Ja, kann man anschauen …

Es hat eine Weile gedauert, bis ich Karten für eine IMAX-Vorstellung von Dune in der OV bekommen konnte.

Zum einen, weil ich ein elitärer Nerd bin, der im Laufe des letzten Jahrzehnts gelernt hat sich von deutscher Synchronisation fernzuhalten, zum anderen weil man den Film idealerweise nur mit IMAX-Ultrabrutal-Soundkulisse anschauen sollte und zum Dritten … und das ist eine gute Nachricht … weil es effin drei Wochen gedauert hat, bis ich nur mit viel Glück einen freien Sitz reservieren konnte!!!! Himmel, könnt ihr nicht in andere Filme gehen?

So saß ich dann im Saal in der weiten Runde, immer ein, zwei Plätze Abstand zum Nachbarn, auf dass uns das böse Covid nicht packt und wieder alle Kinos dichtmachen müssen und harrte der auf mich zurollenden Dinge.

Es gab im Vorfeld nicht wenige Befürchtungen, dass Villeneuves Versuch der Verfilmung eines als unverfilmbar geltenden Buches nicht funktionieren würde. Und wenn doch, dass es mal wieder keine Sau interessieren würde und wir bis in alle Ewigkeit nur noch Superhelden-Filme und die nächsten zweihundert Fast&Furious-Fortsetzungen bekommen würden.

Es gab mal wieder den üblichen Shitstorm, weil irgend jemandem irgendeine kreative Entscheidung des Regisseurs nicht passt und die üblichen Verdächtigen hatten natürlich nichts besseres zu tun, als den jetzt als sicher geltenden Flop an die Wand zu malen. Dann gab es einen Shitstorm, weil Paul Atreides eine üble White Savior-Geschichte sei und die Schauspielerin von Jessica Atreides soll was Blödes gesagt haben und … *seufz*

Alles allesamt geflissentlich ignorieren, wenn man bei halbwegs geistiger Gesundheit bleiben möchte.

Es gab allerdings auch die Nachricht, dass Villeneuve für HBO eine Bene Gesserit-Serie (The Sisterhood) vorbereitet, die HBO gerne als neues Content-Flagschiff präsentieren möchte, wahrscheinlich (Spekulation meinerseits) weil man dem kommenden GoT-Prequel auf Grund des desaströsen Endes der Hauptserie nicht mehr genug Zugkraft zutraut.

Der Film war zudem fertig, dümpelte auf den Festplatten von Warner vor sich hin und wurde x-mal verschoben, weil halt Covid, Impfungen, Lockdown, geschlossene Kinos und so. Der Regisseur war zudem sauer, dass der Film in den USA zeitgleich auf HBO Max gestreamt werden sollte, weil dass sei doch a) Verschwendung der visuellen Pracht und b) jeder Stream-Zuschauer würde der Kinokasse fehlen.

All diese Nachrichten und Gerüchte und Skandälchen waren genug, um als emotional engagierter Fan das letzte Jahr über wahnsinnig zu werden.

Doch als emotional abgestumpfter alter Sack kratzt einen Hysterie und Hype nicht mehr so wirklich. Ich wollte einfach nur den Film sehen, möglichst zuerst im Kino. Was danach passieren würde, Top oder Flop … spielt keine Rolle. Ich wollte nur den Film sehen. Im Kino. Weil vermutlich ganz viel heftiges „Boahh ey!“.

Nun … des „Boahh ey!“’s war viel und es war heftig und überhaupt war ich hin und wegstens.

Viel will ich über den Film nicht sagen. Man muss ihn selbst erleben, selbst erfahren. Ja, er sieht unglaublich gut aus, hört sich unglaublich gut an. So ziemlich alles passt und wenn doch etwas ein wenig nicht ganz so perfekt wirken sollte … es stört nicht, weil mir das Gesamtwerk als solches die Socken durch die Schuhe ausgezogen hat. Art Design, Sound Design, Soundtrack, Schauspieler, Dialoge, Effekte bilden ein rundes Ding.

