Offensichtlich

Eigentlich interessiert es mich nicht mehr großartig, was die Majors so alles treiben. Auch was der noch übrig gebliebene sog. Publisher-Mittelstand macht … mei, wenn man bei Koch Media meint mit dem überraschenden Vorziehen der Veröffentlichung von Sacred 3 um einige Tage die ersten zwei, drei Verkaufstage nicht durch, vorsichtig ausgedrückt, mittelprächtige Reviews zu gefährden … dann soll man das eben tun. Ich registriere das, grinse in mich hinein und ignoriere Publisher und Spiele gleichermaßen weiterhin.

Doch ab und an, da juckt es mich noch.

Die Rede ist diesmal von „Destiny“, dem 500 Mio. Dollar-Vabanque-Spiel von Activision, mit dem man einen CoD-ähnlichen Erfolg erzwingen will, weil sich CoD unübersehbar nicht nur dem Höhepunkt entgegenneigt, sondern sogar allmählich beginnt diese Plateau-Phase hangabwärts zu verlassen. Nicht, dass man mit CoD kein Geld mehr verdienen kann, aber Bobby Kotick ist schlau genug, um zu wissen, wann man handeln muss, bevor mit einem gehandelt wird. Ob „Destiny“ dieser Treffer wird, den man sich bei Activision erhofft oder nicht, ob „Destiny“ ein passables Spiel wird oder nicht, das soll hier kein Thema sein. Hier geht es um das Thema Review-Blockade.

Publisher schreiben Journalisten gerne vor, eine Review erst am Releasetag zu veröffentlichen. Dennoch kam es immer wieder zu Verstößen gegen diese Vereinbarung, so wie es auch immer wieder Verstöße gegen dieses Datum beim Ladenverkauf gibt. Ist zwar ärgerlich, wird mitunter auch mit Liebesentzug (keine Testmuster, keine Werbeschaltung) bestraft, aber … kommt weiterhin vor.

Seit dem es aber Online-DRM gibt können die Publisher wunderbar ihr Ansinnen durchsetzen. Zumindest in Sachen Strassenverkauf sind alle Probleme gelöst, weil der Aktivierungsserver eben erst am Releasetag ans Netz gehängt wird. Auch bekommen die Spiele-Installationen erst am Releasetag die ausführbaren Start-Dateien zugeschickt, so dass die unvermeidlichen Warez-Gruppen erst am Releasetag ihre achso schröckliche Arbeit aufnehmen können.

Um den kommerziellen Erfolg von Destiny nicht einmal ansatzweise zu riskieren, geht Activision diesmal einen Schritt weiter. Redaktionen erhalten zwar weiterhin ihr Testmuster, die Spielserver gehen aber erst am Releasetag online, so dass zumindest in den ersten zwei bis drei Tagen keine stichhaltigen Reviews erscheinen können. Weil selbst Journalisten das fertige Spiel erst am Releasetag anschauen können. Nimmt man dann diverse Serverprobleme hinzu, die jedes halbwegs populäre MP-Spiel anfänglich durchleiden muss, so kann man die Aussage wagen, erste vernünftige Reviews von Destiny erst nach einer Woche lesen zu können. Eine ganze Woche, in der unbeeinflusst von etwaigen negativen oder nicht sonderlich positiven Reviews die ungeduldige Spielerschaft in Massen zur Kasse strömen soll. Weil der Hype stark ist. Bzw. nach dem Willen von Activision stark sein soll. Wenn man weiß, dass ein Großteil der Umsätze mit typischen Mainstream-AAA-Spielen in den ersten zwei, drei Wochen gemacht werden, kann so etwas nicht unwichtig sein, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Nein, das bedeutet nicht, dass „Destiny“ deswegen automatisch der größte Rotz auf Erden ist.

Es bedeutet nur, dass Activision der Meinung ist vor allem in der Presse derart intensiv Hype geschürt zu haben, dass das fertige Spiel diesem Hype niemals gerecht werden kann und das wagnisreiche und vor allem schweineteure „Wer beerbt CoD“-Projekt schon im Ansatz den Bach runtergehen könnte.

Mir persönlich geht „Destiny“ am Allerwertesten vorbei. Auch interessiert es mich nicht sonderlich, ob sich die Sache für Activision lohnt oder nicht. Ich finde es nur äusserst faszinierend diesem Propagandaspielchen vom Spielfeldrand aus zu zusehen und zu beobachten, wie hier die Figuren auf dem Feld umher geschoben werden. Man kann dabei nämlich einiges lernen.

