Nein, das Spiel ist nicht zu alt geworden.
Ich bin zu alt für dieses Spiel geworden.
Vor zwanzig Jahren hätte ich Stunde um Stunde um Stunde versenkt, um Abe durch knifflige Situationen zu manövrieren, um möglichst viele Mudokons zu retten, um nicht zu Fast Food verarbeitet zu werden.
Die Charaktere sind immer noch witzig und putzig. Die Stimmensteuerung, mit der Abe seine Mit-Modukons zum Rettungsportal leitet, ist eine gute spielerische Erweiterung eines traditionellen Plattformers. Musik und Soundeffekte sind atmosphärisch und passend und die Graphik als solche ist auch heute noch recht ansehnlich. Vor zwanzig Jahren hätte ich “Abe’s Oddysee” mit Begeisterung gespielt. Denn vor zwanzig Jahren stand mir noch die Sturheit und Hingabe der Jugend zur Verfügung, sich Stunde um Stunde, Tag für Tag, Levelabschnitt für Levelabschnitt in ein Spiel zu verbeißen, bis das Spielende erreicht war.
Denn Sturheit und Hingabe sind unerlässlich für “Abe’s Oddysee”. Sprünge erfordern pixelgenaues Positionieren und millisekundengenaues Abspringen. Schalter müssen zum exakt genau richtigen Moment gedrückt werden, ansonsten geht es nicht weiter oder Abe findet sich wieder am Anfang eines Levelabschnitts wieder. Denn Abe stirbt tausend Tode, wenn der Spieler nicht aufpasst, nicht exakt genug handelt. Er fällt in tiefe Abgründe, wird erschossen, verbrannt, verhackstückt, geplättet, aufgespießt und was der Unannehmlichkeiten noch so vorzustellen sind. Das Spiel ist alles andere als leicht, erfordert exakte, schnelle Reflexe, Ausdauer und eine nicht unerhebliche Frustrationstoleranz, weil schwierige Abschnitte gerne ein dutzend Mal und mehr wiederholt werden müssen, wenn Abe am Ende dieses Abschnitts nicht in der exakt richtigen Millisekunde die Bombe entschärfen kann, die sich zwischen ihm und dem nächsten Savepoint befindet.
Aber weil Abe so ein herzensguter, drolliger Typ ist und er im Spiel furzen (!) kann, dauert es doch eine Weile, bis ich aufgebe. Nicht verärgert, nicht frustriert, sondern dezent amüsiert und mit einem verzeihenden, gütigen Lächeln auf den Lippen.
Für manche Spiele muss man den richtigen Zeitpunkt erwischen und leider, leider liegt der richtige Zeitpunkt für Spiele wie “Abe’s Oddysee” schon lange hinter mir.
Aber da es schon im Erscheinungsjahr 1997 offenbar genug alte Säcke gab, die vor allem das Savegame-System moniert hatten, wurde im Nachfolger gleich im darauffolgenden Jahr ein Quicksave-Feature eingeführt, so dass man nach einem Bildschirmtod nicht wieder am Anfang eines Abschnittes stand, sondern es selber in der Hand hatte, wann und wo Abe wieder das Spiel betritt.
Deswegen bin ich schon auf “Abe’s Exoddus” gespannt, welches als nächstes auf dem Programm steht.
Das ist wohl das übliche Problem alter Spiele – um ihre Kürze vertretbar zu machen, mussten sie nah an die Unspielbarkeitsgrenze gebracht werden. Fällt mir auch auf, dass die Grenze zwischen Frustration und Herausforderung da sehr weich ausfallen kann, wenn man Jahre später noch mal reinschaut.
Vielleicht sind wir alle zu ungeduldig geworden, oder die Spiele einfach zu fair.
Soooo alt ist Abe’s Odyssee gar nicht mal. Viele der alten DOS-Klassiker (Commander Keen, Monster Bash usw.) sind zwar auch nicht gerade kinderleicht, aber nur extrem fordernd, wenn man alle Boni und Extras einsammeln will. Der Hauptpfad ist mit wenig Frust gut schaffbar.
Wobei man sagen muss, dass Abe’s Odyssee in keinster Weise kurz ist.
Da ist schon ne Menge Fleisch dran. (höhö Fleisch…)
Habs erst vor nem Jahr im PSN gekauft und mit meiner Frau zusammen durchgespielt.
