Als deutscher SF-Fan hat man hoher Wahrscheinlichkeit schon davon gehört, als internationaler SF-Fan mit Sicherheit das eine oder andere, vollkommen abstrus klingende Gerücht über die angeblich größte SF-Serie der Welt.
Nun, das sind keine Gerüchte. Perry Rhodan IST die mit lichtjahreweitem Abstand größte SF-Serie aller Zeiten.
Seit 60 Jahren. Jede Woche. Ein neuer Roman. Über 3100 Romane der Hauptserie. Etwa 1000 Romane von diversen Nebenserien. Der Reboot NEO mit mittlerweile knapp 250 Bänden. Dazu noch 450 Taschenbücher und weitere Publikationen mit eigenständigen Geschichten aus diesem Universum. Etwa 100 Autoren haben im Lauf der letzten sechs Jahrzehnte ihr Scherflein beigetragen.
Sicher, gegen Marvel mit weit über 25.000 Einzelcomics ist das natürlich Fliegendreck. Aber wir reden hier auch nicht über ein internationales Massenphänomen, welches alleine in den USA von Beginn an Abermillionen potentielle Leser erreicht hat, sondern vom deutschen Sprachraum. Der ein klitzeklein wenig kleiner ist als der US-Binnenmarkt. Umso erstaunlicher ist es, dass die größte SF-Serie der Welt nicht aus den USA kommt.
Erschlagen von Zahlen und Rekorden und Gigantismen möchte der geneigte SF-Leser vielleicht selbst mal reinschauen, selbst herausfinden, was an dieser Serie so toll sein soll, dass sich weiterhin genug Leser finden, damit jede Woche mindestens (!) ein neuer Roman erscheint.
Wo fängt man also an? Am Anfang? Mit Perry Rhodan 0001, Unternehmen Stardust?
DER KLASSISCHE ANSATZ

Man sollte vielleicht bedenken, dass der Beginn der Serie für Otto-Normal-Leser des Jahres 2020 zu harter Tobak sein könnte, denn dieser Roman wurde 1961 veröffentlicht. Vor 60 Jahren. Nicht als nobelpreisüberhäuftes Meisterwerk der Literatur, sondern als damals üblicher Groschenroman. Wo es nur darauf ankam in möglichst kurzer Zeit die zur Verfügung stehende Seitenzahl zu füllen, damit der Autor sich schnell dem nächsten Roman widmen kann. Der vielleicht ein neuer PR-Roman sein konnte, aber auch ein Western, eine Liebesgeschichte, Bergdoktoren-Gedöns, Piratengeschichten oder pseudo-dokumentarische Landser-„Frontberichte“ aus dem 2. Weltkrieg. Autor sein war ein hartes Geschäft und wenn man davon leben wollte/musste und pro Wort nur ein paar Pfennig bekam, musste man jeden Monat VIELE Romane schreiben, um die Rechnungen bezahlen zu können. Aber das ist auch so mit den Frühwerken der SF in den USA gewesen, wo zeilenschindende Autoren die Pulp-Magazine der 1930er befüllt haben.
Von daher darf man in der Regel keine ausgefeilten Charakterstudien erwarten. Der Zeitgeist regierte und der Geist dieser Zeit war in der Regel männlich, Tabak rauchend, trinkend (Alkohol, was denn sonst?) und Frauen aus der Not rettend. Aber wie auch bei den Pulps, so gab es auch hier Autoren, die es trotz all der widrigen Umstände und trotz aller gesellschaftlichen Konventionen schafften nicht nur packende, spannende Abenteuer zu schreiben. Sie schafften es etwas zu erfinden, was es in Deutschland so vorher nicht gab.
Ein Held, der am Ende des ersten Romanes meutert und demonstrativ seine Rangabzeichen auf den Boden wirft. Weil das Universum größer ist als kleinliche irdische Machtblöcke und ihre kleinlichen, begrenzten Interessen.
