Schnell

Auf heise.de war heute folgende Meldung zu lesen:

Vor 25 Jahren: Windows 3.0 erscheint

Windows 3.0, nicht einmal Windows 3.1. Nein, 3.0.

Das ist gerade mal 25 Jahre her. Obwohl es mir vorkommt, als seien hundert Jahre vergangen, in denen sich die Welt rasant weitergedreht hat. Heute korrigiert mich die automatische Rechtschreibprüfung des Editors, in dem ich diesen Beitrag schreibe, dass ich das “s” bei Window vergessen habe. Weil ich doch bestimmt Windows, dieses Betriebssystem gemeint habe, dessen englischer Name in das deutsche Wörterbuch aufgenommen wurde. Oder nicht?

1990 habe ich auf dem 286er eines Wohnheimmitbewohners Larry und Monkey Island gespielt. Extra für seinen neuen 386er hatte ich Wing Commander organisiert.

Wahnsinn! Nur 25 Jahre ist das alles her. Wenn ich ehrlich bin, ich komme mir manchmal älter vor 🙂

18 Kommentare zu „Schnell

  1. Meine erste Kiste war ein 286 XT mit 640 kb Ram 🙂 Darauf war noch DOS installiert und ich dachte mir, „was soll ich jetzt hinter dieses seltsame Zeichen (C:/…) schreiben? 🙂 Mir aber kommt es manchmal so vor, als war das erst vor eon paar Jahren.

  2. 368! Mein Dad bracht mir damals einen (so um ca. ´93 muss datt gewesen sein…) ausm Büro mit und ich habe dann Wochenlang XCom Enemy Unknown gezoscht. Aliens und Strategiezüge solange erledigt bis sie perfekt waren!

    UND DAMALS HATTE ICH NUR DAS EINE SPIEL!!!

    Heute… achja.. ;D

    Ach bei Deinem GameProjekt… wann sind wir bei X? :))

  3. Realzeit und Videospiele/PC-Zeit sind in ihrer jeweiligen Wahrnehmung definitiv sehr unterschiedlich schnell unterwegs. Was 1989 nachmittags im Schwimmbad passierte? Weit weit weg. Aber der x86er IBM PC, der im selben Jahr ins Haus trudelte. War doch nur ein Fingerschnipps her, oder?

  4. Für mich fing die PC-Zeit 1989 mit einem Commodore PC-30 III an. Und als dann 1990 Windows 3.0 raus- und irgendwie auf meinen Rechner kam, passte entweder Windows oder Wing Commander auf die 20MB-Festplatte. Ich weiß gar nicht, wie oft ich das hin und her installiert habe!

  5. Windows 3.0 ging an mir vorbei, da war ich noch in der 8-Bit-Welt unterwegs mit einem Nintendo Gameboy. Ich startete 1992 mit Windows 3.1 auf einem 40 MHz 80386 und verbinde damit angenehme Erinnerungen. Habe es noch bis etwa 1997 genutzt.

  6. Ich kann mich noch daran erinnern, dass meine Eltern für uns Kinder 1993 einen PC „zum Lernen“ gekauft haben. Das war ein 486 DX33 mit 4MB RAM, ohne Soundkarte, geschweige denn CD-Rom. Da gabs MSDOS 6.1, dessen Grundsatz an Befehlen wir am selben Tag noch von Kumpels gelernt hatten, um Doom zu starten; und es gab dieses Windows 3.11 auf dem jedes Spiel wie Scheiss lief, ständig „einfror“ und eigtl. nur für Paint interessant war.

    always remember:

    c:\>d:
    d:\>cd games
    d:\games>cd doom
    d:\games\doom>doom

    … oder nutze den Norton Commander 😉

    Meine ersten wirklich „konstruktiven“ Erinnerungen an Windows liegen bei der ’95er Version. Hier gabs Direct X und viele Spiele erschienen, in recht kurzer Zeit, nur noch als Windows und nicht als DOS-Version.

