Jahresendbeitrag 2014

Hmm …

*grübel*

*nachdenk*

*die wand anstarr*

Fällt mir was zum Spielejahr 2014 ein? Nun, es endete, wie es begann. Mit noch mehr Spielen auf Halde, weil es bis ans Ende meines hoffentlich noch langen Lebens deutlich mehr Spiele gibt, die ich gerne spielen wollen würde als ich jemals Zeit für sie hätte. Was gut ist. Denn es bedeutet, dass mein Hobby quicklebendig ist, es ihm gut geht und ich aus dem Vollen schöpfen kann, ohne faule Kompromisse eingehen zu müssen.

An dieser Stelle könnte ich das Posting auch gleich beenden. Weil ich im Grunde nicht mehr dazu zu sagen habe. Unserem Hobby geht es gut. Es gibt soviel Auswahl wie … wie noch nie? Ja, wie noch nie. Warum das so ist, will ich an dieser Stelle nicht nochmal in aller Ausführlichkeit auswälzen. Internet, leistungsfähige & günstige (oder gar gleich kostenlose) Middleware, dezentralere Vertriebsstrukturen, Crowdfunding, bessere Erreichbarkeit von Nischen und Spezialgeschmäckern führen zu einer Explosion des Angebotes. Im Guten wie im Schlechten.

Denn Sturgeons Law, welches besagt, dass 90% von allem Mist ist, das gilt natürlich weiterhin. Und mehr Angebot bedeutet zwangsläufig nicht nur mehr gute und spielenswerte Titel, sondern auch mehr Dreck. Dummer, blöder Dreck, den niemand braucht. Ok, zugegeben, niemand braucht Videospiele. Dennoch erreicht die reine Zahl der Spiele am Gesamtangebot, deren Nichtexistenz niemand bedauern würde, rekordverdächtige Höhen. Was man leider hinnehmen und akzeptieren muss. Denn ich kann nicht ein großes, vielfältiges Angebot begrüßen, mich im selben Atemzug aber bitterlich darüber beklagen, dass es gefühlt fast nur noch schrunzigen Müll gibt. Das eine kann es nicht ohne das andere geben. Beides gehört zusammen.

Deswegen werden wir im kommenden Jahr, in den kommenden Jahren auch verstärkt Bemühungen sehen Schneisen in diesen wild wuchernden Dschungel bestenfalls belangloser Inhalte zu schlagen. Valve wird noch mehr gezwungen sein die Spreu vom Weizen zu trennen. Ob das Kurator-System von Steam dabei von Nutzen ist, wird sich noch herausstellen. Wobei es ja hilfreicher wäre mich aktiv daran zu beteiligen, anstatt vom Spielfeldrand aus dumme Kommentare abzugeben. Dann könnte ich es auch begründet und konstruktiv in der Luft zerreisen, falls nötig. Mal schauen, ob ich nächstes Jahr Zeit und Muße dafür finde. Apropos Steam … ist Euch aufgefallen, dass beim aktuellen Weihnachts-Sale die Preise nicht so stark fallen, wie das sonst immer der Fall war?

Ansonsten, hmm, das Spielejahr 2014. Was gab es an guten Spielen, was an schlechten? Was hat begeistert, was hat enttäuscht? Begeistert hat so manches, aber eine Enttäuschung hat sich unauslöschlich im Gedächtnis festgesetzt. “Civilization – Beyond Earth”. Weia! Eher “Civilization – Beyond Fun”! Aber genug davon, meine Zeit ist zu kostbar, um sie an schlechte Spiele zu vergeuden.

Ebenso hatte ich auch schnell den Entschluss gefasst mich von allem fernzuhalten, was auch nur ansatzweise mit #Gamergate zu tun hatte. Nichts gegen eine kritische Auseinandersetzung mit der sog. Spielepresse. Noch weniger gegen eine kritische Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen in Spielen. Doch wenn irgendwelche Irre und Fanatiker aus allen möglichen ideologischen Schubladen kriechen und damit beginnen ihr persönliches Süppchen mit diesem Anlass zu kochen und man nicht weiß, ob man angesichts all dieser demokratiefeindlichen Femnazis auf der einen und misogynen Schlappschwänzen auf der anderen Seite in schallendes Gelächter oder bitterliches Weinen ausbrechen soll … schade! Gelegenheit verpasst. Ok, nächstes Jahr, vielleicht ein neuer Versuch.

