „Konsolen“ sind: mit erheblich günstigeren Spielen.
Das Lustige ist: In einschlägigen Kreisen behaupten alle, PC-Games werden jetzt wegen der neuen Konsolen graphisch noch viel toller! Dabei braucht die PC-Markt die Konsolen überhaupt nicht. Denn ich denke „Multiplattform“ wird künftig für Windows, Mac/iOS, Linux/Android stehen. Valve zeigt, wo die Reise hingeht.
Die proprietären Krüppel-Boxen (auch die neuen mit AMD-Chipsatz) wird man nicht mehr weiter beachten. Deren Zeit ist ebenso abgelaufen wie die der Homecomputer Anfang der 90er.
@ Minando
Grafik scheint für viele Spieler aber immer noch das einzige Qualitätskriterium zu sein. Ich bin dieser Tage auf „Mars: War Logs“ gestoßen. Das Spiel ist sicher keine Offenbarung und hat seine Mängel, vor allem was Kampfsystem und Synchro angeht und ja, nicht umbelegbare Tastenbelegung ist eine Totsünde, aber alles in allem bekommt man für schlappe 15 € ein wirklich nettes und unterhaltsames Spiel geboten, das allemal mehr Substanz bietet als… sagen wir mal 3.5h Singleplayer für 60 € in den MW Spielen.
Und was waren, nur Stunden nach Veröffentlichung, die ersten Kommentare in der Foren? Ging es da um die Tastaturbelegung oder die Schwächen im Kampfsystem? Neeein… ZOMFG!!!11einseinelf! Die Grafik ist ja sooo mies (weil sie nicht aussieht wie MW…)!.
Und was die Konsolen angeht… Ich bin kein Konsolero, auch wenn ich eine Xbox 360 besitze, habe aber immer mal interessiert nach neuen Spielen und auch nach den neuen Konsolen geschielt, immerhin hatte und habe ich mit GoW, Halo oder Dark Souls einen Heidenspaß. Aber inzwischen hat sich der Fokus doch beträchtlich verschoben. War man früher interessiert an Dingen wie der Leistungsfähigkeit der Geräte, sind heute Schlagworte wie „permanente Netzanbindung“, „Gebrauchtspielsperre“ oder „Verknüpfung spezifischer Datenträger mit der Konsole“ Thema.
Ich würde mir diesmal wirklich wirlklich wünschen, dass die Konsolen in den Regalen vergammeln, weil kein Mensch die Dinger kauft. Aber wir wissen ja, was passieren wird. Überall auf der Welt werden Fanboys wieder nachts vor den Läden warten um dann ja die erste Konsole kaufen zu dürfen, Onlinezwang und radikale Vernichtung des Gebrauchtspielemarktes werden in den Foren schöngeredet und wenn etwas nicht funktioniert ist das halt ein Feature, an das man sich gefälligst zu gewöhnen hat.
Mal abgesehen davon, dass mir die bislang bekannten (oder vermuteten) Spezifikationen der neuen Konsolen höchstens ein müdes Lächeln entlocken, kann ich mir bei derart rigoroser Geiselnahme durch MS und Sony wirklich nicht vorstellen, warum so ein Gerät Begehrlichkeiten wecken sollte. Aber wie gesagt, wir wissen ja schon, wie das enden wird.
Fällt mir gerade noch ein… Glaubt man den Aussagen, die bislang so durchgesickert sind, wird man zumindest bei der Xbox 720 wohl verstärkt auf digitale Distribution und das Streamen von Inhalten setzen. Da bin ich dann mal gespannt, wie das mit dem neuen Geschäftsmodell der Telekom (und sehr bald aller anderen Anbieter, sollte man der TKom das durchgehen lassen) zusammengeht. Einerseits eine Konsole, die allem Anschein nach auch im reinen SP-Betrieb MASSIVEN Traffic verursachen wird, auf der anderen Seite ein streng limitiertes Datenvolumen und gekappte DL-Geschwindigkeiten.
