Never forget

SEGA hat vor ein paar Tagen die Veröffentlichung des dritten Teils der W40K – Dawn of War-Serie angekündigt. Das ist an sich nichts besonderes, weiß man doch, dass man bei Relic schon seit einer ganzen Weile an diesem Projekt sitzt und werkelt. Zwar sind noch nicht viele Details bekannt, aber angesichts der Erfahrungswerte mit Company of Heroes 2 ist zu vermuten, dass auch DoW 3 als abgespecktes Basis-Spiel erscheinen wird, mit Tonnen von begleitendem DLC zum Start und im Laufe der kommenden Monate nach Release, inklusive Season Pass und was der Umsatzmaximierungen noch so üblich sind.

Umsatzmaximierung!

Umsatzoptimierung!

Psychologisch geschickte Stückelung von Inhalten, um mehr Umsatz mit diesen Inhalten erzielen zu können.

DLC! Season Pass!

Fokussierung auf den Multiplayer, um mehr Druck auf die Kunden ausüben zu können. Kaufe JETZT, weil JETZT alle spielen. Warte nicht. Kaufe JETZT! Wer wartet, wird auf leere Server treffen! Kaufe JETZT! Kaufe JETZT alle Skins und Rassen und Squads! Du willst doch gewinnen, oder? Und Du willst doch Deine Lieblingseinheit spielen, nicht? Dann kaufe JETZT! Los, überziehe Dein Konto! Kriech Deinem Arbeitgeber noch mehr in den Arsch. Schiebe mehr unbezahlte Überstunden, damit Du Deinen Job behalten kannst, damit Du Dir all diesen nutzlosen Krempel kaufen kannst! JETZT!!!

Evolve_DLC

Evolve, DLC-Übersicht

Sicher, “Evolve” hat diesen Irrsinn auf die Spitze getrieben, aber das Umsatzmaximierungs-Prinzip, welches hinter DLC und der Aufstückelung von Inhalten in kleine Bröckchen steckt, das betreiben alle Anbieter. Alle! Ohne Ausnahme. Es gibt keinen “richtigen” oder gar fairen DLC. Das ist nur DLC, der einem das “Ich will ALL Dein Geld!” nicht ganz so ungeschminkt aufs Auge drückt.

Das Ausnutzen emotionaler Abhängigkeiten bei gleichzeitiger psychologischer Kriegsführung ist zentraler Dreh- und Angelpunkt heutiger Geschäftsmodelle vor allem im Videospielbereich. Seien es AAA-Titel der Majors oder ein F2P-Titel eines Nischenanbieters im Browser-Segment. Je mehr Geld man den Leuten für die gleiche Arbeit abknöpfen kann, umso besser. Was unterscheidet einen Anbieter von solchen Geschäftsmodellen von einem Drogendealer? Das eine ist illegal, das andere nicht. Beide operieren jedoch auf der Basis von Kunden, die man abhängig gemacht hat.

Sicher, man könnte sagen … Du musst das nicht kaufen!

Richtig, ich muss es nicht kaufen. Aber dann bin ich ja auch nicht abhängig, wenn ich tatsächlich diese Entscheidung treffen kann. Doch dann gehöre ich auch nicht zur Zielgruppe. Dann gehöre ich zu denen, deren Geld die Anbieter gar nicht wollen. Dann spielt es auch keine Rolle, ob ich dort Geld ausgebe oder nicht.

Was spielt dann eine Rolle?

Wenn jemand begreift, was für eine Art Geschäftsmodell hier betrieben wird. Wenn jemand feststellt, dass er emotional von einem Spiel abhängig ist und deswegen nach Strich und Faden ausgenommen werden kann. Wenn jemand dann sagt: “Nein danke! So nicht!”.

Das spielt eine Rolle!

49 Kommentare zu „Never forget

  1. Ich habe gerade die Screenshots gesehen und mich ein bisschen gefreut, dass der Basenbau wieder reinkommt und direkt im Anschluss, wie ohnehin mehrmals täglich (ja, von mir kommen die Klicks^^), geguckt, ob’s hier was Neues gibt. Ja, gibts. Aua. Und wie recht du hast. Wie immer.
    Ich krieg Sodbrennen. Am Schlimmsten trifft mich das bei Metal Gear 5. Da gibts nicht viele DLCs, aber es werden nur noch die überflüssigen Onlinemodi gepflegt, die keine braucht. Für Soloschleicher sind keine Inhalte in Sicht. Dafür gibts hässliche Pferdekostüme, mehr oder weniger alberne Uniformen und mehrere Gestenpakete. 3 Gesten für die Onlinemodi zu je 1,99. Lächerlich.

    Aber ja, es geht schlimmer. Wenn mir auf einer Shop-Seite eine DLC-Liste wie im Bild oben entgegenspringt, wird die sofort zugemacht. Dafür gibts kein Geld. Auch nicht für’s Grundspiel. Naja…außer wenn doch, aber eigentlich eben nicht.^^

  2. Konsumieren könnte eigentlich Spaß machen, man kauft sich ein nettes Spiel, wo man noch die Seele der Kreativen spürt, kann hier und dort herzhaft lachen und mitweinen. Was man aber oft und immer öfters stattdessen spürt, ist das Parasitäre, Berechnende, Kalte, Hinterfotzige und Gemeine.

