Nein, hier geht es nicht um Knoblauchpillen von Dr. Dr. Yberdentyschzi und andere Wunderwässerchen, mit denen irgendwelche Leute am anderen Ende der Welt angeblich zwölfunddreissig Jahrhunderte alt geworden sind.
Hier geht es um eine Frage, die man mir neulich gestellt hat:
Wie hält es Hazz mit MOBAs und Survival-Spielen wie DayZ oder ARK?
Flugs und ohne groß zu Überlegen wurde mit „Meh!“ geantwortet. Weil … langweilig, fade, bringt mir nix und kompetitives Gameplay hat nur wenig mit meiner Vorstellung von Freizeit zu tun, vor allem, wenn ich mir meine Mit- und Gegenspieler nicht aussuchen kann.
Damit war die Sache eigentlich auch wieder erledigt … bis ich dann doch ins Grübeln kam. Woran liegt es wirklich, dass ich mit diesen neuen und äusserst populären Genres nichts anfangen kann? Ist es wirklich nur eine simple Geschmacksfrage oder schlägt hier schon eine gewisse Verknöcherung zu, wo man keinen Gefallen an neuen Dingen hat, nur weil sie neu sind?
Schnell habe ich mir selbst eingeredet, dass es sich natürlich nur um eine reine Geschmacksfrage handelt. Ich bin doch nicht alt und verknöchert geworden. Ha, ich doch nicht, nein, mein Herr! Und habe dann den ZDoom-Launcher gestartet, um wieder eine Runde Brutal Doom mit einer Custom Map zu zocken. Am Vortag hatte ich mich ne Stunde lang in neuen, noch unbekannten Gegenden von WoW – Warlords of Draenor vergnügt. Das Wochenende habe ich teilweise damit verbracht Mods für C&C Generals auszuprobieren. Für das kommende Wochenende ist geplant ein wenig Zeit mit dem Remaster von „Day of the Tentacle“ zu verbringen. Oder ich schaue mir genauer die spielerischen Veränderungen im Beta-Patch von Titan Quest an.
Nur alter Kram. Nix neues.
Oh Gott! Ich bin alt geworden!
Gut, ja, älter (!) bin ich natürlich geworden. Jede Minute werde ich 60 Sekunden älter. Bin ich deswegen aber auch verknöcherter in meinem Denken geworden? Lehne ich neue Spiele ab, weil sie neu sind? Langweilen mich neue Spiele, weil sie nicht so sind wie die alten Spiele? Hänge ich deswegen nur bei diesem alten Kram rum?
Ok, versuchen wir einmal die Unmöglichkeit sich selbst zu beobachten, gleichzeitig Objekt und Beobachter zu sein.
Warum langweilen Dich MOBAs?
Weil sie mir nix bringen. Das ist, als ob man lediglich einen Teil des Gameplays von Warcraft 3 (oder anderen RTS mit Helden-Einheiten) herausgeschnitten hat und diesen Ausschnitt nun zu einem vollwertigen Spiel aufbläst. Dass dieses Gameplay-Konzentrat, wenn man es richtig macht, jede Menge taktische Abwechlsung und Spielspass bieten kann, will ich gar nicht abstreiten. Nur … es bringt mir nix. Der Stress, den kompetitive Spiele erzeugen, erzeugt nicht mehr einen aufregenden Adenalinschub, so wie das damals™ noch bei einer Runde Deathmatch der Fall war. Er nervt nur noch. Ich habe schon genug Stress im Beruf, im Alltag. Ich brauche das nicht (mehr). Ich will nur das spielerische Äquivalent zu einem Glas guten Brandy, einem feinen Buch und dem Ohrensessel vor dem offenen Kamin.
Ok, ich glaube, ich habe verstanden. Wie sieht es aber mit diesen Survival-Titeln aus? Da gibt es ja genug, die eine ausgeprägte Offline-SP-Komponente haben und Auswahl unter verschiedenen Settings gibt es auch.
Stimmt. Den Reiz dieser Spiele kann ich auf einer rationalen Ebene schon nachvollziehen, aber so wirklich überzeugt hat mich keines.
Warum? Zombie-Ödnis? Post-apokalyptische Ausgeleiertheit?
Ach, das Setting ist hier gar nicht so entscheidend. Entscheidend ist das grundlegende Gameplay des Survival-Genres. Man läuft durch die Gegend und sammelt Rohstoffe und crafted sich mühselig Ausrüstung und Schutz zusammen. Feindselige Flora, Fauna und eventuelle Mitspieler müssen abgewehrt werden. Tod und Respawn sind vor allem zu Beginn das prägende Element dieser Spiele. Nach zwei, drei Stunden dämmert es mir dann, dass ich nicht mehr spiele, sondern arbeite. Ich arbeite! *sammel* *hämmer* *nagel* *jag* *ernt* Die Freude, dass man endlich des Nächstens sich nicht mehr in irgendwelchen Löchern verkriechen muss, sondern eine hübsche Hütte mit Ohrensessel und offenem Kamin hat, während draussen der Zombie stöhnend an der festen, stabilen Wand herumkratzt und vergeblich versucht einzudringen … die ist nicht so groß, um die Erkenntnis aufzuwiegen, dass man in seiner Freizeit grindet und arbeitet und auch noch Geld dafür bezahlt, dass man grinden und arbeiten darf. What the fuck?
Ok, dann interessieren Dich Survival-Titel nicht, weil sie Dich zu sehr an Arbeit erinnern?
Korrekt! Dieses „Spiel“ betreibe ich schon jeden Werktag. Eine Tätigkeit ausführen, die zwar auch in sich lohnend sein kann, wenn man ein schwieriges Problem gelöst hat, aber sie ist kein Selbstzweck. Sie dient einem klar umrissenen Ziel. Zu Beginn des Monats genug Geld für den Rest des Monats zu haben. Auf FirstWorld-Niveau zu „überleben“. Wieso soll ich dann sowas spielen wollen? Maximal gebe ich mir ein wenig Mat-Farming in World of Warcraft, aber selbst das nicht in dem Ausmaß, wie es zum Beispiel für intensives Raiden nötig wäre. Da steht immer immer noch PvE und Questen im Vordergrund.
