Ganz objektiv betrachtet: Dass das Team, verantwortlich für den neuen Thief-Restiefel, auch auf Hinweise der sog. Community reagiert und sich diverser geplanter Gameplay-Mechaniken entledigt, die nicht so wirklich zu der Art passen, die ein Thief-Spiel ausmachen sollten, das ist lobenswert und wird von mir hier ausdrücklich mit Beifall bedacht. Ankündigungen, dass man sich auch einige Gedanken zu den bislang geplanten QTEs machen wird aka wir schmeissen den Müll vielleicht auch noch raus, versetzen alle meine Körpergelenke und Muskeln in erhöhte Einsatzbereitschaft, um diese mögliche Entscheidung gebührend mit frenetischem Pogo-Tanz zu feiern. Denn dann würde ich mich wieder ernsthaft mit diesem Projekt beschäftigen und es vielleicht näher ins Auge fassen, anstatt sich distanziertem Ekel hinzugeben, so wie das aktuell der Fall ist.
Ganz subjektiv betrachtet: Ehrlich ezzet … wenn jemand bewusst zeigt, dass er nicht verstanden hat, was er da tut und nur auf Grund lauter Zwischenrufe und entsetztem Mienenspiels des Gegenübers so allmählich auf den Trichter kommt, dass hier wohl was nicht richtig läuft … da soll ich dann Beifall klatschen, wenn letztendlich beim Entwickler die Erkenntnis reift, dass all die Gameplay-Änderungen wohl doch keine gute Idee waren? Soll ich diese Leute in den Himmel loben und Hymen auf die Weisheit der Mannen von Eidos Montreal verfassen?
Wirklich ganz subjektiv betrachtet: Mehr als ein FUCKIN‘ ENDLICH!!!! will mir nicht aus den Neuronen kriechen! Mehr als ein leicht gequältes, aufseufzendes DOOOH, WARUM NICHT GLEICH SO? will nicht über die Lippen kommen.
Doch objektiv wollen wir höflich bleiben. Immerhin, man hat es VOR dem Release gemerkt und erspart sich dann peinliche PR-Verrenkungen, um die im Vorfeld getroffenen Fehlentscheidungen im Nachhinein mit dummem Geschwätz und dreisten Lügen zu rechtfertigen. Man muss ja nicht ums Verrecken einen auf Maxis machen, nicht?
Ich spiele gerade Tomb Raider. Abgesehen von der starken Focussierung auf Action, Mord & Totschlag störrt mich eine Sache ganz besonders: diese hirnlosen, spielerisch nicht relevanten Quicktimeevents. Nun SquareEnixEidos, nach Jahren der Kritik gemerkt, dass QTE scheiße sind und der Dreck soll aus Thief 4 verschwinden. Finde ich das toll? Ja. Aber mehr auch nicht, denn ein wesentliches Element der Spielereihe wurde selbst nach Protesten der Spielerschaft nicht geändert: das eingeschränkte Springen.
Und deshalb: FUCK U SE!!!
Ich muss mich anmelden, damit ich Beiträge editieren kann…
Drecksack sagt es. Ich glaube nicht, dass es THIEF auch nur im Allerentferntesten mit den beiden Urgesteinen aufnehmen können wird. Freie Erkundung war das wichtigste Gameplay-Element und das wird es so nicht wieder geben. Ich habe letztes Jahr Thief 1 durchgespielt und spiele seit letzter Woche erstmals The Metal Age durch, das dank des neuen Tafferpatchers nun endlich auch auf meiner Kiste läuft. Da merkt man in jeder Sekunde, was aktuellen Spielen völlig abgeht. Im ersten Moment genervt von den nur rudimentär vorhandenen Orientierungsmöglichkeiten (handgezeichnete Maps mit Markierung des Bereichs in dem man sich gerade aufhält und ein Kompass), entsteht gerade dadurch erst ein Auseinandersetzen mit dem Levelaufbau und eine gewisse Freude darüber, dass man die Bereiche langsam überschauen kann. Man ist das ja gar nicht mehr gewohnt: selbst erkunden. In keinem anderen Spiel wird einem das so vor Augen geführt wie bei Thief.
