Die schlechte Nachricht: “Bombshell” von 3DRealms ist unerträglich fader und langweiliger Müll.
Die gute Nachricht: Das Steam Refund-System funktioniert wie angepriesen.
Der ausführliche Text: Eigentlich braucht es in Zeiten funktionierender Rückgabe-Mechanismen keine Reviews mehr, keine Kommentare, Let’s Plays oder subjektives Kaufempfehlungs/vermeidungs-Gelaber. Man kann nicht mehr sein sauerverdientes Geld an schrunzigem Dreck verschwenden. Man stößt den Refund-Prozess an und freut sich über eine baldige Vollzugsmeldung. Kein müder Cent wurde verloren und die Kosten für den Refund trägt letztendlich der Anbieter des Spieles, denn er gibt ja einen Teil des Kaufpreises an den Plattformbetreiber ab, den dieser bei einem Refund mit Sicherheit NICHT wiederum an den Spieleanbieter zurückerstatten wird. Von daher ist alles eigentlich gut. No harm done, right?
Neenee, soooo einfach ist das nun auch wieder nicht, lieber Herr Gesangsverein! Mir als Spieler entsteht ein Verlust. Ein Verlust an Zeit! Zeit, die ich an schlimmen Software-Müll vergeudet habe und die ich nicht wieder zurück bekommen kann, da unser Verständnis von Zeit und Raum aktuell noch etwas beschränkt ist. Deswegen möchte ich ein paar Worte über “Bombshell” verlieren. Damit andere nicht in Versuchung kommen kostbare Lebenszeit an solche Spiele zu verschwenden.
Fairerweise muss man sagen, dass Interceptor und 3DRealms (ja, die gibt es noch) zumindest keine falschen Vorstellungen über diesen Titel verbreiten. “Bombshell” soll nichts weiter als ein harmloses Action-Geballer sein und nichts weiter als ein harmloses Action-Geballer ist es auch. Man weiß vorab, was einen erwartet. Rein technisch werden alle Register gezogen, die man aus aktuellen Nvidia-GPUs kitzeln kann, die Umsetzung und Darstellung wirken fehlerfrei und flüssig. Rein formal ist das eine saubere Sache.
Allerdings war ich doch etwas überrascht davon, wie sehr sich “Bombshell” in faden, öden Klischees ergeht. Nichts an diesem Spiel, seinem Gameplay, seinen Settings, seinem Art Design oder gar seiner Story ist auch nur ansatzweise frisch oder interessant. Man hat alles, was es dort zu sehen gibt, bereits bis zur bitteren Vergasung in anderen Spielen gesehen. Irgendwann im letzten Jahrtausend. Ich breche das Intro ab. Schon beim allerersten Start. *schnarch* Ich breche das Missionsbriefing ab. Weil eh klar ist, was jetzt kommt. *gähn* Ich ballere mich durch einen Level, der exakt und genau Nullkommanull Spannung, Abwechslung und somit Spielspaß bietet. *seufz* Es gibt offenbar RPG-Elemente. Meh! Es gibt verschiedene Waffen. Meh! Und Aliens als Kanonenfutter. Meh! Und eine Bombshell als toughe Veteranin tougher Kriege, die mal wieder die Erde vor irgendwelchen Aliens retten soll, weil … meh!
Das ist alles so derart von Meh und Muh, dass ich nach der ersten Mission schon nicht mehr weiterspielen will.
Eigentlich dachte ich, mit “Bombshell” einen anspruchslosen, unkomplizierten und somit recht angenehmen Ballerspaß für die ca. 10 Stunden SP-Kampagne zu haben, die dieser Titel bieten soll. Weil ich so etwas gerne durch den RAM-Riegel jage. Zum Entspannen. Zum Verstand in der Leere baumeln lassen und die innere Mitte finden. Kaboom-Yoga gewissermaßen! “Bombshell” ist aber so derart fade und einfallslos, dass selbst mein im Idle-Status herumbaumelnder Verstand sich ob dieser dreisten Fadheit nur noch entsetzt und fürchterlich beleidigt abwenden kann.