Hmmm, und was ist mit Minecraft oder Terraria?
Nett. Für ein paar Stunden. Es sind dann auch wirklich nette Stunden, in denen ich mich schon amüsieren kann. Dann schlägt aber meine Unbegeisterung für Sandkasten-Gameplay zu und der Reiz ist weg. Für so ziemlich dauerhaft.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann ist Dein „Problem“ mit einer ganzen Reihe von derzeit sehr populären Genres nicht eine Folge von Altersstarrsinn oder einer Hipster-basierten Allergie, wo man automatisch alles ablehnt, was viele (!) andere gut finden?
Korrekt, es ist nichts weiter als ein Zufall, dass eine ganze Reihe derzeit besonders beliebter Genres einfach nichts für Papi sind. Was mich auch nicht weiter kratzt. Meine Freude an all dem alten, bzw. gemoddeten alten Kram wird ja nicht dadurch getrübt, dass irgendwer anderes mit anderen Dingen Spass hat.
So, und weil ich mich jetzt doch wieder erfolgreich selbst belogen habe, gönne ich mir zur Belohnung eine Runde Heroes of Might & Magic 5 mit einem netten Gameplay-Mod, der unter anderem das äusserst nützliche Karawanen-Feature aus Teil 4 wieder ins Spiel bringt. Ein altes Spiel für alte Säcke, die mit dem, was von Ubisoft mittlerweile unter der Flagge „Might & Magic“ angeboten wird, einfach nichts mehr anfangen können. Weil halt Altersstarrsinn und so 🙂
Noch eine letzte Frage …
Gerne!
Wann hat Dir das letzte Mal ein neues Spiel Freude bereitet? Also nicht etwa ein neu-alter Retro-Titel, sondern ein neues Spiel, mit neuem, ungewohnten Gameplay? Oder ein populäres, angesagtes MustHave-Spiel wie z.B. Fallout 4 oder Dark Souls?
Mist, erwischt! Ich weiß es nicht mehr. Schon ne Weile her. Ne ganze lange Weile!
Du alter, verknöcherter Sack, Du Krückstock-Hipster …
Fuck!
Kamen bei HoMM V nicht mit Hammers of Fate / Tribes of the East die Karawanen wieder ins Spiel?
Ich habe das zwar eine ganze Weile nicht gespielt, aber denke da war was. Oder macht der Mod noch mehr?
Im Grunde genommen packt der Mod lediglich die Spieldaten des Hauptspieles + Addon 1 in das technisch und spielerisch verbesserte Korsett von Tribes of the East.
mir geht es genau so. Mit meine 50+ finde ich fast keine neuen Spiele die mir zusagen. Mein Neffe (12) hat den Satz kreiert „Was alle zocken gefällt dem Onkel nicht, der spielt immer nur das gleiche alte Zeugs“
das letzte „neue“ Spiel das mich gefesselt hat war Wastland 2.
Hat vielleicht nicht unbedingt war mit dem Alter zu tun. Ich bin 40+, ebenfalls mit Vollzeitjob und zocke gerne eine Runde Dota 2, auch wenn ich grottenschlecht darin bin. Und nachdem ich Demon´s Souls auf der PS3 durchgesuchtet habe versuche ich mich jetzt an Dark Souls.
Die Immersion in den Souls – Spielen ist einfach genial. Dadurch dass man jeden Gegner ernst nehmen muss, die fehlende Quicksave – Funktion und die lästigen Folge des Bildschirmtodes kommt ein einzigartiges Spielgefühl zustande.
Es gibt hingegen andere Spielegenres die mir noch nie was gegeben haben. Flugis, Beat em ups, Sims-Spiele…fand ich schon vor 25 Jahren langweilig.
Zu dem Thema muss ich mich auch mal wieder zu Wort melden:
Mir geht es ähnlich – der Alltag beeinflusst mein Zock-Verhalten. Auch ich habe darüber nachgedacht und bemerkt das es eher zweigeteilt zu sehen ist. Zum einen Spiele ich MOBAs eigentlich gerne weil ich auch die Competition liebe. Aber eben nicht mehr mit Leuten die ich nicht kenne und die auch kein Respekt zeigen. Da vergeht mir sofort die Lust auch am Genre. Wenn ich aber mit 4 Freunden gleichen Alters ins Rennen ziehe, muss ich sagen entwickelt dieser Competitve Gedanke gepaart mit strategischen Absprachen schon einen enormen Reiz. Das ganze führt aber zu Problem 2: Der Alltag gibt mir vor das ich Abends nich tmehr so Leistungsfähig bin wie es noch früher war. Sprich ich tendiere immer mehr zu spielen wo ich nicht 45 min ab Stück volle Konzentration aufbringen muss, sondern auch mal kurz pausieren kann um mir ein wohlverdienten Schluck Wein zu gönnen. Viele von diesen Hippen neuen Genres erlauben dies nur bedingt.
Nichtsdestotrotz bin ich immer auf der Suche nach neuen tollen Spielen und probiere auch viele aus (Die Demon-Dark-Souls Serie ist ein Knaller und macht wirklich Spass. Ebenso wie diverse Ableger oder das neue salt and sanctuary (Dark Souls in 2D). Aber bei vielen anderen neuen Spielen die von der Jugend geliebt wird habe ich immer das Gefühl – sowas gabs schon – sowas habe ich schon gespielt in nicht so prächtiger Grafik. Dies führt mich zu der Überzeugung das ich nicht alt geworden bin sondern das ich lediglich schon zu viel gesehen und gespielt hab und in der komfortablen Situation bin mir das beste auszusuchen. Und wenn das beste schon 10 Jahre alt ist – dann tut es mir leid fpr die Jugend denn dann haben sie es verpasst ;).