41 Kommentare zu „Offensichtlich

  1. Ich habe von „Destiny“ bisher noch gar nichts gehört. Ich wußte bis eben nicht einmal, daß es existiert. Wenn da eine Marketing-Kampagne lief, dann habe ich sie erfolgreich weggefiltert. Da ist die Hype-Maschine wohl nicht richtig angesprungen. Ist aber egal, denn ich kaufe dieses Jahr eh keine Videospiele mehr.

    Zum Thema „Vorbestellung“, „Review-Sperre“ etc. ist glaube ich schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem. 😉

  2. An mir ging das Spiel bisher auch komplett vorbei. Da ist Activisions Marketingmaschinerie wohl nicht so toll, wie sie selber glauben.

    Na gut, ich gehöre auch nicht gerade zur Zielgruppe für AAA-Titel, insofern heißt das nicht viel.

  3. Hab auch nur ein Mal einen Werbespot mitbekommen. Aber da dachte ich, das sieht aus als ob es für Konsole only raus kommt. Und auch sonst eher: „Mäh“

    Und Sacred 3 hab ich auch nicht mitbekommen 😀
    Aber mal ehrlich, wer schon Fan von Sacred und Sacred 2 war, sollte mittlerweile clever genug sein um zu wissen, daß man Spiele frühestens 1-2 Wochen nach Release kauft. Wir haben ja nicht mehr 1999. Ich persönlich 1-2 Jahre nach Release.

  4. Wirklich, in den ersten zwei Tagen ? Oh Mann…waren wir früher auch so ? Da wundert man sich nicht mehr woher die Idee zu „Lemmings“ kam.

    Vielleicht wird es Zeit eine Gamer-Bibel zu verfassen. Ja, ich WEISS dass die Idee nen Bart hat wie Moses. Aber wir brauchen offenbar dringend ein paar Gebote für orientierungslose Junggamer.

    Also:

    Am Anfang war der Code, und die Hände des Schöpfers schwebten über der Tastatur….

    Zeit ein paar Gebote zu formulieren.

  5. Sacht ma, bekommt ihr überhaupt noch was mit? Mööönsch … DESTINY!!! Musste kaufen. SOFORT!!!! Weil … halt geil! Und weil Bobby Koticks Schwester sich für den Drittpudel ein neues Swarovski-Halsband kaufen will, ihr Ex-Ehemann aber nicht genug Alimente zahlen kann. Denkt doch mal an die Pudel, echt ezzet!

  6. Nunja … so ganz stimmt das jetzt aber nicht. Immerhin gab es bis vor kurzem die Public Beta von Destiny, die jeder (zumindest auf den Konsolen) ausgiebig testen konnte. Daher würde ich doch eine klare Linie zwischen dem recht konventionellen Geschäftgebahren von Bungie und den Abzockereien von Koch Media ziehen wollen. Just my 2 cents.

    Ralf

  7. Und jetzt kommts …

    Einer der größten Kritikpunkte an der Beta war unter anderem der recht geringe Spielumfang. Einen Kritikpunkt, den man leicht entkräften kann, wenn man den Leuten eben das komplette Spiel zeigt. Weil, MMOs sind ja nix neues, man kennt das Prinzip. Aber Activision zeigt den Journalisten eben NICHT das komplette Spiel vorab. Und genau das macht stutzig und lässt vermuten, dass man einen Backslash aus weniger berauschenden Reviews befürchtet. Vertrauen in das eigene Produkt sieht anders aus.

  8. Immerhin gab es bis vor kurzem die Public Beta von Destiny

    Das war doch auch bloß Marketing, früher nannte man das „Demo“.

  9. Aaaaaaaalso, wenn man auf Kickstarter 40 € blecht, weil die Lobpreisungen auf der Kickstarter-Seite alte Spieleerlebnisse wiederzuholen ohne zu wissen, ob es wirklich was wird und T-Shirts bei dem Tier Reward so toll sind, dann ist das vollkommen nachvollziehbar.

    Wenn man aber 40 € für ein Blockbuster-Spiel bezahlt, dass man vorher zumindest anspielen konnte, dann ist das derbe Verarsche vom Publisher und man kleidet damit die Pudel der teuflischen CEOs ein?

    kk, habs kapiert. Der Spieler verkommt zur Wohlfahrt.

