Und weiter geht’s mit Statistiken und Analüsen … dieses Mal hat sich jemand angeschaut, was uns, die alten und verbrauchten Säcke überhaupt noch motiviert ein Spiel zu starten und substanzielle Anteile unserer kostbaren Freizeit daran zu verschwenden. Veranstaltet hat diese Untersuchung eine Dienstleistungsagentur in den USA, die gegen wohlfeile Bezahlung allerlei Berichte und Zahlenmaterial über Gamer im Allgemeinen und Speziellen verkaufen möchte.
Um zu zeigen, was man alles für interessierte Unternehmen tun kann, hat man gewissermaßen als Demo eine Studie über die Motivationen, welche Senior Gamer beim Zocken zum Weiterzocken motivieren, veröffentlicht (uffs bild’sche gligge):
Grob zusammengefasst, behaupten die Herren von Quantic Foundry wenig überraschendes:
- Die Motivation für kompetitive Spiele lässt mit zunehmendem Alter sehr stark nach.
- Je jünger die Spieler sind, desto motivierender sind kompetitive Spiele für männliche Spieler im Vergleich zu weiblichen Spielern.
- Je älter Spieler sind, desto mehr gleichen sich die spielerischen Motivationen von Frauen und Männern.
- Strategische Herausforderungen bleiben über die Jahre hinweg eine stabile, nur wenig abnehmende Motivation.
- Grundsätzlich lassen alle Motivationen mit fortschreitendem Alter nach.
Wer also glaubt ein wie auch immer geartetes schlechtes Gewissen zu haben, weil er immer weniger Zeit zum Zocken findet und dann auch immer weniger Spaß mit den Titeln hat, die einem früher immer so gut gefallen haben … das ist normal, das geht JEDEM so!
Hektisches Deathmatch im Seniorenheim-Netzwerk? Eher weniger.
Entspanntes virtuelles VR-Wandern durch all die Kontinente von Nirn und Azeroth oder stundenlanges Grübeln über richtige Taktiken in Civilization XXV? Schon eher.
Ich bin eigentlich ganz froh, dass die Motivation nicht mehr so extrem ist, wie „damals“ – CounterStrike löste bei mir im Nachhinein betrachtet suchtähnliche Verhaltensweisen aus… 😉
Gruß,
Enrico.
P.S.: Ersetzt du das ü noch mit einem y?
Nein, das war selbstverständlich Absicht … 😛
Hey alte Mit-Säcke 🙂
Ich finde es ganz nett, dass sich jemand auch mit „uns“ als Zielgruppe beschäftigt. Was mich wundert ist aber, dass Firmen bereit sind, für solche „allgemeinen“ Aussagen auch noch Kohle locker zu machen.
Andererseits überrascht mich dann doch, dass nicht mehr Firmen „altersangepassten“ Content bieten, denn die Gruppe der „Alt-Sack-Gamer“ wächst und verfügt über ordentlich Kapital (im Vergleich zur jungen CoD-Klientel)…
Wie auch immer, vielen Dank für den intellektuellen Imput zum WE 🙂
Grüße
P.S.: Gibt es hier jemanden, der regelmäßig Podcasts oder ähnliches zu Spielen hört/sieht?
Hab das vor Kurzem entdeckt und finde das bisher ganz nett, jemand anderes noch Erfahrungen damit gemacht? (Muss ja was machen, bis neuer Alt-Sack-Content hier veröffentlicht wird 😉 )
Also ich musste ganz dringend der Welt zeigen, dass Advent nicht wirklich die netten Aliens von nebenan sind.
Und ich werde Xenoblade Chronicles nach fünf Jahren Besitz durchspielen, egal wie viele Wochenenden es mich noch kosten wird. (85 Std auf dem Zähler gerade)…
Aber ich bin ja noch jung. 😉
@onepiece:
Ich persönlich bin großer Fan des ehemaligen GameOne Plauschangriffs. Seit kurzem weitergeführt als Rocketbeans Plauschangriff. Allerdings habe ich auch keinen anderen Podcast bisher gehört und kann es nicht vergleichen 🙂
Topic: Mit meinen langsam einrostenden 30 Jährchen erwische ich mich auch immer wieder dabei, wie ich eher strategisch für mich kämpfen lassen möchte denn selbst Angesicht in Angesicht durch die Feindeshorden zu pflügen. Oder mein Geld am kleine Indie Titel vergebe, die oftmals weniger komplex und, wichtig, auch weniger zeitaufwändig sind..