Zumindest auf deutsche Spieler warten goldene Zeiten! Zumindest, wenn man auf Brettspiele steht.
@Mars: War Logs
Taucht das spielerisch was? Habe gehört, das sei so etwas wie Gothic in Space. Dreckig, rauh und voller wüster, unnetter Menschen.
Abgesehen davon, schaue ich mir Screenshots und Trailer an, so frage ich mich ernsthaft, was es hier an der Optik auszusetzen gibt? Aber gut, die meisten Gamer können Art Design und Graphik-Engine eh nicht unterscheiden. Für die ist das alle ein Brei, durch den nur ab und an irgendwelche Explösionsblitze zucken.
Edit: A propos Schreibfehler „Explösion“ … habe mir Mitte der Woche Brütal Legend im Sale samt Soundtrack geholt. Für zehn Euro ist das in Ordnung und wenn ich das gerade nicht zocke, höre ich wieder durch meine Iron Maiden- und Manowar-Sammlung. Yay!
Gute Grafik sollte der Atmopshäre des Spiels zugäglich sein. Dabei es es egal ob es Retro- oder eine moderne Grafigengine ist. Sie muss einfach etwas darstellen, beeinhalten oder unterstreichen. Ich denke es ist falsch sich nur auf hochauflösende Texturen- oder dergleichem zu konzentrieren wenn verschiedene erfolgreiche Beispiele zeigen das es nicht „die“ gute Grafik gibt. Und man sollte sich nicht auf etwas versteifen nur weil es „modern“ aussieht. Es gibt genug Spiele (Retro oder aktuell) wo die Grafik oberflächelich betrachtet hübsch ist, aber steril, leblos oder langweilig wirkt. Grafik ist nicht alles, aber es trägt eben doch wie die Story, die Musik, die Geräuschkulisse, die Charaktere etc. zum ganzen Spiel bei.
Es liegt halt dann am jedem persönlich was er etwas höher gewichtet als andere. Manche schmeissen ein Spiel weg wenn die Spielemechanik nichts taugt, andere wollen eine möglich oppolente Grafik haben, andere wollen eine gute Story und würden dafür sogar wieder auf Dos-nivau arbeiten. Viele bevorzugen da eine andere Mischung, und jeder muss halt die Spiele für sich finden in denen er sich wiederfindet. Es kann sogar soweit gehen das ein große Stärke in dem bevorzugtem Teil für andere Probleme kompensiert. Spec Ops war so ein Fall bei mir mit der furchtbaren Spiemechanik, aber der hervorragenden Story.. und der Einbindungen des Spieles in diese Welt. Bioshock Infitint ist von der Spielmechanik nicht so gut, und die Story macht bei näherem Nachdenken am Schluss nicht so viel Sinn. Dafür kann es mit der Atmosphäre und Elizabeth als Charakter bzw. dem Interesse an ihrem Schicksal Punkten. Es gibt einfach kein perfektes Spiel…
Für mich gibt es in der Hinsicht noch Hoffnung das ich jetzt mit zwei AAA-Titel doch noch wertvolle Momente erlebt habe, die bei weeeeitem nocht perfekt waren.. aber doch so gut das man froh ist das man sie hatte. Heißt man kann auch in der stinkigsten Brühe noch etwas Gutes finden wenn man gründlich sucht, kritisch ist und sich informiert. Und nicht einfach nur jeden Mist konsumiert, einfach um irgendwas in sich reingestopft zu haben.
Problem ist einfach nur es wird uns immer schwerer gemacht es einfach zu haben. DRM, Anpassung von Serien an aktuellen Titeln, Vereinfachung bis hin zum interaktiver Unterhaltung, Fokus auf risikoscheuen Produktionen und Gewinnmaximierung etc. Das sind alles Dinge, welche ich für ein Spiel deutlich schlimmer ansehen als eine unvorteilhafte Grafik. Oder Steuerung.