Eine Frau, die als Kommandantin eines ausserirdischen Raumschiffes sich von diesen primitiven Barbaren mit ihren *gasp* unterlichtschnellen Flüssigkeitsraketen und erst Recht nichts von diesem dahergelaufenen Risikopiloten sagen lässt.
Und damit hörte es nicht auf. In den Folgeromanen schmissen viele weitere Angehörige irdischer Armeen und Geheimdienste ihr Rangabzeichen auf den Boden. Es wurden verurteilte Straftäter aus Gefängnissen befreit, weil man ihre Fähigkeiten benötigt hatte. Mutanten schlossen sich an, die ihre Fähigkeiten zum Wohle der gesamten Menschheit einsetzen wollten, anstatt von Militärs mißbraucht zu werden (X-MEN #1 erschien übrigens erst zwei Jahre später). Der Beginn der Perry Rhodan-Serie ist im Grunde ein einziges gigantisches FUCK YOU! an die bestehenden Strukturen unserer Welt, welche selbige nach einem desaströsen Weltkrieg in die noch schlimmeren Schrecken eines nuklearen Weltkriegs stürzen wollten.
Und das kam an. Das kam so dermaßen bei den deutschen Lesern an, dass die Serie nicht eingestellt wurde, so wie das vielen Projekten widerfuhr, sondern fortgesetzt werden musste, weil die Leser den Kiosken und Bahnhofsbuchhandlungen die Romanhefte förmlich aus den Händen gerissen hatten.
Kann man sich also diesem Gesamtwerk in der klassischen Vorgehensweise nähern, in dem man einfach am Anfang beginnt? Ja, natürlich. Wenn man weiß, was man da liest und was einen erwartet. Comic-Fans geht es ja nicht anders, wenn diese sich mit den Erstausgaben der Avengers oder Batman beschäftigen. Kinder ihrer Zeit, aber mehr als nur ein Kind dieser Zeit.
Alternativ zu den Originalromanen kann man sich auch über die sog. Silberbände der Reihe nach durch die Serie lesen. Die Silberbände (ihren Namen vom hübsch silbern schimmernden Einband mit Pseudo-3D-Bild als Cover) enthalten die redaktionell überarbeiteten und fehlerbereinigten Romane der Erstauflage, beginnend mit Unternehmen Stardust. Es sind nicht alle Romane der Erstauflage enthalten, die eine oder andere Nebenhandlungen wurde gekürzt. Die Originalromane sind in den einzelnen Silberbänden auch nicht immer in ihrer damaligen Reihenfolge enthalten, es werden gerne parallel stattfindende Handlungsebenen zusammengefasst, die damals über teilweise Monate verteilt erschienen sind. Wenn man den klassischen Ansatz wählen möchte, ist das wahrscheinlich der beste Weg. Derzeit ist man in der Mitte des Chronofossilien-Zyklus angekommen, ca. Nummer 1250. Wenn ich die alten Romane lesen will, bevorzuge zumindest ich die Silberbände. Aber das kann man nach Belieben halten, die unveränderten Originalromane sind weiterhin als eBook überall erhältlich.
DER ZYKLEN-ANSATZ

Um die Handlung über so viele Jahre halbwegs beherrschbar zu machen, hat sich eine narrative Struktur etabliert, der sogenannte Zyklus. Ein Zyklus umfasst eine mehr oder minder abgeschlossene Handlung, die ihrerseits Bezüge zu vorherigen Handlungsabschnitten beinhalten oder als Grundlage für nachfolgende Handlungen dienen kann. Perry Rhodan kann mittlerweile getrost mit einer TV-Serie und ihren jeweiligen Seasons verglichen werden. Der Beginn eines neuen Zyklus ist meist eine runde Nummer. 1100, 1200, 1300, und so weiter. Mitunter beginnt ein neuer Zyklus auch „zwischendrin“, aber die runde Nummer kann man gut als Orientierung verwenden. Welche Bände sich hier besser eignen als andere, darüber lässt sich trefflich unterschiedlicher Meinung sein. Ich bin z.B. der Meinung, dass man als Rhodan-Novize jeden „runden“ Jubiläumsband ab 200 herausgreifen und damit einsteigen kann. Vor allem die runden Nummern der Neuzeit (ab Nummer 2000) sind teilweise explizit als Einstiegspunkt für Neuleser konzipiert worden. Warum also nicht aktuell mit Band 3100 beginnen, sich allmählich einlesen und dann Schritt für Schritt, Zyklus für Zyklus die Vergangenheit nachholen, wenn man sich vom Rhodan-Fieber hat anstecken lassen?