Mit sehr viel mehr Freude habe ich vernommen, dass sich Divinity – Original Sin für den Entwickler Larian nach einem holprigen und mühsamen Crowdfunding-Beginn langfristig mehr als nur rentiert hat. Nicht nur, dass man gleich zwei (!) neue Projekte am Start hat und Original Sin weiterhin mit ausführlicher Produktpflege bedenken möchte, Larian wird im kommenden Jahr ein Zweigstudio in Kanada eröffnen. Offenbar hat man nicht nur jede Menge Geld einnehmen können, sondern höchstwahrscheinlich auch neue Investoren gefunden.

So richtig, RICHTIG rentiert hat sich dieses Jahr aber für Markus Persson aka Notch. Mittlerweile kann er ja so Leuten wie Beyonce und Jay-Z schmierig-häßlich-protzige Hollywood-Villen unter der Nase wegsteigern. Was auch immer man sich bei Microsoft mit dem Kauf von Mohjang gedacht hat, zumindest für ihn persönlich ist die Welt jetzt etwas mehr in Ordnung als noch vor zehn Jahren. Sei es ihm gegönnt.

Was hat mir noch gefallen … ach ja, Crowdfunding. Das gefällt mir schon ne Weile, aber mir hat gefallen, dass es gekommen ist um zu bleiben. Wie zu erwarten war, denn Crowdfunding gibt es schon eine ganze Weile länger in anderen Bereichen kreativen Schaffens. Das bricht als Finanzierungsalternative nicht plötzlich weg, nur weil hier und da ein Projekt scheitert oder diverse Aufregungen ihre Wellen schlagen. Crowdfunding wird es weiterhin im Spielebereich geben, selbst wenn Chris Roberts allen eine Nase dreht und Star Citizen sich als gigantischer Massen-Scam entpuppen sollte. Wer crowdfundet, der hat in der Regel auch verstanden, dass es immer nur um das jeweilige Projekt geht. Nur weil man z.B. bei Double Fine mittlerweile sehr vorsichtig sein muss, heisst das ja noch lange nicht, dass man Knall auf Fall jegliche Unterstützung für andere Projekte anderer Entwickler einstellt.

Was hat mir noch gefallen … nein, was hat mir wieder gefallen. World of Warcraft. Nach längerer Pause wieder mit Freuden dabei. Jetzt schon seit einigen Monaten, ohne dass auch nur ansatzweise das Gefühl entsteht ich müsse doch jetzt spielen, weil ich doch für den Monat gezahlt habe. Einen Scheiß muss ich. Und dabei habe ich das neue Addon noch gar nicht. Stattdessen entdecke ich Stück für Stück all die Inhalte (Battlegrounds, Schlachtzüge, Szenarien, heroische Instanzen), die mich vorher nur am Rande interessiert haben. Und einen Battle.net-Authentikator habe ich mir zugelegt, nachdem im Sommer jemand (erfolglos) versucht hat einige Chars auf einen chinesischen Server umzuziehen. Yay, i was hacked! Sort of …

Oh, fast vergessen … auch wenn Final Fantasy XIII (angesichts des Budgets) das mit Abstand hohlste und dümmste Spiel ist, welches mir im Laufe der letzten Jahre untergekommen ist, dabei sogar eine Call of Duty-SP-Kampagne um Längen schlagend (was man erst mal schaffen muss), so hat es mich gefreut, dass Squeenix endlich die PC-Plattform entdeckt hat und die FF-Serie Stück für Stück dafür veröffentlichen. Schließlich habe ich es unter anderem den emulierten SNES- und PSX-Klassikern zu verdanken, dass ich vor ca. zehn Jahren nicht vollkommen frustriert dieses Hobby an den Nagel gehängt hatte. Ist nur fair, dass ich mir jetzt im Nachhinein diese Spiele kaufe 🙂 Ich kann nur hoffen, dass mehr nipponesische Publisher den PC als zusätzliche Einnahmequelle entdecken und noch mehr JRPGs und früher konsolenexklusive Titel dafür veröffentlichen. Und dabei zumindest ein gewisses Mindestmaß an Anpassungen vornehmen, welche über das reine “Ist lauffähig” hinausgehen. Wenigstens bei SEGA scheint man offenbar verstanden zu haben, dass Qualität nicht zwangsläufig etwas Schlechtes ist.

Ok, jetzt ist mir doch noch so einiges zum Spielejahr 2014 eingefallen. Mehr gutes als schlechtes. Nicht nur, weil alles gut wird, sondern weil es tatsächlich GUT ist, so wie es derzeit ist. Und es nur besser werden kann 🙂

33 Kommentare zu „Jahresendbeitrag 2014

  1. Danke für deine virtuelle Begleitung durch das Jahr, ich lese deine Beiträge immer sehr gerne. Und irgendwie habe ich das Gefühl das 2015 sicher genug Potential für neue Blogeinträge bereithält 😉

  2. Ebenso hatte ich auch schnell den Entschluss gefasst mich von allem fernzuhalten, was auch nur ansatzweise mit #Gamergate zu tun hatte.