Ich kann mit MOBA bzw. DOTA nur wenig anfangen, weil mir irgendwie die Komponente Zufall zu weiträumig fehlt. Gleiche Karte, Gleiche Helden, Gleiche Shops ( zumindest kenne ich das so ) und die schwere Zugänglichkeit damals bei WC3 Maps.
Allerdings mag ich die Worms spiele mit Freunden zu spielen, weil in meinen Augen so viel Unebrechenbarkeit enthalten ist z.B. die unerwartete Fluglinie bei getroffenen Minen und die zufällige Explosionszeit ( Ein Genuss für mich ). Bei Leuten die das Spiel noch nicht kennen und das erste Mal spielen, passieren es nicht selten, dass die Person am Ende gewinnt 😀
Aber ansonsten kann ich Spiele ohne langfristigen Fortschritt nicht wirklich viel Zeit mit verbringen.
Isaac Afterbirth finde ich auch klasse, weil zwar jeder Run alles auf 0 setzt, aber hier wieder alles von Zufallsfaktoren zugeschüttet wird und als kleines BonBon gibt es Freischaltungsmöglichkeiten 🙂
Zu DayZ und ARK habe ich keine Referenzen, aber evt. würde ich ebenfalls gern Minecraft erwähnen, denn hier sehe ich ebenfalls Parallelen.
Ich habe seeeeeehr viel Zeit in das Spiel investiert, jedoch wieder nur mit Freunden und es hat mich teilweise sehr geärgert, dass ich bei Höhlenforschung plötzlich ein Creeper kam und der mit seiner Explosion so weit wegschleuderte, dass mein Charakter starb inklusive der vollen Diamantrüstung/Schwert :O
Ab dem Punkt ging es mir ähnlich wie Hazz und ich sah nur noch eine „arbeite“-Tätigkeit.
Das hat viel Zauber vom Spiel für mich entfernt und es war Platz für was neues 🙂
Ja, wieder viel zu lang. Aber ich häng wegen verletzungsbedingter Zwangspause daheim fest und langweile mich soooo endlos…
Bei mir ist es auch eine Mischung aus verschiedenen Dingen. Einerseits, wie MrT so treffend gesagt hat, hat man in unserem Alter einfach schon so viele verschiedene Spiele aus so vielen verschiedenen Genres gespielt, dass man einfach schon vieles von dem gesehen hat, was heute im schickeren Gewand daherkommt.
Bei mir kommt sicherlich auch eine gewisse geistige Inflexibilität meinerseits hinzu, das muss ich zugeben. An sich ist es ja gut, wenn sich Dinge ändern und Entwickler Neues ausprobieren oder altbekannte Formeln variieren. Aber mögen kann ich das nicht immer. Diablo 3 hat mir zB so gar nicht gefallen, ich fand, dass das neue Skillsystem den Spieler viel zu sehr einengt und an sich irgendwie langweilig ist.
Richtig schwer getroffen hat mich da Fallout 4. Ich bin ein Fallout Junkie, selbst jetzt stehen diverse Wackelköpfe bei mir rum und es hängt ein Fallout 1-Gemälde an der Wand. 😀 Ich habe jedes Spiel bis zum Umfallen gespielt, wieder und wieder. Und Fallout 4 ist… naja, nicht wirklich Mist, eigentlich ist es kein schlechtes Spiel. Aber FALLOUT ist das nicht. Magische Rüstungsteile? Häuschen bauen? Das neue Sillsystem ist meiner Meinung nach auch völliger Murks und der Reiz, eine Quest auf zig verschiedene Arten lösen zu können, ist auch dahin, weil fast jede Quest auf ein Blutbad hinausläuft.
Aber die Leute lieben das Spiel, vor allem die jüngeren Spieler, auf welche das Spiel nunmal zugeschnitten ist. Ich bin der zugegebenermaßen wohl einfach zu unflexibel und zu sehr dem Alten behaftet.
Und ja, Zeit und Arbeitsalltag sind auch ein Thema. Zum einen bin ich Krankenpfleger und mein Schichtdienst und jede Menge Überstunden machen es nicht immer einfach, sich mit Leuten zum Onlinezocken zu verabreden.
Und wenn ich nach so einem richtig miesen Tag nach Hause komme, dann will ich mich nicht auch noch von einem Spiel quälen lassen. So Spiele wie Spelunky zum Beispiel haben ohne Zweifel ihren Charme, aber sie kommen auch mit einem gerüttelt Maß an Sadismus daher. Und Spiele wie NeoScavenger, die dich mit Zufallsevents umbringen auf die man sich NULL vorbereiten kann (Ein Sniper schiesst dir aus 2 km Entfernung in den Kopf, du bist tot.) und den Schwierigkeitsgrad künstlich durch miese Spielmachanik erhöhen (Deine brandneue AK47 ist nach 10 Schuss leider kaputt…) können mich mal kreuzweise.
Medienforscher haben festgestellt, dass das Anschauen von bereits bekannten Filmen oder Serien einen immens entspannenden Effekt hat. Ist wohl das mentale Equivalent zur bequemen Jogginghose, dem ausgeleierten T-Shirt und den alten Turnschuhen. Und so ist das sicherlich auch mit Spielen. Da zock ich nach einem anstrengenden Tag schon lieber zum tausendsten Male Painkiller oder Red Faction: Guerilla (die Steam-Edition muss ich da wirklich loben), als mich von einem neuen Spiel nerven zu lassen.
Und ich hänge jetzt nach einem mehrfachen Bänderriss seit Wochen zu Hause fest. Ich langweile mich maßlos und man sollte meinen, dass JETZT die Zeit wäre, endlich mal spielerisch die Sau rauszulassen. Und was mach ich? Zocke alte Spiele, wenn überhaupt.
Vielleicht liegt es aber auch an meinem Widerwillen den gängigen Geschäftspraktiken gegenüber. Wenn Just Cause 3 nach dem letzten Patch im Minutentakt abraucht, die Devs sich einen Dreck darum kümmern und ich das Spiel nach nur 5 Stunden Spielzeit auch nicht mehr zurückgeben kann, dank Valves grandioser „2 Stunden Spielzeit“ Politik, dann nervt mich das derart, dass ich erstmal ganz allgemein keine Lust mehr zum Zocken habe.
