Morgendliches Commuten.
Der Herr hier liest in seinem Kindle (5th Generation Model). Er muss umsteigen und steckt den Kindle in die Tasche. So wie jeden Morgen in den letzten drei Jahren.
Der Herr ist umgestiegen und holt den Kindle wieder aus der Tasche um weiterzulesen. So wie jeden Morgen in den letzten drei Jahren.
Doch dieses Mal ist etwas anders. Denn der Herr hier schaut verwundert auf ein lustiges Streifenmuster:
*nur’n bild aus netz, aber bei mir sieht’s fast genauso aus*
ARGHLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLLL! HASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS!
Das tolle E Ink-Display hat’s verropft. Kapott! Garantie? Ein Jahr! Doh!
Zwar gibt es im Netz Bastelanleitungen, in denen demonstriert wird, dass man so ein Kindle-Display tatsächlich ausbauen und austauschen kann, aber so wirklich traue ich mir das nicht zu. Rumwedeln mit dem Fön, um Kleber heiß und flüssig zu machen. Allerdings ohne die wichtigen Kunststoffbauteile zu verziehen. Vorsichtiges Hantieren, um den Akku abzulösen. Vorsichtiges Hantieren, um das kaputte Display herauszulösen. Vorsichtiges Hantieren, um ein neues Display wieder mit Akku und der Restelektronik erfolgreich (!) zu verbinden. Fuck it! Ich kapituliere.
Nach der Arbeit statt links nach Hause nach rechts in die Stadt abgebogen. Festen Schrittes die lokale Thalia-Filiale betreten und anwesende Fach-Verkäufer mit nervigen Fragen genervt. Nach ner Viertelstunde 150 Ocken gegen einen Tolino 3 HD getauscht.
Was ist besser:
Abgesehen davon, dass ich jetzt nicht mehr meine EPUBs via Calibre ins Amazon-Format umwandeln muss, gibt es hier einen Touchscreen, Hintergrundbeleuchtung, ein besseres Display (wie haltbar, wird sich noch herausstellen), Wasserschutz und etliche andere nette Features. Online registrieren und so Kack, um alle auf alle Optionen zugreifen zu können, muss man hier, im Gegensatz zum Kindle, ebenfalls nicht.
Was ist nicht so gut:
Seltsames Verhalten beim Verwenden einer Schutzhülle. Klappe ich die Vorderseite vollständig um, um zu lesen, schaltet das Gerät nach nur wenigen Minuten, manchmal nur Sekunden, in den Standby-Modus, gleichgültig was ich einstellungsseitig eingetragen habe. Schlage ich die Vorderseite der Hülle nur zur Seite (oder verwende keine Schutzhülle), findet kein vorzeitiges Standby statt. Hmm … spielt übrigens auch keine Rolle, ob ich das tab2flip-Feature ein- oder ausgeschaltet habe. Hier scheint der dafür zuständige Sensor in der Gehäuserückseite übersensibel zu sein.
Die Power-Taste und der Schalter für die Hintergrundbeleuchtung sind nur schwergängig bedienbar, haben keinen spürbaren Druckpunkt. Hier hat der Kindle weiterhin die Nase vorne.
Die Tolinos fressen im Gegensatz zur Kindle-Baureihe keine MOBI-Dokumente. Ist Dank Calibre zwar kein Dealbreaker, aber man muss sich schon fragen, warum an so etwas gespart wird.