    Das ist ja auch schlicht kein deutsches Thema gewesen. Bei uns ist die (Spiele-)Presse zwar ebenso völlig korrupt, aber es stört (noch) niemanden. 😉 Weiterhin stellte ich mit Freude fest, daß die später auftauchenden sog. „Social Justice Warriors“, die bereits Atheisten und Bankenkritiker (Occupy) erfolgreich gespaltet und zerstört haben, bei der Spielergemeinde ihre erste massive Niederlage erlitten haben. Jetzt versuchen sie sich übrigens gerade an den Fangemeinde der Metal-Musik. Meine Popcorn-Vorräte sind aufgefüllt, das wird äußerst unterhaltsam.

    Apropos Steam … ist Euch aufgefallen, dass beim aktuellen Weihnachts-Sale die Preise nicht so stark fallen, wie das sonst immer der Fall war?

    Für mich war das Spielejahr 2014 vor allem eines: äußerst sparsam in finanzieller Hinsicht:
    Gekaufte Vollpreis-Titel: 0
    Gekaufte Indie-Bundles: 0
    Ich habe nun ordentlich übriges Budget, das ich anderweitig verwenden kann und werde. 🙂 Der Steam-Weihnachtssale war eben so langweilig: Mehrmals kamen Mails mit Wunschlisten-Benachrichtigungen, die dann sogleich gelöscht wurden, weil der Rabatt einfach zu lächerlich war.
    Steam-Umsätze Sommer-, Herbst- und Weihnachts-Sale: 0 €

    Für 2015 erwartete ich auch nichts Gutes. Ich beobachte mit Stirnrunzeln, wie sich PC-Gaming langsam in Cloud-Gaming verwandelt. Reine Online-Spiele scheinen zum Normalfall zu werden, genau wie die Verlagerung von immer mehr Spiellogik in irgendwelche Rechenzentren. Scheibchenweise vom Kaufprodukt zum Online-Dienst.

    Die Spielehersteller verlangen nicht nur die Zustimmung zu irgendwelchen „Vereinbarungen“ und „EULAs“, sie wollen die Kontrolle über ihr Spiel gar nicht mehr aufgeben, aber genauso bezahlt werden wie früher. Oben drauf kommt dann das Anwachsen der Spiele bis auf 60 GB Downloadgröße, neue künstliche Beschränkungen wie 30 fps und ähnliches und natürlich die unvermeidlichen regelmäßigen Aufforderungen im Spiel selbst, doch bitte endlich Geld nachzuwerfen.

    An dieser Stelle ist dann für mich einfach Schluß und es ist mir einfach egal, ob sich in den Bergen des Schrotts noch ein paar Perlen verbergen, die kann ich immer noch in fünf bis zehn Jahren nachholen, wenn sie dann ohne Server überhaupt noch funktionieren. Sie werden dann beizeiten schon bei GOG auftauchen, oder eben nicht. Genauso gestorben sind für mich „Crowdfunding“, „Early-Access“ & Co.

    Mein Backlog ist mittlerweile groß genug. Ich kann das problemlos aussitzen, ohne mich in den dunklen Ecken des Netzes bedienen zu müssen. Die Branche darf sich 2015 auf eine weitere Nullrunde meinerseits freuen. 🙂

    Guten Rutsch!

  3. Ich kann da nur in den Tenor von Joe einstimmen, aber gibts da wo Links für die Metal-Geschichte?

    Bei Cloudgaming ist nicht Schluß, die Endstufe werden so Sachen wie Gakai oder das vor sich hindümpelnde onLive sein, das mangels Breitbandausbau noch nicht so richtig ins Rollen gekommen ist. Dieser Schritt ist allerdings punkte Musik und Video bereits vollzogen, wo viele lieber Sachen wie SoundCloud, Netflix, Sky HD oder Amazon Prime nutzen.

    Spiele hab ich selber genug, ich hab mehr das Problem, das meine 4 TB USB Platte für mein Spielarchiv (legale Spiele…) bei weitem nicht ausreicht.

    Ich wünsche alle ein frohes Jahr 2015.

    Bei Steam hab ich mir den Spielekatalog von HER Interactive (Nancy Drew) gegönnt, das macht unterm Strich ca 40 Euro für die Sammlung und die einzelnen Spiele aus. Da habe ich Abenteuerfutter ohne Ende.