Und wenn ich Trottel im Fanboy-Wahn den Season Pass für Fallout 4 erstehe, Bethesda den Preis für selbigen mit der Begründung erhöht, dass der Inhalt des Season Passes ja so supermegaumfangreich wäre und die ersten beiden DLCs ein bescheuerter Roboterbausatz und neue Möbel fürs Häuslebauen sind, dann fühle ich mich abgezogen und hab gleich noch viel weniger Lust auf das Spiel.
Dein hier oft umworbenes Grim Dawn ist aber doch ein aktuelles Spiel 🙂
Insgesamt kann ich den Vor-Schreibern nur zustimmen: ist eine Mischung auf Zeitmanagement und Altersgebrechlichkeit. Neue AAA-Spiele haben’s auch bei mir schwer, meist öden mich die Sandbox-Varianten nur an. Dragon Age Inquisition habe ich z.B. vier mal angefangen und immer wieder völlig gelangweilt abgebrochen. Dafür hatte ich mit dem dritten Witcher dann doch meinen Spaß. Das Ding ist wirklich gelungen.
Grim Dawn is abba nix Neues. GD ist nur ein leicht weiterentwickeltes TQ, welches auch nur einer längst etablierten H&S-Gameplaymechanik folgt.
Es sind in den letzten Jahren drei neue Genres entstanden. Nicht im Sinne von komplett neu aus dem Nichts, weil wir ja alle nur auf den Schultern von Riesen stehen, aber neu im Sinne von „eigenständig genug, um eine neue große Schublade aufzumachen“.
1. MOBAs
2. Das Survival-Genre
3. Sandbox mit Minecraft, Terraria usw. usf.
Alle drei packen mich nicht. Größtenteils, weil sie einfach nicht mit meinem Geschmack und meinem aktuellen Alltagsleben und seinen Rahmenbedingungen übereinstimmen und ein Stück weit, weil sie mir nicht so vertraut wie andere, ältere Genres sind.
Und während ich so vor mich hin schreibe … HAH!!!! Ich bin doch kein verknöcherter alter Sack. Vielleicht steckt ein kleiner Hipster in mir, aber verknöchert? Im Leben nicht! Denn mir fällt ein kleines, aber neues Genre ein, an dem ich z.T. erheblich Spass habe:
Tower Defense! Allen voran das allgöttliche Defense Grid. Tower Wars, Revenge of the Titans, Unstoppable Gorg usw. usf. Damit kann ich Stunden verbringen! Und waeum erwähne ich das erst jetzt? Weil ich ein alter Sack bin, dessen Gedächtnis nicht mehr das ist, was es einmal war 🙂
Jaja das alter. Ich finde es gibt immer wiederkehrende Phasen.
Es gibt Titel die einen kurzzeitig begeistern, aber manch denen fehlt da der langwierige Anreiz. Top AAA Titel waren da nicht viele dabei, eher viel Indy Kram… Viele solche TItel füllen den Pile of Shame…
Und von den gehypten Top-Titeln der grossen Publisher hab ich erstmal genug… da war so ein „The Division“ code beim Eyetracker mit dabei – das wurde dann ausprobiert aber der Funke sprang nie über. Zu uplay sag ich lieber nix…
Und dann gibt es einige Langzeitprojekte die einen dermassen packen, dass man alles andere für Monate/Jahre liegen lässt. Oder man gräbt sie immer wieder aus.
Das war mit Kerbal Space Program so (das ging so weit dass ich auch mal wieder eine Mod gebaut hab), das ist mit Elite Dangerous (ich sehe das als sowas wie Skyrim – sozusagen der Wandersimulator für den Weltraum) so und momentan ganz stark mit WorldOfWarships, welches mich vom gemüdlichem Gameplay und den PvP Matches fesselt.
Irgendwo tief im Inneren schreit es schon nach Titeln wie XCOM2 oder Dirt Rally, aber der vernünftigere Teil kontert dann gekonnt: KSP 1.1 is bald da, bei Elite gibts auch bald was Neues, WoWs wird eh ständig erweitert und der eigene Ehrgeiz will mich da noch ein bissl weiter oben in den Statistiken sehen. Das ist schon mehr als genug um die Abende zu füllen.
Aber wie immer gilt: der Weg ist das Ziel. Und bei so manchen Monumentalspielen ist es halt so, dass ich da alles ausprobieren muss, sämtliche Spielmechaniken kennen/beherrschen muss.
Primordia war das letzte „neue“ Spiel, was mich so weit fesseln konnte, dass ich es an zwei Abenden durchgespielt habe. War auch kurz genug dafür.
Ich überlegte kurz, ob ich mir die mittlerweile stabilen Enhanced Editions von Baldurs Gate, BG2 und IWD kaufe, sind bei GOG gerade im Angebot. Aaaber- ich weiss ganz genau, dass ich in den nächsten Jahren eh nicht die Zeit finden werde, die durchzuspielen, man ist halt kein Student mehr.
Aber der ungebrochene Retro-Trend lässt mich hoffen, dass auch so manche andere alte Perle noch aufgemotzt werden wird.
Es ist nicht nur das reine Alter und damit verbundene eventuelle geistige Unflexibilität. Es sind auch andere Lebensgewohnheiten und geänderte Prioritäten. Als Schüler, Student oder Berufsanfänger hat man i.d.R. massig Zeit, braucht weniger Schlaf und hat tendenziell eher „lose“ feste Beziehungen im RL.
Als alter Sack, wie die meisten von uns, sieht das halt anders aus. Man wählt bewusster aus, da man weniger Zeit hat. Ausserdem hat man einfach schon zuviel vom dem Dreck gesehen, der frisch aufgegossen und als neu verkauft wird – für die „jungen“ ist das halt noch wirklich was Neues.