Man kann nur hoffen das solche Publisher wie EA oder Hersteller wie Microsoft auf ihren Irrwegen nicht zu viel Schaden bei den Leute verursachen, die doch noch in der Lage sind gute Spiele zu erstellen.
Mist, das ist jetzt sehr lang geworden, irgendwie kann ich einfach nicht kurz… Aber ich mag das Spiel inzwischen so gerne, dass ich es auch nicht einfach mit einem zweizeiligen Kommentar abhaken wollte. Was sicherlich auch schon etwas aussagt.
@Mars: War Logs
Zugegeben, der Eindruck nach rund 10 Stunden Spielzeit ist durchwachsen, denn einige Mängel oder Schwachpunkte sind einfach nicht wegzudiskutieren. Als da wären…
– nicht anpassbare Tastatur- und Maustastenbelegung. Sowas geht in meinen Augen gar nicht, sondern ist ein Relikt aus Amigazeiten. Und selbst da ging war das mitunter schon möglich. Das Kommando „Break Guard“ zum Beispiel wurde auf „F“ und „Ctrl“ gelegt. Das Umgreifen auf „F“ ist dem Spielfluss nicht unbedingt zuträglich und ich habe nie begriffen, wie ich mit dem kleinen Finger auf „Ctrl“ kommen soll, wenn Ring- Mittel- und Zeigefinder auf WASD liegen.
– Minenspiel und Synchro sind… okay, aber nicht unbedingt lebensecht oder hohe gar hohe Kunst. Das könnte besser sein.
– relativ viele NPCs, die einfach doof in der Gegend rumstehen. Was oft irgendwie… dumm wirkt.
– teilweise nervige Suchspiele. Beispiel: Man befindet sich in einem Gefangenenlager und kann/muss sich durch diverse Kisten und Schrotthaufen wühlen, um craftbare Gegenstände und den einen oder anderen Questgegenstand zu finden. So weit, so gut. Jetzt kann es aber sein, dass man für eine neue Nebenquest wieder einmal Gegenstand A in Kiste B finden und zu Person C bringen soll. Kiste B stand auch vorher schon da, war aber nicht durchsuchbar. Und jetzt latscht man also das komplette Lager noch einmal ab… ich versteht, was ich daran nervig finde?
– Das Kampfsystem KANN höllisch Spaß machen, vor allem, wenn man erst einmal bestimmte Fähigkeiten hochgelevelt hat. Das funktioniert zumindest für mich aber nur bis zum Schwierigkeitsgrad „Medium“, ab „Hard“ wird es eng und in nicht wenigen Situationen versagt das System dann völlig.
Prinzipiell ist gutzuheissen, dass sich mehrere Gegner fröhlich im Kollektiv („Sturm-Kollektiv 1. Mai zur Übererfüllung des 5-Jahresplans für Razzien angetreten!“ Verzeihung, da holt mich die DDR-Vergangenheit ein…) zum Angriff antreten und nicht a la Assassins Creed schön warten, bis sie an der Reihe sind. Das Problem ist, dass das Kampfsystem massiv auf Blocken, Ausweichen und dem Durchbrechen der gegnerischen Deckung basiert und das Leveldesign schlichtweg nicht genug Raum zur Verfügung stellt, um dies auch tun zu können.
Gerade im ersten Abschnitt des Spieles kämpft man oft gegen „Moles“, blinde in Rudeln lebende Aliens mit unfassbar langen krallenbewehrten Armen. Die bekämpft man dann in Höhlen, in denen nicht einmal genug Platz ist, um zur Seite zu rollen. Die Folge, man wird unweigerlich getroffen, was eine kurze Phase der Re-Organistion zur Folge hat, in der man wieder getroffen wird und dann ist man tot. Grandios auch die Idee, zwei hundeähnliche Wesen, die ausschliesslich von hinten angreifbar sind, in einem engen Korridor zu platzieren, der kaum genug Raum gibt, um hinter die Viecher gelangen zu können.
