Vor etwa zwei Monaten habe ich bereits über “Spacebase DF9” berichtet. Gestern hatte ich endlich Gelegenheit kurz in den aktuellen Build Alpha 5e von Mitte Juli reinzuschauen.
Das Spiel läuft um Größenordnungen stabiler, eine ganze Reihe von z.T. massiven Bugs sind gefixed worden und man kann schon “richtig”, sprich ohne Sorgen drauflos spielen. Nein, bugfrei ist es immer noch nicht, aber wie gesagt, im Vergleich zur Version von Anfang Juni deutlich besser. Was dazu führte, dass ich, anstatt mich brav dem Sandmännchen zu überantworten, die halbe Nacht an meiner Station rumgebastelt habe. Dang, war das Aufstehen morgens eine Qual. Man wird nicht jünger.
Die Gameplay-Mechaniken sind solide, vergleichsweise fix zu durchschauen, lassen aber viel Raum für Experimente und Optimierungen der eigenen Spielweise. Fehler werden gnadenlos bestraft, doch anstatt dass man frustriert die Maus in die Ecke pfeffert, will man es beim nächsten Versuch besser machen. Weil das Spiel nach meinem Eindruck sehr gut vermittelt, was man denn falsch gemacht hat, wo es gefehlt hat. Eine ausgeprägte emotionale Bindung sollte man zu seiner Mannschaft aber nicht schließen. Denn das All ist gemein und und brutal und es kümmert niemanden, wenn meine beiden Sicherheitsbeamten beim Betreten eines Schiffwracks von Killer-Robotern zerstrahlt werden. Hätte ich die Jungs halt mit Laser Rifles anstatt nur mit einer harmlosen Pistole ausgerüstet. Selber Schuld! Doh! Und so vergehen die Stunden. Krisen werden durchlitten, Erfahrungen werden gemacht und wenn mal wieder ein Alien-Virus durch den Brustkorb eines Besatzungsmitglieds bricht und das Deck nur so mit Blut und Schleim zugesaut wird, mei, dann heuert man bei nächsten sich bietenden Gelegenheit eben Ersatzkräfte an. Ja, das mit dem Koch, das war schon doof und diese Not-Rationen schmecken übelst, aber es muss ja weitergehen. Bis der Nächste gutes Essen zubereiten kann und hoffentlich länger am Leben bleibt als sein Vorgänger. Derweil die Station in den älteren Abschnitten immer verratzter und runtergekommener wirkt. Schmauchspuren an den Wänden und auf dem Boden zeugen von harten Meteoritentreffern und erbitterten Kämpfen mit Raumpiraten. Blutflecken lassen sich nicht richtig entfernen und bleiben als stete Mahnung zu erkennen, dass alles Leben endlich ist. Das Licht flackert. Die Luft riecht schal und abgestanden. Ich glaube, ich sollte neue Schlafquartiere bauen. Größere. Mit Fußmatten. Und Blumen.
Ins Bett gegangen bin ich aber nicht, weil irgendwann um 03:00 die Vernunft gesiegt hatte, sondern weil ein besonders heftiger Meteoritensturm so großflächige Verwüstungen angerichtet hatte, auf dass nahezu meine gesamte Besatzung aus inzwischen erfahrenen Spezialisten ins All hinausgesaugt wurde, erstickt oder verbrannt ist. Überlebt hat im Prinzip nur meine Mining-Crew, weil diese gerade auf Mission war. Drei von inzwischen 24 Menschen und Aliens. Cuaróns “Gravity” ist ein Scheißdreck gegen dieses Spiel!
Schnüff! Menno!
Das All ist gemein und brutal und dieses Spiel hat das Potential dazu dieses gemeine und brutale All in einer Hassliebe nicht mehr loslassen zu können.
Hier ein Bild aus glücklicheren Tagen:
Schlaflosigkeit und Magenprobleme…solange man sich das geben kann ist man noch jung genug.
Neues Update, Alpha6…. and they broke it! Ahhh, the joys of participating in an alpha test 🙂
Lohnt sich der Titel tatsächlich schon in der Alpha? Also wirklich für längeres Spielen? Oder würdest du empfehlen bis zum vollständigen Release zu warten? Habe nämlich schon die ein oder andere Alpha auf dem Rechner, die noch im Digitalen Weinkeller meiner Festplatte reift, und brauche da nicht noch mehr davon.
„Lohnen“ ist beim Spielen einer Alpha nicht das Wort, welches ich verwenden würde.