Und wenn man mitten im Berufsleben steht, Familie/Kinder hat und evtl. weitere soziale Verpflichtungen im RL, dann macht ein MOBA, bei dem man manchmal nur 1x die Woche spielen kann, keinen Spass – die Competition kann man gegen 15jährige, die 40 Stunden pro Woche zocken, nicht gewinnen.
Gut, es ist nicht mehr ganz neu, aber ich habe da ein Spiel mit nicht-ausgelutschtem Setting, schöner Musik, netter Story, perfekter Steuerung -für den, der es will auch massig optionaler Herausforderungen und „Achievements“. Und bei dem ich nach dem Durchspielen am liebsten gleich wieder von vorne anfangen möchte; das hat in den letzten Jahren kein anderes Spiel geschafft. Guacamelee.
Ich glaube, ein bißchen Verknöcherung ist durchaus dabei, meiner Meinung nach. Siehe deine Kommentare zu den neueren HOMMs. Die 6 defintiv und auch die 7 (soweit ich die kenne) zelebrieren in Reinkultur ein „more of the same“ mit besserer Grafik und vorsichtig weiter entwickeltem Spiel-Design und trotzdem werden sie von der Hauptzielgruppe (du und all die anderen „Ich will nur wie früher“ 🙂 ) mit diffusem „Irgendwas ist anders“ abgelehnt. Von dem bescheuerten Online-Zwang bei der 6 mal abgesehen, der war wirklich die dümmste anzunehmende Idee seitens Ubisoft.
Na wie auch immer: ich weiß nicht, wie ich mal mit 50+ sein werde. Jetzt jedenfalls mit Ende 30 gerade merke ich nur, dass in der Tat das rein kompetitive (wie MOBAs) nicht mehr mein Fall ist, wenn nicht wie bei Battlefield oder jetzt gerade bei Division „RL-Freunde und ich gegen den Rest der Welt“ möglich ist. 🙂
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich HoMM 6 nur flüchtig und Teil 7 überhaupt nicht kenne. Bei HoMM 6 ist mir beim Spielen der damaligen Demo sauer aufgestoßen, dass es keine Stadtansicht mehr gab und Gebäude einfach nur simple Einträge in einer Liste waren. Da hatte selbst HoMM 1 mehr an Optik zu bieten. Mehr kann ich zu diesem Titel nicht sagen und zu 7 eben gar nichts.
Beiden Teilen ist leider gemein, dass sie nur in Verbindung mit Uplay zu bekommen sind. Und noch so eine Fessel, wenn ich schon Steam am Fuß habe … nä!
Ich für meinen Teil war schon von klein auf co-op Gamer. Somit war dieses ganze „Leistungsgaming“ auch nie mein Ding.
Mir geht um Spaß. Wenn es in Arbeit oder Stress ohne diesen ausartet, bin ich raus.
Ebenso wie bei den ganzen kompulsiv-Handygames.
Tja…
… eine der Fragen, welche ich mir schon sehr lange stelle. Und das weitaus globaler als nur in Beziehung zu den sogenannten neuen Genres. Vielmehr treibt mich die Frage um, warum selbst die in den Jahren evolutionär angepassten Arten von 3D-Action, Rollenspielen, etc. in der Masse immer weniger meine ‚Bell ringen‘. Schon alles gesehen? Abgestumpft? Sind Spiele heute trotz Hochglanz-4K bei entsprechender Hardware schlechter als sie es in den goldenen Zeiten der späten 90er/frühen 00er waren?
Schlimmer noch: Liegt es gar an meinem Alter?
Phew, Glück gehabt,…
… nach einigen Überlegungen bin ich (für mich) zu der beruhigenden Erkenntnis gekommen, dass es doch nicht an einsetzendem Altersstarrsinn liegen kann, dass die ‚Neuen‘ mir meist nur eine kurz nach oben gezogene Augenbraue entlocken. So war ich z.B. noch nie ein großer Multiplayer-Fan und Sandbox fände (!) ich seit jeher erst dann gut, wenn sie in einem lebendigen Universum angesiedelt ist, welche in ihrer Komplexität und den Auswirkungen der Handlungsfreiheit unserer Realität entspräche (–> ist utopisch, ich weiß). Dennoch sind die (für mich) herausgefundenen Gründe dieses vermehrten ‚Meh‘ nicht weniger ernüchternd. Die größte Ursache dabei ist die stagnierende Weiterentwicklung in der Erzählweise interaktiver Unterhaltung. Falsch, nicht nur die stagnierende Erzählweise, eher die Tatsache, dass es so wirkt, als ob seit gefühlten Jahrhunderten immer und immer wieder dieselben Stories mit leicht abgewandelten Protagonisten erzählt werden.
Es gab mal eine Zeit, da dachte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn, dass solch komplexe Geschichten wie die von (ja, installer es) Deus Ex nur der Anfang sind für eine im besten Sinne erwachsen werdende Kunst-/Ausdrucksform, die eben genau durch ihre Interaktivität eine solche Immersion erzeugt, wie es kein anderes Medium kann. Wo ich damals™ mit einem mir heute schleierhaften Selbstverständnis rangegangen bin, dass sich diese Schiene in allen Genres durchsetzen wird und die gebotene Qualität des oben genannten Produktes der Startpunkt ist, und eben nicht, wie sich leider herausstellte, über Jahrzehnte der in großen Teilen immer noch unerreichte Höhepunkt.
Ja…
… es gab dennoch genügend richtig gute Weiterentwicklungen von klassischen Genres und neue Mischformen über die Jahre, die mein Hobby für mich spannend und interessant gehalten haben. Damit sind bei weitem nicht nur Indies wie z.B. Bastion gemeint. Stellt Euch zum Beispiel mal bei ‚The Last of Us‘ in einen der offenen Sattelauflieger der vor sich hin rostenden Trucks bei strömendem Regen und eingeschaltetem DTS Surround. Ein x-beliebiges Spiel dreht hier nur den Ton leiser. Bei diesem eben nicht so x-beliebigen Spiel hört man eine korrekte Dämpfung, die einem das Gefühl gibt, wirklich unter einer Plane zu stehen und die mich dazu veranlasste, selig grinsend für mindestens 10 min. aus dem Inneren des Anhängers auf die verregnete Landschaft draußen zu starren. Von den dort erstmals in dieser Form in einer AAA-Produktion gezeigten Zwischen(!)tönen einer menschlichen Beziehung unter außergewöhnlichen Bedingungen noch gar nicht zu reden. Es IST also möglich, neue Stufen der Qualität im Großen wie im Kleinen zu erreichen, wenn man ernsthaft und mit einer für den Kunden sichtbaren Leidenschaft an die Sache herangeht.