  4. Ich kann da nur in den Tenor von Joe einstimmen, aber gibts da wo Links für die Metal-Geschichte?

    Analog zu #GamerGate heißt das nun #MetalGate. Gleiches Muster, anderes Mobbing-Ziel.

    Bei Cloudgaming ist nicht Schluß, die Endstufe werden so Sachen wie Gakai oder das vor sich hindümpelnde onLive sein, das mangels Breitbandausbau noch nicht so richtig ins Rollen gekommen ist.

    Genau, da will die Industrie hin: Zum virtuellen Arcade-Automaten und alle fünf Minuten „INSERT COIN“. Aber ich gehe nicht zurück in diese Steinzeit der Videospiele. Wer Geld sehen will, produziert bitte ein Spiel, das unbegrenzt und ausschließlich auf meinem persönlichen Computer läuft – wie seit den 1980ern üblich.

    Dieser Schritt ist allerdings punkte Musik und Video bereits vollzogen, wo viele lieber Sachen wie SoundCloud, Netflix, Sky HD oder Amazon Prime nutzen.
    Bei Audio und Video ist das Streaming noch optional. Man kann Musik und Filme immer noch vollständig auf Scheibe kaufen und ohne irgendwelche „EULAs“ o. ä. im stillen Kämmerchen konsumieren. Ohne daß mitten im Film ein Popup aufgeht, doch nun bitte ein alternatives Ende zu kaufen. Bei Videospielen ist es ja mittlerweile üblich, daß der Kram zum Verkaufsstart nicht einmal mehr vollständig fertiggestellt ist. Wie angenehm das früher war, stellte ich beim Einsammeln gebrauchter PS2-Spiele fest.

    Bei Steam hab ich mir den Spielekatalog von HER Interactive (Nancy Drew) gegönnt

    Ich bin bei Downloads mittlerweile sehr zurückhaltend: sie dauern mir inzwischen einfach zu lange. Außerdem sind 70 % Rabatt auch zu wenig, 😉 zumindest bei den üblichen überzogenen Euro-Preisen.

  5. Mein persönliches Highlight 2014 war der Erwerb eines Oculus Dk2. Ich habe es ausgiebig getestet, mir einen Blick in eine aussichtsreiche Zukunft gegönnt und es wieder zum gleichen Preis (stimmt nicht ganz, sogar etwas günstiger) verkauft, da ich weder Entwickler bin, noch mit dem globigen Ausmaßen, Gewicht und dem Pixelbrei (ab gefühlten 20m) zufrieden war. Dennoch eine tolles Stück innovative Technik mit großer Perspektive.

    Ansonsten stimme ich überein, dass 2014 ein wegweisendes, sowie befriedigendes Spielejahr war.

    Grüße und guten Rutsch!

  6. Bei all den Unkenrufen, was schon schlimm ist und noch schlimmer wird: das totgeglaubte oder eher in DJ Kreisen weiter am Leben erhaltene Vinyl füllt bei mir mittlerweile wieder munter die Regalplätze im örtlichen Saturn – nicht im Second-Hand Laden an der Ecke.
    Und was ist am Teuersten? Die Alben aus den 90ern als fast alle kein Vinyl mehr kauften.
    Sieh an!
    Wenn das schon bei Musik läuft, lässt mich das bei Spielen auch ruhig bleiben. Wenn 90% scheiße bleiben werden, werden sich die 10% Qualität schon durchsetzen. Wenn ich plötzlich nur schöne games zu zocken hätte, wäre ich ja nur traurig, dass ich die Leckerlis nicht alle verputzen kann. Obwohl 2015 ein bisschen mehr qualitative Auswahl in der Bonboniere schon gut täte…

  7. Vinyl ist nunmal der bessere Tonträger, genauso wie Bandaufnahmen im Studio. Auch im Synthesizer Bereich kommt das Analoge wieder zurück. Die digitale Welt ist nunmal sehr künstlich, kühl und plastikhaft.

    Nicht nur DJ Kreise haben das Vinyl erhalten, sondern vorallem auch die Hifi Liebhaber kaufen eher Platten, da wärmer, unbeschnitten, komplexer etc..

    Das auf die Spiele zu übertragen, bedeutet für mich vorallem eine Rückbesinnung auf alte Tugenden und Spielekonzepte. Mit Tugenden meine ich auch Spiele, die nicht nur nach Kapitalismus und Geldgier riechen und schmecken, sondern eben auch diese Wärme und Leidenschaft versprühen, wie eine gute Platte, ein warmer Röhrenverstärker.