Mir wurde ganz annerschter, als das Ende des Filmes erreicht war und wir alle eigentlich nur die erste Hälfte des Buches gesehen hatten. Fortsetzung, jetzt! SOFORT!! AUF DER EFFIN STELLE WILL ICH PART TWO SEHEN, ARGHLLLLLLLL!!!

Fuck, war dieser Film geil!

Wird es eine Fortsetzung geben?

Nun, alleine nur in Europa hat Dune (2021) bereits 130 Millionen Dollar eingespielt. Während eigentlich immer noch eine Pandemie durch die Welt tobt und die Kinos nur einen Bruchteil der Zuschauer in den Saal pro Vorstellung lassen dürfen.

Morgen ist in den USA Premiere auf HBO Max, sowie in den Kinos. Morgen ist zudem auch Premiere in China.

Was auch immer passiert ist, dass wir dummen, blöden Europäer den Film sage und schreibe vier Wochen VOR den beiden größten Filmmärkten der Welt sehen durften, ich weiß es nicht. Aber so war das hier. Und wir dummen, blöden Europäer haben dem Film nach vier Wochen bereits 130 Millionen Dollar eingebracht. Jetzt kommen die USA und China.

Bei einem Budget von 165 Mio. Dollar plus nochmal die selbe Menge Marketing. Die Wahrscheinlichkeit ist so klein nicht, dass der Film durch die beiden größten Filmmärkte der Welt nochmals deutlich (!) mehr Asche bekommen wird.

Und dann haben wir ja noch HBO Max.

Obwohl es noch keine offizielle Bestätigung für Part Two gibt, so ist es sehr wahrscheinlich, dass es Part Two geben wird. Denn Warner braucht einen neuen Blockbuster, um wieder vor den Investoren angeben zu können. Warner muss zudem sehen, dass HBO Max genug neue Zuschauer bekommt, um dem Heiligen Mantra des Ewigen Wachstums entsprechen zu können. Und nicht nur ein paar tausend Hansel hier und da, sondern Hunderttausende! Deswegen wird eine Dune-Spinoff-Serie produziert und nach diesen ermutigenden Einspielergebnissen wird es höchstwahrscheinlich noch Dune Part Two geben. Eine mögliche Umsetzung von Dune Messiah und Children of Dune ist nicht mehr vollkommen aus der Luft gegriffen. Denn Warner braucht endlich ein Franchise, welches hohe, sichere und halbwegs planbare Umsätze bringt, nach dem man mit dem DCVerse Disney nicht einmal ansatzweise am Kittel flicken konnte.

Denis Villeneuve ist zudem auch kein Zack Snyder! *mwahahaha*

Dies alles gesagt habend … ignoriert all diesen Kommerzscheiss und diese Geschäftspläne und all diesen nüchternen Biziness-Rotz!

Sucht bitte ein Kino auf und schaut’s Euch Denis Villeneuves Dune an.

21 Kommentare zu „Ja, kann man anschauen …

  1. Ich bin in meinem Leben sehr viel im Kino gewesen. Ich habe auch keine Skrupel, bei vielen Filmen inzwischen zu sagen: kann ich auch später gut zu Hause ansehen. Aber dieser Film kann man (zumindest die ersten vier male) nur im Kino sehen. Vom ersten Moment hören an… …ja, hören, wird klar: das ist Kino. (Das einzige, was ich zum mäkeln hätte: mir war das Architektur Setting zu sehr plakativ einseitiger Brutalismuskitsch. Und ich habe Angst, dass der zweite Teil so ein Elben-Wüstenbewohner Kitsch wird. (Nein, ich kenne das Buch nicht…) – Aber dieser Film ist Kino das einen einsaugt.