    Was in deinem Text so herrlich rüberkommt, ist dieses gnadenlose auswringen bis auf den letzten Tropfen. Eine Haltung, die mittlerweile überall um sich greift, dieses fast schon bösartige, leicht psychopathisches Vorteilsdenken, Ich, Ich, Ich. Als wäre der Markt der große, unsichtbare Übervater, der seinen Kindern beibringt, dass das Leben nunmal ein gegenseitiges Aussaugen ist, die Natur, alles normal, kann man nichts machen, soll man gar nicht, ist ja richtig, gut so!

    Woran ich besonders merke, dass ich ein alter Sack bin, ist diese massive, fast schon unglaubliche Schwemme von Spielen, die geringe Halbwertszeit, bis schon laut für das „Neue“ geschrien wird und natürlich ganz oben diese miesen DLC Zecken. Da kann man der kommenden Generation viel Spaß wünschen, ich hatte ihn auf alle Fälle 🙂

  3. Ich finde die einzigen, die irgendwie faire DLCs anbieten sind die Macher von Witcher. Da gab es ja 16 freie DLCs für jeden und dann zwei wirklich große, in ihrem Umfang ungefähr zusammen 20 Stunden lang. Das ist wirklich fair meiner Meinung nach. Oder die DLCs von Dark Souls, die waren auch eigentlich immer gut. Dort kann man aber kritisieren, das dann die DLCs mit dem Hauptspiel in einer neuen Version zusammengefasst wurden und diese aber für die „schon-besitzer“ nicht kostenlos verfügbar gemacht wurden ^^

  4. Das ist kein DLC. Das sind kostenlose Bonus-Inhalte und zwei Addons 🙂

    Schlimm dabei ist nur, dass CDP den Begriff DLC verwenden muss, weil die Kunden sich derart schnell daran gewöhnt haben (dieser Verkaufskniff funktioniert halt richtig gut), dass man „Addon“ oder „Bonus-Inhalte“ nicht mehr verstehen kann. Addon kennt niemand mehr, bei DLC wird verständig mit dem Kopf genickt.

  5. Immer noch nicht mitbekommen, das AAA-Titel mittlerweile in der Mehrzahl nur noch Serviceplattformen sind? Wenn man Interesse an diesen Titel hat, sollte man mindestens ein Jahr warten. Wenn es das Ganze verbilligt, gepatcht und zusammen mit den DLC als nettes Packet gibt. Wohl dem, der Geduld hat ^^

  6. Doch, schon. Es schadet aber nicht es wieder und immer wieder zu sagen, bis es hängen bleibt. „Spiele kaufen“ ist im AAA-Bereich ein auslaufendes Geschäftsmodell. „Games as a service“, die vollständige Kontrolle über jeden Aspekt eines Spieles wird in zehn Jahren die Norm in dieser Sparte sein.

  7. Es hat schon seinen Grund, warum Spielefirmen inzwischen Psychologen als Berater einstellen. Man schaue sich nur einmal Candy Crush an, das ist ja geradezu ein Lehrstück darüber, wie man Spannung und ein Belohnungsgefühl erzeugt, diese dann schlagartig wegnimmt indem man die Spieler gegen die Grindmauer laufen lässt und dann das freundliche Angebot macht, dieses tolle Belohnungsgefühl GLEICH JETZT SOFORT wieder zu erzeugen. Gegen Bezahlung natürlich.

    Ein besonders perfider Aspekt dieser Methoden ist, dass man durchaus auf diese Mechanismen hereinfällt, selbst wenn man sich derer prinzipiell bewusst ist. Ging mir gerade mit dem Season Pass zu Fallout 4 so. Ich bin nun einmal massiver Fan der Reihe, Fallout 3 hat mir gut gefallen, New Vegas ist inzwischen eines meiner All-Time-Ever Favoriten und für den Seasonpass bekam man wirklich gut was geboten. Also hab ich Trottel den Season Pass gleich mit gekauft, kann man ja nix falsch machen, ne?

    Dass ich da wohl irgendwie falsch lag wurde mir dann spätestens bewusst, als Bethesda mit der „Kaufe den SP bis zu diesem Datum oder zahle danach das 1.5-fache!“ Aktion Druck bei den potentiellen Käufern machte. Natürlich ohne auch nur IRGENDWAS über die Inhalte zu erzählen. Die bis jetzt, mit Verlaub, scheiße sind. Mehr Deko für den Häuschenbau-Simulator, ein paar Tiere zähmen und eine bestenfalls einstündige Quest, nach der man sich einen Roboter bauen kann. Toll, toll, toll.

    Und jetzt ärgere ich mich eigentlich am meisten über mich selbst, weil ich es hätte besser wissen MÜSSEN. Da muss ich klar zugeben, dass ich sehenden Auges in die Junkiefalle gelaufen bin.

    Übrigens, vielen Dank nochmal, während Fallout 4 ungespielt auf der HD rumgammelt hab ich gerade einen Heidenspaß mit Return to Wolfenstein… 😀

  8. Nachtrag. Nein, falsch, kostenloser DLC… was mich halt wundert ist, dass die Mehrheit sich wirklich wieder und wieder und WIEDER auf die Schippe nehmen lässt. Wie viele Saisonpässe hatten wir denn alleine im letzten Jahr, welche die Kohle nicht wert waren? Destiny kommt da unweigerlich in den Sinn oder SW: Battlefront, bei dem man 60 Euro für ein Gerippe von Spiel zahlt und dann zum Beispiel an die 20 Euro für den aktuellen DLC. Zwanzig Euro für sagenhafte 4 Maps.