Vielleicht ist das eigentliche Problem aber auch, dass die Gegner anfangs ein wenig übermächtig sind, gemessen am bislang nur rudimentär entwickelten Skillbaum.
Das war jetzt viel Gemecker, aber das Spiel hat wirklich seine sehr positiven Qualitäten.
Zuallererst, weil ich so darauf herumgehackt habe… Ja, das Kampfsystem kann richtig Spaß machen. Es werden drei recht ausgeprägte Skillbäume angeboten (Warrior, Renegade, Technomant), die verfügbaren Fähigkeiten machen Sinn und die Fähigkeiten können der eigenen Spielweise durchaus sinnvoll angepasst werden. Einzelne Fähigkeiten sind Hotkeys zuordenbar, aber besser funktioniert das Skillrad, das bei Druck auf „Q“ die Zeit massiv verlangsamt und die ad hoc-Auswahl diverser Fähigkeiten sowie das zielgenaue Herauspicken einzelner Gegner erlaubt.
SInd die Skills erst einmal ein wenig besser ausgebaut, macht das richtig Spaß, weil es sehr flüssige Kämpfe ermöglicht. Den anstürmenden Gegner Sand in die Augen werfen, hinter den ersten Angreifer rollen und ihm einen verheerenden Schlag zwischen die Schulterblätter zu verpassen, einen Schlag von der Seite kontern, ausweichen, die Deckung des nächsten Gegners durchbrechen und ihn mit einem Tritt zu Boden schicken, Skillrad —> dem nächsten Angreifen Gegner mit lässig zur Seite schenkendem Arm ins Gesicht schiessen, ausweichen, treten…
Über das Skillrad sind ürigens auch Kompagnons mit vier simplen Befehlen recht wirkungsvoll steuerbar. Defensiv bleiben, mein Ziel angreifen, das nächstliegende Ziel angreifen, nächsten Gegner mit Fernwaffe angreifen – mehr gibts nicht und das reicht auch völlig.
Was ich wirklich mag ist das Setting. Der Mars nach einer systemweiten Katastrophe von der Erde abgeschnitten, die knappen Wasservorräte ein Grund für 4 große Gilden permanent Krieg zu führen und einerseits sind die technologischen Möglichkeiten so beschränkt, dass man wieder mit Keulen und Macheten aufeinander losgeht, andererseits existiert in bestimmten Händen solche Hochtechnologie, dass mit implantierter Technik aufgemotzte Technomanten ihre Gegnern mit Schockwellen und Lichtbögen den Tag versauen.
Zugegeben, ich hab das Spiel noch nicht durch und habe keine Ahnung, wo die Story hinführt, aber bislang habe ich zumindest die beiden Hauptcharactere, den ehemaligen Technomanten Roy Temperance (den man als Spielfigur lenken darf) und den jungen Soldaten Innocence Smith (der die Geschichte in Tagebucheinträgen und gesprochenen Kommentaren beleuchtet) inzwischen doch sehr ins Herz geschlossen. Roy, ehemaliger Technomant, der lieber als Deserteur gejagt wird, als seine persönliche Freiheit aufzugeben, ist ein recht abgebrühter Kerl, ohne aufgesetzt oder wie ein Abziehbild zu wirken. Und Innocence, der in seinen recht jungen Jahren schon die Hölle der Grabenkämpfe erleben musste und fassungslos dem Tot seiner Eltern gegenübersteht und von Roy unter seine Fittiche genommen wird. Beide wirken auf mich durchaus glaubwürdig, was in den meisten Fällen auch für die Nebencharaktere gilt.