Nein…
… von der Komplexität und Vielfalt, wie ich sie mir in meinen Studentenzeiten einbildete in 10-20 Jahren in der interaktiven Unterhaltung zu erleben, sind wir weit entfernt. Wo ist das kontroverse 3D-Actionspiel, was beworben wurde wie ein Hochglanz-Call-of-Duty mit Trainingsmission und allem Zipp und Zapp, wo du per Heli im Einsatzgebiet angesetzt wirst und du IMMER (in bester Tradition per Skript) sobald du deinen Fuß auf den Boden setzt angeschossen wirst, dir schwarz vor Augen wird und dir das Spiel erst dann zu verstehen gibt: „Tja, wir haben den Simulationsansatz gewählt und wollten sehr wirklichkeitsnah zeigen, wie sich der durchschnittliche Kriegsveteran im Rollstuhl in der feindlichen Alltagsumgebung behaupten muss. Und das alles aus der realistischen Evo-Perspektive in spannenden Missionen. Gutes Gelingen!“? Wo sind die interaktiven Geschichten, die spannend, berührend, realistisch, fantastisch oder utopisch sein können, dabei trotzdem in ihrer Komplexität und ihren Fragestellungen im besten Sinne erwachsen sind? Die sich von vermeintlich kleinen Themen wie (menschlichem) Zusammenleben, Familie bis hin zu den ganz großen Kloppern wie Gesellschaftsentwicklung und grundsätzlichen philosophische Fragen allen Themen des Spektrums widmen? Dabei ist es herzlich egal, ob das per Adventure, Strategie, Rollenspiel, Ego oder Mischformen, ernst oder lockerleicht passiert. An einem aktuellen Beispiel würde ich das so beschreiben: Bei ‚The Division‘ rennst du als Spieler durch einen optisch geilen Sandkasten. Wenn du an seine Grenzen stößt, ist halt Ende. Mich interessiert, warum der Sandkasten so beschaffen ist, und ob und wie ich diesen Sandkasten (nachhaltig) verändern kann, wenn es denn sinnvoll erscheint. Wenn ich das nicht kann, macht der Kampf um des Kampfes Willen keinen Nanometer Sinn für mich.
Geht da was?…
Gott sei Dank tut es das, auch ohne moderne ‚Must-Haves‘ wie Sandbox. Was mich z.B. letztens wirklich aus heiterem Himmel so geflasht hat, dass aus einem Antesten eine erste 3h Durchspielsession wurde (seitdem 5), war diese Ding hier. Schaut es Euch mal an (Harz, auch Du, ist schön kompakt 😉 ):
http://store.steampowered.com/app/339350
Ich höre schon einige rufen: „Bähh, ein interaktives Buch mit der Aufforderung auf Seite XY vorzublättern, wenn ich Entscheidung B getroffen habe? Das gab’s schon als ich in den Kindergarten ging! Das soll Zukunft sein?“
Ja. Weil dieses Beispiel beweist, dass ernsthafte und dennoch spannende Geschichten möglich sind, ohne zwingend eine halbe Milliarde in die Entwicklung stecken zu müssen. Wo ich der Überzeugung bin, dass man solch eine Komplexität auch in ein bezahlbares 3D-Gewand stecken könnte, die dann trotzdem immer noch eine echte interaktive Erfahrung sein kann, und nicht nur eine anders dargestellte Form von Buch. … Wie, bitte, ihre Frage nochmal?… Nein, nicht als Sandbox, noch nicht.
Und nun? …
Dieses Gefühl von vielen alten Säcken wie ich einer bin, dass die interaktive Unterhaltung vorausgeeilt ist und wir nicht mehr hinterherkommen, habe ich aufgrund der oben genannten Beispiele nicht wirklich. Viel eher habe ich mich und meine Lebenswirklichkeit mit mir weiterentwickelt. Demgegenüber ist die Spieleindustrie seit damals™ IMMER und nur mit ganz wenigen Ausnahmen in sicheren Gewässern geblieben (Gründe sind sonnenklar). Viel alter Wein in neuen Schläuchen.
Dennoch machen mir einige Entwicklungen der letzten Jahre Mut, dass das nicht so bleiben muss, und wir vielleicht doch eher als später geistige Nachfolger zu solch heiligen Kühen wie Deus Ex sehen. Bis dahin kann man ja die vielen guten Versuche spielen, welche in die (für mich 😉 ) richtige Richtung gehen, oder einfach nur Laune machen, z.B. The Banner Saga, The Talos Principle, Shadow Warrior, Ori and The Blind Forest, den Link oben folgen, etc. Wichtig ist, die Augen aufzubehalten und vorurteilsfrei zu bleiben. Wenn man mit dieser Prämisse dann sagt „Die Qualität ist bei diesem neuen Spiel aus dem-und-dem Grund nicht so hoch wie bei einem vergleichbaren, 10 Jahre alten Werk , deshalb spiele ich eben lieber weiter das 10 Jahre Alte.“ dann ist doch alles gut.
P.S.: Die beste und beruhigendste Erkenntnis bei all dem ist aber, dass dieses Hobby sich immer noch extrem weiter entwickelt und genau so spannend wie vor Jahren ist. Was könnte man am Ende besseres feststellen 😀
Man „muss“ doch nicht etwas mögen- oder spielen? Unabhängig von dem Alter. Klar, jüngere Spieler sind vermutlich neugieriger, weil Sie noch nicht über die Erfahrungswerte verfügen, und dementsprechend „offener“ für neue Sachen sind. Ältere Spieler wissen was ihnen Spaß macht, und tendieren vermutlich dazu ähnliche Erfahrungen anzustreben. Was ich nicht als schlimm erachte.