Ja es ist nicht einfach, aber ich muss hier auch mal ne Lanze brechen:
„Pixelgenaues Abspringen“ ist als Aussage mehr als übertrieben, da sich der gute Abe und seine Leidensgenossen auf „Feldern“ bewegen und ein Druck auf eine Richtungstaste sie immer ein „Feld“ weiter bewegt. Weniger GODS, mehr Flashback. (Nur mal so für alle die es nicht kennen und abgeschreckt werden dieses Meisterwerk nachzuzocken)
Was nicht heißt dass Übergänge RennenRollenSpringenobligatorische Bombe entschärfen nicht, nun ja, anspruchsvoll wären.
Was mich interessieren würde ist, wie weit du gekommen bist.
Warst du schon in den Tempeln? Oder vieleicht an der Stelle wo man geschätzte fünfunddrölfzig Hunde als Slug erschiessen muss, die aber immerwährend von anderen Seiten kommen?
Deckt sich absolut mit meiner Erfahrung. Ich habe das Remake nach etwa einer Stunde wieder deinstalliert, weil mir einfach die Geduld, die Frustresistenz und auch die rosa Brille fehlt. Ich habe das Original vor 10-15 Jahren mal angefasst und es auch da schon als zu unmotivierend empfunden.
Ich denke sehr gerne an Stranger’s Wrath zurück, das ich auf der XBox gespielt und geliebt habe.
Der Steam-Client hat jetzt übrigens bei ungespielten Titeln eine neue Anzeige, wann man sie gekauft hat, um einem zusätzliches schlechtes Gewissen zu machen. Nett, was? 🙂
@Timberfox13:
Die Fabrik hatte ich schon verlassen. So ca. ein Drittel des Spieles müsste das gewesen sein. Dieser Mix aus Knobelspiel und Plattformer ist schon ganz nett, aber mich können solche Spiele nicht mehr in dem Ausmaß motivieren, wie das früher noch der Fall war.
Würde mich aber jetzt schon mal interessieren, welches Euer (Harzzach natürlich eingeschlossen) letztes Spiel war, das ihr wirklich komplett durchgezockt habt?
Meins war Deus Ex Human Revolution.
Und wie ist Eure Erfahrung mit dem Meistern von Spielen? Lohnt es sich für Euch, lässt das Erfolgserlebnis die Endorphine nur so sprudeln, oder wart ihr öfters enttäuscht oder einfach nur fix und fertig und froh, daß es endlich vorbei war?
Ich hatte damals die ersten beiden Abes durchgespielt, jetzt bin ich wieder begeistert dabei, aber weiß noch nicht, ob ich es ganz durchspiele. Allerdings finde ich es gar nicht sooo schwer. Und die Savefunktion reisst einiges raus, wobei ich es etwas dämlich finde, daß speichern und laden beim Pad auf der selben Taste liegt und sich nur durch die Länge des drückens unterscheidet. EINE Stelle hatte ich bisher, da wollte ich aufgeben, aber dann hat mich da der Freund meiner Tochter durch gerettet. 🙂 Das einzige Manko bisher: die Gegner rufen nicht mehr HippHepp beim abstürzen. 🙂
Ich glaube noch nicht einmal, dass das etwas mit „zu alt“ zu tun hat. Ich habe AO schon gespielt, als es noch brandneu war und schon damals habe ich irgendwann frustriert aufgegeben. Das hatte nichts mit Alter und mangelnder Sturheit zu tun, schließlich habe ich mich letztes Jahr auch unverdrossen und seltsam unfrustriert durch „Dark Souls“ gefräst und freue mich darauf, auch den Nachfolger in Angriff zu nehmen.
Es lag wohl eher daran, dass AO im Grunde genommen sadistisch ist und eine entsprechende masochistische Natur beim Spieler erfordert. Und da ändert auch die Tatsache, dass Abe so knuffig furzen kann, nichts.
@Nathaniel:
Meinst Du „letzter Playthrough“ oder „letztes Mal ein Spiel zum ersten Mal durchgespielt“? Mein letzter Playthrough war die SP-Kampagne von Generals + Addon, als ich mit dem neuen DSR-Feature herumgespielt habe. Das letzte Mal ein Spiel zum ersten Mal durchgespielt, das war Diablo 3 + Addon. Ansonsten würde ich gerne Grim Dawn noch auflisten, welches bei mir mit bislang 99h Spielzeit aufwarten kann und das Teil ist immer noch Early Access auf Steam.