Das Leveldesign ist schon recht eingeengt, open World kommt hier nicht einmal ansatzweise vor, zudem wird man recht häufig durch Levelschläuche geleitet. Seltsamerweise stört mich das hier kein Stück, weil das alles irgendwie schon passt (wie gesagt, bis auf den Kampf in beengten Räumen) und durchaus stimmig ist. Zudem kommt mit den überall anzutreffenden Tottönen, Staubstürmen und allerlei ähnlichem Beiwerk richtig „Marsfeeling“ auf.
Das Lootsystem ist okay. Neue Waffen und Rüstungen findet man eher selten, die müssen gekauft werden, sind aber meist massiv und beliebig auf- und umrüstbar. So lässt sich eine Kluft zB mit Chitinelementen aufrüsten, was Schutz und Lebensregeneration erhöht, während Metallteile oder gar die raren Legierungen den Schutz vor bestimmten Elemantarschäden erhöht. Auch Basisschaden, die Chance auf verursachte Blutungen oder kritische Treffer lassen sich so anpassen. Gefällt einem die Kombi nicht mehr, lässt sich jederzeit umrüsten – das Vorhandensein der entsprechenden craftbaren Gegenstände natürlich vorausgesetzt. Und die findet man in der Regel, wie eben üblich, in allerlei Kisten oder Schrotthaufen und in den Taschen besiegter Gegner.
A propo besiegte Gegner… neben den Craftingitems findet sich in Mars auch noch eine zweite Resource, nämlich das sogenannte Serum, sprich „Wasser“. Selbiges kann man natürlich in geringen Quantitäten in Lootcontainern oder an Gegnern finden, wesentlich stetigeren Nachschub liefern aber besiegte Gegner direkt. Denen vermag man nämlich mittels eines entsprechenden Gerätes das Wasser zu entziehen, was natürlich deren endgültiges Ableben und einen schlechten Ruf zur Folge hat, wenn man es damit übertreibt. Das hat dann Einfluss auf die Reaktion bestimmter Charaktere und auf die Preise, die man bei Händlern bezahlt.
Bislang habe ich mich dabei auf die ganz bösen Jungs oder besonders nervtötende Gegner beschränkt (ich HASSE Elektroschocker), was das Gameplay insofern erschwert, dass mir die besten Waffen und Rüstungen bislang verwehrt blieben, aber dafür fühle ich mich natürlich ein wenig besser, hurra!
Alles in allem ist Mars: War Logs vielleicht kein Meilenstein, aber ein kleines RPG mit dem Herz und einiger Substanz. Das langsame Aufleveln und das Craften machen Laune, aber mir haben es vor allem die Geschichte und das Setting angetan. Von Spiders stammt ja auch „Of Orcs and Men“, welches nun wirklich mit massiven Mängeln vor allem im Kampfsystem daherkommt, aber seine Geschichte so wundervoll und durch solch großartige Charaktere erzählt, dass man einfach weiterspielen MUSS und all die Mängel auf einmal gar nicht mehr so schlimm findet. Ich glaube, Geschichten erzählen können die richtig gut, zumal trotz aller Meckerei meinerseits viele Dinge wesentlich besser funktionieren als es bei „Of Orcs…“ noch der Fall war. Und immer noch besser als andersrum, wie das zB bei Crytek der Fall ist – alles schön funkel funkel, aber null Talent zum Geschichtenerzählen.
Ich habe übrigens inzwischen sehr oft Vergleiche mit dem Witcher gelesen und da ist in meinen Augen schon was dran, auch wenn das komplette System natürlich weniger umfangreich ist.
Für 15,- auf Amazon bzw. 20,- auf Steam (ich war doof genug, das Teil auf Steam zu kaufen und hab es bislang trotzdem kein Stück bereut) kann man hier in meinen Augen nichts falsch machen, zumindest wenn man auf SciFi, den Mars und nicht ausufernd komplizierte RPGs steht.