Ich persönlich spiele auch gerne mal neue Sachen, wenn Sie mich neugierig machen. Zuletzt geschehen mit „Undertale“ und „If my heart had wings“. Waren schöne, unterhaltsame Stunden. Dafür hatte ich keine gute Zeit mit „Divinity – Original Sin“ und „Neptunia V1“, beide Titel habe ich bei Steam zurückgehen lassen. Retro muss nicht umbedingt besser sein, und bei neuen Sachen müssen auch nicht immer den eigenen Geschmack treffen. Solange man Spaß am spielen hat, kann man das doch halten wie man will. „Must have“ Titel gibt es eh nicht, es ist 100% subjektiv ob einem was gefällt oder nicht. Oft ist bei vielen Spielen mittlerweile der größte Unterschied das Budget der Marketingabteilung.. vor allem bei AAA-Titeln.
MOBA´s liegen mir nicht, da man hierzu eine Menge Zeit- und Übungsrunden investieren müsste. Mit der Grund warum ich z.B kein Starcraft II Online gespielt habe, weil als Feierabendzocker kommst du dort nicht wirklich weit.
Außerdem tue ich mich mit so hochkompetitiven PvP Spielen schwer, da für mich immer der Spielspaß\eigene Verbesserung an erster Stelle steht… nicht der Sieg.
Ich kann zumindest die Frage nach einem relativ aktuellen Blockbuster, der mich als alten Sack in Begeisterung zu versetzen mochte, tollerweise beantworten: Dishonored! Ich hab da nix Substantielles zu meckern. Ein moderner Klassiker.
Das letzte positive Begegnung mit neuen Spielkonzepten hatte ich mit Minecraft Beta bis etwa Anfang 2011. Doch kurz vor Release wurde es dann noch schnell an die jüngste Zielgruppe (Kindergarten) angepaßt („Adventure Update“) und damit zur Arbeit (inkl. Farming-Pflicht, weil man sonst einfach so stirbt). Danach ist dann auch der Nerd-Humor aus dem Spiel rausgeflogen und mit der Übernahme durch Microsoft haben dann auch die Entwickler aufgehört, ihr eigenes Spiel zu spielen. Das letzte gute Remake war für mich XCOM 2012/2013 und das letzte neuerschienene Spiel, das mir viel Spaß bereitet hat, war Spelunky HD im Jahr 2014.
Ich habe gerade die Doom Open Beta (free to play) ausprobiert und dabei festgestellt, daß ich mittlerweile auf der falschen Plattform unterwegs bin. Zuerst großes Heiteitei von wegen OpenGL-Treiber upgraden und dann dieses Gameplay…
Ich werde mich nach den positiven Erfahrungen mit der PS2 wohl mal ganz casual in der Nintendo-Ecke umsehen. Die meisten geben mit dem Erwachsenwerden aber das Videospielen ganz auf und wenden sich erwachsenen Hobbys zu, vielleicht mache ich das am Ende auch.
@Dishonored:
Ja, kann ich nur zustimmen. Nichts sonderlich neues, aber unglaublich gut gemacht. Grandioses Leveldesign mit einem Hauch mehr an spielerischer Freiheit, als man dies sonst von solch aufwendigen Blockbustern gewohnt ist.
@Doom 4:
Gräm Dich nicht … bei dem Versuch sowohl die „Alten“ anzusprechen als es auch der aktuellen Konsolengruppe recht zu machen, scheint sich Bethesda wohl perfekt zwischen alle Stühle gesetzt zu haben. Die MP-Beta kommt alles andere als gut an, sowohl bei Spielern, als auch in der Presse.
„Dishonored“ habe ich einmal durchgespielt, dann war da die Luft raus. Hat das Spiel Spaß gemacht? Ja, keine Frage. Aber Dishonored leidet meiner Meinung nach an einem ganz grundlegenden Problem im Spieldesign…
Da gibt einem das Spiel MASSIG fieses Handwerkszeug in die Hand, rüstet den Spieler mit coolen und fiesen Fallen aus und gibt dem Spieler ganz allgemein das Rüstzeug; um zur fiesen Killermaschine zu werden. Die Nutzung dieser Fähigkeiten und Werkzeuge macht richtig Spaß und bringt Abwechslung ins Spiel… und dann wird man vom Spiel rigoros bestraft, wenn man sie denn tatsächlich nutzt. Ich hatte das Spiel seinerzeit vorbestellt und als Bonus so einen Rattenschwarm erhalten, den man auf Gegner hetzen konnte. Und als ich das Spiel durch hatte musste ich feststellen, dass ich den Schwarm nicht ein einziges Mal benutzt habe, weil das Spiel dessen Nutzung letztlich bestraft. Seitdem kann ich an das Spiel nicht mehr ran und werde auch um den Nachfolger einen großen Bogen machen, weil mir der Sinn dieser Mechanik kein Stück aufgeht.
Das Spiel mit dem ich in letzter Zeit so richtig Spaß hatte, war Mad Max. Revolutionär ist das Spiel ganz sicher nicht, aber was es macht, macht es richtig gut. Ja, in vielen Bereichen ist Mad Max repetetiv, aber das hat mich hier seltsamerweise kein Stück gestört, sondern hatte eher einen „mehr davon, super!“ Effekt auf mich.
@ Joe
Gerade Minecraft kann man sich doch durch Mods so hinbasteln, wie man es mag? Einfach auf „Peaceful“ umstellen, und du hast keinen Mob mehr, und brauchst auch nichts mehr essen. Quasi der Stand von der Beta, nur mit viel mehr Baumöglichkeiten.