Danach werde ich mir mal The Dark Mod genauer ansehen. Installiert ist schon alles, Tutorial ebenfalls schon gespielt und der erste Eindruck stimmt mich freudig. Mit der kürzlich erschienenen v2.0 ist das Spiel auch ohne Doom 3 spielbar, also Standalone. Inklusive Map-Browser und deutschen Menüs.
Link: http://www.thedarkmod.com
ModDB: http://www.moddb.com/mods/the-dark-mod
Thief 3 reizt mich auch. Habe das damals nur auf der XBox gespielt, aber nur bis zur Hälfte, oder so. Mal sehen.
THIS!
Vor einer Weile eine Retro-Review zu System Shock 2 gelesen, wo jemand ohne Old-School-Erfahrung, aber mit offenem Geist, sich zum ersten Mal in die VonBraun begibt. Der meinte genau das gleiche. Man ist zuerst verwirrt und orientierunglos, aber nach einer Phase der Eingewöhnung merkt man plötzlich wie unglaublich spannend es ist, wenn man nicht ständig an die Hand genommen wird, sondern tatsächlich SELBER entscheiden darf, wann man was wie tut oder eben auch lässt.
Ich bin mittlerweile so konditioniert, dass ich Spiele, bei denen nicht klar ist, wo ich als Nächstes hin muss, aufhöre zu spielen und deinstalliere. Ich spiele bis auf Aufnahmen ( Panzer Corps, Chrono Trigger ) nicht mehr des Spaßes, sondern des Durchspielens wegen. Das war früher anders und das grämt mich.
Arx Fatalis ist bei mir so ein Kandidat. Nach dem Verlies am Anfang weiß ich nirgends weiter. Die Synchronisation nervt, die Sichtweite nervt, das Höhlensystem nervt, die Quests nerven (also quasi alles wie bei Morrowind nur unter Tage und ganz anders^^). Mir wird gerade bewusst, dass Arx Fatalis mehr als ein Problem hat. Keine Ahnung warum das so gut weggekommen ist. Ich habs erst in irgendeiner Zeitschrift als Vollversion entdeckt. Wahrscheinlich hat sich das auch gar nicht so gut verkauft. Schön, dass mich Arcane Studios mit Dark Messiah und Dishonored umso mehr beglücken konnte.
Der Seilpfeil ist übrigens eins der coolsten Gadgets, die es in Spielen gibt. Soweit ich mich erinnere gabs sowas aber nur bei Thief und Dark Messiah…
Hey, obacht … obwohl, ja, Arx Fatalis hat so seine Probleme 🙂 Aber dafür ist es gar nicht so übel.
Ich kann da arillo nur aus vollem Herzen zustimmen. Irgendwie ist da auf dem Weg ins Heute irgendwas verloren gegangen. So manches Spiel, welches von Spielern und Rezensenten als zu schwer empfunden wird, kommt mir irgendwie zu einfach vor. Und das obwohl ich eigentlich so gar keinen Bock mehr auf Stress beim Zocken habe und die Dinge lieber gemütlich angehe.
Aber vielleicht ist „zu leicht“ auch nicht der richtige Begriff, passender wäre wahrscheinlich „zu wenig komplex“. Viele moderne Spiele, auch solche die ich an sich sehr gerne spiele, fühlen sich irgendwie… gestreamlined an (man verzeihe das Wortmonster). Alles irgendwie blankgelutscht, ohne Ecken und Kanten, weil man den Spieler ja nicht vergrätzen will. Und Gott bewahre, nichts verprellt Spieler ja bekanntlich schneller als die Herausforderung, den eigenen Kopf benutzen zu müssen.
Dieser Tage bin ich auf The Escapist über ein Zero Punctiation Review von System Shock 2 gestolpert. Nun hatte ich schon immer den Eindruck, auch wenn die Reviews von ZP immer ungemein witzig und unterhaltsam sind, dass man es dem Mann einfach NIE recht machen kann. Irgendwas findet er einfach immer zu meckern. Egal ob es Sinn macht oder nicht, irgendwas findet er immer zum herumnörgeln. Aber das Review zu System Shock 2 war wirklich… dämlich.
Es ist nun einmal Teil der Spielmachanik und der Immersion, dass man zunächst völlig planlos auf diesem riesigen Pott herumstolpert und vor allem die ersten Stunden damit verbringt, grundlegende Dinge herauszufinden, nicht ins Gras zu beissen und sich nicht vor Angst in die Hosen zu strullern. Irgendwann kommt man dann besser zurecht und ist direkt stolz darauf, dass man sich auf dem Schiff zurechtfindet, Fallen bereits im Voraus riechen kann und sich Stück für Stück seinen Platz auf den oberen Rängen der Hackordnung erkämpft.
