Nein, der Konsum von gewalthaltigen Videospielen macht nicht gewalttätig. Jetzt in einer Langzeitstudie der nicht ganz unbekannten Johns Hopkins Universität in Baltimore eindeutig nachgewiesen.
Ja, das haben “wir” als Videospieler zwar schon immer “gewusst”, jetzt konnte es aber zweifelsfrei nachgewiesen werden. Und zwar nicht durch irgendeinen akademischen Nasenpopel auf der Basis einer einmaligen Befragung im luftleeren Raum, sondern durch eine Langzeitbefragung von Kindern im Laufe von mehr als sechs, sieben Jahren, unter Berücksichtigung sozialer Faktoren, ihres Umfeldes, Herkunft und Bildung, ausgeführt von Wissenschaftlern der renommierten Johns Hopkins Universität.
Wer weiterhin behaupten will, dass Videospiele gewalttätig machen, darf das natürlich gerne tun, muss sich aber gefallen lassen, dass man ihn ein ignorantes Arschloch nennt, welches auffe Fresse bekommen muss 🙂
Als ich vor einigen Jahren mal zum Geburtstag zum Großkaliber-Schießen eingeladen wurde, ich trotz stark bewegter Ziele meist in´s Schwarze getroffen habe, fragte mich der Inhaber: „wie lange ich diesen Sport denn schon mache, bei diesen Leistungen?“ Ich antwortete ihm: „ich mag eigentlich keine Waffen, habe nie eine besessen oder bedient (Zivildienst), aber ich spiele seit Jahren Quake!“
Als mir mal ein Kenner der Materie beim Urban-Terror spielen (ähnlich wie Counterstrike) über die Schulter sah, sagte er zu mir „genau so würde es die GSG 9 auch machen (Häuserkampf), ich würde nicht den geringsten Fehler machen“.
Was ich damit sagen will. „Killerspiele“ machten mich sicherlich nie aggressiv, aber sie schulen das Auge und das Verhalten ungemein. Würde man also mit einer echten Waffe in den Krieg ziehen, hätte man einen klaren Übungsvorteil.
Hmmm – das mag ich zu bezweifeln. Nach jahrelanger QUAKE , DOOM , CS (S) etc Erfahrung stimmt es zwar das mein Auge udn Reflexe geschult sind und ich viel mitbekomme was nur in Augenwinkeln passiert, allerdings behaupte ich das eine echte Waffe und mal ganz davon abgesehen der Krieg mich bei weitem nicht besser macht durch meine Spielvergangenheit. Rückstoss, Angst, Verzweiflung und echte Schmerzen würden meine talentierten Augen und Finger schon arg behindern ;).
*Klugscheißmodus an*Bitte John Hopkins in Johns Hopkins ändern.*Klugscheißmodus aus*
Ich habe da ganz gegenteilige Erfahrungen. Bevor ich damals meinen Wehrdienst beim Bund abgeleistet habe, war ich auch ziemlich aktiv in Egoshootern unterwegs. Was hat es gebraucht? Gar nichts. Es ist unerheblich, weil du danach trotzdem nicht mit einer richtigen Waffe umgehen kannst. Mit dem G3 ging es noch, aber mit der 9mm Pistole habe ich anfangs rein gar nichts getroffen. Es mag sein das Computerspiele gewisse Reflexe verbessern, und vielleicht das Hirn stimulieren. Aber mehr auch nicht.
Man benötigt trotz allem eine Ausbildung- und Übung an den Waffen, deswegen ist ja dieses ganze rumgetue „Egoshooter = Ausbildung zum Amokschützen“ ja so unsinnig.
Egal wie gut die Studie ist, es wird trotzdem immer wieder auf die gleiche Sache hinauslaufen. Warum sollte man so einen einfachen Südenbock ziehen lassen? Dann müssten wir uns ja wirklich fragen, was Menschen in unserer Gesellschaft so gewaltätig werden lässt….
@Myro Oops, danke!
@Rest: Bei mir was es umgekehrt. Meine Waffenausbildung hat mir zumindest am Anfang des MP-Shooter-Genres einige Vorteile in Sachen Bewegung und Zielen verschafft. Ganz automatisch drehe ich den Lauf in die Richtung, in die ich mich gleich bewegen werde, anstatt mich zuerst zu bewegen und dann den Lauf nachzuziehen.
Ansonsten … bis auf eine etwas ausgeprägtere Hand/Auge-Koordination ist der Unterschied zwischen virtuellem Geballer und dem Handling mit richtigen Waffen immens. Alleine der Punkt „Sicherheit“ findet in Shootern ja überhaupt nicht statt. Denn keinem General nützen irgendwelche Truppen, die zwar toll zielen können, die sich aber aus Leichtsinn und Fahrlässigkeit jeden Tag zu Dutzenden selbst dezimieren. Gerade beim Umgang mit Pistolen muss jede Bewegung, jeder Handgriff intensiv und auch gerne unter Begleitung körperlicher Züchtigung geübt werden, damit man nicht ständig eine geladene und entsicherte Waffe auf Leute richtet, auf die man eigentlich nicht schiessen will.
Im Verlauf des zweiten Weltkrieges musste das amerikanische Militär feststellen, dass zumindest die eigenen Soldaten so ganz generell nicht so recht treffen wollten. Selbst unter Lebensgefahr und wild entschlossen, das eigene Leben zu verteidigen, produzierten die Soldaten Fehlschüsse weit außerhalb jeder Wahrscheinlichkeit. Anscheinend schoss eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Soldaten selbst unter Lebensgefahr nicht ganz unabsichtlich vorbei.
Im Zuge dieser Beobachtung ersetzte man bei Ausbildung/Schießtraining die herkömmlichen Zielscheiben durch die bekannten Pappkameraden mit menschlichen Konturen. Was bereits im Koreakrieg erheblich „bessere“ Trefferquoten zur Folge hatte.
Was aber keinesfalls heisst, dass das Schießen auf derlei Ziele, ob auf dem Rechner oder dem Schießplatz, mich automatisch zum Killer macht. Zum einen ist es wohl so, dass ein Lerneffekt direkt angestrebt und mit entsprechenden Trainingsszenarien verknüpft werden muss und zum anderen besteht ja wohl ein gewisser Unterschied zwischen einer relativ zivilen Alltagssituation und einem Gefecht. Das erfolgte Training sorgt lediglich dafür, dass man unter Lebensgefahr eben doch gezielt abdrückt und sich selbst und seine Kameraden am Leben hält. Was dann ja wohl doch irgendwie wünschenswert ist.
Kennt wahrscheinlich jeder schon:
<a href="http://www.lustigestories.de/stories/cs_schuetzenhaus.php"Counterstrike vs. Realität
;D