Ich bin eher zufällig über das Teil gestolpert, weil es in einem früheren Humble Bundle auch eine Reihe von DF-Prototypen zum Anschauen gab, darunter Spacebase DF-9. Mir gefiel das grundsätzliche Gameplay-Schema, das hatte was. Dann lief der Soundtrack rauf und runter (http://doublefine.bandcamp.com/album/spacebase-df-9-original-soundtrack) und als es den Early Access a bisserl günstiger gab … warum nicht? Die Alpha5e, mit der ich mir die Nacht um die Ohren geschlagen habe, war gut spielbar. Die Version von Gestern, Alpha6, eher weniger. Instabil bis hin zum reproduzierbaren Crash. Das neue Crew-Mood-Feature produziert zu schnell zu viele randalierende Amokläufer, so dass an einen Aufbau oder Betrieb der Station kaum zu denken ist usw. usf. Aber hey, ist ne Alpha. Immerhin ist kurzfristig Alpha6b nachgeschoben worden, so dass man zum Testen des Mood-Features wenigstens ein halbwegs stabiles Programm hat 🙂
Ich würde bei einem Early Access-Spiel auch niemandem raten hierfür Geld auszugeben. Es ist Early Access. Da gibt es keine Sicherheit, dass das Spiel zum Release noch das Spiel ist, welches es vor einem halben Jahr noch war. Da gibt es keine Sicherheiten, dass das Spiel überhaupt erscheint. Nur Wahrscheinlichkeiten. Ich kann also nur sagen, dass man sich Spacebase DF-9 einfach vormerken sollte, wenn man an Spielen wie z.B. Startopia seine Freude hatte. Vielleicht wird es ein Spiel für Leute werden, die Freude an Startopia hatten.
Oh ich freue mich so auf dieses Spiel. Ob mich das darüber hinwegtrösten kann, dass die Wasteland2 Retail wieder nur eine verkappte Steamversion sein wird?
Oh, ein Retail-Käufer! Schnell, das Betäubungsgewehr!! Und ruf den Zoo-Direktor an, wir haben einen gefunden! 😛
Nein, ernsthaft, ich halte diese verkappten Steam-Retail-Versionen für einen dämlichen Müll. Effektiver kann die Industrie den Retail-Handel für PC-Spiele nur beenden, in dem sie ihn gleich ganz einstellt.
Naja, ich denke mal die wollen auh keine Retailspiele mehr verkaufen. Denk nur, das ganze Material was da draufgeht! Das Plastik für DVDs, Hüllen, buntes Papier… dass da Sachen für einen 50er verkauft werden, deren Materialwert grad mal ein paar Cent beträgt sagt ja keiner laut. Aber wenn man sich die paar Cent Material auch noch sparen kann macht man eben NOCH mehr Gewinn. Deswegen möge der Retailkäufer doch bitte endlich mal verrecken und in die Geschichtsbücher eingehen. Da man das nicht so direkt machen kann, wird halt versucht ihn mit so onlinedienstvertriebsplattformverdongelten Pseudoretails zu vergraulen… wenn es NUR eine Steamversion gibt/gäbe, wie das bei vielen AAA-Titeln ja mittlerweile der Fall ist, ist es ja zumindest im Ansatz logisch. Warum man aber bei Vorhandensein einer völlig DRM-freien Version nicht diese auf Datenträger bannt (die dann auch ohne online sein zu müssen funktionert)…
Ach ja, die schöne neue Gamingwelt…
Alleine der Soundtrack lockt ja schon sehr. Vielen Dank für den Link. Höre das nun schon den ganzen Abend. Auch wenn ich mich momentan lieber (noch) mit meinem Joystick und einer wunderschönen Bf109 anfreunde.
DF-9 ist offenbar „fertig“: http://i.imgur.com/8yBGjji.png
Erste Reaktion: What the …
Etwas nachgedacht.
Zweite Reaktion: Wenn man die Bugs beseitigt und den Code offenlegt, kann ich damit leben.
Die Featureliste, die prominent im Devblog verlinkt war, war nämlich nie ein Versprechen auf „Das kommt alles rein“. Da stand nämlich genauso prominent „Wir können nix versprechen, das sind nur unsere Ideen, was man alles einfügen könnte.“
Und wenn ich für 10 Euro (mehr habe ich nicht investiert) ein Gerüst für so eine Art Spiel bekomme, welches nach und nach durch Fans erweitert wird, dann ist das für mich ok. Sicher, mehr wäre schöner, aber das ist eben das Risiko beim Crowdfunding. Das ist kein Spielekauf mit einem präzise definierten Inhalt.