@Nathaniel:
Interessante Frage. Ich spiel‘ eigentlich immer – wenn sich das Ding nicht schon in der ersten Stunde als Fehlkauf entpuppt – die Sachen komplett durch. Liegt weniger an der endormphinischen Befriedigung, sondern weil ich wie bei Filmen und Büchern einfach wissen will, wie’s ausgeht. Und wie bei jenen Medien wechselt Begeisterung und Enttäuschung. Zuletzt hatte ich Mafia 2 durch und war gar sehr zufrieden, davor „Van Helsing 2“, dito. Dagegen hat mich der Schluss vom 1. Grimrock natürlich enttäuscht (Story, ha) und auch „Lifeless Planet“, so großartig ich die Atmo fand, ließ mich leicht gefrustet zurück. Wirklich abbrechen – und da bin ich sicher nicht alleine – passiert nur bei den Riesen-RPGs oder den ganzen OpenWorlds: All die Assassins Creeds, Far Crys und GTAs lassen mich mittlerweile kalt, weil die Story nicht richtig vorankommt und sie so endlos und letztlich beliebig sind (den Vogel mit der sinnfreien Sammelei schoss das auch hier im Blog gern gepeitschte Alan Wake ab: Da musste man, glaub ich, irgendwelche bescheuerten Kaffee-Thermoskannen suchen. Thermoskannen? Wie dämlich ist das denn…). Ausnahmen in diesem Genre Spiele mit kürzere Dauer wie eben Mafia, die Batman Arkham-Spiele oder Sleeping Dogs. Keinen Bock hatte ich schließlich auch bei Divinity: Original Sin: Nach knapp 100 h hab ich abgebrochen, weil mir Story und Charaktere zu dämlich wurden. An Wasteland 2 sitz ich dagegen noch tapfer …
Alan Wake ist von der Atmo geil… genauso wie The Vanishing of Ethan Hawks…
Was spricht gegen Alan Wake??? Bzw. wenn Max Payne 1+2 auch nichts für euch war, dann spricht euch das Spiel einfach nicht an…
Die Thermodinger sind nur ein belangloses, leider nicht abstellbares Achievement und muss man ignorieren.
Natürlich ist AW von der Atmo her geil. Doch blöderweise meinte Remedy ein paar fragwürdige Gamedesign-Entscheidungen zu treffen …
Na das geht ja schnell bei dir ^^
Kamera + Speicherfunktion – ich habe gerade deinen Selbstversuch-Artikel inkl. der Kommentare durch und so selbst rausbekommen. Lustigerweise hatte ich mit diesen Punkten (M+T) gar keine Probleme bei Alan. Sehr schön fand ich die friedlichen Abschnitte…
Halte durch mit deinem Selbstversuch – habe diesselben „lebenswichtigen“ Probleme 😉
Alan Wake ist doch mit Max Payne überhaupt nicht vergleichbar. Ich finde die akustischen und visuellen Qualitäten auch nicht zu verachten, aber Alan Wake macht eben schlicht keinen Spaß. Schade um die interessante Story und die tiefe Twin Peaks- und Stephen King-Verbeugung…aber ich habs vor ein paar Tagen auch wieder deinstalliert, nachdem es wieder mal zwei Monate lang auf der Platte rumschimmeln musste.
Zuletzt durchgenudelter PoS-Titel: Assassins Creed III – Ein grauenhaftes Spiel, mit mehr schlechten Designentscheidungen als Alan Wake überhaupt Features hat. Angesichts meiner Leidensfähigkeit sollte ich AW vielleicht doch nochmal anfassen. Wurscht. Ich habe, bis auf Unity und Liberation, bisher jedes Assassins Creed durchgespielt – ist das also auch endlich abgehakt.
Empfehlung des Monats: Tales of Maj’Eyal. Großartiges, wirklich, wirklich großartiges Spiel. Wer keine Roguelikes mag greift trotzdem zu, weil der Exploration-Mode Permadeath aushebelt und die Spielerfahrung enorm entspannt (im guten wie im schlechten Sinne).
Das Spiel ist kostenlos unter http://te4.org/ herunterladbar. Wer es so toll findet wie ich, kann wahlweise spenden, auf Steam für 5,99 € die Supporter-Version kaufen, oder beides.