  10. Ich oute mich hier mal als Part-Time-Konsolero (hoffe man darf dann hier lesen/posten) und habe die Beta mal ein paar Stunden auf PS4 gespielt. So wie ich das sehe, läuft alles auf die Standardprozedur
    „renne von A nach B, schieß alles nieder, lass dich von monumentaler Stimme/NPC feiern, guck dir deine tolle neue Ausrüstung an nach dem Levelaufstieg und mach alles nochmal und nochmal und nochmal……
    Ob ich es in der Beta nur auf einem Planeten oder auf allen kann ist doch egal. Ich fand es jedenfalls mehr als langweilig, hab beim spielen gespürt wie meine Haare wachsen. Mein Dank dafür gilt unter anderem der Ladezeit, die direkt aus dem Jahr 2003 übernommen wurde.
    Ich will mich auch nicht festlegen was es für ein Spiel ist, Shooter, MMO, Shooter-RPG-MMO-was auch immer.
    Laut Beschreibung im PSN-Store isses Next-Gen(Gähn)-Experience-Superior-Mastergame.
    Ich hab davon nichts gemerkt, für mich ein ganz normaler, repetitiver Shooter mit null Langzeitmotivation. Vielleicht für Leute die keinen Bock mehr auf Battlefield 4-22 und COD 42-102 haben.
    Wenn die Pläne von Bungie/Activision aufgehen und das Spiel in zehn Jahren noch jemand spielt sollte man der Marketingbude ein Denkmal setzen, denn die sind dann verantwortlich für den Erfolg.
    Meine Meinung jedenfalls.

    Das Vertrauen in das Produkt geht jedenfalls so weit, das Bungie vor frühen Reviews warnt, weil der Spass erst ab Char-Level 20 losgeht. Jämmerlicher gehts ja wohl nicht mehr!

  11. Der einzige Grund, warum ich nicht über Konsolenspiele schreibe, ist der Umstand, dass der Tag nur 24h hat und ich bereits bei PC-Spielen auf einen Pile of Shame von fast unbeschreibbaren Ausmaßen starre. Mein DS ist mir Lehre genug, denn der verstaubt allmählich in der Schublade. Nicht, weil es nicht genug Spiele gibt, die mich interessieren würden, sondern weil ich weder Zeit noch Muße habe ZUSÄTZLICH noch auf dieser Plattform etwas zu zocken.

    Von daher … mir doch egal, mit welcher Hardware Du Dein Bedürfnis stillst 😛
    Oder nicht, wie offenbar im Falle von Destiny.

  12. Wer das Ende von Destiny sehen will:

    (Die ersten 15 Sekunden enthalten schon alles, was man wissen muß.)
    Ich mußte es auf doppelter Geschwindigkeit ansehen – was für ein Schnarch-„Gameplay“…

  13. Black Ice. Ist ein coop Shoot&Hack

    Jojo, seh ich mir dann an, wenn’s irgendwann mal fertiggestellt ist, falls ich ’ne Review-Kopie für lau bekomme. Jetzt ist erstmal genug mit bezahlten Alpatests.

  14. Ich verfahre seit vielen Jahren mit dem Weg: Je mehr Werbung und Hype = desto wahrscheinlich ist das der Titel es nötig hat. Gute Spiele machen sich in den vernetzen Zeiten selbst oft genug einen Namen, Beispiele wie Minecraft oder letztes Divintiy : OS fallen mir hier ein. Spiele wie Destiny sind höchstwahrscheinlich durchschnittlich bzw. heben sich nicht groß von ihren Mitbewerbern ab. Das ist per se erstmal nicht so schlimm, aber man muss ja trotzen Millionen von Kopien verkaufen um die extremen Entwicklungskosten wieder reinzukriegen. Und natürlich noch den Wasserkopf zu finanzieren.
    Die Publisher wissen genau wie kurz mittlerweile die Aufmerksamkeitsschwelle von Spielern ist, und wie man am besten Geld machen kann. Durch Vorverkäufe. Keine Probleme mit kritischen Reviews, keine Probleme mit den „Raubkopieren“, keine Probleme mit frühzeitigen Rabatten, keinen so großen Druck mehr mit Patchen oder nachreichen von Featuren. Höchstens als DLC. Warum? Weil der Kunde sein (Vollrpeis)geld schon auf den Tisch geknallt hat ohne zu Wissen was er denn da eigentlich gekauft hat. Warum daher noch groß anstrengen?
    Mir tut kein einziger von den Frühkäufern mehr Leid. Die Methoden der großen Publisher sind so offensichtlich, jeder der sich hier nicht beherrschen kann verdient es einfach nicht mehr anders.