    Ehrlich, ich kapier es einfach nicht. Ich. Kapier. Es. Nicht. Aber vielleicht bin ich ja inzwischen wirklich ein Auslaufmodell.

  9. Emotionale Abhängigkeit. Man WEISS, dass man über den Tisch gezogen wird, verdrängt aber diesen Umstand und tritt dann jedes Mal in die gleiche Scheisse.

    Ich sehe keinen Unterschied zwischen Männern/Frauen, die einen sie mißhandelnden Beziehungspartner nicht verlassen können und Spielern, die für IHR Spiel bereitwillig die Hosen runterlassen und die Gleitcreme auf den Tisch stellen.

    Darum ist „Sich darüber bewusst sein, dass man über den Tisch gezogen wird“ nur der erste Schritt. Der zweite, viel schwierigere Schritt ist es „Nein!“ zu sagen, „Nein, ich kaufe den Shice nicht mehr. Ich mache bei dieser Verarsche nicht mehr mit!“. Und wenn man das geschafft hat, ist man endlich Herr über das eigene Geld! 🙂

    Und noch mal zum Thema „Psychologische Beratung“: Ich suche schon ne ganze Weile nach einem Link zu einem Report über diese Belohnungsmechanismen, wo ein Entwickler von solchen F2P-Spielen meinte, dass er nicht will, dass seine Kinder seine eigenen Produkte spielen, weil er weiß, wie sehr man hier ganz bewusst suchterzeugende und dafür optimierte Spielabläufe einbaut. Warum er dann überhaupt noch an so etwas mitarbeitet ist nochmal ne ganz andere Frage, aber wie schon gesagt: Prinzipiell besteht für mich zwischen den Anbietern solcher Spiele/Geschäftsmodelle und Drogendealern kein Unterschied. Beide setzen darauf genug Leute von ihrem Produkt abhängig zu machen.

  10. Und auch nie vergessen … das Gedächtnis der Menschen ist kurz, extrem kurz.

    Man schaue sich nur an, was für Jubelarien über das neu Battlefield angestoßen werden. Dass EA und DICE SW Battlegrounds als ein mageres Skelett von Spiel veröffentlicht haben, wo vieles erst durch DLC hinzu kam und Bitterböses dazu kommentiert wurde … schon wieder alles vergessen.

    *ringledingle* *schüttel den schlüsselbund* … „Uhh, shiny!“

  11. @ Das Alien Bin auch ein Fallout-Fan der ersten Stunde, Fallout 4 hat mir auch richtig gut gefallen. Als das erste DLC mit dem Roboterkram rauskam, war mir klar, ich hätte damit rein gar nichts anfangen können. Bescheuert, den scheppernden, krachenden Roboter als Begleiter mitzunehmen, wo es doch weitaus sympathischere gab (z.B.Hancock :). Mir erschließt sich hier der Sinn nicht.

  12. @ Harzzach – Ist es vielleicht dieser Artikel den du suchst? (Und Verzeihung, ich hab immer noch nicht kapiert, wie man hier Links einbaut. Ich warte noch auf den „Insert Link“ DLC.)

    http://www.rollenspielsucht.de/resources/Rossmann_Onlinesucht_12_2012.pdf

    Diese Seite ist ohnehin einen Blick wert und die Betreiber arbeiten eng mit Spielesüchtigen und entsprechenden Selbsthilfegruppen zusammen.

    @ Ziggurat – Mal abgesehen vom Sinn finde ich den Umfang des Gebotenen eine Frechheit. Jaaa, angeblich soll der dritte DLC ganz superdupertoll und rieseengroß werden, aber da man auch hier wie immer keinerlei Informationen über die geplanten Inhalte gibt, erlaube ich mir einfach mal; weiterhin skeptisch zu sein.

    Siedlung bauen interessiert mich einen feuchten Kehrricht, also jucken mich auch die zwei neuen Blumentöpfe und die neue Tapete nicht. Und Begleiter habe ich seit Fallout 3 überhaupt nicht mehr mitgenommen, ich finde die ALLE nur ungeheuer dämlich. Naja, bis auf den bekloppten Mutanten aus New Vegas, der war cool. Im Weg stand er trotzdem ständig.

    Vergleicht man das mal mit den Story-DLCs für die beiden Vorgänger…

  13. Gott sei Dank bin ich da zwangsläufig raus.

    Nachdem Deutschland den Anschluß an die Welt der Gigabit-Glasfaser vollends verloren hat, scheitern all diese schönen Geschäftsmodelle an der kommenden Trafficdrossel.

    Wenn dann die Retailbox eines Doom das Spiel selbst nicht mehr enthält, kann man eben nichts machen. Früher fand die Raubkopie per Turnschuhnetzwerk und Festplattenspiegelung ihren Weg zum Spieler. Bald ist das vermutlich der einzige Weg offline an ein PC-Videospiel zu kommen.

  14. Tja, ich stecke wohl voll in der Abhängigkeit 😀 Nicht bei sowas wie Battlefield, da bin ich seit Bad Company oder sowas ausgestiegen, aber Europa Universalis hat mich samt vieler DLCs „ausgenommen“, und ich bin mir sicher dass in Stellaris das gleiche passieren wird.