MfG
PS: Mein erster Reflex zum Schreiben dieses Posts ging ebenfalls vom lesen des Wortes Analüse aus 😉
Naja, ich stimme dem zu, dass die Motivation abnimmt, wenn man älter wird, allerdings hat man dann den Fokus auch auf anderen Dingen, wie Arbeit und Familie.
Da überlegt man sich es, wie man die restliche Freizeit verbringt und da von „Gaming“ eh nicht viele in der Altersgruppe was halten ist es eher out meiner Meinung nach.
Als junger hat man zudem auch noch viel mehr Zeit für solche Aktivitäten..
@onepiece:
Die Gameone-Podcasts (zumindest aktuellere Ausgaben) sind mir zu Spiele-Themen zu umfangreich. Zudem kenne ich viele der Konsolen-Titel nicht. Bei Filmen höre ich mir die Episoden dagegen sehr gern an.
Hier zweieinhalb Empfehlungen zu Podcasts, die sich (vorrangig) mit PC-Spielen beschäftigen:
„Stay Forever“ ist ein Podcast, der sich ausschließlich mit alten Spielen beschäftigt und von den ehemaligen Gamestar-Redakteuren Gunnar Lott und Christian Schmidt gemacht wird: http://www.stayforever.de
Etwas neuer und mit neueren Themen ist „Auf ein Bier – der Spiele-Podcast“ von André Peschke und Jochen Gebauer. Mehr Meta-Gespräche und nicht immer auf einzelne Spiele fokussiert, aber ebenfalls sehr gut: http://www.gamespodcast.de
Diese beiden Formate beschäftigen sich weniger mit den Themen der jeweiligen Veröffentlichungszeitpunkte, daher können ältere Episoden problemlos nachgehört werden.
Wenn die alten Männer bei „Stay Forever“ nicht alt genug sind, dann solltest Du bei den „Spieleveteranen“ reinhören: http://www.spieleveteranen.de
Dort treiben sich Urgesteine des deutschen PC-Spiele-Journalismus wie Heinrich Lenhardt, Mick Schnelle, Roland Austinat, Jörg Langer oder (bei älteren Ausgaben) Boris Schneider-Johne und Winnie Forster herum. Wechselnde Themen und immer mal wieder interessante Gäste.
In den letzten Ausgaben (mMn) nicht mehr ganz so unterhaltsam, aber trotzdem eine (eingeschränkte) Empfehlung, wenn Du zu Spielen dringend Podcast-Bedarf hast.
Analüse ist falsch.
Das schreibt sich Anal-Lyse.
Im Alter gehen die Reflexe halt flöten. Das merke ich vor allem beim daddeln von Geschicklichkeitsspielen und auch bei gewissen Plattformern/JnR etc., insofern wundert es mich bei solcherlei Singleplayern dann doch schon seit einiger Zeit, das es keine Stellschrauben in den Optionen gibt, das Spiel einfach langsamer ablaufen lassen zu können – ich red jetzt hier nicht von Zeitlupe, sondern von sagen wir dem Unterschied PAL – NTSC, also so c.a. 10-15% Einstellbereich.
Und das man kein Bock mehr so richtig auf MP hat, sorry, dahingehend ist mir der Hunger schon sehr viel früher verlustig gegangen – die Community hat es sehr viel eher verleidet, als es meine Reflexe konnten (nicht wahr liebe Stimmbruchopfer, die meine Mama ficken wollen), gepaart mit technischen Unzulänglichkeiten (Matchmaking vs. dedicated Server + Serverbrowser) und Gameplayvergewaltigungen (aka Freischaltbullshit).