Dazu gehört dann eben auch, dass man nicht nur taktisch, sondern zumindest ein klein wenig strategisch denkt. Man kann eben nicht wahllos alles einsammeln, was so an glänzenden Dingen herumliegt, muss überlegen, welche Chemikalien denn nun benötigt und dann auch in den Rucksack gestopft werden. Und ja, auch das Lesen von Logbüchern, Tagebucheinträgen und Forschungsresultaten gehört da eben einfach dazu. Ich fand eben das an SS 2 immer so wunderbar – die Möglichkeit, sich wirklich auf Situation und Atmosphäre einzulassen und gänzlich in der Vorstellung zu versinken, sich mutterseelenallein durch ein riesiges verlassenes Raumschiff kämpfen zu müssen, auf dem einem nur noch die Handlanger des Todes, sowie die HInterlassenschaften einer glücklosen verschwundenen Mannschaft Gesellschaft leisten. Genau deshalb jagt SS 2 dem Spieler trotz des SciFi-Szenarios so eine Heidenangst ein.
Aber neeein, anscheinend macht System Shock 2 alles, aber auch alles falsch. Meeeh, ich will eine superübersichtliche Mapfunktion, warum muss ich hier alles selbst nachlesen, was soll der Käse mit den Chemikalien und überhaupt, warum bekomme ich Spielerfolge und Story nicht einfach auf dem Silbertablett präsentiert. Das beste Beispiel dafür, welche Art Spieler man sich inzwischen herangezogen hat und wie die von diesem Spielertyp präferierten Spiele auszusehen haben. Den Herren bei Square Enix ist einfach nicht aufgefallen, auf welch falschen Gleisen sie sich grundsätzlich bewegen, weil die Idee einer komplexen und nicht sofort Erfolge liefernden Spielmechanik, welche auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative und Intelligenz erfordert, sich inzwischen völlig außerhalb der Vorstellungswelt der Entwickler befindet. Man liefert dem Spieler keine Herausforderungen oder eben nur solche, die sich mit einem Kopfschuss aus dem Weg räumen lassen, weil sich der Casualgedanke inzwischen als DAS Hauptelement des Spieldesigns etabliert hat.
Ansonsten… „Hymen auf die Weisheit der Mannen“? Jetzt lass aber mal die Vestalinnen aus dem Spiel!
ähhh … ich kaufe ein „N“!
Ohja, dringend. 😀
Ich muss ehrlich gestehen dass ich ein Casual-Zocker (geworden) bin. ̶d̶̶a̶̶m̶̶a̶̶l̶̶s̶̶ ̶̶i̶̶n̶̶ ̶̶v̶̶i̶̶e̶̶t̶̶n̶̶a̶̶m̶…̶i̶̶n̶̶ ̶̶m̶̶e̶̶i̶̶n̶̶e̶̶r̶̶ ̶̶j̶̶u̶̶g̶̶e̶̶n̶̶d̶… Vor einigen Lenzen hatte ich noch die Motivation, Zeit und Geduld mich stundenlang durch Handbücher zu quälen, um dann in mittelgroß angelegten Luftschlachten in IL2 nach 20 Minuten Anflugzeit innerhalb von 5 Minuten vom Himmel geschossen zu werden. Das kann ich mir heute kaum noch leisten. Entweder würde ich irgendwann vor Wut platzen, oder nach dem lesen des Handbuchs ins Bett fallen.
Dabei heißt Casual aber nicht, dass ich keinerlei Herausforderung will. So habe ich schon die ein oder andere Stunde in Kerbal Space Program versenkt, nur um dann im Anflug auf den Erd-trabanten zu bemerken dass meiner Mondkapsel der Saft ausgegangen ist, weil ich die Sonnenkollektoren vergessen habe. Klar frustet das. 2 Stunden in den „Sand“ gesetzt. Aber trotzdem versuche ich es immer wieder.