    Zum neuen Battlefield: Der Trailer sieht halt schon ganz spaßig aus, und wenn sie nicht seit 3 oder 4 Teilen konsequent schlechtes und überteuertes Gameplay liefern würden wäre ich vielleicht sogar geneigt zuzugreifen, aber so? Ich hab schon bei so vielen EA-Titeln sagen können „Zum Glück habe ich da nicht zugegriffen“ dass es ein leichtes ist die psychologische Abhängigkeit abzuschütteln.
    Quasi das Äquivalent zum Crystal-Meth Dealer der aus Kostengründen schon seit Monaten Badesalz verkauft – Mein Stoff muss hochprozentig sein, dann zahle ich auch gerne, lange, und zu viel dafür xD

  15. Ich bin nur froh, dass ich die goldenen Jahre der Heimcomputer- und PC-Spiele zwischen 1985 und 2005 in jungen Jahren selber miterleben durfte und nicht stattdessen in den Zeitraum 2015 bis 2035 hinein geboren wurde. Da ist man ja beinahe dankbar, dass „Bundesregierung“ und „Breitbandinternet für alle“ ein hierzulade unüberwindlicher Widerspruch zu sein scheint.

    Mal wieder ein Beitrag, der mir voll aus der Seele spricht. Leider liegen die Chancen, dass sich irgendwann in der Zukunft vielleicht doch mal wieder etwas an diesen Missständen ändern wird, wohl eher in der Nähe von null Prozent.

  16. Wer weiß? Es haben sich in der Zukunft schon viele Dinge ereignet, die man in der Vergangenheit nicht für möglich gehalten hätte 🙂

  17. Ich habe vor längerem Mal das Argument gehört, dass die Entwicklungskosten der Spiele steigen und der Kunde keine Preiserhöhungen im Spielesegment annehmen würde.
    Deswegen wurden die DLC eingeführt, welche den Umsatz erhöhen ohne das Produkt an sich zu verteuern.
    Dass Spielelemente herausgeschnitten wurden um den Kunden einen weiteren Obulus für die 100% Story abzuverlangen, ( z.B. AC2 ) finde ich war ein Schritt zu viel.

    Jedenfalls hat sich meine Beziehung zu DLCs so verändert, dass ich nur noch nach einer für mich akzeptable Preis/Leistungsverhältnis Ausschau halte bevor ich zuschlage.
    Mein letzter DLC war Worms Armageddon 2? ( zu lange her… ) Waffen und Welt Packages 🙂
    Das habe ich zu der Zeit seeeeeeeeeeeeeeeeeehr viel mit Freunden gespielt.

  18. Hmm… ich würde da einen klaren Strich ziehen zwischen Spielern wie uns, die seit einer Weile dabei sind und doch klar fähig sind, zu unterscheiden, welcher DLC ihnen das Geld wert ist und welcher nicht (mit kleinen emotional bedingten Aussetzern… ich will nicht darüber reden… ) Auf der anderen Seite dann die neu dazu gekommenen, im Durchschnitt merklich jünger und viel anfälliger für die F2P-Mechanismen und den ganzen „Das könnte alles dir gehören“-DLC-Kram.

    Ich denke, wir wären früher haargenau so gewesen, wenn’s damals schon die ganzen Mini-DLCs gegeben hätte. Und deswegen denke ich auch, dass die derzeitigen Opfer der ganzen von dir beschriebenen psychologischen Beeinflussung eben in fünf oder zehn Jahren genau so abwägend und überlegter an all das gehen werden wie wir jetzt.

    Zusammenfassend: Meine Meinung ist, all die derzeitigen „Opfer“ werden auch dazu lernen, vielleicht auch, weil jemand mal zufällig über Harzzachs Zeilen hier stolpert. Insgesamt halt eben so wie es immer bei „Heranwachsenden“ läuft. Die sind auch nicht dümmer als wir. Manch einem von uns stände es im Gegenzug hervorragend, die anderen nicht alle für vollkommen bescheuert zu halten (hat hier im Thread auch noch keiner wirklich getan).

  19. Ich habe vor längerem Mal das Argument gehört, dass die Entwicklungskosten der Spiele steigen und der Kunde keine Preiserhöhungen im Spielesegment annehmen würde.

    Ist auch so. DLC ist die Lösung der Industrie zu gestiegenen Produktionskosten.

  20. Auf der anderen Seite dann die neu dazu gekommenen, im Durchschnitt merklich jünger und viel anfälliger für die F2P-Mechanismen und den ganzen „Das könnte alles dir gehören“-DLC-Kram.

    Es ist IMHO ein Fehler es nur am biologischen Alter festmachen zu wollen. Obwohl ich früher natürlich auch jung und dumm gewesen bin 🙂

  21. „… Zusammenfassend: Meine Meinung ist, all die derzeitigen „Opfer“ werden auch dazu lernen, vielleicht auch, weil jemand mal zufällig über Harzzachs Zeilen hier stolpert. Insgesamt halt eben so wie es immer bei „Heranwachsenden“ läuft. Die sind auch nicht dümmer als wir. …“

    Natürlich sind die nicht dümmer als wir, aber diese heranwachsenden „Opfer“ wachsen doch mit einer ganz anderen Normalität auf als wir. Da sind FreeToPlay, DLC und Ingame-Shop eben völlig normal und überhaupt nichts Schlimmes, und deswegen fühlt man sich auch überhaupt nicht als Opfer und sieht auch gar keinen Bedarf und keine Notwendigkeit für ein Dazulernen. Jede Generation hat halt ihr eigene Jugend und auch ihre ganz eigene Wahrnehmung von dem, was als Normalität empfunden wird.