Hi
Ich habe gestern Alan Wake durchgespielt und ich muss sagen, das Spiel ist schon ein richtiger Hammer. Bin richtig begeistert, diese Gruseleffekte sind super, richtig unheimlich. Die Kammerafahrten über den Ort, auch das ganze Design, gerade auch was die Location in Spiel angeht, die Waffen, die Idee mit der Taschenlampe genial, selbst die Speicherpunkte sind klasse gemacht. Auch zieht sich die hohe Qualität durch alle 6 Kapitel, da knickt zum Schluss nix ein. TOP.
Man merkt aber schon, hier waren die MP Macher am Werk. Ist aber halt nix mit OpenWorld sondern Schlauchlevel.
Das mit den Speicherpunkten ist übrigens halb so wild, ich habe auf Leicht gespielt und war trotzdem noch fordert genug. Wichtig ist imho allerdings, das Spiel braucht nen XBox-Controller mit der Maus wird das nix.
Harzzach nimm dir das nochmal vor, lohnt sich echt.
Gruß Micha
AW und ich sind gameplay-technisch nicht kompatibel. Da habe ich mehr davon die Story via LetsPlay zu verfolgen.
ok arillo, ich verbessere mich: In vielen Dingen ist AW mit MP1/2 vergleichbar (wie recht enge Story, linear, düstere Stimmung, zu Ihrer Zeit exzellente Grafik usw.) und in anderen nicht (Gameplay ist sehr anders; Location).
Einige Assasins Creeds sind auf meiner PoS-Liste, noch keinen Teil angespielt.
Empfehlung des Monats (Tales of Maj’Eyal) scheint ja ein 8bitter zu sein. Nee, das ist zusehr wie ein „Zeitvertreib“, stehe da eher auf 3D Story-telling Spiele mit nicht allzuforderndem Gameplay.
Harzzach: Wenn Letsplay in dieser Richtung, dann vielleicht doch gleich TLOU, zumal es für den PC nicht gibt.
derTerror: Zustimmung!
Ich komme mit Alan Wakes seltsamer Steuerung nicht zurecht, dafür hab ich mir Life is Strange geholt, das ähnlich inszeniert ist, aber keinerlei Fruststeuerung hat.
So hätte man Alan Wake auch machen können…
Das versteh ich nicht, Alan Wake spielt sich wie ein 0815-3rd-person-Shooter (hier mal positiv gemeint)… WASD-Steuerung, na egal.
Life is Strange ist in meiner Liste, v.a. weil eine deutsche Fanübersetzung existiert ❤
Geschmäcker sind unterschiedlich. Ich bekomme sofort (!) das große Kotzen, wenn Alan willenlos durch die Gegend schwankt, nur weil Remedy dachte, es sei eine coole Idee den Kamerafokus auf den Strahl der Taschenlampe auszurichten, Alan aber erstmal ne Weile OHNE Taschenlampe durch die Gegend laufen zu lassen. Abgesehen davon, so habe ich grundsätzlich meine Probleme mit 3rd-Person-Spielen, wo die Spielfigur Dank der besch… und natürlich nicht einstellbaren Kamerafokussierung ständig am linken oder rechten Bildschirmrand herumkrebst. Ich hasse das …
Ahja.
Ich habe das mit der Kamerafokussierung nicht bewusst wahr genommen, weil meine Augen vermutlich zu 90% auf den Lichtstrahl gerichtet waren und der war immer in der Mitte –> Problem erledigt :p
Ich kam auch wunderbar mit der Steuerung von Gothic 1 (auch ein 3rd-Person Spiel) klar, welche überall kritisiert wurde…
Gut dass die Geschmäcker unterschiedlich sind, ermöglichen sie doch eine große Auswahl an unterschiedlichsten Futter 🙂
Jep.
Bei Alan Wake kam ich mit WASD nicht zurecht, der torkelte und rannte immer links und rechts alles an, aber mit dem Gamepad wars dann easy.
Gothic 1 war die Steuerung völlig einfach, werde ich nie vergessen einfach von links nach rechts mittels Pfeiltasten das Inventar bedienen. Gott was wurden die dafür gesteinigt. Auch die Kämpfe völlig logisch und einfach mittels Tastatur zu bewältigen. Das waren noch Zeiten 😉
Life is Strange kenne ich nicht, werde es mal antesten, danke für den Tip.