  2. Ich bin auch extra direkt ins Nobel-Kino der Stadt gehuscht. Ich könnte lang über den Streifen sinnieren – doch kurz: ein cineastisches Meisterwerk, bei dem die Charaktere und manch emotionale Szene jedoch nicht die (für mich magsich nostalgische) Tiefe der Lynch Version erreichen, dafür jedoch näher am Buch irgendwie ist. Das Kolonialisierungskritische hätte jedoch kritischer sein dürfen. Gefühlt begleitet man hier immernoch Columbus mit aller abenteuerlichen Romantik und Rollenklischees. Das Nervt. Aber die Optik und der Klang machen das allemal wett und ich bin sau gespannt wie es weitergeht, denn der Film zieht einen in seine Welt.

  3. Dein Wunsch war Befehl, 2x (nicht IMAX, aber zwingend…) Großleinwand. Ein drittes mal ist wahrscheinlich. Es wurde schon über das Art Design, die Cinematographie, etc… geschrieben, kein Zweifel, dass hier das aktuell obere Ende der derzeit möglichen Fahnenstange zu sehen ist. Ja, ich glaube meine Reaktion beim ersten Schauen…so könnten sich ‚Erstseher‘ von Star Wars anno ’77 in einem der damaligen Großkinos gefühlt haben. Hammer!

    Aber man täte dem Film völlig unrecht, wenn man nur den vermeintlichen (!) Bombast sehen würde. Hier hat jemand nMn die Vorlage völlig verstanden und in ein anderes Medium übertragen. Ja, gerade die machiavellische Schreibweise des Original-Autors in der Darstellung des Ist-Zustandes der Welt von Dune im Jahre 10191. Aber eben AUCH die – manchmal sehr subtilen – Wertungen und Reflektionen der Ursache-Auswirkungsbeziehung zu diesem Ist-Zustand durch den Autor. Das in einem Film so ‚on spot‘ künstlerisch herüberzubringen und gleichzeitig den technischen Wow-Effekt des Mediums Kino VOLL zu treffen und auszunutzen ist der Wahnsinn in Tüten.
    Sich zu trauen, Erwachsen im besten Wortsinne zu sein in einer Welt voller Marvel! Heutzutage! Danke für die Eier, Mr. Villeneuve! Kommt Amis, jetzt pusht das Ding!

    „Neuer Drehbeginn kann Anfang 2022 sein – wenn ihr es wollt“ (John Lennon)

    P.S.: Hazz, 2 Meilensteine dieses Kalibers in 2 verschiedenen Medien in einem Monat. Mach sachte, auch wenn Du sicher Erfahren genug im Umgang bist.

    😉

  4. @Chräcker: Keine Bange, im Buch gibt es keinen Fremen/Elbenkitsch. Daher auch nicht in Part Two.

  5. Und jetzt war ich gestern abend ein zweites Mal im Kino. Diesmal auf Deutsch. Film immer noch klasse, aber wie immer habe ich den Eindruck, dass die deutsche Syncro nicht Teil des Filmes ist. Die Stimmen klingen nicht so, als ob sie sich im selben Raum wie die Schauspieler befinden. Was insofern traurig ist, da gerade bei Aussenaufnahmen und Action-Szenen vieles erneut im Studio nachgesprochen wird. Und dann entsprechend abgemischt wird, damit es zur Szene passt. Was bei der deutschen Syncro nie richtig hinzuhauen scheint. Alles zu glatt, zu perfekt.

    Ob es an der Aufnahme liegt oder deutsche Sprecher keine guten Schauspieler sind oder beides oder noch andere Faktoren eine Rolle spielen … ich ertrage keine deutsche Syncro mehr. Und bevor es zu patriotischen Mißverständnissen kommt: Ich mag die deutsche Sprache weiterhin und bei deutschen Filmen rollen sich mir auch nicht die Fußnägel hoch, sobald die Schauspieler den Mund aufmachen.

