Warum Steam’s DRM toll ist …

Man stelle sich vor, man habe vor ein paar Jahren eine Nutzungslizenz über Valves Vertriebsplattform “Steam” erworben.

Man hat sich an dieser Nutzung erfreut und laut offizieller Messung weit über 200h in das zur Lizenz zugehörige Spiel versenkt.

Nun stelle man sich vor, man habe wieder Lust auf dieses Spiel. Weil es einfach gut ist. Man starte also den Steam-Client und installiere das Spiel. Es werden brav Daten heruntergeladen. Man starte das Spiel und … staune ein wenig.

Man stelle sich nämlich vor, dass sich das Spiel nicht mehr auf Englisch umstellen lässt. Die vorher bestehende Multilingualität ist irgendwann im Laufe der letzten Monate entfernt worden. Man kann das Spiel nur noch auf Deutsch spielen.

Damit nicht genug, stelle man sich vor, aus Neugier sich die Store-Seite zu diesem Spiel genauer anzuschauen. Da steht nicht nur ein neuer Eigner, sondern es steht auf einmal dort, dass man beim Erwerb einer Nutzungslizenz nur noch eine gewaltgeminderte deutsche Sprachversion erhält.

Das man vor Jahren eine multilinguale, unzensierte Lizenz erworben hat, interessiert dabei keine Sau.

Man hat jetzt im Account ungefragt eine andere Version.

Toll, nicht?

Nun stelle man sich vor, man komme sich besonders schlau vor und restore die vor Jahren gesicherten Steam-Archive zu diesem Titel. Man stelle sich weiterhin vor, dass man das kalte Kotzen bekommt, weil Steam nach dem erfolgreichen Restore sofort einen Download startet, der die Multilingualität und so einiges an Pixelblut entfernt.

Zum Schluß stelle man sich vor, wie Klein-Harzzach wutentbrannt in die Software-Gruft hinabsteigt und die DVDs mit den Warez-Versionen herausholt, um genau die Version zu installieren, die er vor Jahren auf Steam erworben hat.

Ach ja, beim Spiel handelt es sich um “Titan Quest” mit Addon und beim neuen Rechteverwerter handelt es sich um keinen anderen als Nordic Games, wo die letzten Reste vom Jowood’schen Personalschützenfest untergekommen sind.

Jungs, ganz ehrlich … ihr habt doch alle den Arsch offen!!

55 Kommentare zu „Warum Steam’s DRM toll ist …

  1. Gibt es denn irgendwo eine Quelle, die die Frage beantwortet „kann ich Spiel XY ohne Steam, Uplay oder DRM spielen“? pcgamingwiki.com ist ja hilfreich, bietet hier aber doch keine Infos. Leider hab ich auch noch keine Quelle gefunden, die verlässlich über den verwendeten Kopierschutz informiert – obwohl das doch eine kauf-relevante Information ist. GoG ist für mich auch keine Lösung, da ich mich (noch) der Download- Distribution verweigere.

  2. @Andreas: Ist in Mache… aber nicht vor Herbst!

    Mir sind mit Steam übrigens gleich 3* mehr oder weniger FETTE Umzulänglichkeiten passiert:

    1.) Half Life² zum Zeitpunkt des Erscheines damals noch auf einem P3 900 Mhz, Geforce2 MX400,192MB RAM @Win98SE gezockt. Auf 640×480 (oder wars 800×600) mit nicht ganz extrem niedrigen Details war es gut spielbar. Nur zwischen den einzelnen Level-Abschnitten bzw. beim Laden musste ich jedes Mal – _ohne_ Übertreibung – mindestens 2, oft eher 3-4min warten dank Swapping.
    Steam hat die Laufzeit insofern verlängert, dass er mir wertvollen RAM weggesaugt hat.

    2.) Selbes Spiel, 2 Jahre später um 2006 herum: Half Life² lässt sich nicht mehr mit Win98SE betreiben. Von einem Tag auf dem anderen…

    3.) Als Adventure-Spieler hatte mir mal Baphomets Fluch 3 geholt. Die Mehrsprachigkeit (zu diesem Zeitpunkt in Deutsch, Englisch, Franzözisch) war ein Pluspunkt.
    Und nach etwa 1-3 Jahren wieder mal installieren wollen – NUR noch englisch erhältlich – KEIN Deutsch –> textlastige, komplizierte Dialoge –> Spiel UNSPIELBAR! Support angeschrieben – keine Reaktion :/

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