Und gerade darum geht es doch in Spielen? Wenn ich SPIELE möchte ich nicht passiv Knöpfe bedienen, ich will mich entscheiden, und durch diese Entscheidungen zu Erfolg oder Misserfolg kommen. Genau deswegen würde mich freuen wenn mir hier Tipps gegeben werden könnten. Ich Spiele gerne Survival-Spiele, ähnlich wie Miasmata. Allerdings hat mich bei diesem Titel dieses gezwungene Monster genervt. Es reicht mir nach Essen und Trinken suchen zu müssen, und mich dabei zu orientieren. Eventuell sogar mit Jagd oder Crafting-Features. Aber bisher habe ich kein wirklich gutes Spiel gefunden. Garrys Incident ist irgendwie unfertig und verbuggt. Miasmata hat tolle Ansätze, versucht aber mehr Horror zu sein als Survival. Kennt ihr vielleicht Titel in denen ich in einer schönen Umgebung ums überleben kämpfen kann?
@Harzzach: Wichtige Frage –> Kaufst du das ‚N‘ für’n Alien, oder nimmst du’s für den Originaltext ganz oben? Am besten, nimm 2! 😀
@topic: Richtig was du schreibst, gibt es nicht viel hinzuzufügen. Auch dem Alien sein „Rant“ trifft das Faust-Auge-technisch ziemlich gut, speziell Absatz 2. Die Frage ist aber, wie aus dieser Tretmühle rauskommen? Wie kann man verhindern, dass die Aussage ‚Wir wissen schon von vornherein, dass wir mit diesem Konzept potentiell all die dressierten Dauer-RTL2-Zuschaueraffen als Käufer verlieren, die sich bei mehr als einer zu hastig ausgeführten Tastenaktion ein Gehirninfarkt zuziehen.‘ nicht sofort zum Abbruch des Projekts ohne jegliche tiefere Prüfung führt? Wie kann man eine ‚Ryse-ifizierung‘ verhindern? Sind hier wie immer in letzter Zeit die Indies das Allheilmittel, weil man sich nur hier in der aktuellen Situation bei den wortwörtlich irrsinnigen Produktionskosten der Majors den Luxus erlauben kann nicht Alles und Jeden bedienen zu wollen?
Ja, die Indies werden dank der schon oft durchgekauten Phrasen wie ‚Digital Distribution‘ oder ‚geringere Produktionskosten durch immer bessere Middleware‘ definitiv ein wichtiges Wort mitreden, das steht außer Frage. Dennoch hoffe ich insgeheim auf eine weiteren Faktor im Markt, nämlich die Studios in der Größe eines CD Projekt, Klei Entertainment, Thatgamecompany etc. Diese sind gerade dabei, sich nicht nur in ihrer Nische zu etablieren, sondern auch etwas von der Risikobereitschaft ihrer Anfangsjahre bei neuen Projekten zu bewahren. Da halte ich alle Daumen die ich habe, dass das klappt.
Mehr Sorgen mache ich mir allerdings um das aktuell vorhandene Publikum für solche neuen Meisterwerke. Dieses besagte Publikum (= die echte potentielle Käuferschicht, nicht zu verwechseln mit ‚Alles was nicht bei 3 auf dem Baum ist‘) teilt sich meiner Meinung nach nicht sehr vorteilhaft in mehrere Splittergruppen. Zwei davon sind die jüngeren Spieler, die nie wirklich die ‚große Freiheit‘ eines System Shock 2 kennengelernt haben. Diese Gruppe wurde überspitzt gesagt auf sogenannte moderne Spielprinzipien konditioniert, wo solch simple Seniorgamer-Sachen wie ‚Überlege selbständig, was du in dein Inventar packst, du brauchst nur die Gegenstände, die deinem individuell zu wählenden Spielstil entsprechen.‘ zu einer Shockstarre (*5-Euro-in-das-virtuelle-Phrasenschwein-werf*) führen. Quasi die Gruppe, der du erst mal beibringen musst, einen Teil ihrer gelernten ‚Wahrheiten über Computerspiele‘ (Bsp.: Immer ALLES einsammeln!) abzutrainieren und das dieses ominöse ‚Selbsterkunden und Mitdenken‘ einen völlig neuen Nervenkitzel bieten kann.