    Es ist die deutsche Syncro, die ich nicht mehr ertrage.

  6. Mit der Synchronisation ist es wohl, wie mit fast allem: beschäftige Dich auf einem anspruchsvollerem Niveau damit und Du wirst selbst anspruchsvoller und verliert den Zugang zu einem gewissen Teil des Angebotes (erschließt Dir aber dafür einen anderen Teil).

    Da ich mir seit Jahren die Klagen über Synchronisationen anhöre, bin ich für mich persönlich zu dem Schluss gekommen, dass ich mich lieber nicht genauer damit beschäftige. Ich habe schon genug Gebiete zum nerdragen und brauch das nicht auch noch. ^^

    Klar fällt mir in deutschen Versionen immer mal wieder was auf, das schlecht übersetzt wurde (auch ohne die Originalspur zu kennen) und bestimmt geht etwas durch die Übersetzung verloren. Aber letztendlich ist es einfach viel entspannender es in der Muttersprache zu hören, wenn man die andere Sprache nicht auf gleichem Niveau spricht (das meiste verstehe ich auf Englisch, aber es geht mir garantiert mehr flöten, als bei der übersetzen Tonspur).

    Und was ich sehr faszinierend finde ist Harz Satz über das „zu glatt und perfekt“. Ich scheine es zu mögen und habe es bisher nicht als Fehler wahrgenommen. Ja, es ist sogar so, dass mir das umgekehrt öfter unangenehm aufgefallen ist, wenn ich versucht habe etwas mit der Originalspur anzuschauen: es klingt dann im Vergleich wie ein Amateurvideo.

    Danke für die Offenbarung, dass ich anscheinend so unbewandert in diesen Dingen bin, dass ich dies nichtmal als Qualitätsmerkmal wahrnehmen konnte. : D

    Ich denke, ich bleibe in dem Bereich ein Noob und kann dafür fast alles schaun, wie es daherkommt. Am liebsten deutsch und Untertitel/Original nur da, wo ich es gewohnt bin, weils das früher nicht anders gab und man sich eben nicht gerne an neue Stimmen gewöhnt.

    Ich wünschte, man könnte den Zustand der Unwissenheit bei einigen anderen Themen auch wieder auf dieses Niveau reseten. ^^

    Der einzige Vorteil, den ich über die Jahre bei Originalspuren feststellen konnte: Man findet Witze besser. Ja, ich denke sie sind oft garnicht wirklich besser, man findet sie nur besser. Ich glaube das hängt damit zusammen, dass es sich mit dem Stolz verbindet den Witz in einer anderen Sprache überhaupt verstanden zu haben. Ich grins dann bei Kram, der mich perfekt übersetzbar und übersetzt eher kalt lässt.
    Sprich: Imho hat man in einer Zweitsprache einen geringeren Niveauanspruch und ist dadurch leichter zu begeistern. : )

  7. Es ist kein Nerdrage 🙂 Ich bevorzuge nur nach Möglichkeit OV plus Untertitel.

    Gut, Untertitel gibt es im Kino leider nicht, so dass ich schon a bisserl mehr aufpassen muss, die geistige Mehrleistung hält sich aber in Grenzen. Ansonsten schalte ich UT immer dann ein, wenn ich abends so fertig bin, dass ich selbst Mühe habe Patrick Stewarts perfekte Aussprache richtig zu verstehen oder wenn Dialekt genuschelt wird oder die Tonsprache etwas anderes als Englisch ist.

    An UT habe ich mich aber auch erst gewöhnen müssen, als deutscher Kino- und TV-Zuschauer kennt man das ja gar nicht.

  8. Original vs. Synchro kommt bei mir echt auf das Genre an. Während bei solchen „Hirn-auf – Entspannung“-Streifen wie ‚Guardians of the Galaxy‘ D läuft, sind solche Sachen wie ‚Die Erfindung der Wahrheit‘ unverändert Pflicht (auch mit UT, aber nur in Passagen, wo es wg. Spezialbegriffen muss).