Fazit:
In Punkto Verarbeitung hat Amazon zwar immer noch etwas die Nase vorne, aber sonst haben sich die Tolino-Reader zu einer empfehlenswerten Alternative gemacht. Was umso erstaunlicher ist, weil die Deutsche Telekom und der deutsche Buchhandel (als verantwortliches Konsortium hinter den Tolino-Modellen) jetzt nicht unbedingt für ihre Innovationskraft und Kundenorientierung bekannt sind. Die Hardware ist solide, das Display hervorragend in Sachen Darstellungsqualität. Die Software ist gut bedienbar und nervt angenehm wenig bis gar nicht mit Aufforderungen jetzt doch endlich online zu gehen und sich von den starken, wohlwollenden Armen eines gütigen Konzerns umfassen zu lassen. Dennoch würde ich mir wünschen, dass die Leute hinter dem Fairphone-Projekt vielleicht eines Tages ein Fairtablet oder gar einen Fairreader auf die Beine stellen, so dass man das Display als modulares Bauteil mit nur wenigen Handgriffen austauschen kann. Obwohl man drei Jahre Nutzungsdauer gerade für ein eGadget als akzeptabel betrachten kann, so habe ich dennoch keine große Lust mir jedes Mal ein neues Gerät kaufen zu müssen, nur weil ein Bauteil den Geist aufgegeben hat. Da steckt noch viel, verdammt viel Verbesserungspotential drin.
Mein Beileid und viel Spass mit dem Tolino.
Was mich wundert: Ist es wirklich schon soweit, dass Du / man eine 3 jährige Nutzungsdauer als akzeptabel betrachten kann?
Es kommt sicher auf die Nutzungsfrequenz an, jeden Tag oder nur 2 mal die Woche macht ja einen Unterschied – aber 3 Jahre sind in meinen Augen trotzdem nicht das, was ich als allgemein akzeptabel betrachten würde. 😉
Gruß
Enrico.
Rein persönlich halte ich drei Jahre für gerademal ausreichend, ohne einen anhaltend dicken Hals zu bekommen, falls was kaputt geht. Richtig akzeptabel? Das fängt erst ab fünf Jahren an.
….oder in Sachen Haltbarkeit ungeschlagen seit 12 Jahren:
40 Gig, alive and kickin‘! Treibertechnisch nicht immer auf der Höhe die Firma, aber Hardware zusammenlöten, welche sogar einfach (!) reparierbar ist, ja, das können sie!
P.S.: Viel Spass beim Lesen! 😉
Cool! 12 Jahre, das hat was …
Gute Wahl. Ich habe den tolino vision 2 seit Dezember 2014 und liebe das Ding. Ist mir schon zweimal im Bus aus der Hand, bzw. von der Hülle gerutscht, da ich das Gerät immer nur auflege, um es schnell wieder verstauen zu können. Ziemliche Schreckensmomente, aber der Reader ist nach wie vor unversehrt. Man sollte es aber nicht herausfordern.
Was das seltsame Verhalten mit der Schutzhülle angeht, bist du nicht alleine. Ich nutze eine Tasche in Lederoptik mit Magnetschließe und ebendiese scheint sich auf den Standby-Modus auszuwirken und startet den tolino gern mal unaufgefordert beim Verstauen in der Tasche.
Das ist zwar nervig, aber nicht wirklich beunruhigend, da er sich meist auch gleich wieder ausschaltet.
Achja: Mein Standy-Bild: http://www.lesen.net/forum/attachment/7449-suspend-jpg/
Hier nochmal die Forenansicht: http://www.lesen.net/forum/ebook-reader/tolino/9939-tutorial-wechseln-des-bildes-welches-beim-standby-angezeigt-wird/?postID=262354#post262354
: 3
Scheisse, ich kann die Status-Bildschirme editieren? Das hättest Du mir nicht sagen dürfen, echt nicht 🙂 *frickelfrickel*
1. Verstehe nich wieso man bei ’nem Displaybruch auch nur noch ansatzweise an Garantie denken kann – selbst verschuldet ist selbst verschuldet, und eine Garantie ist keine Versicherung – sprich Reparatur bei Defrekten nur ohne Selbstverschulden bzw. solange man es zumindest nur schwer nachweisen kann:P
2. E-Ink Displays sind die empfindlichsten Displays überhaupt…
3. Hat Tolino jetzt auch die „besseren“ Pearl E-Ink Displays?
Glückwunsch zum neuen Reader 😀
Das war kein typischer Displaybruch. Dem Display ist äusserlich nichts anzusehen. Es sind innen die Kapseln, die sich nicht mehr ansteuern lassen und in wüsten Mustern „eingefroren“ sind.
