Nein, es geht hier nicht um das Drama wegen der angekündigten Winter-WM im Sklavenhalter-Fürstentum Katar.
Hier geht es um unsere freundlichen Nachbarn von CD Projekt, die seit heute eine deutsche GOG.com-Webseite, deutschsprachigen Support und … deutsche Jugendschutzgesetze eingeführt haben.
Jaja, deutsche Jugendschutzgesetze. Spiele, die beschlagnahmt wurden, dürfen deutschen Kunden nicht mehr zum Kauf angeboten werden. Und anstatt einfach pro forma deutsche IPs zu filtern und sich sonst einen feuchten Dreck darum zu scheren, ob da jemand tatsächlich in Rawlins, Wyoming wohnt oder via Proxy nur eine IP verwendet wird, die Einwohner von Rawlins, Wyoming verwenden würden, geht man bei CD Projekt einen Schritt weiter. Wie das technisch im Detail gelöst wird, ob man entsprechende Cookies im Browser setzt oder einfach mal eine ganze Bandbreite bekannter Proxy-IPs sperrt, das kann ich nicht sagen, aber ich kann mit den bekannten Proxy-Plugins für Firefox oder Chrome nicht auf folgende Seiten zugreifen:
www.gog.com/game/commandos_ammo_pack
www.gog.com/game/commandos_2_3
Heute Nachmittag war zudem noch das Mortal Kombat-Bundle entsprechend geblockt.
Zugriff als deutscher Bürger auf die beiden Links bekommt man meines Wissens derzeit nur mit dem TOR-Client. Die beiden Titel lassen sich via TOR kaufen und hinterher über die Library ganz normal mit einer deutschen IP herunterladen.
Ob Commandos 2 & 3 deutschen Kunden wieder zur Verfügung gestellt werden, weil hier keine Indizierung, geschweige denn Beschlagnahme vorliegt … ich weiß es nicht.
Was ich aber weiß … je undurchsichtiger die Rechtslage ist, je rigider Bürgern mit fadenscheinigen Begründungen Inhalte vorenthalten werden, umso mehr wird das phöse, phöse Raubkopieren blühen, umso mehr Bürger werden sich zum ersten Mal in ihrem Leben mit Anonymisierungs-Tools auseinandersetzen. Youtube-GEMA, Steam/GOG-Jugendschutz, Netflix-regionale Verwertungsrechte. Alles Bereiche, die ganz unmittelbar mit dem Alltag der Menschen zu tun haben. Und jetzt, jetzt hat der aufrechte Bürger plötzlich doch was zu verbergen.
Seine Herkunft!
Geht auch jeder andere VPN-Client. Aber ja, Cookies werden auch gesetzt. Link hat erst wieder im Anonymen Modus + CyberGhost funktioniert.
Ja, stimmt. Privaten Tab aufmachen, Land im Plugin auswählen und wieder voller Zugriff. Wieder was dazu gelernt. Alternativ kann man auch alle GOG.com-Cookies löschen, Proxy einschalten und dann die Seite aufrufen.
Weiß jemand zufällig, welches Cookie GOG.com hier setzt, damit man gezielter Löschen kann?
Aber, wieso? Sie wollen doch als so Kundenfreundlich gelten, und haben keinerlei Maßnahmen zu befürchten (soweit ich weiß). Außerdem verdienen sie so weniger Geld. Ich sehe keinen Grund für so etwas unnötig Geld aus dem Fenster zu schmeißen. Diejenigen die solch eine Bevormundung befürworten werden davon kaum Kenntnis nehmen, und diejenigen die die Freiheit geschätzt haben als über 21 Jährige selbst zu entscheiden was sie spielen wollen sind so nur unnötig angefressen.
Zum Glück besitze ich Commandos schon. Wieso sollte das eigentlich indiziert sein?
Ganz arg chlimme Hakenkreuze und andere NS-Symbolik, weil halt Spiel (!) mit Setting „2. Weltkriech“.
Hehe, lustig. Vorhin alle GOG-Cookies gelöscht, Proxy eingeschaltet und Seite aufgesucht. Jetzt steht im frisch angelegten Language-Cookie „UK“, weil das der Proxy-Standort war, den ich vorhin verwendet habe. Ich schalte den Proxy ab, surfe GOG.com mit deutscher IP an, mein Login-Cookie hält mich eingelogged und ich werde weiterhin wie ein Brite behandelt.
7BNH5-G5PCP-P0V58 Scourge: Outbreak
Die „Mortal Kombat Kollection“ (sic!) habe ich neulich erst in meiner Steam Bibliothek entdeckt – muss mal bei einem Humble Bundle dabei gewesen sein oder sowas.
Wenn das so jugendgefährdend / verboten ist, werde ichs wohl doch mal installieren… 😉
Scheint so als ob sie Titel nicht mehr anbieten die Hakenkreuze enthalten und deren Verbreiten damit ohne weiteres strafrechtlich relevant wäre. Und hierzu vorsichtshalber auch weitere Methoden als reine IP-Erkennung anwenden.