  22. Dennoch ist das „moderne“ Marketing raffinierter geworden. Viele Bereiche, die „früher“ moralisch gesehen noch eher tabu waren, sind heutzutage Gang und Gebe. Die kommenden Generationen stehen auf alle Fälle anderen, wahrscheinlich auch schwierigeren Herausforderungen gegenüber. Andererseits wachsen sie mit dem Internet auf und können, wenn sie mal eine reife Unterscheidungsfähigkeit erlangt haben, viele wertvolle Informationen aus dem Netz bekommen. Ich musste dafür früher Bücher, Zeitschriften etc. kaufen, mit Fachleuten persönlich sprechen, war alles noch sehr umständlich. Heute brauche ich dazu oft nur Minuten.

  23. Dennoch ist das „moderne“ Marketing raffinierter geworden.

    Das moderne Marketing greift immer mehr auf Ergebnisse der Psychologie zurück, bzw. mittlerweile arbeiten an Unis Psychologen (Studenten, Professoren) Hand in Hand mit Werbeleuten, um die Kundschaft noch besser, noch effektiver beeinflussen zu können. Es ist nicht mehr ungewöhnlich, dass Diplom- und Magisterarbeiten in Zusammenarbeit mit Marketingagenturen geschrieben werden.

    Die einzige Chance, die man als Kunde hier nur noch hat, ist die informative Aufrüstung. Ich muss mir immer mehr darüber bewusst sein, wie Werbung arbeitet, wie Werbung wirkt, wie Menschen eigentlich ticken. Hätte man uns vor 30 Jahren irgendwelche Geschichten über Belohnungsmechanismen in Spielen erzählt, verständnisloses Glotzen wäre die Folge gewesen.

  24. „Hätte man uns vor 30 Jahren irgendwelche Geschichten über Belohnungsmechanismen in Spielen erzählt, verständnisloses Glotzen wäre die Folge gewesen.“

    Jetzt, wo du das so schreibst, wird es mir auch mehr bewusst ( auch wenn ich vor 30 Jahre noch nicht mal in Planung war )
    Deswegen lese ich so gerne Beiträge hier 🙂

    Ich muss noch dazusagen, dass ich bei der Persona-Reihe wie ein blöder mir jedes Produkt gekauft habe, weil ich die Reihe so liebe und der Aspekt genau das gleiche Spiel auf einer anderen Plattform zu spielen mir mehr als lohnenswert erschien. Außerdem fand ich es grandios als das auch noch im PSN angeboten wurde und ein anschließen der PS2 nimmer notwendig war.
    So kam es dann zu folgenden Käufen:

    Persona 3 ( PS2 )
    Persone 3 FES ( PS2 ) [ Originalspiel mit zusatzelementen und einen Abschlussakt ]
    Persona 3 Portable ( PSP ) [ Originalspiel für PSP mit ein paar mehr Elementen wie FES ]
    Persona 3 FES ( PSN ) [ 😀 ]
    Persona 4 ( PS2 )
    Persona 4 Golden ( Vita )

    Ich habe keinen Kauf bereuen müssen und werde auch bei Ankündigung von Teil 5 gedankenlos vorbestellen.
    Scheint so als hätte ich auch eine winzig kleine emotionale Abhängigkeit 🙂

  25. @Harzzach: Netter böser Artikel, wie immer 🙂

    Payday 2 hat’s mit der DLC Flut ähnlich übertrieben. Hier noch ne Waffe und 2 Skins für nur X€… Die DLC Liste dort liest sich ähnlich. Irgenwann, ich glaub bei dem Zeitpunkt wo man bestimmte Missionen nur noch machen konnte wenn man den einen bestimmten DLC hatte, haben die es endgültig verscherzt und das Spiel ging in die ewigen digitale dev/null Jagdgründe…

    Aber solange es noch „ordentliche“ Spiele gibt und einzwei Indie Devs die einen bei der Stange halten, ist die Welt noch nicht verloren.

    Dawn of War 3 wird mal „später“ angeschaut. Freuen tu ich mich schon darauf, aber der Release wird da brav ausgesessen. Ist ja nicht so dass man nix anderes zum Zocken hat.

    *hust* S.P.A.Z. 2 bald… bald….

  26. Ich sehe das so, daß DLC auch komplett verzichtbar sind. Die Grundversion ist „das Spiel“, was da fehlt ist dann eben nicht vorhanden und wenn so ein Spiel ohne DLCs totale Scheiße war, dann wird das eben so festgehalten und der Franchise schwarzgelistet. Die Pommes schmecken bei McDoof auch ohne Ketchup.

    Dieses „Ich verpasse aber was!“ kann einem komplett schnurz sein. Wenn der bezahlte Inhalt wegkonsumiert ist, folgt der nächste Titel von der Pile of Shame. Es gibt exakt null vernünftige Gründe, herunterladbare Zusatzinhalte für vorhandene Spiele zu kaufen. „Hey, du könntest jetzt für nur 15 € nochmal fünf extra Stunden Spielzeit dazukaufen“. Wozu? Der nächste Kandidat zum Zeitfressen wartet doch schon.

    Sollte mal mitten im Spiel ein Fenster aufgehen, man solle doch jetzt mal endlich Geld nachwerfen, dann wird sofort abgebrochen und es folgt umgehend der Refund. Das tut denen nämlich weh. Im Shop können sie gern alles anbieten, die vierte Wand durchbrechen ist aber ein absolutes No-Go.