Und wer Fragen zu dem einen oder anderen Begriff hat und kein Problem hat das eine oder andere Detail gespoilert zu bekommen, für den gibt es das Perry Rhodan-Wiki, ein mittlerweile auch für Autoren unverzichtbares Nachschlagewerk für alles, was rhodanesk ist.
Wenn ich aber explizit einen Einstiegsband benennen müsste, dann wäre das Nummer 1000, Der Terraner. Nicht nur, dass er unter anderem den Inhalt der ersten 1000 Romane in stark reduzierter Kurzform wiedergibt, so dass man als Neuleser eine grobe Orientierung bekommt, als Neuleser wird man auch in die übergeordnete kosmologische Struktur dieses Settings eingeführt, dem von Fans so oft beschworenen Sense of Wonder! „Der Terraner“ gilt nicht ohne Grund als einer der besten Romane der ganzen Serie.
DER REBOOT-ANSATZ

„Ja, schön und gut, ist mir aber alles zu anstrengend„, könnte man sich als interessierter Neuleser denken. Nicht nur, dass man sich eine halbe Lebensaufgabe aufhalst, wenn man nur die Hauptserie lesen will, nein, man liest ja nicht nur die Romane, sondern nebenher im Wiki und die Romane sind dann auch stets Kind ihrer Zeit und illustrieren die gesellschaftlichen Entwicklungen der BRD seit Beginn der 1960er. Das klingt alles nach … Arbeit!!!
„Ich will doch bloß was lesen und Spaß damit haben!„, seufzt da der verzagte und entmutigte potentielle Neuleser. „Ich glaub, ich lass das einfach sein und schau wieder Glotze oder so!„
Halt! Stop!
Es gibt noch eine dritte Möglichkeit sich diesem Setting zu nähern, OHNE dabei vollkommen irre zu werden. Man kann nämlich Perry Rhodan-NEO lesen.
NEO entstand vor etwa zehn Jahren als kleines Experiment zum 50. Jahrestag der Serie. Man wollte NUR die Anfänge der Serie in Form eines Reboots neu erzählen, nicht mehr als Kind der 1960er, sondern als Kind der 2010er. Gesagt, getan und im September 2011 erschien dann Sternenstaub. Auch hier startet ein irdischer Astronaut zum Mond, findet auch hier Ausserirdische auf selbigem und entscheidet sich auch hier das eigene Ding zu machen, anstatt irgendeinem irdischen Machtblock diese überlegene Technologie zu überlassen. Aber alles andere ist neuer, moderner …. und besser? Gut, das letztere ist natürlich Geschmackssache. NEO ist klar anders als die Hauptserie angelegt. Charaktere, fremde Kulturen und das Setting bekommen deutlich mehr Raum, es wird teilweise richtiges World Building betrieben. Was die Urväter der Serie nie getan haben, denn damals wurden etliche Aspekte einfach ausgeklammert, weil man weder die Zeit, noch das Interesse hatte diese Aspekte auszuarbeiten. Das erklärt zum Beispiel den Umstand, dass Herr Rhodan über 1000 (!) Jahre lang alle vier Jahre zum Großadministrator des Solaren Imperiums gewählt wurde. Man hat einfach die politische Struktur der damals jungen BRD in die Zukunft projeziert, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob das überhaupt irgendeinen Sinn ergibt. Gut, dafür wurden die technischen Details von Transformkanonen und Paratronschirmen bis in die letzte Schraube und Lochkarte durchstrukturiert, was keine SF-Serie in diesem Ausmaß zuvor getan hatte. Man muss eben Prioritäten setzen! Bei NEO begeht man diese Fehler explizit nicht mehr. Die Technik wird weiterhin in sich logisch beschrieben, es kommen nun politische, kulturelle und gesellschaftliche Details hinzu.