Dass mich ausgerechnet GoG dazu bringt darüber nachzudenken mir deren Commandos-Version irgendwo zu ziehen…..
Meine Güte, GOG will sich echt so langsam unbeliebt machen. Erinnert mich irgendwie gerade an Googles „Don’t be evil“-Motto. Das hielt auch nur so lange, bis sie eine gewisse Marktpenetration erreicht hatten.
Tja, damit ist mein kleiner mehrjähriger Ausflug in die Welt des Spielekaufens nach 7 Jahren nun komplett vorbei. Ja, das verflixte siebte Jahr, daran sind schon viele Ehen zerbrochen. 😉
Ich sehe gar nicht ein, umständlich mit Proxies herumzuspielen, bei SteamDB nach Subscription-IDs zu jagen, um rauszufinden, ob irgendwo irgendein Geofick drin ist. Oder bei GreenManGaming einfach ungefragt (DE)-Keys untergejubelt zu bekommen. Ich stelle den Spielebezug wieder komplett auf den 90er-Jahre-Modus um: schnittfrei, DRM-frei, onlinefrei, kostenfrei.
Wobei das eh Theorie ist, denn im Moment sieht es nicht so aus, als wenn ich überhaupt noch was Neues bräuchte, Aber bei den liebevoll restaurierten Klassikern war das bisher Ehrensache. Die sind jetzt zum Abschuß freigegeben. Dafür danke ich recht herzlich, mein moralischer Kompaß hat sich gerade justiert. 😀
Dein 90er Modus muss aus einer anderen Realität kommen, jedenfalls nicht aus unserer.
Nur weil du unzufrieden bist, wie sich die Produkte gestalten, ist das immer noch kein Persilschein für eine Schwarzkopie.
Das Mittel zum Zweck nennt sich Konsumverzicht.
Nun, ich habe in den 90ern wegen der bumsdeutschen Spielezensur fast kein einziges Videospiel gekauft. Gleichzeitig habe ich nur Originalfassungen gespielt. Habe ich hier auch schon mal beschrieben. 🙂
Mit den Produkten bin ich durchaus zufrieden, ich bekomme sie nur schlicht nicht mehr angeboten, also werden sie anderweitig beschafft. Wie in den 90ern eben auch, als die indizierten und beschlagnahmten Spiele einfach aus den Läden verschwanden.
Mein Geld gibt es für Downloads nur, wenn es bequem und risikofrei ist. Ansonsten wird die NZB-Suche genutzt oder Abandonware-Seiten, denn die sind bequem und garantiert geolockfrei. So einfach ist das. Ich brauche da keinen Persilschein von irgendwem für.
Konsumverzicht ergibt sich daraus automatisch, ich kauf ja nichts mehr. Wie auch, wenn man mir nichts verkaufen will? 😀
Um das nochmal klarzustellen: Ich rede hier ausschließlich über wiederaufbereitete alte PC-Spiele-Klassiker, dem früheren Schwerpunkt im Produktkatalog von GOG.
An „Indie“-Schaufelware mit „Retro“-Pixelgrafik und Polen-RPGs habe ich nämlich nicht das geringste Interesse, auch wenn die nun krampfhaft versuchen, einem das Zeug anzudrehen.
„Weiß jemand zufällig, welches Cookie GOG.com hier setzt, damit man gezielter Löschen kann?“
Warum läßt Du überhaupt Cookies dauerhaft in Deinem Browser? Passwörter kann man ja trotzdem speichern lassen, falls es darum gehen sollte.
Und falls Du noch keine Antwort bezüglich der von GOG verwendeten gefunden haben solltest, lad‘ Dir doch schnell einen anderen Browser runter und log Dich darüber ein, dann siehst Du es ja.
PS Weiß zufällig jemand, wie man im neuesten Firefox/Palemoon einstellt, Cookies bei Sitzungsende löschen zu lassen? Scheinbar wurde diese Funktion rausgenommen oder aber gut versteckt. <:)
Bei Palemoon: Options, History, Pale Moon will: Use custom settings for history, Accept cookies from site, Keep until: I close Pale Moon
Danke.
Hatte PaleMoon fürs Erste ad acta gelegt, da nach dem letzten Update AdBlock nicht mehr gescheit lief; werde dann mal schauen, ob sich das geändert hat. Denn in FF scheint die passende Option für Cookies inzwischen entfernt worden zu sein. Und zur Not wird für gewisse Seiten halt weiter FF genutzt.
Mit Ghostery werden nicht nur Tracking-Scripte geblockt, es ist auch die komplette Werbung weg, da es so gut wie keine nicht-trackende Internetwerbung gibt. Ich halte Adblock daher für verzichtbar.