    Destiny wird mit sicher absolut auf Sicherheit fahren und sich so gut wie gar nicht von den anderen Produkten abheben. Man nehme einfach alles was populär und angesagt ist, steckt es in ein Hochglanzkäfig und rührt kräftig die Werbetrommel. Und da es mittlerweile auch ziemlich hip ist sich eine Schar von Fanboy´s anzuziehen welche jegliche Kritik an ihrem Lieblingstitel sofort als persönlichen Angriff sehen ist der Beistand in den Fanforen, Blogs und Kommentarblöcken ebenso sichergestellt. Wat für ein beschissenes System wir doch mittlerweile haben…

  15. Hach ja, die lieben Publisher und ihre ausgeklügelt Strategien. Sicher kurbelt das bei einem mäßigen Spiel der Verkaufszahlen an – solange vorher genug gehypt wurde und bekannte Namen mitwirken.

    Boykott von solchen Spielen find ich doof, weil das nur dem Entwickler schadet – bei Squenix wäre nur eben dieser Schuld. Also am besten logisch handeln und auf Tests (und Ermäßigungen) warten. Der Pile-Of-Shame hilft stets dabei, nicht vor ungeduld zu platzen. 🙂

    Destiny an sich finde ich shcon interessant. Ich stelle mir es so wie Borderlands vor, nur ernster Science-Fictioniger und etwas ästetischer. Auf der Konsole spiel ich aber nur recht ungern. Also hoffe ich, dass es evtl. noch für PC erscheint. Dann sind die Tests eh geschrieben. 😉

  16. Destiny an sich finde ich shcon interessant. Ich stelle mir es so wie Borderlands vor, nur ernster Science-Fictioniger und etwas ästetischer.

    Borderlands ist besser. 😉

  17. Destiny wird mit sicher absolut auf Sicherheit fahren und sich so gut wie gar nicht von den anderen Produkten abheben.

    Es mehren sich die Stimmen derjenigen, die bereits die Releaseversion anspielen konnten … es sieht toll aus, es hat den typischen Halo-Soundtrack, man kann ein paar nette Stunden damit verbringen … und es ist total hohl, charmefrei, vorhersehbar und anscheinend überdeutlich am Fließband der Zielgruppenoptimierung zusammengebaut worden.

    Destiny tut niemandem weh, regt niemanden auf, ist für alle gedacht, hat von allem etwas … und wird wohl in einem halben Jahr wie Sauerbier verramscht werden. Weil da offenbar nichts ist, was einen begeistern und fesseln kann. Mich wundert es JETZT nicht mehr, dass Activision alle Tricks versucht hat, um die Illusion des nächsten Superblockbuster-Titels so lange wie nur möglich hinaus zu zögern.

    Hmm, es wäre vielleicht doch besser gewesen, Destiny als kleines Shooter-Projekt mit vergleichsweise geringem Aufwand, ohne diese eigentlich gar nicht zu erfüllende Bürde des kommerziellen CoD-Nachfolgers, heimlich, still und leise zu veröffentlichen. Anstatt mit aller Macht, die einem Konzern wie Activision zur Verfügung steht, derart laut auf die Pauke zu hauen, dass es eigentlich nur schiefgehen kann. Andererseits, ein Konzern wie Activision kann nicht mehr „klein“. Da kann man nur noch „superdupermegamonstergroß“. Blockbust or bust! 🙂

  18. Destiny tut niemandem weh, regt niemanden auf

    Die User-Reviews bei Metacritic sehen das etwas differenzierter, wenn die Astroturfer-Lobhudelei rausgefiltert hat. Es wird wohl dem Hype keinesfalls gerecht und ist nicht einmal durchschnittlich.