[quote]Quasi der Stand von der Beta, nur mit viel mehr Baumöglichkeiten.[/quote]
Die Minecraft Alpha und Beta hatten Mobs und Essen, aber ein völlig anderes Pacing:
Weißt du, wozu noch Lederrüstung im Spiel ist, die zu nichts mehr gut ist? Weil man in der Beta zunächst ausgiebig die Oberfläche erkundet hat und dabei diverse Sachen wie Leder, Federn usw. gesammelt hat, bis man ein vollständiges Set hatte. Erst stieg man in die gefährlichen Tiefen hinab auf der Suche nach besseren Rohstoffen und Diamanten. Steckte man damals ohne Autoheal zuviele Treffer ein, ging es zurück an die Oberfläche um die Lebenspunkte wieder aufzufüllen.
Und heute spielt man erstmal ein paar Stunden lang „Meine kleine Farm“ an der Oberfläche. Erkunden kann man nicht sinnvoll, weil das Rumlaufen zuviel Essen kostet, was man sich ja erst erfarmen muß. Das Farmen besteht in erster Linie aus Anpflanzen und Warten. Man kann auch nicht woanders hingehen, weil die Felder währenddessen nicht weiterwachsen. Die früher überall auf der Oberflächliche fröhlich respawnenden und nun sehr endlichen Nutztiere muß man jetzt selber züchten, indem sie zunächst ausfindig macht (u. U. kilometerweit laufen), mit Weizen u. ä. in seine Gatter lockt (die bescheuertste Mechanik aller Zeiten) und dann vervielfältigt, was ebenfalls wieder Warten bedeutet – wenn man die gewünschte Art überhaupt findet, manchmal ist die in 10 km Umkreis nicht vorhanden.
In der Alpha und Beta bestand das Upgrading von Gear aus dem Mining von Ressourcen, also Eisen, Gold und Diamanten ([b]Mine[/b]craft). Heute besteht es in erster Linie aus Verzaubern von allerlei Ausrüstung und Brauen von Tränken, deshalb sollte man das Spiel eher Witchcraft nennen. Für das Verzaubern braucht man natürlich viele, viele Level, wofür man dann F2P-style schön Mobs grinden darf. Super! Die unverzauberte Ausrüstung wurde mittlerweile übrigens so weit generft, daß sie faktisch nutzlos ist. Die Lederrüstung bspw. reduziert Schaden nur um maximal 25 %, da kann mit genug Essen (dank Autoheal) und dem neuerdings verfügbaren Schild auch unbekleidet in die Minen hinabsteigen.
Hätte ich nach 2011 Minecraft gespielt, hätte ich es nie angerührt, geschweige denn gekauft. Es ist nur Verarschung ab 2009 fröhlich Geld einzusammeln und dann in letzter Minute ein völlig anderes Spiel auf den Markt zu bringen. Mit dem neuesten Microsoft-Update wurden die Spielmechaniken übrigens wieder grundlegend umgeworfen und an die Tablet- und Smartphone-Ära angepaßt, was übrigens auch eine Menge Leute verärgert hat.
Ich bin mitte 40 und meine letzten (jedenfalls für mich) neu gespielten Genres waren Hearthstone und Minecraft. Heartstone wurde mir schnell zu Abhängig vom Glück (ich kann auch bei Black Jack keine Karten zählen) und bei Minecraft fehlte mir die Herausforderung. Da bastelt man sich dicke Festungen und niemand stellt sie auf die Probe.
Eigentlich spiele ich generell viel weniger. Das hat aber auch mit DRM, DLC, Microtransaktionen, Vorbestellerboni, Early Access usw. zu tun. Das Spielchen spiele ich nicht mit.
Ich habe in der Beta damals wirklich nur gebaut. Das Pantheon und Kolosseum 1:1 nachgebaut, was dank der damaligen Höhenbeschränkung nicht so ganz einfach war. Hat mehrere Wochen gedauert, aber in dem Fall war der Weg das Ziel. Die Sachen, die du beschreibst, die waren mir zu dem Zeitpunkt völlig egal.
Es gibt genug Mods, in denen das Upgraden von Werkzeug/Maschinen durch Rohstoffe/bearbeitete Rohstoffe der eigentliche Kern ist. Wer keine Lust hat in der Unterwelt rumzurennen- und Rohstoffe einzusammen, kann nach etwas Arbeit eine elektrische Minenmaschine aufstellen. Wer in der Unterwelt rumrennen will, dem stehen verschiedene Werkzeuge zur Verfügung. Man muss nicht auf Verzauberungen zurückgreifen, ich selbst habe das nie groß genutzt.
Auf was ich letztendlich hinaus will, im Prinzip kann man sich Minecraft durch die Mods so zusammenbauen, das es seinem Spielbedürfnis relativ nah kommt. Das Basisspiel alleine würde ich heute so auch nicht mehr spielen, da es weder Fisch- noch Fleisch ist. Für die 15-20 Euro, die ich für die Beta damals gezahlt habe, habe ich locker meinen Gegenwert erhalten. Das sich Minecraft jetzt mehr auf Multiplattform konzentriert, und eine Menge unnötiger/sperriger Sachen mit an Bord hat… who cars? Ich mach mir die Welt, widewide wie sie mir gefällt. Mods sei Dank 🙂
Hallo! Ich sehe es genau so wie in dem Artikel geschrieben. Ich bin zwar mit 37 noch kein Senior, aber die Tendenz schlägt bei mir genau in die gleiche Richtung. Miteinander spielen mag noch in Ordnung sein, aber gegeneinander wenn ich den gegenüber nicht einmal kenne interessiert mich gar nicht. Daher sind Genres wie Moba oder Team-Shooter bei mir direkt untern durch. Vom Setting würden mich einige interessieren, aber da der SP Part in der Regel nur Beiwerk ist, wäre es mir die Kosten/Aufwand nicht Wert.
Und auch in Spielen wie z.b nun Dark Souls 3 interessiert mich der PvP Teil nicht die Bohne.
Daher finde ich es auch schade das einige Spiele den Fokus nur noch auf einen PvP/MP Teil legen. Wie z.b Star Wars Battlefront. Ich hätte mich sehr über ein SP Star Wars Spiel gefreut. So verdient EA aber keinen Cent an mir.