  27. Ich erlebe die Unterschiede der Generationen auch hautnah. Selber gehe ich stramm auf die 40 zu, während mein kleiner Cousin mit 16 gerade im besten Zockeralter ist. Für ihn zählen seit Jahren eigentlich fast ausschließlich MMORPGs, Free2Plays wie LOL, hauptsächlich Multiplayer also, wo DLCs meist eine größere Rolle spielen. Einen interessanten Kommentar zur SP-Kampagne vs Multiplayer gibts übrigens von Jörg auf 4Players.
    Jedenfalls bat er mich gestern um Hilfe bei der Kaufabwicklung eines Spiels. Wie sich herausstellte hat er die Overwatch Beta gesuchtet und will nun unbedingt Vorbestellen, weil ihn dadurch irgendein Skin kostenlos in Aussicht gestellt wurde.
    Also wird eine nicht knapp werdende Ware massenhaft vorbestellt, nur für etwas virtuellen Nippes wie zusätzliche Skins.

  28. Ich war selbst eine Schule für Werbung besucht, das war ende der 90ér. Werbepsychologie hat dort eine tragende Rolle gespielt. Diese Rolle wird natürlich immer mehr verfeinert und weiter erforscht, logisch, es geht eigentlich um Manipulation, im Prinzip darum, wie führe ich die Leute hinters Licht. Wie erzeuge ich ein Bedürfnis beim Kunden, dass zuvor nicht vorhanden war. Zwei Dinge werden immer wichtiger, der gläserne Kunde und die Marionette, ohne Psychologie geht da gar nix.

    Dann, wie kann ich dem Kunden ein Produkt verkaufen, dass extrem billig in der Herstellung ist, aber maximalen Gewinn abwirft. Hier zeigt die Lebensmittel-Industrie wie man´s macht.

    Beispiel „Pringles“. Ich kann mich noch gut an die Markteinführung erinnern. Plötzlich kamen überall und ständig Werbespots mit fröhlichen, netten jungen Leuten, die ausgelassen mit der leeren Pringles-Dose spielten, lachten und sich freuten…. . ABER: Lutscht man von einem Pringles-Chip die Gewürze weg, so stößt man auf die Wahrheit. Darunter verbirgt sich ein grauer, hässlicher, aus Kartoffelstärke und Bindemittel zusammengesetzer Karton mit billigen Gewürzen und viel Salz überzogen, damit man nicht merkt, dass man eigentlich Müll isst.

    Von Bayer, Höchst & Co will ich gar nicht reden. Es werden Tonnenweise Chemie jährlich von den Kunden verspeist, erst durch die Lebensmittel, dann durch Medikamente….

    Leider wird das ganze System immer parasitärer. Das dumme daran, die Menschen merken es nicht, denn sie selbst sind meist auch nicht anders. Mein Fazit, es wird sich solange nichts ändern, solange die Masse sich nicht ändert, bekommt sie genau das, was sie sich verdient. Somit liegt die Schuld nicht nur bei den Majors, sondern innerhalb der menschlichen Natur, die anfällig für (Macht-) Gier, Angst und Blendwerk ist.

  29. Somit liegt die Schuld nicht nur bei den Majors, sondern innerhalb der menschlichen Natur, die anfällig für (Macht-) Gier, Angst und Blendwerk ist.

    Gar keine Frage. All die Verkaufsmethoden funktionieren ja nur, weil die Kunden nicht nur nicht merken, dass sie über den Tisch gezogen werden, nein, sie freuen sich sogar darüber viel Geld für sinnlosen Nippes ausgegeben zu haben.

    Deswegen … Informationsaufrüstung. Wie funktioniert Werbung, was macht Werbung mit mir, welche Instinkte spricht Werbung in mir an. Hat man das realisiert, kann man all den Versuchungen besser widerstehen und bewusster leben, ist nicht mehr länger nur ein willenloses, auszubeutendes Konsumschaf, sondern ein nur ab und an, ausnahmsweise schwach gewordenes Konsumlamm 🙂

  30. Wow, das mit den Pringles habe ich noch nicht gehört, wobei ich diese auch nicht essen.
    Danke für das Beispiel Ziggurat 🙂

    Hast du lohnenswerte Lektüre, damit ich mich mit der Wirkung von Werbung bzw. was du angesprochen hast näher beschäftigen kann ?
    Ich frage, weil du mir vielleicht als Mehrinformierter, wie ich mir die bevorstehende Selektion der richtigen Berichte ersparen kannst 🙂
    Danke !

    @Uhlo
    Und was hat er gesagt, als du ihm fragtest, warum er die Skins haben möchte ?

  31. Informationsquellen kann ich Dir so direkt und gebündelt nicht bieten. Mein Wissen darüber besteht in erster Linie aus Infos, die ich im Laufe der Jahre so aufgeschnappt habe, vor allem aus dem Bekanntenkreis, wo sich einige Werber getummelt haben.