Ach, und was „düster und dreckig“ angeht… das ganze Setting ist ja schon recht dystopisch und (Verzeihung…) abgefuckt und wird auch entsprechend und recht glaubwürdig präsentiert. Was mir hier gefällt ist, dass man sich auch bei den Charakteren nicht auf simple Schwarz/Weiß-Malerei beschränkt. Man wird Menschen erleben, die unschöne Dinge tun, aber nicht alle sind deswegen per se schlecht. Viele Personen haben durchaus nachvollziehbare Motivationen für ihr Treiben.
Der Fettsack, mit dem man sich gleich zu Beginn des Spieles anlegen muss, ist schlichtweg ein Sadist, ein Monster und Tyrann. Bei dem Gefangenen, der Mutanten quält (quasi die durch Strahlung geschädigten und mutierten Parias des Mars) und unter der Hand Waffen verkauft, sieht das schon ganz anders aus. Der Mann ist nicht von Natur aus böse, sondern nur endlos vom eintönigen und harten Lagerleben bis zu dem Grad gelangweit und erschöpft, dass er sich einfach ein Ventil suchen muss. Und dass er das illegal erwirtschaftete Geld eigentlich nur spart, um irgendwann einmal nicht mit leeren Händen zu seiner Verlobten zurückkehren muss, wirft dann auch noch einmal ein anderes Licht auf ihn.
Herzlichen Dank! Bleibt auf jeden Fall im Blickfeld.
Danke, Das_Alien, an dieser Stelle. Das Spiel wäre ganz an mir vorbei gegangen und es liest sich dabei sehr gut bei Dir. Werde ich mir zulegen. (und da ich ohne Skrupel solche Spiele mit dem Gamepad spiele, stört mich die mangelnde Tastaturumsetzung und fehlende Anpassbarkeit ja nicht. *duckt sich*)
Ob man die neuen Konsolen wirklich jetzt schon abschreiben muss ? Man sollte nicht einen wesentlichen Vorteil der Geräte übersehen: sie sind um einiges einfacher zu handhaben als ein PC und damit ideal für Gelegenheitstäter ohne Computer- und Internetanbindung. Und von denen gibt es reichlich, auch wenn das Leuten die beruflich an der Kiste sitzen recht sonderbar vorkommen mag (also so ziemlich jedem hier 🙂 ). Bessere Grafik ist da ein nettes Extra, aber kein ausschliesslicher Kaufgrund.
…
Was diesen Vorteil aber zugegebenermassen komplett zunichte machen würde wäre Online-Zwang- wenn das kommt werden Konsolen quasi zu Mini-PCs gemacht- und das können die „echten“ PCs besser.
Aber SO doof können die Hersteller doch nicht sein, oder ?
….
Na schön, na schön. Sie können.
@ Minando – weswegen sollte man denn mit den neuen Konsolen rechnen?
Die werden nichts besser können was Gameplay angeht – das werden einfach alte Gamingkonzepte in neue Grafikschläuche gefüllt – das ganze wird die Entwickler noch mehr kosten wie aktuell – Budgets unter 50Mio$ werden eher die Ausnahme sein.
Weswegen sollte sich jmd. der wirklich gerne spielt, aber seit einigen Jahren von dem Großteil der erschienenen Konsolenspielchen enttäuscht ist, sich eine „Next-Gen-Konsole mit optionalem Publisher-allways-on-Zwang“ zulegen?
Die COD´s, Gears und Battlefields werden nur durch bessere Grafik Leistung nicht besser vom Spielspass – Dafür werden sie teuerer in der „erschaffung“. Haben allen erdenklichen Socialmist, subba geilen Archievement Dreck und allerlei Fätz den wir noch nicht kennen, aber auch nicht brauchen werden.
Konsolen werden immer mehr zu „Einstiegsgeräten für Gamer, die noch nicht geprägt sind“. So kann man sich die „Jungkonsumenten“ noch erziehen wie man es als Hersteller möchte – gewinnbringend 😉
Auch die ganze Diskussion ob die neuen Geräte always on zu sein ahben oder nicht ist doch bloße Ablenkung von dem Problem das es für diese Konsolen auf längere Sicht wenig neues geben wird.