Auf Grund des überraschenden Erfolges wurde NEO fortgesetzt und schnell lässt man die Handlung die Hauptserie hinter sich, schlägt immer stärker gänzlich neue Pfade ein. NEO und Perry Rhodan haben zwar ähnliche Settings, sind aber strikt voneinander getrennt. Die eine Serie hat nichts mit der anderen Serie zu tun. Crossovers und so Kram is nich und auch wenn manchmal vertraute Namen auftauchen, so treten diese in der Regel in einem vollständigen neuen Kontext auf.
Und weil im Gegensatz zu damals™ die Autoren heute mehr Zeit haben die Romane zu schreiben (und auch vergleichsweise mehr Geld dafür bekommen), sind diese Romane (wie übrigens auch die „modernen“ Romane der Hauptserie) natürlich stilistisch um Klassen besser. NEO und PR sind heute erstklassig produzierte Unterhaltungslektüre und haben mit dem Zeilenschind-Charakter der Anfänge nichts mehr zu tun. Was sich auch darin äussert, dass mittlerweile etablierte Bestseller-Autoren wie z.B. Andreas Eschbach oder Richard Dübell Romane beisteuern. Fremdschämen war gestern und wer Perry Rhodan heute immer noch in die Schundromanecke stellen möchte, den weise ich höflich und respektvoll auf das hier zur Schau gestellte Nichtwissen hin.
Die Handlung von NEO ist, gerade weil sie sich komplett von der Hauptserie löst, auch weniger komplex, man muss nicht mehr etliche Megabyte Wiki-Einträge im Kopf haben, um alle Querverweise erkennen und verstehen zu können. NEO kann man „einfach so“ lesen. Man muss nicht den Job aufgeben, nur um in vertretbarer Zeit alle Romane von A bis Z gelesen zu haben. Meiner Meinung nach ist das der beste, weil angenehmste Weg sich dem Phänomen Perry Rhodan sukzessive zu nähern.
DER „ICH SOLL WAS LESEN? ICH WILL FILME ANSCHAUEN!“-ANSATZ

Nun, es gibt keine Perry Rhodan-Filme, es gibt keine Perry-Rhodan-TV-Umsetzungen. Dieser jene Film da, der existiert nicht. Das obige Bild habe ich frei erfunden. Und weil es diesen Film, der nicht existiert, leider doch gab, hatte der Verlag, aus Erfahrung klug geworden, danach entsprechend hohe Ansprüche an potentielle Kooperationspartner gestellt, so dass aus diversen Projekten und Versuchen der vergangenen Jahrzehnte nie etwas entstanden ist (Bernd Eichinger soll z.B. lange Zeit eine Option auf die Filmrechte besessen haben). Und selbst das Zeitalter von verzweifelt nach verfilmbaren Stoffen suchenden Streaming-Anbietern ändert nichts am Umstand, dass es derzeit kein konkretes Projekt gibt und wahrscheinlich nie eines geben wird. Nicht, weil der Verlag etwas dagegen hätte, sondern weil der Verlag nicht muss. Man kann es sich leisten noch ein paar Jahrzehnte weiter auf den idealen Umsetzungspartner zu warten.