  8. Zumal die Platten ja auch ihren eigenen haptischen Reiz haben. Was für’n Unterschied zwischen Datei anclicken auf der einen und Platte auflegen auf der anderen Seite. Sehr kontemplatives Ritual, da ist der Unterschied zwischen retail und steam schon kleiner.
    Ich schließe mich gerne dem Begriff Rückbesinnen an. Retro – wie immer man das auch definieren will – um seiner selbst Willen zieht ja alleine auch nicht die Wurst vom Teller. So empfinde ich das – um nur ein Beispiel zu nennen – bei Brothers – a tale of two sons recht stark. Das Spiel ist für mich auch mehr analog (stick) als digital und somit voller und wärmer. Ich mein die Atmosphäre, nicht die Steuerung, aber das Spiel mit den Begriffen passte bei dem game gerade so gut, dass ich es mir nicht verkneifen konnte.

  9. Die Analogie zum „Zurück zu Vinyl“ würde ja bedeuten, daß wir Spiele wieder auf Disketten kaufen – in riesigen Boxen mit kiloweise Begleitmaterial. Ich glaube, das wird so nicht mehr passieren.

  10. 2014 war bei mir eher Jahr der Indie-Games. Dungeon of the Endless, Risk of Rain, Starbound, Mercenary Kings, Faster than Light, Teleglitch, Legend of Dungeon…all dieser Pixel-Quatsch hat mich irgendwie fest in seinen Retro-Krallen gehabt.

    2015 wird super, weil: Metal Gear Solid V. Mein Fanboy-Hype-O-Meter ist seit Ground Zeroes eh schon explodiert, habe mich seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr so auf ein Spiel gefreut. Aber mal sehen, vielleicht überrascht ja der ein oder andere Titel auch noch, bisher warte ich sonst nämlich nur auf „Hyper Light Drifter“. Ist aber eben auch wieder Pixel-Retro-Gewusel. Komisch das mich die ganzen großen Spiele in den letzten Jahren immer weniger angesprochen haben. Kein Assassins Creed, Call of Duty, Battlefield oder GTA wollte mich ansprechen, warum auch immer.

    Und: Guten Rutsch allen.

  11. Anschaffungen 2014: Wasteland 2.
    Anscheinend nimmt die Zahl der Neuerwerbe/ Jahr mit steigendem Alter ab…und Wasteland habe ich noch nicht mal richtig angespielt. Andererseits, bis Mitte 2015 dürften sich die gröbsten Bugs erledigt haben…

  12. Wasteland 2 hat für mich nicht den Sprung aufs „Treppchen“ geschafft, weil es in Punkto Kampf-System viele Wünsche offen lässt. Das wirkt oberflächlich, nicht konsequent durchdacht, nicht taktisch genug. Gut spielbar ist das schon, keine Frage, und von den heftigeren Bugs bin ich auch verschont geblieben, aber da hätte gameplay-mäßig mehr drin sein können. Da sehe ich einem D:OS seine Fehler (bissi sperriges UI, enige Story-Mängel) eher nach, weil es spielerisch sehr viel runder und überzeugender ist. Atmosphärisch ist Wasteland 2 aber eines der besten RPGs der letzten paar Jahre. Die Dialoge sind gut, die Welt hat Charme und überzeugt.

    @Vinyl:
    Sobald dieses Jahr bestimmte drängendere Ziele erreicht sind, werde ich mir wieder ne „klassische“ HiFi-Anlage (gute Boxen, guter Verstärker, guter Platten(!)spieler) zulegen. Mir fehlt bei MP3s oder CDs die schöne große Hülle zum Anschauen, Inlays und Schnickschnack, der gut in die größere Hülle passt. Ich habe keine Lust mehr winzige Fonts auf CD-Booklets zu lesen. Und musikalisch gibt es mittlerweile wieder ne Menge Bands & Künstler, deren Werke mir zusagen.

  13. Da Vinyl für den Mainstream einfach kein Markt mehr ist, aber viele noch was rumstehen haben, lässt sich ein Plattenspieler bspw. über ebay Kleinazeigen qualitativ gut und überraschend günstig nachkaufen und an die heimische Bordelektronik anstöpseln. Hab mich auch gewundert, als ich neulich mal nachguckte, da funktionierte der Begriff Schnäppchen sogar fast mal.

    Ich brauch was zum Anfassen und Angucken. Schräges Beispiel: wenn ich bei steam meine Spiele wie im Windows Explorer aufliste und bei den Favoriten überlege, was ich spielen will, denk ich manchmal „nö, das nich, das nich, das nich“. Wenn ich aber die größeren Icons wie bei einem Cover anzeigen lasse, habe ich irgendwie bei mehreren Spielen gleich das Gefühl, mal wieder vorbeischneien zu wollen.
    Boah ich bin so billig visuell einzufangen. Siehe Feuerwerkspackungen für heute Abend.