    Danke für die Erinnerung! 🙂

  7. @Frank Es erschienen schon einige Spiele für Windows 3.1. SimCity 2000 sei mal als Beispiel genannt. Mit der breiten Verfügbarkeit des 386 sind aber viele Spiele-Entwickler lieber auf 32-Bit-DOS-Extender umgestiegen oder haben einfach den Unreal Mode genutzt, Win32s kam etwas zu spät (Windows 95 sowieso) und 16-Bit-PM-Programmierung unter Windows machte wirklich keinen Spaß.

  8. @Joe

    das möchte ich auch gar nicht bestreiten. Das war nur die Sicht eines 10/11/12 Jährigen. Da gabs Doom, UFO, CIV, Monkey Island, X-Wing etc. für DOS, warum also hätte ich mich für Windows interessieren sollen? 🙂

  9. warum also hätte ich mich für Windows interessieren sollen?

    Na wegen der ganzen Lernsoftware. SCNR. 😉 Also ich habe als 13-15jähriger mit Visual Basic 1.0 für Windows viele unterhaltsame Stunden verbracht.

    Wenn irgendwas abstürzte oder einfror, war das schon damals meistens PEBKAC, also irgendwelcher Mist in CONFIG.SYS, AUTOEXEC.BAT, WIN.INI und SYSTEM.INI.

    Im „386 Enhanced Mode“ lief Windows 3.x unter einem 32-Bit-Hypervisor sehr stabil, da es dann praktisch in einer virtuellen Maschine parallel zu anderen DOS-Tasks lief. Die konnte man, wenn sie bockten, bequem mit Strg+Alt+Entf abschießen.

    Die DOS-Spiele liefen also nicht „unter Windows“, sondern dank Hardware-Virtualisierung des 386 parallel dazu. Daran änderte sich da auch nichts, wenn man Windows beendet hat, denn der Hypervisor (EMM386) lief einfach weiter – nur eben mit einem einzigen DOS-Task.

  10. Versteh mich nicht falsch, ich hab damals auch mehr als genug mit config.sys und autoexec.bat rumgebastelt und versucht mehr EMS-Speicher für Battle Isle 2 frei zu schaufeln. Aber der Sinn für mich war immer das Ziel, nicht der Weg.

    Daher bist du vermutlich heut-zu-tage auch eher in der technischen IT und ich im IT-Management. Was auf Anhieb aus „highlevel“ Sicht nicht, oder ohne großen Aufwand, funktioniert ist nichts wert. 🙂

  11. Wenn mans genau nimmt, hat MSDOS mit dem EMM386.EXE (ist in Wirklichkeit ein Zwitter zwischen normalen executable und Treiber, schaltet je nach Aufruf um) bereits – wie Joe beschrieben hat – in einen virtualisierten Modus umgeschalten, wo es halt da nur diese eine Instanz gab.

    Durch diesen Trick konnte man dann auch entsprechend Speicher nutzen, die CPU war dann nimmer im Realmode. Das ist auch der Grund, wieso dann ein MSDOS mit EMM386 zb mit VirtualBox Probleme machen kann.

    Die Windows 3.x/9x-Reihe hat dann einfach darauf aufgesetzt.

    Davon abgesehen, konnte man ja unter DOS auch den 4GB Adressraum mit passenden Extender auch nutzen.aka „Flat Mode“.

  12. Gerade sind ganze Zeitalter Computergeschichte an meinem inneren Auge vorbeigezogen. Weitgehend computerlose DDR-Kindheit, dann bekam ich im Alter von 13 Jahren einen Brotkasten geschenkt und war sofort maßlos von der Technik an sich und vom Medium Computerspiele fasziniert.

    Dann kam ein Amiga 500, mit eigenhändig fest verlöteter Speichererweiterung auf stolze 1,8 Mb(!) und natürlich Zweitlaufwerk.

    Der erste PC war dann schon ein Pentium. Lebhaft die Erinnerung an das erste Spiel auf CD (Dark Forces) und die erste Festplatte mit mehr als 1 Gb Speichervermögen. Ein! Gigabyte! Wahnsinn… Angeschafft wurde das gute Stück damals übrigens extra für das auch heute noch sagenhaft gute und (wieder-)spielenswerte Adventure „Blade Runner“.