    Und dann gibt es noch solche unbedingt 2x-Schauen-Ausnahmen wie ‚Das Leben des Brian‘, welche gegen jede Regel unübersetzbare Stimmungen DOCH in D hinbekommen.

    Du kleiner Widerporst 😉

  9. Hehe, das kann ich gut nachvollziehen. Wayne’s World, Bill & Ted oder Life of Brian gucke ich lieber auf deutsch – da funktioniert der Witz für mich besser, die Stimmen wirken auf mich lustiger. Vermutlich weil es schlecht gealtert ist und es die Nostalgie ausmacht 😉

    Bei Animes ist es wieder egaler, weil eh nichts wirklich Lippensynchron ist.

    Bei Videospielen kann man auch nur bedingt das Lip-Synch Argument rausholen, aber der O-Ton ist für mich einfach Teil der authentischen Spielwelt. Allein mit den verschiedenen Dialekten kommt viel rüber (und wir wissen alle wozu es führt, wenn man es im deutschen versucht – ja, Baldur’s Gate, ich meine dich!!!).

    Wenn die Übersetzung gut gemacht sein sollte und es die Einstellungen zulassen, spiele ich aber doch gern mit deutschen Text für Menüs etc. Leider geht das nicht immer gut …Pillars of Eternity… knirsch…

  10. Ach, die deutsche Synchronisation. Ich habe lange gedacht, die deutschen Verleihe geben sich im internationalen Vergleich schon richtig Mühe. Dann war irgendwann mein Englisch gut genug um englischsprachige Filme und Serien zumindest im Original zu schauen und Spiele mit englischer Sprache zu spielen und habe erst dann so richtig bemerkt, was für eine Grütze man da mitunter abliefert.

    Jaaa, es ist wahr dass gerade in den 60igern und 70igern so manche US-Serie mit deutscher Synchro fast besser war als das Original. ‚Die Zwei‘ kommt mir da in den Sinn und ja, ich bin durchaus Fan der Synchro der klassischen Star Trek Serie. Aber gerade in den letzten 10 Jahren ist die Synchronisation gerade inhaltlich meiner Meinung nach in Deutschland immer schludriger geworden. Vergleicht man da mal direkt, was im Original und in der deutschen Version gesagt wird, kann einem mitunter das Gruseln kommen. Und das nicht nur bei Wortspielen etc, die schlichtweg nicht übersetzbar sind.

    Zumal die Wahl der Stimmen oft… seltsam ist. Nun gebe ich zu, dass seinerzeit in ‚Akte X‘ Dana Skully mit rauchiger deutscher Synchronstimme deutlich heißer rüberkam. Dafür hat man dann der Hauptdarstellerin in ‚Fringe‘, deren Darstellerin selbst eine sehr rauchige Stimme hat, in der Synchro eine dünne Piepsstimme verpasst, die ist stimmlich auf einmal bestenfalls im Abituralter. Selbiges bei ‚Supernatural‘, da ist die Wahl der Stimmen so weit von den Originalen entfernt, dass das richtig störend wirkt, wenn man mal eine Folge auf Deutsch schaut.

    Und so richtig übel ist das bei Spielen aller Art, allen voran die Halo-Reihe. Da war ich bei jedem neuen Halo jedes Mal auf’s neue so richtig angefressen, weil die Synchro hier traditionell wohl das erklärte Ziel anstrebte, so lustlos, lieblos und ahnungslos wie möglich zu sein – und MS natürlich auch nur die deutsche Tonspur auf die DVDs packte, aus Gründen halt.