  32. @ Pepper
    Wenn Du Zeit und Lust hast, kann ich Dir Marianne Gronemeyer und ihr geniales Buch „Die Macht der Bedürfnisse“ an´s Herz legen, dass müsste in jeder Schulde ein Standardwerk sein.
    Einen kleinen Einblick bekommst du aber schon in dieser von ihr gesprochenen Hörfassung auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=h3LJuOni7yE

    @Harzzach
    Natürlich richtig sich zu informieren. Aber leider hapert es bei vielen schon ganz grundlegend an ihrer Wahr-nehmung und somit auch an der Unterscheidungsfähigkeit. Ohne eine gesunde, scharfe Wahrnehmung kommt man viel eher unter die Räder, wird verarscht oder komplett vor den Karren anderer gespannt. Meist interessieren sich solche Menschen eh für wenig. Ich habe starke Zweifel ob es der Gesellschaft in ihrer Epoche wirklich gelingt, über sich hinaus zu wachsen, oder ob nicht die Verdummung und Dumpfheit überhand nimmt, was dann letztlich in einem braunen Weg kulminiert.

  33. Unsere Gesellschaft wird diese Epoche nicht über sich hinaus wachsen. Das wäre auch „ein wenig“ zu viel verlangt. Unsere Gesellschaft wird sich, wie das schon immer in Zeiten von gesellschaftlichen Veränderungen war, irgendwann an die neue globale Welt und deren neue Gesetzmäßigkeiten angepasst haben. Reibungsverluste wird es dabei, wie immer, auch geben. Das lässt sich leider nicht vermeiden. Die Frage ist nur … schaffen wir Menschen diese Reibungsverluste halbwegs in den Griff zu bekommen oder werden doch irgendwo, irgendwann wieder alte Männer junge Menschen gegen deren ureigensten Interessen in den Krieg schicken?

    Meine Prognose: Die Globalisierung samt ihren gegenseitigen Abhängigkeiten wird in den nächsten Jahrzehnten noch zunehmen. Sie ist jetzt schon so hoch, dass Spannungen zwischen Staaten, wie sie z.B. letztes Jahr wegen des Ukraine-Konfliktes herrschten, die noch vor hundert Jahren SOFORT zu Krieg geführt hätten, heute maximal Wirtschaftsanktionen und ein paar beleidigte Leberwürste auf beiden Seiten zur Folge haben. Lokale Konflikte wird es weiterhin geben. Diese werden aber lokal bleiben, weil die involvierten Interessengruppen ausserhalb viel zu viel zu verlieren haben, sollte dieser Konflikt sich ausweiten.

    Auch wird die Zersplitterung/Diversifizierung unserer Gesellschaft zunehmen, was zur Folge hat, dass die alten Klammern aus Staat, Religion und Hautfarbe immer weniger gelten. Etwas anderes wird an seine Stelle treten. Etwas, worin sich genug Menschen wiederfinden können, um weiterhin eine halbwegs funktionierende stabile Zweckgemeinschaft bilden zu können, selbst wenn man sonst nur wenig miteinander gemein hat.

    Werbung? Wird weiterhin funktionieren und Schafe in die Schurgatter treiben. Denn der Rubel muss rollen, denn der rollende Rubel ist weltweit der EINZIGE Motivationsfaktor, der nach dem der Ende der großen Idologien noch übrig geblieben ist. Geld, Geld Geld. Das wird die nächsten paar hundert Jahre bestimmten. Nicht mehr Religion, nicht mehr Nationen, nicht mehr politische Weltbilder. Geld!

  34. @Ziggurat
    Vielen Dank !
    Das wird sofort gelesen nachdem ich mit meinem jetzigen Buch fertig bin 🙂
    Was mich etwas stutzig machte ist der Titel, der bei Amazon gelistet ist:
    1. Die Macht der Bedürfnisse. Überfluss und Knappheit
    und
    2. Die Macht der Bedürfnisse. Reflexionen über ein Phantom

    Die Amazon-Beschreibung bietet mir auch wenig Auskunft.

    Bzgl. das Buch als Standardwerk zu bezeichnen im Vergleich zu anderen gelesen Büchern finde ich gut.
    Doch mir gefiel der Punkt nicht Bücher lesen zu MÜSSEN in der Schule nicht.
    Weil ich habe dies immer so wahrgenommen:

    Ich muss das Buch jetzt lesen, selbst wenn ich es nicht möchte, weil ich sonst eine schlechte Note bekomme.
    Hier wird geschickt, wie später auch mit Angst gespielt…

    ( Wenn diese Angst nicht wäre dann gäbe es keinen Grund für Schüler, die in einem Fach nicht so gut sind, zu mogeln. – das sollte jetzt nicht zu sehr OT abweichen, deswegen in Klammern 😀 )

    @Harzzach
    Jetzt hast du wieder ein Thema angerissen 😀
    Da halte ich mich erst einmal lieber dezent raus und lese nur mit 🙂

  35. Wenn ich Klimaforschern so zuhöre, stelle ich mir die Frage, wird es überhaupt noch eine Zukunft geben, so wie wir sie uns die vielleicht vorstellen? Oder, wenn die Wissenschaftler recht behalten, erhöht sich bis ca. 2050 die globale Temperatur bis 2 Grad. Und 2 Grad sind richtig schlecht,also richtig, richtig übel. Denn dann verschieben sich nicht nur Klimazonen und es gibt Katastrophen (wie es wäre, wenn es bei 1 Grad bliebe), es wandern ganze Völker und es gibt hier und dort bösen Krieg. Bei 2 Grad ist es für Leben einfach zu heiß, wir könnten gar nicht mehr vor die Haustüre.