Sprich, es wird dem potentiellen Interessenten wohl nichts weiter übrig bleiben als Text zu lesen oder zumindest sich näher mit den diversen Rhodan-Comics zu beschäftigen. Ein Perry Rhodan Cinematic Universe wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nie geben. Was ich bedauere, sehr bedauere. Aber wer weiß, vielleicht ist es besser so …
FINALE WORTE
Es mag durchaus sein, dass ich es mir als Leser seit den 1970ern zu einfach mache. Ich kenne das Setting in- und auswendig. Wenn ich mir ausdenke, dass ein Neuleser doch „einfach nur X“ machen muss, kann es gut sein, dass ich hier gewaltige Hürden ignoriere, von deren Existenz ich mir keine Vorstellung mehr machen kann. Ich weiß, dass man seitens des Verlages seit Jahren an diesem Problem knobelt (Wie führe ich Neuleser an die Marke heran?) und bislang noch nicht die perfekte Lösung gefunden hat. Aber irgendetwas scheint man richtig zu machen. Jede Woche ein neuer Roman der Hauptserie, alle zwei Wochen ein neuer NEO-Band. Als Print, eBook oder Hörbuch. Dazu immer wieder neue Silberbände, Nebenserien & Einzelbücher. Ein Ende ist auch nach sechs Jahrzehnten nicht absehbar. Perry Rhodan wird mich mit hoher Wahrscheinlichkeit überleben. Und ich will min. 100 Jahre alt werden! Jemand zufällig einen Zellaktivator übrig?
Von daher möchte ich abschliessend nur eines sagen. Eigentlich ist das alles überhaupt nicht kompliziert. Man nimmt sich irgendeinen Roman und fängt an ihn zu lesen. Möchte man am Ende des Romanes mehr davon, nimmt man sich noch einen. Und dann noch einen. Ad infinitum. Denn so habe ich damals™ angefangen. Im Zeitschriftenständer im Aufenthaltsbereich der Ferienpension ein paar zerfledderte Rhodan-Hefte aus diversen Zyklen gefunden. Manche ganz von Anfang der Serie, manche ein paar hundert Bände später. Verstanden habe ich NICHTS, war aber zum Leidwesen meiner Bildungselite-Eltern hin und weg. Karl-Herbert Scheers Robot-Patrouille. Heiße Pubertäts-Ohren!!! Clark Darltons Die Spur durch Zeit und Raum. Mysteriös, geheimnisvoll, mich gnadenlos mit einem Cliffhanger zurücklassend. Flugziel Andromeda von Willam Voltz. Wie geht es weiter, dammich nochmal, wie???
Findet man das alles doof oder hebt nur verwirrt die Augenbraue … ist das auch nicht weiter tragisch. Ich kann bis heute mit Minecraft oder Mario nichts anfangen, Friends habe ich nie gesehen und es interessiert mich kein Stück, wie Du damals meine Mutter kennengelernt hast.
In diesem Sinne: Werdet satt und dick!
Du meine Güte. Das war lang! Und interessant!
Leider ging Pherry Rhodan damals als Kind völlig an mir vorbei, seufz.
Was mir im Nachhinein ja Leid tut, aber ich weiß nicht ob ich Willens bin daran was zu ändern.
Durch meinen älteren Bruder bin ich DAMALS zu John Sinclair und Larry Brent gekommen, und ja, einige male wurde auch der gute alte Landser konsumiert 🙄.
Jetzt, in fortgeschrittenem Alter, mit einem immer größer werdendem Pile of Shame (woran du nicht ganz unschuldig bist!!!) und Netflix, Sky, Amazon Prime Video und Büchern, also richtigen Bücher…äh und meinem Audible Abo bin ich doch beschäftigt.
Aber hey, falls ich das Rentenalter erreiche ist hoffentlich auch noch etwas Zeit. Wohl wissend dass ich wohl nie mehr mit Perry Rhodan beginnen werde sage ich Tschüss, und Danke für den ..nein, nicht den Fisch, das ist ein anderes Thema, sondern für deinen Blog, der mir immer wieder zeigt was ich alles verpasst habe 😩.
Super! Das du das mal zusammengefasst hast ich hatte vor einiger Zeit mal den Gedanken gefasst mit PR anzufangen und stand genau vor dem Problem was du so schön aufgedröselt hast: Womit Anfangen? Ich denke ich werde mit der NEO Serie anfangen! 😀
Ahahaha, ich hab einen am Haken! Yes!!!