  19. Habe vor einiger Zeit mal ein Gameplayvideo von Destiny gesehen. Es wird auf diversen Planeten in Gebäuden und im Freien geballert, es stehen einige Vehikel zur Fortbewegung zur Verfügung und es gibt irgendwelche Großereignisse mit fetten Gegnern die man in bestimmter Zeit mit seinen Mitstreitern bewältigen muß. Dazu existiert noch irgendeine gemeinsame Homebase und ein paar rudimentäre RPG-Elemente, Fokus eindeutig MP.
    Hmm, das konnte in keiner Weise auch nur einen Hauch Begeisterung oder Überraschung in mir wecken, im Gegenteil alles ziemlich schnarchig.
    Ach, da fällt mir noch ein, es gab heute einen Kurzbericht in der seriösen Nachrichtensendung RTL Aktuell, in der von 500 Mio Budget inkl. Marketingkosten die Rede war. Da ist es mir jetzt doch völlig unverständlich, warum so viele Mitleser hier noch nie etwas von Destiny gehört haben 😀

  20. @Joe: Die Metacritic User-Reviews sind absolut Gegenstandslos. Ganz zu schweigen von den Metacritic Fachpresse Reviews. Vorallem zu schweigen von sonstigen Reviews! 😉

    Nein wirklich; zu meinen Lieblingsspielen habe ich genug Geschimpfe und zu meinen Enttäuschungsspielen genug Lob gelesen, um zu wissen, dass Metacritic in meiner Welt keine Rolle spielt.

    Kann mir aber auch gut vorstellen, dass es untergehen wird. Hab mir ein Beta Let’s Play Stream angeguckt und war recht schnell gelangweilt. Mit nem Freund hätte ich meinen Spaß an dem Titel, aber ein Hit wird es nicht – zumindest auf dem PC (wofür es allem Anschein ja nicht erscheint). Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie „verwöhnt“ die Konsoleros auf dem Gebiet sind.

  21. @askies: Ich weiß doch, was von Metagedöns zu halten ist. Ich find’s halt mildly amusing. Haters gonna hate. 😉

  22. *shrug* Es ist ein Ballerspiel. Man ballert auf Dinge/ Wesen/ Typen. Punkt. Was ERWARTET ihr eigentlich ?!

  23. Wir erwarten nichts, aber schau mal in die Activision/Bungie Produktinfo was die versprechen welch AMAZING Next-Gen-Masterpiece Destiny ist.

  24. WIR erwarten eigentlich nix. Doch Activision erwartet einen neuen Bockbuster. 500 Millionen Dollar gibt man nicht einfach so für „nur“ ein Ballerspiel aus.

  25. Nun, als PC- UND Konsolenspieler hab ich natürlich schon im Voraus so einiges über Destiny mitbekommen. Ich war nie ein großer Halo-Fan, das Einzige was ich, im Besonderen, dem ersten Teil anrechne, ist, dass er Ego-Shooter-Steuerung auf der Konsole tauglich gemacht hat. Der Rest ist meiner Ansicht nach vollkommen überhyped.

    Also bin ich auch mit keinen großen Erwartungen an die ersten Gameplayvideos von Destiny heran gegangen. Eigtl. bin ich ein Mensch der sich mit Absicht schonmal ganz gern hypen lässt um wieder ein wenig die kindliche Vorfreude zu verfallen. Aber trotz allem Getöse hat mich das Spiel immer herzlich kalt gelassen.

    Als dann im Frühsommer die unvermeidlichen LPs zur Alpha/Beta/Demo/whatever-Phase erschienen, habe ich durchaus neugierig mal herein geschaut (eine „Nextgen-Konsole“ stand damals auf dem Plan), war allerdings erschrocken wie schrecklich schrecklich das Spiel doch anmutete. Grafikdesign ist eine Sache, auch wenn sehr steril, mir gefällts sogar bei dem Spiel. Technisch, finde ich es durchaus in Ordnung (sagt derjenige der sich auch mal mit M&M1 abgibt), aber spierlerich? OHWEEH!

    In freudiger Erwartung eines Community-Ultra-Bashings hab ich die letzten Stunden, also quasi TMinusEinTagNachRelease, mal ein wenig die großen und kleinen Kanäle abgeklappert. Interessant fand ich vor Allem das geradezu komödiantische GameStar-Video in dem man versucht durch „Gunplay“ und optisches BlingBling etwaige/vielfälltige Schwächen wegzureden:

    Eigtl. bin ich mittlerweile Stolz auf meinen Riescher, der mich in vielen Lebenslagen vor solchen KnockOuts warnt. Die Kommentare unter dem Video sind schon fast bezeichnend wenn man bedenkt dass diese quasi aus der GS-Gemeinde selbst stammen.

    Wie dem auch sei, die 500 Mille die ActiBlizz angeblich investiert haben, haben sich für mich allein schon in der übergroßen Tüte Popcorn amortisiert, an der ich die nächsten Tage kosten werde.