    Guten Rutsch allesamt.

  14. 2014 war bei mir eher Jahr der Indie-Games. Dungeon of the Endless, Risk of Rain, Starbound, Mercenary Kings, Faster than Light, Teleglitch, Legend of Dungeon

    Nur sind fast alle davon gar nicht aus dem Jahr 2014. 🙂

  15. Als jemand, der hier meistens heimlich, still und leise mitliest, wünsche ich mir natürlich auch, dass auch nächstes Jahr weitere Beiträge von dir kommen.

    Auf ein gutes neues Jahr.

  16. Ja Harzzach, den Grundtenor kann man so stehen lassen – viel mehr war ‚besser‘ als ’schlechter‘ in 2014.

    Allerdings möchte ich Deiner Ausführung ein Fakt hinzufügen, welcher sich seit 2 Jahren abzeichnet, der aber speziell Ende 2014 ENDLICH voll reingehauen hat (Achtung jetzt kommts):

    Die nicht-krautgefundete Kompakt- und Mittelklasse ist zurück!

    …Wut?!?

    Lasst mich vorausschicken, der Automobilvergleich hinkt, speziell wenn man die Entwicklungskostenseite betrachtet. Rein aus Endkundensicht passt die Allegorie aber wie die Faust auf den Eimer. Wie dem auch sei, seit Beginn der PS3/XBOX360-Ära (gefühlt noch länger) zerfiel die Welt der Software-Entertainmentprodukte in die Kategorien: „Aim for nothing less than world dominance“. Oder eben „Kleine, manchmal feine Herzblutprojekte, denen man die Beschränkungen im Technikbereich bei strengen Maßstäben schon ansieht“. Dazwischen verödete die Landschaft und die Zeiten, wo eben solch eine Mittelklasseproduktion (Mittelklasse sowohl von der Entwicklergruppe als auch vom angestrebten Publikum) wie damals das originale Outcast möglich war, erschienen wie Märchen aus Grimms Zeiten.

    Damit ist jetzt Schluss!
    Achtung, Übertreibung und Vereinfachung ahead –>
    Man muss Ende 2014 nicht mehr zwischen zwangsweise 8-bit Retrolook bei perfekter Spielbarkeit oder AssassinsDuty-Hochglanzoptik bei sich selbst spielenden Unterhaltungsprodukten wählen, nein! Das beste ist, es gibt Beweise genug:

    – Bei Styx Master of Shadows (einer der wenigen Verbilligt-Einkäufe bei Steam dieses Jahr) kam bei echtem Stealth das herrliche Gefühl „Politisch unkorrekt, LMAA und Spass dabei“ ebenso rüber wie das durchdachte und passende Art Design.

    – The Talos Principle rockt sowohl grafisch als auch vom Gamedesign die Hütte, und das bei einem Puzzlespiel.

    – Das Gameplay von The Vanishing of Ethan Carter trifft ebenso meinen Mach-ma-langsamer-Nerv mit konstant hoher Ich-will-wissen-was-passiert-ist-Motivation bei einer Grafikqualität, die selbst einige PC-Techdemos nass macht.

    Nicht falsch verstehen, auch bei den Genannten hier ist noch genug Luft für Verbesserungen (Free saving bei TVoEC anyone?). Dennoch: Sie sind wieder da!!! Yay!!!!

    Wie schon gesagt, nicht alles ist gut, aber vieles eben besser als man manchmal glaubt. Bleibt mir nur noch, Dir Harzzach und allen Lesern hier einen Guten Rutsch und viele Themen für 2015 zu wünschen. Man liest sich!

  17. 2014. Der Retailmarkt ist tot. Naja, fast… nachdem man da ja mittlerweile auch fast ausschließlich Steamversionen untergejubelt bekommt… das läßt meine Investitionen in diesen Markt immer mehr gegen 0 gehen…

  18. Danke für die vielen „ehrlich subjektiven“ Blogbeiträge seit 2007. 2014 war und ist ein wirklich tolles Gaming-Jahr für mich. Spiele wie D:OS, Drox Operative, Dead State, Door Kickers, State of Decay, Banished, Survivalist, Wasteland 2, Shadowrun Dragenfall, Solsuite 2014 😉 haben mich wirklich wieder vor dem Bildschirm gefesselt und zudem recht preiswert.
    Mein persönliches, dämonisches Highlight: der Publisher bitComposer hat einen Insolvenzantragt beim Amtsgericht München gestellt. Chaos Chronicles samt Devs sowie Jagged Alliance wurden gerächt … Tja aber 100% stehen die wieder 2015 auf der Matte; es gibt noch genug Medienförderfonds und Entwickler auszuplündern, und erst die Steuerabschreibungen – also genug Raum noch für ein ordentliches Feindbild (außerhalb von EA und Co.).