Was ich hier noch empfehlen kann ist Games of Throne das Rollenspiel.
Die wurden für die Grafik ziemlich runtergemacht, war aber imho Schwachsinn, da es die Unreal 3 Engine war, finde damit sehen sich die meisten Spiele eh alle irgendwie ähnlich.
Aber geniale Story, für Fans der Serien ein absolutes Pflichtspiel. War richtig gute Unterhaltung, zwar auch linear ohne Open-World, aber ich kann damit nach Feierabend gut leben ;).
Habe jetzt mal Deadlight angefangen, völlig cool, so im Zombie-Milieu, aber du rennst nur von links nach rechts durch den jeweiligen Bildschirm. Hat was von Lore-Runner aus alten Tagen,wenn das überhaupt noch einer kennt^^. Die Grafik ist allerdings auf dem heutigen Stand, war meine ich beim vorletzten Humble mit dabei.
Hmm, da werde ich mir wohl mal selbst ein Bild von Alan Wake machen. Habe vor langer Zeit bei Gog, oder wars Humble(?) zugeschlagen. Ist dieses American Nightmare eigentlich das Addon?
Egal, bin jedenfalls mal gespannt wie ich damit zurechtkommen werde und ob mich zumindest Story und Atmo fesseln können.
ja, Nightmare ist das Addon, glaube sogar Stand-Alone. Allerdings ist Wake nur nachts oder im Keller ;)) gut spielbar, wohl keine Überraschung xD
Schon wieder Äpfel und Birnen und dann auch noch im Genre verrutscht. Ich fand AW selbst mit Controller gewöhnungsbedürftig und in Gothic 1, 2 und 3 ist die Spielfigur immer auf der vertikalen Mittelachse des Schirms zu sehen, nicht links und nicht rechts.
@derTerror: Deadlight ist cool. Viel Spaß.
Ich tanz hier mal wieder aus der Reihe, ich fand Alan Wake nämlich, entgegen aller Erwartungen, richtig super. Ich hatte keinerlei Probleme mit der Kameraführung und ich kam auch mit Maus und Tastatur prima zurecht. Das Spiel ist sogar eines der wenigen „Gruselspiele“ die ich wirklich gruselig fand und für die ich mir sehnlichst einen Nachfolger wünsche. Zumal Alan Wake bei mir massiv Spannung erzeugte, ohne auf die allzeit beliebten Stilmittel „Monster springt aus dunkler Ecke, boohoo, jetzt erschrecken bitte“ und „das ist ja alles so total spannend, weil der Spieler kaum Munition oder sonstige Hilfsmittel findet“ zurückgreifen zu müssen. Und ich habe sogar mit großer Freude das AddOn gespielt. Da sieht man mal wieder, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sein können.
Und die Geschichte mit den Thermoskannen? Och jo, da hat mich ja niemand dazu gezwungen, die Dinger einzusammeln. Hin und wieder hab ich mal eine davon am Wegesrand gefunden und erstaunlicherweise hat mir das zu keinem Zeitpunkt das Spielerlebnis versaut.
Aber wenn wir gerade bei solchen Spielen sind, wie sind denn die Meinungen der Leser hier zu „Alien: Isolation“? Derzeit streiche ich um das Spiel wie die Katze um den heißen Brei und kann mich nicht so recht entscheiden…
Alan Wake triggert bei mir derart viele Rezeptoren, dass ich das Spiel eigentlich einmal im Jahr wieder durchspiele. Allein der Score zum Spiel – grandios! Ein Gesamtkunstwerk und für mich eines der prägenden Spiele der 2010er Jahre. Kanonisch.
Aber ich bin eben auch ein Sam Lake – Fanboy …
Alien Isolation sieht zumindest gut aus, sobald es bei Humble zu erwerben gibt, wird zugeschlagen 😉
Eigentlich war ich als alter Scott- und Alien-Fan schwerst an AI interessiert. Doch als ich in einem LetsPlay gesehen habe, dass es hin und wieder QTE-Sequenzen gibt, wo die Devs ganz billig „Spannung & Suspense“ erzeugen wollen, anstatt die sonst im Spiel verwendete, durchaus gelungene und überzeugende Gameplay-Mechnaik zu verwenden … ich verstehe es nicht, ich verstehe es einfach nicht.