@Frank:
Inzwischen habe ich auch die angenehmen Seiten eines Pile of Shames entdeckt. Ich muss nicht mehr. Nirgendwo muss ich mehr. Niemand führt mich mehr am Nasenring zum nächsten Konsumtrog. ST Picard wollte ich sofort sehen, also habe ich mir Prime geholt. The Expanse S05 will ich sehen, aber das muss nicht jetzt sofort sein, läuft mir ja nix weg. Prime kann warten. Alle können warten. Und wer mir doof kommt, kann mich mal. Ich muss nicht.
Übrigens … Nachwuchsleser von Heute finden keine zerfledderten Heftromane in Zeitschriftenständern. Gibt es in Ferienpensionen mittlerweile Media-Server, wo nette Gäste eine Kopie ihrer Urlaubslektüre ablegen? Und wenn ja, wann kommt die Polizei vorbei, um diese den Kapitalismus in seinem Wesenskern bedrohende Urheberrechtsunbotmäßigkeit sofort zu beenden?
Übrigens, Teil 2 … aus diversen Gründen hatte ich vor ner Weile eine ziemlich lange PR-Pause eingelegt. Zehn Jahre lang. Danach wieder Hunger bekommen und mir ein paar aktuelle Hefte aus dem Netz besorgt. Ganz arg chlimme Raubmordkopien. Mir hat gefallen, was ich las. Sehr. Also habe ich ab Nummer 2700 wieder Geld ausgegeben. Nicht nur für die laufende Handlung, sondern auch für die Lücke von ca. 500 Romanen. Ich kann diese Kopier- und Kontrollverlustparanoia weder rational noch emotional nachvollziehen. Ich kann es nicht. Alle nur meschugge!
Sehr schön geschrieben, da bekomme ich tatsächlich Lust auch mal in PR-Universum einzusteigen.
Bisher hatte ich nur in Form eines wirklich gelungenen Click-Adventures kontakt mit PR…es gibt also tatsächlich eine Interaktive Möglichkeit in das Universum rein zu schnuppern.
https://www.4players.de/4players.php/dispbericht/PC-CDROM/Test/9212/7443/0/Perry_Rhodan.html
Keine Ahnung wie nah das an der Vorlage ist, laufen soll es laut Amazon Rezensionen auf Win10 mit aktuellstem Win-Update. Kostet dort aktuell nur 5€ als Download.
Vielleicht wäre das auch was für dich Harzzach 🙂 *winkt*
Ha! Been there, done that!
Als zweitleser meines Freundes durch über 2000 „Bände“ durch. Aber angefangen mit den Silberausgaben.
Neo kenn ich nich, hat Gucky da noch einen Auftritt?
Habe in mener Jugend in den 90ern viele Perry Rhodan Silberbänd gelesen und war total fasziniert. Damals als man noch in eine Bibliothek ging um sich Bücher auszuleihen.
Allerdings wenn ich jetzt so zurückdenke da ist schon vieles in Perry Rhodan übler Trash. Mutanten mit 2 Köpfen die Atomexplosionen herbeizaubern können, telepathische Mausbieber, Perry Rhodans Sohn der wie ein geklontes Ebenbild aussieht. Im Prinzip sind es nun mal nur Groschenromane und gelesen habe ich es hauptsächlich weil es nicht viel anderes gab. Vielleicht hat sich die Qualität inzwischen gesteigert aber einsteigen werde ich wohl nicht mehr.
Was so ein unbedachter Klick auf den Titel eines alten Films auslösen kann! Du schreibst, ich schaue obskure Filme…
Danke erstmal für die tiefgehende Einführung in ein Thema, welches für mich seit der Zeit, als einer meiner Kumpel kurz nach der Wende plötzlich allen Ernstes anfing, von dicken silbernen SciFi-Büchern mit Mausbibern (!?) zu erzählen, immer noch ein Buch mit sieben Siegeln ist. Auch wenn man ohne Einzelheiten zu kennen weiß, daß PR über die Jahre eine sehr substanzielle Qualität aufgebaut haben muss (weil nur über zufällige Laufkundschaft am Bahnhofskiosk wirst du nicht die größte SciFi-Serie der Welt), haftete dem Namen für mich immer der Klang „Groschenroman“ an. Es war klar, dass da mehr sein muss, aber wo anfangen? Und so blieb es trotz generellem Interesse am Thema halt liegen. Schön zu hören, dass es diesen Neo-Reboot gibt, bei dem ich mir überlege, zumindest mal probezulesen.