    Und btw., mitlerweile habe ich eine PS4. Warum? Hauptsächlich wegen HD-Versionen von gehypten Spielen wie GTA5 und Last of Us, die meiner Ansicht nach ihren Hype tatsächlich wert waren, weil Sie auf Ihre Art und Weise etwas „Besonderes“ vermittelt haben.

    Gruß
    Frank

  26. Ach, die Hypestar … darf man nicht so Ernst nehmen 🙂

    Abgesehen davon, ich wünsche mir tatsächlich, dass Destiny DER große finanzielle Erfolg wird, den sich Bobby Kotick erhofft hat. Weil dann a) die anderen Majors beim Versuch dieses „Wunder von Bern“ zu wiederholen, massiv auf die Fresse fliegen und pleite gehen oder b) sie gar nicht erst versuchen damit zu konkurrieren und den Markt NICHT mit Destiny-Klonen überschwemmen, weil sie aus den vergeblichen Versuchen den CoD-Erfolg zu kopieren, gelernt haben. Weil dann vielleicht, so zumindest meine Spekulation, mal wieder ein Shooter von den Majors kommt, der NICHT versucht den Chart-Spitzenreiter zu kopieren.

    So oder so, die Spieler können dabei nur gewinnen. Wer an Destiny seinen Spass hat, der wird ihn weiterhin haben, weil die Server nicht nach nem Jahr abgeschaltet werden. Fliegen die anderen Publisher beim Versuch Destiny zu kopieren auf die Fresse, brechen Strukturen auf, werden vielfältige kreative Prozesse frei und neue Anbieiter werden in die dann enstehende Angebotslücke vorstoßen. Und wenn die anderen Publisher schlau sind, bekommen die Spieler vielleicht mal ein etwas ausgewogeneres, vielfältigeres AAA-Angebot.

  27. Spieler, die lieber auf Download-Titel als auf physische Ware aus dem Handel zurückgreifen, sind offenbar noch weniger bereit dazu, den vollen Preis für ein neues Spiel zu bezahlen.

    Mein letzteres Vollpreisspiel habe ich übrigens 2006 gekauft. Für den PC – ohne Online-Verdongelung und DLC-Irrsinn. Ich habe noch nie ein Videospiel „vorbestellt“.

    AAA-Titel wirken viel unspektakulärer, wenn der Hype weg und der Preis unten ist. Die Marketingdröhnung gehört fest zum „Spielerlebnis“ dazu. Ohne bleibt nur das dürftige Gameplay übrig und man gewöhnt sich schnell daran, nur 5 Euro für die Downloadsubscription zu bezahlen..

    Den Vogel schießt aber ein amerikanischer Videospiel-Churnalist, der zur NPD-Studie ernsthaft schrieb, Spieler schaden den Entwicklern, indem sie Spiele zum reduzierten Preis kaufen. Man schadet also Spiele-Entwicklern, indem man ihnen Geld gibt. Das glauben da wirklich.

    Deswegen werde ich das dieses Jahr erstmal nicht mehr tun und mich auf die Pile of Shame konzentrieren. 🙂

  28. Einen freischaffenden (was es nicht alles gibt) Marketingmanager gab es übrigens in der letzten Folge von Reload zu sehen. Eine allzu große Identifikation mit dem Produkt kann man bei einer solchen Konstellation wohl auch nicht gerade erwarten.

    Mein letztes Vollpreisspiel für den PC liegt auch schon länger zurück (PES 2010). Eigentlich wollte ich nach dem Erwerb von GT Legends (Starforce Kopierschutz) nie wieder ein physisches Spiel für die Plattform erwerben.

  29. Mein letztes Vollpreisspiel für den PC liegt auch schon länger zurück (PES 2010). Eigentlich wollte ich nach dem Erwerb von GT Legends (Starforce Kopierschutz) nie wieder ein physisches Spiel für die Plattform erwerben.

    GT Legends gab es übrigens später kopierschutzbefreit auf der DVD der Computerbild Spiele.

  30. Das hier derart Schindluder mit der Berichterstattung getrieben wurde, habe ich gar nicht mitbekommen. Wahrscheinlich auch, weil mir das alles so herzlich am Allerwertesten vorbeigeht. Seit dem Kindergarten, zu dem die Berichterstattung zu diesem Star Wars Spiel von Bioware glaube ich eigentlich nichts mehr, was mir die Platzhirsche unter den Spielemagazinen erzählen. Und auch der Hype um Destiny ist so ziemlich an mir vorbeigegangen, ich hab schon mitbekommen, dass da irgendwas mit Ballern und Weltraum war, aber mehr auch nicht.