  36. @ Ziggurat – Ach, da sind wir doch in guten Händen, was kann uns schon passieren? Die Kirche betet den Klimawandel weg; schließlich kann man für 50 Milliarden Euro Subventionen pro Jahr auch mal was machen. Die Feministinnen könnten einen Gesetzesentwurf dagegen einreichen, schließlich zwingt die Wärme die armen Frauen dann in knappe Klamotten, geht ja auch gar nicht. Und wenn gar nichts anderes hilft, dann erklären wir einfach, dass die hohen Temperaturen einfach schon immer ein Teil von Deutschland wären.

    Also ICH mach mir ehrlich überhaupt keine Sorgen!

  37. @Harzach: Das ist aber mal eine sehr positive Prognose 😀 Glaubst du nicht dass genau dieser Fokus auf Geld, Geld, Geld wieder zu einem erstarken von Fanatischen Gläubigen führen könnte? Dass durch diese einseitige Gesellschaftsform Menschen nach einem höheren Sinn suchen, und diesen in einer Religion finden? Die natürlich mit den Menschen auch „nur“ viel Geld machen wird, aber das scheint Fanatikern jedweder Art bisher egal gewesen zu sein. 😉

    @Ziggurat: Ist doch eh wurscht, oder nicht? Merkbar etwas geändert wird erst wenn der Profit leidet. Ob es dann zu spät ist oder nicht kann ich nicht sagen, aber vielleicht greift dann (endlich) mal wieder die natürliche Auslese und die Menschheit kann beweisen wie anpassungsfähig sie ist. Vielleicht schaffen wir es auch unseren Planeten so zu zerlegen dass wir gezwungen sind als Nomaden im All umherzufliegen. In einer großen Arche. Wie toll wäre das denn bitte? 😛

  38. @Boreas:
    Ich bin a) hoffnungsloser Optimist und b) deswegen ein Realist.

    Ich weiß, dass es das Paradies nie geben wird und wir Menschen uns immer nur halbgar und suboptimal durch die Gegend wurschteln werden, so wie wir das schon immer getan haben. Aber ich weiß auch, dass wir Menschen „besser“ sind als unser Ruf. Die allgegenwärtige mediale Berichterstattung versetzt uns zwar in die Lage mehr über unsere Welt zu wissen als jemals zuvor, sie verzerrt jedoch aus rein kommerziellen Gründen unsere Sicht auf die Dinge, weil sich schlechte Nachrichten einfach besser verkaufen als gute oder keine Nachrichten. „Heute ist, wie auch in den Wochen und Monaten und Jahrenzuvor, in den meisten Teilen der Welt nichts Aufregendes passiert. Menschen gehen in der Regel friedlich ihren Alltagsgeschäften nach und sind meist recht freundlich zueinander“ will doch keiner lesen, oder? 🙂

    Abgesehen davon … derzeit sind wir Menschen nicht einmal ansatzweise in der Lage diesen Planeten so zu zerstören, dass kein menschliches Leben mehr möglich ist. Wir können uns selbst zwar gehörig das Leben schwer machen, aber „zerstören“? Nä! Selbst alle Kernwaffen der Welt würden maximal nur unsere aktuelle Zivilisation vernichten, aber nicht die Menschen, geschweige denn die irdische Biosphäre auslöschen. Die Erde ist schon von schlimmeren Katastrophen heimgesucht worden, die maximal nur zum Verschwinden einiger Spezies geführt haben. Die irdische Biosphäre hat sich als ziemlich robust erwiesen.

  39. Oder wir enden wie eine von mir erforschte Welt in Stellaris. Meine wissenschaftler waren verwirrt. Die Atmosphäre vollkommen zerstört. Sie spekulieren auf vulkanische aktivität, oder intraterrestrischen terrorismus. Weil keine Rasse die so kurz davor war ins Weltraumzeitalter vorzudringen so dämlich sein könnte ihre eigene Lebensgrundlage, die Atmosphäre, einfach zu zerstören.

    Ich habe über diese Nebenquest sehr gelacht.

  40. Die Phase des Aufregens habe ich zum Glück hinter mir. Es begann mit Steam und meinem DRM-Boykott. 10 Jahre spielte ich praktisch gar nichts Neues, mein Hobby Computerspiele gab ich praktisch auf.
    Heute habe ich eine Spieleliste auf Steam, alle für 5-10€ gekauft. Meinen Schrank voller alter Spielekartons habe ich entsorgt und meine Einstellung zu Spielen ist eine andere geworden. Kein Hobby mehr, sondern Zeitvertreib. Wie einen Film konsumiere ich ein Spiel – ex und hopp.

    Die neue Seuche sind DLC, Vorbestellerboni und ingame Käufe bei Vollpreistiteln. Ich rege mich nicht mehr über die Idioten* auf, die das mitmachen und somit den Trend fördern. Die Liste an ungespielten Spielen ist praktisch unendlich. Da muss ich keinen Titel bei erscheinen haben. Wenn in 1-3 Jahren eine GOTY erscheint, reicht das völlig. Bei Multiplayertiteln funktioniert das nicht wirklich, aber lieber verzichte ich, als mich abzocken zu lassen.

    *Idioten deshalb, weil sich der gemeine Konsumzombie nicht informiert. Wer in groben Zügen weiß wie Marketing funktioniert und welche Tricks angewendet werden, wird immun. Aber das ist den Leute zu langweilig und Zeit haben sie keine, sie hängen schließlich auf FB und WhatsApp fest.

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