Sind wir alten Säcke aber besser? Nein, eher nicht! Was Alien so schön beschrieben hat mit „…gar keinen Bock mehr auf Stress beim Zocken…“ trifft das sehr gut. Die Generation nämlich, die Sachen wie System Shock 2 oder Cybermage noch aus eigener Erfahrung kurz nach Release gespielt hat und sich nach sowas angeblich sehnt, wünscht sich zwar diese Freiheit zurück, aber in der Mehrheit eben nur dann, wenn der zeitgenössische 1-Klick-Bedienkomfort nicht um ein Gramm reduziert wird.
Tja, und was jetzt? Patentrezepte anyone? Ich habe leider keine. Ich bin aber der festen Überzeugung, das nur ein interaktives Unterhaltungsprodukt, welches neben spannender Handlung diesen Spagat im Bereich ‚Handling der spielerischen Freiheiten‘ in einer modernen Form schafft, wirklich ein neuer Klassiker werden kann.
Wie immer gilt auch hier:
‚Time will tell.‘
And wait until you hear what they have to say about QTEs…
Bin ich mittlerweile zu zynisch geworden, aber für mich klingt das wie:
„Um ein möglichst immersives, cineastisches Erlebnis zu garantieren, wird das Spiel hauptsächlich aus Quicktime Events bestehen, die (um den Eindruck von Garrett als Meisterdieb nicht zu beschädigen) auch dann gelingen, wenn der Spieler nicht schnell genug (oder die falsche) die Taste drückt…“
@ Boreas
Such auf YT mal nach „How To Survive“ gameplay videos. Das Spiel erscheint am 23. Oktober für den PC, sieht so ein wenig wie Diablo mit Zombies und recht umfangreichem Crafting-System aus und macht auf mich mal gar keinen schlechten Eindruck. Ich werde das Spiel auf jeden Fall im Auge behalten, auch wenn viele das Wort „Zombie“ inzwischen nicht mehr hören können… schicke Zombieszenarien gehen bei mir eigentlich fast immer. Ich sag nur „Containmen“, quasi „Jewels“ mit Zombies und ich liebe es. xD (Naja, mal abgesehen von Dead Rising, DAS ist mir einfach zu bescheuert.)
@ Aloha2
Mit „kein Stress“ meine ich aber keinesfalls „nicht komplex“. Und auch eine übersichtliche und komfortable Bedienung ist ja prinzipiell nichts Schlechtes oder im Widerspruch zu Komplexität und Anspruch. Auch wenn viele „UFO“-Fans nicht so wirklich drauf standen, ich verbringe zur Zeit vergnügliche (und entspannte) Stunden mit XCom: Enemy Unkown. Da wird getüftelt und experimentiert, da kommt durchaus wieder das „das muss doch noch besser gehen“-Gefühl auf, fast wie in alten „Incubation“-Zeiten.
Und eigentlich ist FTL ja so gar nicht mein Spiel, aber seltsamerweise murkse und bastle ich mich auch hier begeistert durchs Weltall.
Ich mag es nur nicht, wenn es zu dick kommt oder zu hektisch wird, etwas, woran meiner Meinung nach zur Zeit viele Indies kranken. Anscheinend bedeuten „Indie“ für viele Entwickler momentan vor allem „Retro“ und „Retro“ wiederum nur „8-Bit- oder zumindest mal Pixelgrafik“ und „bockschwer bis hin zum Sadismus“. Und ich mag weder den krampfhaften Pixellook, noch Spielmechaniken, die ein Spiel zur Arbeit werden lassen. „Super Meat Boy“, „The Binding of Isaac“ oder „Humans Must Answer“ (welches zumindest echt deli aussieht) finde ich schlichtweg bescheuert, weil mir einfach die nötige Portion Masochismus abgeht und diese Spiele ein entspanntes Zurücklehnen und einfach mal werkeln und ausprobieren gar nicht zulassen.
Aber entspannt und modern können durchaus nebeneinander existieren. Wohl ein Grund dafür, dass ich auch die neueren Ableger der Fallout-Reihe so liebe. Wenn ich das brauche, kann ich mich durchaus selber mit Aufgaben wie „Erledige alle DeathClaws im Steinbruch. Mit einer Pistole.“ unter Stress setzen. Aber die meiste Zeit gurke ich nur stundenlang durch die Gegend, lasse die Hauptquest mal einfach links liegen und gebe mich völlig dem „Uuuuuh, da glitzert was! DAS schau ich mir eben noch an, DANN geh ich aber ins Bett!“-Gefühl hin. Geht doch.