    Jedenfalls bin ich Besitzer einer PS4 und ja, ich hab mir Destiny gekauft. War irgendwie sehr spontan und ungeplant, vielleicht kams einfach nur weil ich es satt hatte, dass meine PS4 mangels Spieleangebot nur ein Staubfänger ist.

    Und ja, Borderlands ist besser in jeder Hinsicht. Vor allem, was den Mut zur Abgedrehtheit, die Kommunikation unter Spielern und die Bewegungsfreiheit angeht. Und wenn ich auf dem Mond stehe und die Physik zum Beispiel beim Springen identisch mit der auf der Erde ist und Waffen im Vakuum nicht einmal ein wenig dumpfer klingen, dann ist das ein richtig böser Stimmungskiller.

    Und trotzdem… ich hab Spaß daran. Was echt etwas heissen will wenn man bedenkt, wie schwer ich mich mit der Kombination „Shooter + Controller“ tue. (Die Steuerung ist allerdings wirklich sehr gut gelungen.) Klar, letztlich läuft das alles auf „Von A nach B, dorten alles plattmachen und nebenbei irgendeinen Knopf drücken, dann zurück nach A und den Lohn einsacken hinaus. Und ja, wenn man sich nicht vorher mit Freunden zu einem Raid verabredet, läuft man halt so durch die Gegend, sieht andere Spieler durch die Landschaft marschieren, kommt sich auch mal gegenseitig zu Hilfe, aber spontane Kommunikation zwischen Spielern ist absolut nicht vorgesehen, was schade ist und nervt.

    Nimmt man Destiny aber als das, was es einfach ist, nämlich ein unkomplizierter Shooter ohne hohe Ansprüche, dann macht die Sache richtig Laune. Einfach mal ein wenig mit dem Hoverbike (keine Ahnung, wie die Dinger heissen, das SIND Hoverbikes) sinnfrei durch die Gegend heizen. Sich hier und da mit ein paar Leuten verbünden um einem Riesengegner, der den nichts ahnend alleine durch die Gegend streunenden Spieler ganz beiläufig in den Boden stampft, mal so richtig auf die Fresse zu hauen. Die schicke neue Ausrüstung optimieren und mit verschiedenen Waffen- und Rüstungskombinationen experimentieren. Aufleveln um sich dann böse lachend (muahahahahaaaaargh) bitterlich an dem Knight zu rächen, der mit seinen regenerativen Schilden und seiner One-hit-kill Flakkanone vorher kaum zu knacken war.

    Die Story ist soweit auch durchaus in Ordnung. Kein Shakespearsches Drama, aber man möchte doch wissen, wie es weitergeht. Die Geschichte wird genretypisch über verschiedene Missionen erzählt und wer darauf keine Lust hat, der streift eben einfach so durch die Gegend und schaut, auf was er so stößt. Oder er begibt sich in die Arena zu einem PvP-Kampf. Und auch die typischen „Kille den Riesengegner!“-Missionen.

    Zudem freut es mich, nach InFamous: Second Son endlich ein Spiel zu sehen das, verdammt nochmal, endlich auch nach Nextgen aussieht. Denn die Optik ist wirklich schick und sowohl Landschaften und Gebäude, als auch Innenräume wurden mit sichtlicher Liebe zum Detail designt. Die Auswahl an Waffen ist riesig und vielfältig, die Knarren sehen gut aus und klingen zur Abwechslung auch mal nach fettem und gefährlichem Totmacher.

    Und auch wenn es in punkto Taktik etc gegen Spiele wie Planetside 2 wirklich abstinkt, hin und wieder war ich dann doch von Spiel und Spielern überrascht. Einmal täglich wirft Destiny den Spielern nämlich bei einem sogenannten Event einen richtig fetten Brocken an Gegner vor die Füße, der alleine unmöglich erledigt werden kann. Und wenn das teil durch die Pampa stampft zieht es naturgemäß Spieler in der Umgebung an, wobei die Reaktionen naturgemäß vielfältig sind. Mancher läuft einfach wieder weg (was nicht unschlau und keine Schande ist), einige holen sich lieber im Alleingang eine blutige Nase und wieder andere bilden spontan kleine Kampfgruppen, was im Fall; dass es funktioniert; dann wirklich Spaß macht.