Allerdings schaue ich doch neidisch zur Wii-U – Splatoon wäre tatsächlich etwas, wofür ich noch mal in den MP gehen würde.
Also ich spiele mit meinen jugendlichen 36 Lenzen immer noch gern kompetetiv. Gut kein CS, weils mir zu bunt ist aber Arma 3 oder auch gern Insurgency. Natürlich gehen mir die squeaker auch auf die Ketten aber ich hab einige, nette etwa gleichaltrige mates und mit denen macht’s schon Spaß.
Ich bin mit 37 Jahren auch noch nicht wirklich ein alter Sack, aber als weiterer Datenpunkt sei hier trotzdem hinzugefügt: kompetitiv spielem wir hier auch noch ziemlich gern (Battlefield 4 und Hardline hauptsächlich), aber mit Sicherheit deswegen, weil wir ein Kreis von Freunden sind, die sich größtenteils seit Jahren und auch aus dem RL kennen, ähnliches Alter haben (33 bis 45 so) und vor allem: eigener Teamspeak-Server, In-Game-Voice-Gedöns still geschaltet.
Würde ich allein spielen und müsste mich mit Unbekannten unterhalten, hätte ich wahrscheinlich längst nicht mehr so eine Freude daran, aber das läge dann auch nicht wirklich am Alter.
Cooler Artikel!
Hallo Mit-Alte-Säcke,
vielen Dank für die ganzen Tipps.
Werde ich dann mal reinhören.
Grüße,
onepiece
Also ich spiel mit Ende 20 immer noch gerne eine Runde Counter Strike, obwohl man doch die Reflexe (nicht mehr) merkt. Ich spiele aber nicht so verbissen, sondern einfach nur entspannt vor mich her, die ganzen Taktiken sind ja von früher noch bekannt und ich will auch keinen Superrang haben. Und solange ich mit anderen älteren Semestern in einem team spiele ist auch die Atmosphäre okay.
Und ja, Strategiespiele und gemütliche Rollenspiele sowie nette, atmosphärische Indiegames oder mal ein Roguelike bleiben im Trend. So eine Runde Euopa Universalis oder Hearts of Iron kann man halt immer pausieren und nebenbei gibt es schön was zu knobeln 😉
Guten Mittag liebe Alte-Säcke,
okay, fühlt sich echt respektlos an, Menschen so zu begrüßen.. Ich denke das Problem der Spielebranche ist, dass der größte Teil der Zielgruppe einfach recht jung ist – was euch einfach in den Hintergrund drängt. Aber ein neues Siedler oder Anno wäre sicherlich für alle Seiten interessant.
Beste Grüße
@Jailbird:
tausend Dank für die Info+Links zu stayforever+aufeinbier!
ich kannte bisher nur polyneux.de und die beiden sind genau das, wo ich schon länger mal reinhören wollte!
@Stuffcheck:
Falsch, Welpe.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/290890/umfrage/altersverteilung-von-computerspielern-in-deutschland/
*70er-Schmalzschlagerstimme*
… LaLaLaLa… und Du wirst sehn, Statisten lügen nicht…
😉
Hallo zusammen.
Muss ich bestätigen.Mit meinen dreissig Lensen bin ich zwar ein ein jüngerer alter Sack, doch ich bemerke zunehmend, dass mir diese Hektik in Spielen immer weniger Freude und immer mehr Stress bereitet. Neue Perlen wie Cities Skylines oder das altbekannte Tüfteln in Dwarf Fortress lassen mich dennoch immer wieder an den PC zurückkehren.
Wobei ja weiterhin nichts gegen eine gepflegte Runde Quake-Deathmatch in der Senioren-WG spricht. Denn wenn alle gleich „nicht schnell“ sind, passt das dann wieder 🙂
Hallo liebe Alte-Säcke-Zocker-Gemeinde,
ich denke im Großen und Ganzen haben die Leute von Quantic Foundry schon Recht. Also mir persönlich wäre und ist eine ruhige Strategie-Runde viel lieber als ein Deathmatch.