Ich habe es übrigens getan. Oh Boy! Ich habe mir ‚SOS aus dem Weltraum‘ gegeben. Dem nicht existenten PR Film. Mit der nicht existenten logischen Handlung. Mit nicht vorhandenen minimalsten schauspielerischen Fähigkeiten – von niemanden. Mit nicht nicht vorhandenem Sexismus und Rassismus (was aber als interessante Studie taugt, was damals als akzeptabel durchgegangen ist). Wenn DAS als Homage an die Groschenromanherkunft gemeint war… armer Groschenroman! Gin-Tonic war dazu def. zu schwach.
Dieses… Werk… wurde auch deshalb so brilliant, weil es unabhängig von der Entstehungszeit sehr gut eine verbreitete Form des Umgangs mit SciFi als Genre im Medium Film zeigt, wenn man keinen Bezug dazu hat: „Die Jugend steht auf so Zukunftskram, da ist Kohle zu holen. Hauptsache da sind irgendwie Raumschiffe und Explosionen drin, der Rest sollten wir billig halten, weil das begreifen die eh nicht.“
P.S.: Wenn es je einen Film/Serie geben sollte, lass sie die Essenz von PR erhalten.
Richtig. So werden verdammt viele Filme gemacht. „X und Y sind gerade hip, lass uns einen Film mit X und Y machen. Und gecastet werden Schauspieler A und B, weil auch gerade hip.“ Ob das alles überhaupt zusammenpasst, interessiert die Producer nicht.
Kann Dir bei der Beschreibung der Anfangszeiten der Serie nur zustimmen.
Für mich als (damaliges) Kind war das phänomenal. Aber obwohl ich die Serie lückenlos bis #2800 im Regal sortiert habe, war irgendwann die Luft raus. Vor allem, weil sich im Laufe der Zeit bei ein paar Autoren das Gutmenschentum massiv in den Vordergrund geschummelt hat.
Außerdem (aber das ist eine sehr persönliche Befindlichkeit), kann ich es überhaupt nicht leiden, wenn mir über tausende Romane liebgewonnene (potentiell unsterbliche) Helden zwecks billiger Effekthascherei aus der Serie geschrieben werden …
Du, ich habe zwischendrin einige Jahre Pause gemacht, weil die Luft einfach raus war. Dann wieder auf den Geschmack gekommen. Ist ja auch normal. Autoren wechseln, Stile wechseln, Inhalte wechseln, Geschmäcker wechseln.
Den Rest erlaube ich mir anders zu sehen 🙂 Vor allem beim Entsorgen von Figuren stehe ich auf dem Standpunkt, dass das Erzählen einer guten Geschichte wichtiger ist als die Existenz einer Figur. Aber das Ende gerade einer bekannten & beliebten Figur muss in einer guten Geschichte erzählt werden. Ansonsten war das für die Katz, haben die verantwortlichen Autoren zu Recht Haue verdient.
Danke, das war wirklich informativ! Und sehr interessant, weil es schon öfter vorkam, dass ich z.B. auf Bücherflohmärkten solche Hefte in der Hand hatte und mich dabei immer kurz gefragt habe, wie gut/schlecht und wie ausgebaut das Ganze eigentlich so ist. : )
Hi!
Auch wenn ich kein Perry-Rhodan Verschlinger bin, ein Tipp für Menschen aus Wien bzw. dem Wiener Umfeld: die Villa Fantastica in Hietzing bietet in der extrem umfangreichen SciFi Abteilung auch die P-R Hefte an. Inklusive fachlich fundierter Beratung.