Die jährlichen Aufgüsse der „Systemseller“ und evtl. mal einige wenige Glücksgriffe – die dann in die Liga der Systemseller aufsteigen werden mit der nächsten Fortsetzung.
Wenn die neuen Konsolen mir meinen Kaffe morgens aufbrühen, oder während meiner Abwesenheit von zuhause mal die Bude Saugen/feucht durchwischen würde ich drüber nachdenken mir eine zuzulegen – das werden sie wohl nicht können, drum brauch ich keine Konsole die mir nichtmal ermöglicht zu Spielen, wo und wann ich will, sondern mich knechtet im Internet zu verweilen….auch wenn ich es nicht möchte.
@ Minando
„…ideal für Gelegenheitstäter ohne Computer- und Internetanbindung.“ Was zumindest für die neuen XBox wohl schon vom Tisch wäre. So wie es aussieht, soll die Konsole massiv auf eine Internetverbindung bauen, wird die Leitung gekappt, wird dann wohl nach 3 Minuten das Spiel/die App (wie ich dieses Wort inzwischen HASSE) abgewürgt und ein Verbindungsmanager schaltet sich ein. Und gerade frage ich mich zwei DInge…
1.) Wie weit wird es dann wohl zu dem Schritt sein, aus der XBox eine reine Streaming-Konsole zu machen oder zumindest Teile eines Spieles komplett auf einem Server zu lassen?
2.) Wie DAS wohl mit der tollen neuen Geschäftsidee der Telekom zusammengeht?
Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass die einzigen Nutznieser eventueller konsolärer Innovationen die großen Publisher und natürlich Microsoft sein werden. Permanenter Onlinezwang, ein nicht mehr existierender Gebrauchtspielemarkt… und dass im Tausch für ein wenig mehr Rechenleistung. Und ich sehe auch nicht, wieso die neuen Konsolen die Hersteller von Unterhaltungssoftware auf einmal zu neuen und umwälzenden Ideen inspirieren sollten. Wo Ideen fehlen hilft auch keine bessere Hardware – man wird noch mehr Kohle in die Effekte buttern und das wars.
Abgesehen davon haben sowohl Sony als auch Microsoft ein Talent dafür, Dinge zu entwerfen und zu bauen, die prinzipiell großartig sind, aber dann von ihren Machern in ihrer Funktionalität derart eingeschränkt werden, dass die Geräte zu einem Schatten ihrer selbst werden.
Ich hätte mir wohl nie eine Xbox gekauft, habe aber eine geschenkt bekommen und nutze diese zumindest hin und wieder ganz gerne. Ich gebs zu, ich habe jede Menge Spaß mit GoW, Halo, Enslaved oder Shadow of the Damned (ganz besonders mit SotD). Ich ärgere mich aber auch immer wieder riesig darüber, was die verdammte XBox doch für eine elende Krücke ist. Ein richtiges kleines Medienmonster könnte das Teil sein, aber man hat ja sooo viel Angst vor den pösen pösen Softwarepiraten, dass man so ziemlich alles verbietet, was Spaß machen oder nützlich sein könnte. Und das WAS man der Box erlaubt, funktioniert einfach nicht richtig.
Kein Kopieren von Filmen auf die HD, WLan nur mit WEP verschlüsselbar, die Medienfunktionen sind ein Graus, das Streamen von Filmen oder Musik vom PC aus ist ein Witz, da selbst Microsofts „Mediencenter“ sich weigert, mit der XBox zusammenzuarbeiten… Und bei Sonys Produkten sieht es noch um Längen schlimmer aus.