Der 3 HD hat das neue Carta Display.
„…mit Aufforderungen jetzt doch endlich online zu gehen und sich von den starken, wohlwollenden Armen eines gütigen Konzerns umfassen zu lassen.“
köstlich 😉
Übrigens: Mit deiner Überschrift hast Du schlechtes Karma verbreitet!
Mein Post hier war einer der letzten Sachen bevor sich meine Grafikkarte mit einem Bild welches genau folgendem entspricht für immer in die ewigen Jagdgründe verabschiedet hat (kein Boot mehr möglich)
[img]https://farm9.staticflickr.com/8006/7703538538_ac3266cff7.jpg[/img]
Yikes! Beileid! Was hat denn bei Dir im Gehäuse gewerkelt?
Wenn Du Dich jetzt nach Neuem umschaust … denk an Star Citizen, immer an Star Citizen denken. Kann meine neue Karte Star Citizen in 4k bei max. Details darstellen? WICHTIG!!!!!
🙂
Eine 7970 GHz Edition.
Für Star Citizen hatte ich schon fest den Ersatz fuer die jetzt 3,5 Jahre alte 7970 eingeplant, sobald die 14nm Generation Mitte / Ende des Jahres kommt. Der Rest ist mit der X99 Plattform schon gut vorbereitet.
Nachdem ich kurz erst genervt, dann wütend, gefolgt von trotzig eine Fury im Auge hatte, hat die „Vernunft“ gesiegt und eine 380X (ca. gleiches Leistungsniveau) ist für den Übergang bestellt.
Diese lässt sich dann sicher noch halbwegs verkaufen, sobald die Star Citizen Hardware verfügbar ist.
Alles mehr als ärgerlich – aber ich hab ja jetzt wen, der Schuld hat und auf den ich meinen Ärger projizieren kann 😉
(Und ich sag noch: ~3 jahre finde ich nicht OK – grml)
gleiches Leistungsniveau zur 7970 – nicht zur Fury.
Mach nur … wenn’s hilft 🙂
Was den PC betrifft, so bin ich in den letzten … 10(?) Jahren ganz gut damit gefahren wirklich nur dann neue Hardware zu holen, wenn etwas kaputt gegangen ist. Auf diesen Dödelkram von „Ich muss für XYZ aufrüsten“ habe ich schon lange keinen Bock mehr. Insofern bin ich Retro-Pixel-Indies, Blizzard für die WoW-Engine, Emulator-Gaming und der jahrelangen Marktdominanz der Konsolen durchaus dankbar, die mir bei dieser Abstinenz geholfen haben.
Das ist das Problem mit diesen „Lesern“. Solange die preislich nicht auf dem Niveau eines Wegwerf-Handys liegen (20-30 €) bleibe ich beim gedruckten Buch. 50 € Mehrkosten pro Jahr sind dann doch ein bißchen viel.
Och, Star Citizen wurde doch schon mit der Radeon HD Rx 200-Serie so gegen 2013 gebündelt. Wenn es dann von Gearbox übernommen und so gegen 2021-2024 auf den Markt geworfen wird, wird nicht nur die R9 295X2, sondern auch Intel X99 und Fury X längst altes Eisen sein, das nicht einmal mehr für die Minimaleinstellungen ausreicht.
Hardware kauft immer immer nach Release eines Spiels. 😉
XCOM 2 schlägt ordentlich ins Hardware-Kontor, so daß ich tatsächlich übers Aufrüsten nachdenke (primär VRAM aufstocken). Allerdings besteht bei Rundenstrategie keine Eile, so daß nicht jedes Frame pro Sekunde zählt. 😉
Da ich aus Kompatibilitätsgründen bis auf weiteres bei Windows 7 bleiben werde, gibt es auch keinen Grund auf irgendwelche tolle neue Hardware zu warten. DirectX 12 wird die aktuelle Kiste (Baujahr 2011-2013) zu ihrer Lebenszeit nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Den Reader leiste ich mir, weil ich nach meinem Umzug keine Lust mehr hatte dicke Bücherkisten zu schleppen und weil es beim alltäglichen Strassenbahnfahren einfach angenehmer ist einen flache Scheibe mit sich rumzutragen als ein dickes Buch. Vor allem, wenn das ständige Rausnehmen/Einpacken dem Taschenbuch überhaupt nicht gut tut. Ich bin da heikel. Ich mag meine Bücher gerne schön sauber und ohne Macken. Und mit eBooks brauche ich nur ein Tuch fürs Display 🙂
Nagut, ich lese meine Bücher lieber gemütlich zu Hause auf dem Sofa.