Nein, das geht nicht. Das geht so nicht. Ich erwarte von solchen Spielen nun wirklich keine Innovationswunder, aber wenn ich nach bereits nur wenigen Sekunden Intro und einigen wenigen Minuten Gameplay mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit abschätzen kann, was als nächstes folgt … und dann folgt das auch exakt genau so … nä! So nicht!
Eure Zeit ist kostbar. Ihr lebt nicht ewig. Verschwende Euer Dasein auf Erden bitte nicht an “Bombshell”. Spielt lieber etwas anderes, wenn ihr entspannt ballern wollt. Doom mit BrutalDoom-Mod zum Beispiel. Oder Painkiller. Oder Serious Sam. Oder meinetwegen auch Bombast-Unfug a la Call of Duty, weil man hier, ein entsprechenden Bewusstseinszustand vorausgesetzt, sich vor Lachen am Boden wälzen muss. Aber nicht “Bombshell”.
Bitte nicht!
Danke für die warnenden Worte. Hatte den Namen und erste Bewegtbilder des Spiels in Verbindung mit dem Triggerwort 3DRealms unter ‚Möglicherweise was für meines Vaters Sohn!‘ abgespeichert. Nuja, wieder was ge(er)spart, hält meinen Berg sauber.
Das blöde ist, dass dadurch die Vorfreude und leider auch die Erwartungshaltung an solche Lichtgestalten wie Shadow Warrior 2 („Nicht schräg von oben, In-Your-Face-3D, Motherf****r!!!einself“) nur steigen lässt.
Go, Wildhog *daumendrück*
Wegen SW2 mache ich mir keine großen Sorgen. Die letzten Gameplay-Trailer haben mich doch recht positiv gestimmt.
Ich frag mich gerade, was genau beim Design von Bombshell schiefgegangen ist, dass es alle als langweilig empfinden. Schließlich möchte es nichts anderes als ein simpler Top-Down-Shooter sein, soweit ich weiß. Sozusagen ein modernes Alien Breed. Könnte mich da mal jemand, der das Spiel schon probiert hat, aufklären?
Keine Ahnung! Als ob man ganz bewusst versucht hat das Spiel mit möglichst viel abgedroschenen Klischees zu füllen, es ganz bewusst stinklangweilig zu machen. Oder jemand, der absolut KEINEN Humor und KEINEN Geschmack hat, hat versucht eine Hommage an Duke Nukem zu machen, ohne aber auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, was DN3D damals so faszinierend gemacht hatte. Das Spiel sollte ja ursprünglich ein DN-Titel werden, bis 3DRealms den Rechststreit mit Gearbox verloren haben.
Man konnte ja schon an DNF sehen, dass ein plattes Wiederholen der selben, alten Gags nur ein mühsames Verzerren von Gesichtsmuskeln zur Folge hatte, aber bei Bombshell ist dieser Versuch eine ganze Größenordnung noch mehr daneben geraten.
Kennst Du „King Fury“? Erstklassige Hommage an alles, was in den 80ern und 90ern an Peinlichkeiten im Film-, TV- und Spielebereich zu finden war. Bombshell versucht sich auch etwas in dieser Hinsicht, aber wie bereits gesagt: Hier war jemand am Werkeln, der einfach nicht das Talent und das nötige Verständnis der Thematik hat, um so eine Parodie/Hommage haarscharf an der Grenze zwischen Genialität und Peinlichkeit entlang schrammen zu lassen. Und Bombshell ist ja nicht einmal peinlich, es ist nur grützelangweilig!
danke für den King Fury hint, hat mir gerade ein paar schöne stunden gemacht 😀
King Fury? Oder meinst du Kung Fury?
Arghll … U und I liegen auch immer so knapp nebeneinander 🙂
vor allem wenn das unterbewußtsein die tasten drückt 😀
Und dann sind wir noch nicht bei der beschissenen Steuerung, dem nicht vorhandenen Balancing, diversen Bugs…
Schade eigentlich…
Und 4players gibt 50. Auch das riecht verdammt nach Gurke…
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