Und einmal abgesehen davon… was nützt mir die neue Hightechsuperduperkonsole in meiner Eigenschaft als enthusiastischer Spieler, wenn MS zum Beispiel das neue und mit immensen Kosten hergestellte und beworbene Halo mit unfassbar fotorealistischer Grafik veröffentlicht und dann, wie bislang jedes Mal und warum verdammtnochmal auch immer, den deutschen Spieler nur mit deutscher Synchro spielen lässt. Welche traditionsgemäß von Menschen gesprochen wurde, die man für ein Bier und eine Bockwurst von der Straße geholt hat, damit sie mal eben (Aber schnell! Meine Bahn fährt gleich!) lustlos ein paar Sätze in ein Mikro nuscheln. Und wer extra falsch betont, bekommt eine Bockwurst extra. Ich habe gehört, besonders Hungrige sollen sich auf diese Weise dutzende von Würsten verdient haben…
Jedenfalls haben sowohl die Konsolenhersteller als auch viele Spielemacher in den letzten Jahren wiederholt und sehr überzeugend demonstriert, dass man eigentlich gar kein Interesse an Innovationen jedweder Art hat. Es sei denn natürlich, diese dienen dem Eintrocknen des Gebrauchtspielemarktes oder der Gewinnoptimierung.
Ha, ha … Witzig, witzig die Bockwürste Liebhaber.
Wollte nur anfragen; wie passt die „immer online“ Ausrichtung der modernen und künfigen Spiele mit den neuesten Plänen der Telekom zusammen?
Müsste es nicht so sein, daß gerade die „immer Online“ – Verweigerer neue Hoffnung und Zuversicht aus der angesagten Entwicklung schöpfen könnten?
Oder anders…
Wie lange muss man Sim City spielen bis die Volumenbegrenzung zuschlägt?
Es gibt noch ein Argument für Konsolen:
Keine.
Scheiß.
Inkompatiblitäten.
Wer schon mal das Vergnügen hatte festzustellen, dass das teuer erworbene Spiel nur mit Intel-Prozessoren so richtig warm wird, dass es nur mit GraKarte xy von Hersteller Hutzelig aus Hinterkroffdorf ruckelfrei läuft (der den dafür erforderlichen Treiber leider nur in der ungetesteten Beta-Version anbietet, immer Montags und Freitags von vierzehn Uhr zwanzig bis drei nach sechs, weil Server Strom kosten), der wird die Gewissheit zu schätzen wissen dass das neue Konsolen-Spiel zumindest gestartet werden kann.
Klar, auch hier steckt die Gefahr in der Internetanbindung, die Möglichkeit Patches übers Netz nachzuschieben dürfte Gift für die Qualitätskontrolle sein.
Aber wie oben erwähnt, wenn die Hersteller schlau sind vermeiden sie den Mini-PC-Effekt.
Wenn. Ahahaha.
Wie der Online-Zwang und die Telekom-Tarifpolitik zusammen passt? Sehr gut.
Man stellt für die User ein quasi Zwang her online zu sein, weil Angebote fast ausschließlich so laufen werden und dann lässt man sie dafür durch Drosselung noch mal extra draufzahlen. Sind doch gute und logische Synergieeffekte, oder nicht?
Wie immer volle Zustimmung zum Blogartikel!
Eine Anmerkung meinerseits: ich habe mit den Mitarbeitern kein Mitleid. Der Markt ist frei und man kann sich was anderes suchen. Mit etwas Weitblick bevor es zu spät ist. GERADE in dieser Branche ist es unwahrscheinlich dass man dauerhaft im selben Unternehmen bleibt.
(Merke: Ausnahmen bestätigen die Regel)
@ Minando
Und wieviele Konsolenspiele laufen inzwischen auch nur richtig mit Day 1-Patch? Und jetzt stell dir vor, du holst in 5 Jahren deine XBox 360 raus, willst Spiel XYZ spielen uns stellst was genau fest? Genau, die Server sind abgeschaltet, dein Patch ist nicht mehr zu bekommen und du schaust in die Röhre. Aber hey… Keine. Scheiss. Imkompatibilitäten!