Ich rüste eigentlich immer im Wechsel hoch so dass eine GPU 2 „Unterbaus“ überlebt bzw. ein Unterbau immer 2 GPUs sieht.
Außer es gibt einen Grafikport Wechsel, wie damals von AGP zu PCI-Express, hatte aber noch sehr lang AGP Karten und damit meinen Sockel 939 samt Opteron 2600MHz DualCore lange nach PCI-e EInführung noch am Leben erhalten. (3850 AGP ftw!)
Das sah dann die letzten Jahre so aus:
PhenomII (5870 -> 7970) -> Haswell-E (7970 -> geplant:14nm)
Was den Reader betrifft: so ein Reader Display ist wirklich super. Sehr angenehm für die Augen und schaut wirklich wie Papier aus. Für die Bahn einfach perfekt.
Zu Hause auf der Couch darfs dann (wenn man nicht doch lieber zockt) aber gern etwas zum umblättern sein. Da ist die Gefahr von Eselsohren auch nicht so groß.
Nunja…es schaut zwar „wie“ Papier aus und ist zum Lesen wesentlich besser geeignet und augenschonender als ein herkömmliches Tabletdisplay, aber es ist nicht genau! wie Papier. Ich habe mir von meinen Geburtstagsgutscheinen mal wieder einiges an analogem Lesematerial bestellt und am Wochenende Michael Chabons „Die Vereinigung jiddischer Polizisten“ angelesen, nachdem ich seit Monaten nur auf dem Tolino gelesen habe, und es ist immer noch wesentlich angenehmer und schärfer auf echtem Papier.
Trotzdem ist der Reader für mich die beste Anschaffung seit immer. Ich war letztes Jahr 3 Stunden, seit November knapp 2 Stunden täglich mit der Straßenbahn unterwegs und allein dafür und die sporadischen Familienbesuche kann ich gar nicht dankbar genug für diese Erfindung sein.
Achja…und natürlich für’s Bett. Meine Freundin ist mindestens genauso dankbar, seit ich sie Abends nicht mehr für 30-60 Minuten mit der Nachttischlampe bestrahle, während sie schon schlafen will.
@Harzzach: Was hast du dir denn zusammengefrickelt? :>
Also seitdem Amazon den Kindle Paperwhite September 2015 upgedated hat…
…sind einige Bücher nur noch in grauer Schrift zu lesen (siehe https://www.amazon.de/gp/help/customer/forums/kindleqna/ref=cs_hc_k_tv?ie=UTF8&forumID=Fx1MIOH79P618KO&cdThread=Tx3V6J45PFZW4GT#)
Lange rede kurzer Sinn: das Firmware Update ist schuld, Kontrast ist dahin, bei einigen Büchern von Heine ge-work-arounded aber das Problem existiert totz zahlreicher Kontaktaufnahmen zu Amazon immer noch.
Aus dem Grund bin ich da doch bei eBooks wieder vorsichtiger geworden und empfehle auch den Kindle nicht mehr.
@arillo: testweise ein wallpaper, aber ich such/bastel mir doch lieber was als richtige SVG-Datei, weil das Display besser für simple Formen und einheitliche Flächentöne geeignet ist, anstatt zur Darstellung von detaillierten Pixelformaten.
@Jörg: kurz gelacht, als von Amazon die Mail mit der Update-Aufforderung kam 🙂