„da soll ich dann Beifall klatschen“-
– wenn jemand, salopp gesagt, den Misthaufen wegmacht, den er vorher selbst auf den Wohnzimmerteppich gesetzt hat, und zwar erst, nachdem ihn alle Anwesenden mit entsetzten Blicken, lauten Buuhrufen und Androhung von Schlägen auf seinen Fauxpas aufmerksam gemacht haben?
Nein, da klatsche ich nicht.
The Binding Of Isaac ist der Wahnsinn. Ich mag Roguelikes und BoI ist imo die Königsklasse was Umfang, Wiederspielwert, Design angeht. Ich erzähl keine Märchen. Ich hab das über 200 Stunden gespielt und mache drei Kreuze wenn die Rebirth-Version erscheint und diese elende Performance endlich ein Ende hat.
@Uranochos: Da klatscht es höchstens, aber keinen Beifall…
Ich wünschte, das hätte bei Witcher 2 auch funktioniert. Wenigstens kann man dort die „schwierigen“ QTEs auslassen, harharhar. Ich habe generell nichts gegen Reaktions- und Wieschnellkannsteklicken- Tests…ABER DOCH NICHT IN EINEM ROLLENSPIEL !!!
Oh, wieder so ein ewiggestriger, dem Fortschritt im Weg stehender Blockierer! Merk Dir das mal endlich: Wer nicht gut findet, was der Mehrheit gefällt, der soll sich ein neues Hobby suchen!!
Und deswegen gibt es in The Witcher 3 auch keine QTEs mehr! *harharharhar*
Auch so eine Sache, wo man zwar CD Projekt höflich Beifall klatschen kann, aber doch eher was anderes klatschen möchte, wie das der werte Sir so nett zu bemerken weiß.
Für mich ist mittlerweile eigentlich nicht das Alter des Spiels- oder des Konzept entscheident sondern ob es mir genug Freitheiten und/oder eine interessante Story nebst Charakteren bietet. Was ich bei allen Spielen wirklich nicht leiden kann ist wenn man mir dauernd vorschreibt was ich zu tun habe. Egal in welcher Art und Weise. Oder wenn es nur wieder eine Kopie von einer erfolgreichen Serie ist um unnütze Minigames erweitert. Siehe das aktuelle GTA oder Assassins Creed. Das ist für mich keine sinnvolle Evolution, sondern einfach nur künstliches aufblähen von erfolgreichen Konzepten ohne den Mut irgendwas zu riskieren.
Das was mich an vielen modernen Titeln schlicht nicht interessiert ist diese Passivität, das „Vorkauen“ und die Mutlosigkeit. Spiele die mich als mündigen Menschen nicht ernstnehmen sondern mich eher wie ein Kind behandeln. Fass das nicht an, tue das nicht, gehe dahin wohin ich es dir sage. Ich bin echt zu alt für solche Scheisse, und habe schon zu viele Spiele gespielt um immer mit dem gleichen Mist zufrieden zu sein. Ich mag Herausforderungen, und das muss nicht ein hoher Schwierigkeitsgrad sein. Ich will was erreichen, ich will mich da selbst mit einbringen. Ich will nachdenken, nachgrübeln und auch Emotionen in was investieren. Und das kriege ich nicht wenn ich nur an der Nase rumgeführt werde, Klischeecharaktere und eine fade Story vorgesetzt bekomme.
Alte Spiele haben dieses „Händchenhalten“ nicht mit drin. Heißt dass das ich immer nur die alten Sachen durchspielen will? Sicher nicht. Will ich damit sagen das alle Neuerungen schlecht sind? Sicher auch nicht. Es gibt auch gute aktuelle Spiele die genauso ihre Macken haben wie die alten Vertreter, aber einfach gut gelungen sind und Spaß machen. Das erreicht man aber nicht wenn man immer nur den alten Mist immer wieder aufwärmt und auftischt. Man sollte Nachfolger von alten Titeln ruhig erweitern, aber man sollte es nicht einfach dem Mainstream anpassen. Daher würde ich es gut finden wenn sie den nächsten Thief-Titel ruhig um eigene Idee erweitern, aber es muss halt dazu passen und sinnvoll sein. QTE´s sind für Laboraffen, nicht für mündige Spieler.