Ich muss auch nochmal eine Lanze für Alan Wake brechen: ich fand die Story eine der besten der letzten Jahre(Lackmustest: erzähl die Hälfte der Story nen paar Freunden „am Lagerfeuer“ wenn Sie das Ende hören wollen, scheint die Story gut zu sein(oder Du bist ein ausgezeichneter Erzähler). Die Steuerung hat mich nicht genervt, allerdings war das Spiel im Easy Mode schon nicht ganz leicht für mich. Es gab allerdings ein paar Ecken an denen man mehrmals hängenblieb(ja auch wegen der Steuerung). Aber vom Gruselfaktor war es seit Quake1 das erste Spiel was ich nach einiger Zeit ausmachen musste, weil die Gruselanspannung für mich zu viel wurde.
American Nightmare war dagegen nur OK: Story deutlich mauer, Gruseleffekt dann nicht mehr vorhanden.
Zu guter Letzt: der Soundtrack ist allein das Geld für das Spiel wert! Beweis:
Wer auf die Lyrics achtet, bekommt den Teil der Story mit, den man für den Lackmustest erzählen muss 😉
Ich verstehe das irgendwie gar nicht, ich hab seit dem ich weit ueber 30 bin eine viel hoehere Frustresistenz und viel mehr Antrieb schwierige Spiele durchzuspielen. Ich weiss noch was fuer ein Horror Chaos Strikes Back mit 13 war. Heute geht das locker von der Hand.
Als ich jung und dumm war, hab ich sowas kurz versucht und dann das naechste Spiel probiert.
Denke mal es liegt nicht am Alter, sondern eher an den Lebensumstaenden. Als sehr fauler Selbststaendiger hab ich jetzt zum Beispiel viel mehr Zeit als damals in der Schule.
Zum Thema Frustresistenz:
Habe gestern Dark Souls „platiniert“
u.a. 4h für 4 Kings in NG+++
Zum Thema Kaufresistenz:
Pillars of Eternity ist bei GOG live gegangen… download läuft…
Ich glaube ich gehe Morgen später auf Arbeit…
@ Armin: Meiner Meinung nach kommt es hier sehr auf die Art des Spieles an und darauf, wie in dem jeweiligen Spiel „Schwierigkeitsgrad“ und „Anspruch“ definiert werden. Bei bestimmten Spielen geht es mir heute durchaus so wie dir, woran ich früher irgendwann das Interesse verlor, zum Beispiel weil mir das Ganze viel zu komplex war, sorgt heute für Begeisterung. „Battleworlds: Kronos“ wäre zum Beispiel so ein Fall oder auch die späteren Spiele der Battle Isle-Reihe.
Rundenbasierte Strategie fand ich schon damals super, aber wenn man dann auch auf Wetterverhältnisse achten oder für Treibstoff- und Munitionszufuhr sorgen musste, dann wurde mir das irgendwann zu komplex. Heute weiß ich genau diese Komplexität zu schätzen.
Bei Spielen wie Abes Odyssee wiederum hatten Zeit und Alter einen gegenteiligen Effekt auf mich. War ich früher noch willens, mich von dem Spiel wieder und wieder und wieder vorführen und geradezu quälen zu lassen, sehe ich heute keinen Sinn mehr darin, in endlosen Wiederholungen der teilweise unfairen Stellen meine Zeit zu verschwenden. Da denke ich dann nur noch „Ja rutsch mir doch den Buckel runter!“ und lasse es sein.
Ähnlich sieht es bei Spielen aus, in denen der Schwierigkeitsgrad durch unfaire Designentscheidungen künstlich erhöht wird. In „The Evil Within“ zum Beispiel empfiehlt es sich sehr, besiegte Gegner kurzerhand abzufackeln, da ansonsten das Risiko besteht, dass diese reanimiert werden und dem Spieler in den Rücken fallen. Wenn der Held des Spieles dann aber nur in der Lage ist, maximal 6 (!) Streichhölzer mit sich zu führen, grenzt das für mich an Schwachsinn. Ich werte das dann als Zeichen dafür, dass den Machern des Spieles einfach kein besserer Weg eingefallen ist, die Spannung auf anderem und sinnvollerem Wege zu erhöhen und fange mit dem Mist gar nicht erst an.