    Und ansonsten bin ich in der Hinsicht sauer auf Amazon, weil die es einfach nicht gebacken bekommen, bei allen angebotenen Serien und Filmen auch die originale Tonspur zur Verfügung zu stellen und das selbst bei käuflich zu erwerbenden Angeboten. Ich habe mich da erst dieser Tage geärgert, allerdings auch über mich selbst, ich hätte mal besser richtig hingeschaut – jedenfalls ist mir erst nach Kauf der ersten Staffel von Babylon 5 aufgefallen, dass Amazon auch hier nur die deutsche Synchro zur Verfügung stellt. Was zum Teufel ist so schwer daran, die originale Tonspur dazuzupacken?

  11. @Alien:
    Zugestimmt, da ist Amazon Dresche wert. Sie schreiben es bei Mehrfachtonspuren mit [dt./OV] mittlerweile (!) zuwenigstens gut sichtbar ran, aber wieso ist das überhaupt notwendig? Englisch sollte doch eh bei US/UK-Produktionen da sein und die Bandbreite is auch kein Problem? (Oder kostet die das doch extra Geld?? Hmm…)

  12. Bei Prime gibt es oft Englisch dazu, aber die Unsitte Inhalte je nach Sprache einzeln zu listen, besteht weiterhin. Ist zwar schon besser geworden (ich schau da einmal pro Jahr für ein paar Serien rein), aber Prime ist weiterhin der Gruschtladen der Streaming-Branche.

    Wobei … auf Netflix „Dark“ auf Englisch anschauen macht auch nicht wirklich Spaß. Für Syncro will wirklich niemand großartig Geld ausgeben. Die US-Bekanntschaft schaut sich inzwischen alles auch lieber im deutschen Original mit US-Untertiteln an 🙂

  13. Übrigens … international (d.h. Europa) hat Dune Part One inzwischen 223 Mio. Dollar eingespielt. Bei Legendary Pictures und Warner träumt man (durchaus realistisch) von einem neuen Blockbuster-Franchise. An Inhalten mangelt es ja nicht, selbst wenn man sich nur auf die Hauptserie beschränkt und die ganzen Prequels vorerst aussen vor lässt.

  14. Ich war beteiligt… insgesamt war ich drei Mal im Kino. Als Fan der Bücher bin ich mit einigen Sachen nicht ganz glücklich gewesen, aber insgesamt ist der neue Dune Part One eine sehr gute Buchverfilmung. Audiovisuell ist der FIlm einfach gemacht für die große Leinwand. Ich freue mich schon auf Teil 2!

  15. Soo, habe das jetzt eine Weile mitverfolgt. Da gibt es ja einen ordentlichen Hype Train 😉

    Auch Ich fand den Film im Luxuskino (iSense, 3d) durchaus als einen der Besseren und eine gute Adaption, freue mich ebenfalls auf den 2. Teil und werde auch den ansehen.

    Als „Vorbereitung“ habe ich am Abend vorher meine alte Lynch DVD (mit bad AR – man muss am dem TV manuell in die Höhe strecken… hach damals hat man einfach was gepresst und in den Verkauf gegeben…) rausgekramt und mir den Film noch einmal angeschaut.
    Meiner Meinung nach ein unterbewerteter Film, von dem ich gern einen Langschnitt hätte…

    Über Villeneuves Verfilmung habe ich vorher auch so wenig wie möglich gelesen um ihn unvoreingenommen geniessen zu können.

    Jetzt zu meinen Kritikpunkten, die mir hier bisher zu kurz kamen, ihr seid doch alle doofe Fanboys! 😉

    – mir haben die inneren Monologe gefehlt. Die hat Villeneuve aus welchem Grund auch immer komplett raus genommen.
    Gleich am Anfang, wo der Ablauf quasi 1:1 mit Lynchs Adaption ist: Die Szene mit dem Sucher (fliegende Giftspritze) – ohne inneren Monolog verliert die total an Spannung und Atmosphäre.
    Und dann bei der „Hand in Kiste“ Szene muss Jessica den inneren Monolog Pauls draußen vor der Tür laut halten – WTF? Während er drinnen nur komisch drein schaut, weil die Hand weh tut. Das nimmt der Szene – dem Kampf Pauls mit sich selbst – komplett die Spannung. Ich habe mich da richtig wegen des verschenkten Potentials geärgert, weil ich Lynchs deutlich überlegene Version der gleichen Szene noch im Kopf hatte.