    Lasst 2015 kommen…

  19. @Joe („wieder Disketten“):
    Ehrlich gesagt, bin ich bissel zwiegespalten inzwischen, aber zurück auf Disketten möchte ich trotzdem nicht mehr gehen. Der Datenträger kann ruhig eine DVD sein, wo dann auch eine schöne Schachtel mit Begleitmaterial ist (keine DVD Hülle mit Apothekerzettel).

    @Michael:
    Der Retailmarkt ist bereits länger tot und er wird für den PC mehr oder weniger nur am Leben erhalten, weil große Einkaufsketten da auch was anbieten wollen können, so wie Konsolenspiele. Letztere werden wahrscheinlich in der nächsten oder übernächsten „Generation“ vermutlich auch nur einen Download/Zugangscode in der Verpackung haben.

    In den normalen Geschäften kannst zwar noch Spiele kaufen, aber das sind eigentlich mehr Verpackungen für Steamkeys, abgehangene Ware, die seit ca 2001 in Neuauflagen angeboten wird, Budgetversionen (Softwarepyramide, Purple Hills, Green Pepper, …) oder eben Indietitel in „Collectors Versionen“, die mehr oder weniger das sind, was früher normale Releases (ohne den CE) entsprochen haben. Letztere haben zumeist (nicht immer) auch eine DRMfreie Version auf der Scheibe.

  20. Ehrlich gesagt, bin ich bissel zwiegespalten inzwischen, aber zurück auf Disketten möchte ich trotzdem nicht mehr gehen. Der Datenträger kann ruhig eine DVD sein, wo dann auch eine schöne Schachtel mit Begleitmaterial ist (keine DVD Hülle mit Apothekerzettel).

    3,5″-Disketten sind dank Metallteilen schön robust und zerkratzen nicht, es ist nicht viel Platz drauf für überflüssige Cutscenes und lizenzierte Musik (die dann von Rockstar nach Ablaufen der Lizenz von der eigenen Festplatte ferngelöscht wird).

    Disketten verschwinden zudem nach der Installation auf Festplatte für immer im Schrank, kein CD-Check oder ähnliches Generve. Nur ein paar Fragen aus dem Handbuch beantworten. 😉

    Auch wenn Vinyl selber für mich nichts ist (Audio-CD ist perfekt), bin ich ein bißchen neidisch auf die Oldschool-Musik-Konsumenten, die eben immer noch bedient werden, während unsereins mit Cloud-Subcription-Code und verschlüsseltem Cache-Preload in einer Plastebox abgespeist wird. Denn mehr sind Retail-Spiele heutzutage nicht mehr.

  21. Als immer noch aktiver Amiga und C64 User muss ich aber sagen, dass die Haltbarkeit, insbesondere von 3.5″ Disketten doch sehr beschränkt ist. Überraschenderweise sind die schwabbeligen 5¼“ Disketten des C64 scheinbar wesentlich störungsunempfindlicher. Schreib-/Lesefehler treten bei 3.5″ Disketten bei mir jedenfalls signifikant häufiger auf. Wenn’s dann die letzte Workbench Disk dahingerafft hat, ist eine Wiederbeschaffung zumindest bis vor kurzem immer recht kompliziert gewesen.

    Commodore hat sich auf mein Schreiben von 1993 bezüglich eines Ersatzes bis heute nicht gemeldet. 🙂

  22. Die letzte WoW Erweiterung (Retail) hat mich ein wenig überrascht…4 (!) DVDs in einer ansehnlichen Verpackung.
    Noch grösser wurde meine Überraschung, als ich feststellte, dass beim updaten tatsächlich Daten von diesen DVDs gezogen wurden- sie waren KEINE Dekoration. Demzufolge dauerte der Prozess inklusive patchen nicht wie sonst üblich den halben Tag, sondern eine knappe dreiviertel Stunde (oder so).
    Yay for Retro !

  23. @joe: ich weiss ja nicht welche Spiele du da gespielt hast, aber für Disketten gibt / gab es genauso diese Prüfungen auf Originalmedien (Sektorlöcher, weiche Bits etc). Mir sind CD/DVDs um Längen lieber, weil die nicht so schnell defekt werden, wie Disketten.