    So hatte ich mir dieser Tage gerade einen scheinbar ruhigen Platz gesucht, um die Kniegelenke eines Kampfläufers via Scharfschützengewehr zu zerbröseln, als ich plötzlich von hinten angegriffen wurde und meine liebe Not hatte, zu überleben. Plötzlich stand ein eher auf Nahkampf engelegter Kollege neben mir um Rückendeckung zu geben. Ein wenig später waren wir dann zwei Sniper, die von zwei Nahkämpfern gedeckt wurden und ihrerseits den Jungs den Weg freizuräumten, die dem Walker dann mit schweren Waffen auf die Pelle rückten.

    Das war so einer dieser Momente, an die man sich noch nach Jahren erinnert und verdammt noch mal, wenn Destiny DAS kann, muss es irgend etwas ziemlich richtig machen.

  31. hype und gegenhype sind ja heute schon standart bei großen produktionen…

    das spiel hat sicher seine stärken, zumindest technisch und in sachen art-design ist es wirklich äußerst gelungen (habs heut 15min bei nem kumpel gespielt – 55zoll TV / PS4) und die steuerung fühlt sich recht Halo mäßig, also absolut gelungen, an!

    natürlich hat es auch schwächen und sicher ist es nicht DER shooter…aber war CoD das jemals???

    wenn man nicht dem hype verfällt und einfach einen ordentlichen online mp shooter sucht, dann kann man mit dem spiel seinen spaß haben und es kann einem doch egal sein, wie teuer das spiel war und wie sehr es gehyped wurde!

    im übrigen hat das spiel keine 500mio $ gekostet! das geld soll für 10 jahre entwicklung und marketing ausreichen und dann wären die einzelnen spiele gar nicht soo teuer in der produktion!

    ich finde die leute, die heute jedes gehypte spiel schon lange vor release schlecht reden, nicht einen deut besser, als die jenigen die dem hype blind verfallen…sry!

  32. Tja. Dem Thema habe ich mich schon selber die Tage kurz gewidmet. Destiny sieht ja eigentlich auch gar nicht so übel aus – aber dieses Marketing…

    Wobei ich die First Review Challenge langsam auch nimmer lustig finde. Gamersglobal hatte gleich am ersten Tag nen Kurztest auf der Seite und inzwischen sogar ne Bewertung. Das kanns echt nicht sein. In ihrer Gier nach Aktualität schießen viele Magazine echt langsam übers Ziel hinaus. Gerade bei nen Titel der sich alleine durchs Onlinegaming profilieren will, würde ich mir für ein endgültiges Fazit schon mehr Zeit genehmigen, bevor da irgend ne Wertung hingeklatscht wird.

  33. Die Medien machen es aber nicht unbedingt, weil sie das wollen, sondern weil ein nicht geringer Teil ihrer Leserschaft das so fordert.

    Mit allen Folgen, die das mit sich bringt (zu enge Verknüpfung zwischen Presse und Publisher, Abhängikeiten von wohlwollendem Testmusterversand usw. usf.). Das kannst Du diesen Leuten aber dutzende Mal erklären, sie raffen es immer noch nicht, warum sie sich durch ihre Ungeduld und das blindwütige HABENWOLLEN selber schaden.

  34. Heh, man kann die Gamestar lieben oder hassen (oder sie geht einem am *BLEEB* vorbei), aber manchmal sind andere Tester, allen voran die von mir geschätzten 4players, auch überkritisch.

    Und jeder Tester hat so seine Marotten: der eine bemängelt z.B. quietschbunten Manga-Comicstil, der andere liebt ihn, wieder andere können es einem Spiel nicht verzeihen wenn sie nach einem Diebstahl vom erzürnten Ladenbesitzer nicht mindestens bis nach Abu Dhabi verfolgt werden…man muss sich eben „seinen“ Tester heraussuchen.

  35. Wer diese ganzen Papiermagazine (und deren Onlineableger) immer noch genug Aufmerksamkeit schenkt, dem ist nicht zu helfen.

    Destiny geht mir übrigens nur auf den Nerv, weil manche Webseiten wie VG247 das den ganzen Tag rauf und runterbeten und man aufgrund des so sehr generischen Namens das Spiel nicht rausfiltern kann..

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