    – hat noch jemand spätestens ab der 2. oder 3. Szene mit Vlad dauernd Marlon Brando in Apocalypse Now im Kopf gehabt? Spätestens bei der Szene im Heilbad (wo „Dune Brando“ die „Apocalypse Now Sheen“ Szene nachspielt, war ich raus 😉 – Referenz gut und schön, aber das hat mich aus dem Dune Universum gebracht…

    – und dann das 2. Mal wo ich mich richtig geärgert habe: Keynes – wie gesagt, wusste ich vorher nicht, dass es einen Genderswap gibt, da dachte ich erst ich höre nicht richtig, als sie von „sie“ sprachen. Und dann erster Auftritt: eine afroamerikanische Schauspielerin… dann nur noch im Kopf: alles klar „Wir brauchen eine Frau und am Besten keine Weisse, damit wir den Haken bei „Diversity“ machen können.“ – wieder raus aus der Atmosphäre, weil ich mich über diesen Zeitgeist Mist geärgert habe.
    Damit hat man Ihr auch keinen Gefallen getan, denn Ihre Leistung kann man nur als Überdurchschnittlich gut bewerten – neben Letos Darstellung sogar die Beste im Film. Wirklich schade, dass man dabei nur „Quotenfrau, dunkle Hautfarbe“ im Kopf hat.
    Vielleicht bin ich da auch zu sensibel, aber dieser unnötige Zeitgeist Schwachsinn ärgert mich doch sehr. (Habe mich danach aber beruhigt: Immerhin ist Paul keine lesbische transsexuelle Frau geworden)

    – Der Anfang kam mir etwas zu gehetzt vor. Mir haben die Imperator Szenen gefehlt und auch eine Einführung in den Hintergrund der Bene Gesserit hätte dem FIlm gut getan – vielleicht noch so 10 bis15 min mehr. Fühlte sich auch so an, als wäre da beim Editing ordentlich was weggefallen, ich hoffe auf einen Directors Cut. 😉

    Aber das wars dann auch schon mit der Kritik, und damit es nicht nach kompletten Verriss aussieht, die wirklich guten Dinge zum Schluss:

    – Atmosphäre wirklich genial eingefangen und rübergebracht (bis auf die Ausnahmen, die mich raus gebracht haben, siehe oben). Das hat einfach gepasst und macht Lust auf mehr.
    – Umsetzung der Körperschilde sehr gut gelungen (mit optischem Hinweis, wann etwas langsames durchgegangen ist)
    – Ornithopter (!!!) – Yeah! 😉

    So, nu dürft ihr mich steinigen, oder mir huldigen, weil ich Euch etwas geerdet habe. 😉

  16. Steinigt den Ungläubigen! 🙂

    Nein, dass nicht Paul das Mantra sagt, sondern Jessica es sich vergegenwärtigen muss, verdeutlicht nur das massive Versagen ihrer Lehrerin. Sie schenkt Leto einen Sohn, obwohl sie nur Töchter gebären soll. Sie ist emotional, wo sie als Bene Gesserit rational und kontrollierend sein muss. Sie zeigt Schwächen dort, wo sie Stärke zeigen muss. Sie ist der Stein, über den der Jahrtausend-Plan der Schwestern stolpert und fundamental scheitert. Gleichzeitig hat ihre Verweigerung der Menschheit das Überleben gesichert, denn hätten die Bene Gesserit den Mut gehabt den Goldenen Pfad zu beschreiten?