    Ich schätze mal wenn ich vor 20 Jahren das Maschinchen, welches hier neben mir im Rack steht, gesehen hätte, ich wäre vor Schreck vom Stuhl gefallen. 😀

  13. Man kann sowas zwar immer erst lange Zeit später mit Sicherheit sagen, aber wir alle haben einen Wendepunkt der menschlichen Geschichte live miterleben können. Die sog. digitale Revolution, Internet, das Spannen eines immer dichteren Kommunikationsnetzes über den gesamten Erdball, wird noch Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Politik haben, die wir uns noch gar nicht ausmalen können. Denn die Reise hat eben erst begonnen und wir haben den ersten Schritt miterleben können. Wohin die Reise führt, was gut, was schlecht wird, spielt dabei keine Rolle. Wir waren dabei …

  14. Vielleicht lests ja noch wer, besonders Harzzach, aber mit den Wendepunkt kann ich dir gut zustimmen.

    Allerdings muss ich ergänzen, daß dies auch von einem sich auftuenden schwarzen Loch der Geschichte auftut, wo da kommende Generationen es sehr schwer haben wird, unsere Geschichte nachzuvollziehen.

    Es gibt zwar archive.org, aber die arbeiten mehr nach den Prinzip des „was uns gerade interessiert, werfen wir auch auf Halde“, meist aber auch nur aus US-amerikanischer Perspektive.

    Davon abgesehen gibt es noch diverse Spinner wie mich, die nicht nur Spiele hüten und darauf schauen, daß diese Daten auch noch später lesbar bzw nutzbar sind.

    Diese Leute stehen alle auch mit einem Fuss im Gefängnis, weil sie notwendigerweise auch – wenn es nicht anders geht – halt Versionen aufheben, die auch ohne Kontrolle des Mutterschiffs (sei es Apple, Valve, Microsoft, div. Branchenhersteller) funktionieren.

    Der Grund, wieso alles auf „online“ verlagert wird und Software als „Dienst“ und Wegwerfware angesehen wird, hat einen einfachen, simplen.

    Kontrolle.

    Und sobald es nicht mehr Kosten abwirft bzw nur noch lästig wird, zieht man einfach die Strickleine und gut ist. Hinter mir die SIntflut (und ein weiteres Loch).

  15. Prinzipiell ja, aber … 🙂

    Ja, das Kulturelle Schwarze Loch ist ein Problem. Ja, kaum jemand interessiert sich dafür, weil sich auch früher kaum jemand für solche Probleme interessiert hat. Was wird von unserer Gegenwart bleiben? Höchstwahrscheinlich nur das, was uns von der Vergangenheit erhalten geblieben ist. Texte, die auf dauerhaften Medien niedergeschrieben wurden, weil die Leute damals Bedarf an der Archivierung solcher Texte hatten. Verträge, Eigentumslisten. Wir wissen zum Beispiel ziemlich genau, wie die Wirtschaft der Pharaonen aussah, wie die Kaufleute handelten. Wir wissen, was Pharaonen eroberten und wo sie (zumindest gemäß der Propaganda) siegten. Wir wissen, was die Priester für erhaltenswert betrachteten. Wir wissen kaum etwas über Musik und Dichtung. Das gab es, aber davon kennen wir nur sehr wenig.

    Ich halte es für wahrscheinlich, dass unsere Gegenwartskultur in Zukunft nur bruchstückhaft bekannt sein wird, zukünftige Generationen aber viel über politische und wirtschaftliche Zusammenhänge unserer Zeit wissen werden.

  16. Mein erstes war so ein 3.1 Windows, aber an den PC kann ich mich nimmer erinnern, war auch noch ein Kind 😀
    Erste Gaming-Konsole, der NES.
    Irgendwann, als ich um die 20 war, fing ich dann das chatten an und kurz darauf mit dem online spielen.. Weiß noch, als eine 2000er Internet-Verbindung „gut“ war 😉
    Und mittlerweile mit 100mb, dabei haben noch einige das Doppelte.
    Hat sich wirklich alles wahnsinnig schnell entwickelt.

  17. Fürs Spielen braucht man definitiv keine Internetverbindung 🙂

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