    Ich hab WoW upgedatet, es gibt da auch einen technischen Hintergrund: Sie haben das alte MPQ-Format (haben sie seit Warcraft 3) rausgeworfen und durch ein neueres ersetzt. Durch das Update wurde die komplette Installation (beim Download) neu geschrieben und Blizzard hat ausdrücklich empfohlen, neben genügend freien Speicherplatz die Festplatte vorher und nacher zu defragmentieren, weil die Umbauarbeiten aufs neue Containerformat sehr gross waren. Bei einer frischen Installation hat es sich halt angeboten, diese direkt von Scheibe zu lesen und diese Geschichte abzukürzen, da schneller für den Kunden 🙂

  24. Sorry, aber ausgerechnet das MMO WoW als Gegenbeispiel für „Cloud Gaming“ zu nehmen finde ich geradezu belustigend. Auf den DVDs ist nichts weiter als Assets (Texturen, Sounds usw.). Das Spiel selbst läuft auf Blizzards Servern.

  25. @joe: ich hab mich auf Minando bezogen und da ging es darum, daß die Installationsroutine doch mal die Daten von der CD genommen hat und nicht aus dem Netz. Ich hab mich mit keiner Silbe aufs Cloudgaming bezogen. WoW scheint ja ein weiteres rotes Tuch für dich zu sein.

    Davon abgesehen, läuft das Spiel nicht so wie du sagst, nur vom Server aus, sondern einige Aufgaben übernimmt der Client und wenn dann Server und Client nicht sich einigen können, werden die Daten vom Client verworfen.

    Wenn du das Spiel mal länger gespielt hättest, würdest das auch wissen.

  26. ich hab mich auf Minando bezogen

    Dann darfst du nicht @joe hinschreiben. 😉

    WoW scheint ja ein weiteres rotes Tuch für dich zu sein.

    Das, was Bilizzard da treibt, ist geschäftlich gesehen genau das, wovon alle Publisher träumen. Es ist praktisch das große Vorbild für den künftigen Zustand des „PC Gaming“.

    Wenn du das Spiel mal länger gespielt hättest, würdest das auch wissen.

    Mich interessiert nicht einmal dieses Genre, ich habe noch nie einen Blizzard-Titel länger gespielt.

  27. Und warum schreibst dann so etwas, daß da alles am Server läuft, wenn du davon überhaupt keine Ahnung hast?

    Es kommt sehr stark auf das Onlinespiel darauf an, wie weit das Spiel am Client oder wie weit am Server abläuft.

    Auf der Clientseite des Spektrums sind so Sachen wie SimCity (neu), ältere MMOs bzw schlampig programmierte wie ArchAge und auf der anderen Seite sind Sachen wie Diablo 3 oder EVE Online. World of Warcraft würde ich auf der Skala im oberen Drittel auf Serverseite ansiedeln. Das merkt man auch selber als Spieler, wenn die Netzwerkverbindung schlechter wird, daß man da zb auf einmal zurückgezogen wird und andere, wo halt einfach clientmässig bestimmte Dinge greifen.

    Deine Abneigung zu Blizzard zu allen Ehren, aber diese Firma spielt schlicht und einfach in einer anderen Liga als die meisten anderen Konkurrenzfirmen. Es mag sein, daß bei dieser der Lack und das Vertrauen ab ist, aber solche Geschichten wie bei Electronic Arts passieren dort nicht.

    Leider ist dadurch auch die Erwartungshaltung bei der Spielerschaft unrealistisch gross geworden und sie haben einen Weg gefunden, ihre Spiele gut genug abzusichern, daß Schwarzkopien sehr erschwert wurden und gleichzeitig genug Spieler Geld zu entlocken.

    Die andere Seite der Medaille ist aber auch, daß sie unter anderen ihre alten Spiele fast alle nun kostenlos offiziell downloadbar sind und sie auch viele Jahre länger immer wieder mal für Diablo 2 und Warcraft 3 Patches nachgeschoben haben.

    Das alles klingt wie Fanboy, aber ich habe für mich selber bei den Spielen meinen Schnitt gemacht und wenn mal World of Warcraft irgendwann mal zugemacht hat, stehe ich nicht mit leeren Händen da. Ich habe davon einen Schatz an Videos, Screenshots und Logfiles angesammelt, viele Freunde kennen und lieben gelernt, die auch ins echte Leben integriert worden sind.

    Diese sind mir unendlich mehr wert als diese Pixel am Bildschirm oder die Frage, ob die jetzigen Betreiber von World of Warcraft, böse verfressene Kapitalisten sind, die am liebsten das Bankkonto ausräumen wollen.

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