    Der Liet Kynes-GenderSwap … seit Starbuck/BSG-ReImagined seh ich das ziemlich gelassen. Da darf man sich von der Hysterie, die hier manche aus ganz simplen ideologischen Gründen lostreten, einfach nicht anstecken lassen. Es ist eine kreative Entscheidung. Die kann man gut finden, die kann man schlecht finden. Nicht mehr, nicht weniger.

    Ansonsten fand ich an diesem Film nur eines sehr schade … dass Jamis sterben musste. Was sein Schauspieler (Babs Olusanmokun) in diesen wenigen Szenen gezeigt hat, wie er in dieser Szene fuckin Javier Bardem an die Wand gespielt hat. Geil! Aber das hat mich aber immer schon im Buch gestört. Da hat Herbert dieser Figur zu viel Leben eingehaucht, nur um sie durch Paul gleich wieder sterben zu lassen, damit dieser sich vor den Fremen beweisen kann. Hrmpf!

    Hätte ich gerne mehr von Baron Harkonnen gesehen? Klar, keine Frage. Endlich nicht mehr diese billige Splatter- Ekligkeit. Skarsgards Baron ist nicht eklig, sondern FÜRCHTERLICH!!!! Eine furchterregende, Angst und Schrecken einflössende Gestalt. Und dann Bautista als Rabban. So viel nur mühsamst unterdrückte Wut und geradezu vibrierend mit zerstörerischer Energie. Herrlich! Keine überzeichneten Comic-Figuren wie bei Lynch oder der Mini-Serie, sondern nachvollziehbare Charaktere.

  17. Ich hab ihn nicht im Kino sehen können! Schnüff, dabei hätte ich den Film doch sooo gerne auf der großen Leinwand gesehen. Aber ach, das Kino, in dem Dune hier in der Stadt lief, hat die 2G-Regel eingeführt und ich kann mich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen. Ich darf zwar ungeimpft als Pfleger auf einer Corona-Station arbeiten, aber in’s Kino gehen, mir den neuen Dune anschauen, DAS darf ich nicht.

    Kotzt mich mal alles wieder so ein ganz klein wenig an gerade. Ich hoffe, die neue Regierung kommt wenigstens mit den Verhandlungen bald mal zu Potte – dann gibt es auch bald wieder Klatschminuten im Bundestag und ganz viel Geblubber von wegen ’systemrelevant‘. Da geht’s mir dann sicher wieder besser… 😦

  18. Nachtrag: Und irgendwie habe ich es in knapp 2 Jahren ungeimpfter Tätigkeit auf zwei C-Stationen tatsächlich geschafft, mich nicht anzustecken und einen Titer von Null zu haben. Mein Immunsystem ist nach Jahren auf der Onko reichlich hinüber, ich nehm sonst so ziemlich ALLES mit an Krankheiten und Infektionen, aber Corona ist an mir bislang trotz Tätigkeit im Brennpunkt komplett vorbeigegangen. Da konnte ich dann nichtmal als ‚genesen‘ in’s Kino. Irgendwie mach ich anscheinend selbst dann alles falsch, wenn ich alles richtig mache.

  19. hmm, so habe ich das gar nicht gesehen mit dem Mantra – aber ich denke, das ist zu weit hergeholt. Er wollte keine Monologe in Gedanken, also war die Lösung: Jessi muss es draußen laut aufsagen. – Ich traue den Filmemachern heutzutage leider solch komplexe Gedankengänge, wie Du beschreibst nicht mehr zu 😉

    Hysterie würde ich auch nicht sagen, ich hatte dauernd „Zeitgeist“ im Kopf und das hat mich richtig geärgert – quasi über mich selbst. Wer die Bücher nicht kennt, dem ist es in der Tat egal.

    @Alien: Titer musste ich im Web suchen 😉
    (für die Anderen Nichtmediziner: Antikörperanzahl / Konzentration, die grad noch so eine Reaktion hervorruft)

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