Penunze oder nicht Penunze?

Die letzten zwei Jahre waren ein wenig heftig. Zum Glück nicht gesundheitlich, aber finanziell wurden durch verschiedene Ereignisse die Reserven so stark beansprucht, dass ich mir eine Maske aufsetzte und zur Bank ging. Und zwar BEVOR irgendwelche Sachen eskalieren.

Dort angekommen, sagte ich kurzer Hand: „Geld her, oder …!“, worauf mir meine nette Bankberaterin einen Kugelschreiber in die Hand drückte und mich bat doch hier und da und dann nochmal dort zu unterschreiben.

Ich hatte jedoch nicht mit der Bereitwilligkeit, wenn nicht sogar Penetranz gerechnet, mit der mir meine Bank nach dem ersten Kredit noch mehr Geld in den Hintern schieben wollte, um noch mehr an meinem dann stetig anwachsenden Schuldenberg zu verdienen, weil man mir dieses Geld dummerweise nicht schenken wollte … lange Rede, kurzer Sinn: Ich kam zu dem Schluss, dass ich mich von Banken möglichst fernhalten und nach anderen Geldbeschaffungsquellen Ausschau halten sollte.

Ich habe daher begonnen mir zu überlegen, ob überhaupt und wenn ja, wie ich dieses Blog, bzw. seine Inhalte und mich selbst monetarisieren könnte.

Keine Panik, nur Überlegungen 🙂

Patreon:
Ist einfach. Anmelden, kleine Seite mit etwas Text und Bildchen aufsetzen, Tiers definieren (wie z.B.: Für nur 5000 Euro im Monat komme ich NICHT persönlich bei Dir vorbei!) und auf das güldene Rinnsal der Spenden meiner Unterstützer warten.

Werbung:
Ist noch einfacher. WordPress-Account upgraden und „Werbung“ aktivieren. Großartig Kontrolle darüber, wer hier zu was Werbung schaltet, habe ich nicht. Aber ihr hättet den Vorteil Euch mit Ad-Blockern vor dem schlimmsten Übel zu schützen. Was sicherlich, bestimmt, ehrlich nicht von den Werbetreibenden registriert wird, so dass ich trotzdem …

Paywall:
Ich könnte alle oder ausgesuchte Beiträge hinter einer Paywall verstecken. Die Abrechnung erfolgt über WordPress, bzw. Automattic, den WordPress-Betreiber. Die Seite selbst würde bessere QoL- und Such-Features und natürlich ein besseres Design bekommen. Kein schickeres Design, ein besseres (!) Design. Nur Inhalte haben reicht nicht, sie müssen auch leicht gefunden werden und dann bequem erreichbar sein.

Twitch-Stream, Youtube:
Ich bin zwar nicht unbedingt das, was man eine Rampensau nennt, aber irgendeinen belanglosen Schrunz, der mit entsprechend Aufwand poliert und aufgemotzt wurde, werde ich schon streamen/veröffentlichen können. Zumal ich nach zwei Jahren des Video-Konferenzierens ein erhebliches Stück Kamerascheue abgelegt habe. Ich weiß jetzt, wie ich tatsächlich aussehe und rüberkomme, habe Eigenbild und Fremdbild überlappen können und kann inzwischen halbwegs damit leben vergessen zu haben für das Meeting die Nasenhaare zu stutzen.

Alles zusammen:
Kombinationen dieser Modelle sind nicht nur sinnvoll, sondern auch nötig. „Synergie“ ist nicht nur ein schickes Buzzword, sondern ein wichtiges Element in der Umsatzgenerierung.

Marketing:
Aber hallo, selbstverständlich! Denn wenn mich niemand kennt, werden auch keine Umsätze erzeugt. Doch wo und wie mache ich mich bekannt? Genügt Mundpropaganda? Sollte ich Kooperationen mit anderen Bloggern/Streamern/Content-Kreaturen anstreben, um sich gemeinsam besser hochziehen zu können? Dann müsste ich aber auch mein Lone Wolf-Gehabe ablegen und mich von der Vorstellung verabschieden, dass das hier mein kleines Hinterzimmersofa ist, wo ich machen kann wann und wie ich möchte.

Gegenargumente gibt es natürlich auch jede Menge:

Geschäftsrisiken:
Jedes Geschäft ist immer mit Risiko behaftet. Jedes Geschäftsmodell erfordert immer zuerst eine gewisse Investition in Geld und vor allem Zeit. Zeit wäre nicht das Problem, aber Geld nimmt man hier idealerweise nur dann in die Hand, wenn man a) ganz grundsätzlich nichts mehr zu verlieren hat, b) Geld übrig hat, c) vom Geschäftskonzept, bzw. den Umsatzerwartungen überzeugt ist. Für A ist es zum Glück noch nicht soweit, B ist wackelig und über C liegen mir schlichtweg keine Informationen vor. Hätte, bzw. habe ich jetzt schon genug Leser/User/Zuschauer, die bereit wären hier und da ein paar Cent liegen zu lassen, damit man dies entsprechend skalieren könnte? Hmm, gute Frage, ich weiß es nicht. Ich würde also blind in den Nebel hinein investieren. Was in Kombination mit Punkt B eine gewisses, nicht ganz unerhebliches Risiko darstellen würde.

Impressumspflicht, die Erste:
Dieses Blog hat aus gutem Grund kein Impressum. Weil es keine Impressumspflicht für rein private, nicht-kommerzielle Blogs gibt. Sobald hier jedoch klar ersichtlich Geld verdient wird oder das Blog den deutlichen Anschein eines redaktionell gepflegten Angebotes erweckt … sagen wir so, je professioneller ich hier werkele, um so kleiner wird die Grauzone. Bis sie ganz verschwindet, ich entsprechend reagieren sollte und dann jeder weiß wo mein Haus wohnt. Denn lediglich ein Postfach genügt nicht.

Steuer:
Umsätze müssen versteuert werden. Es sei denn, man verdient dermaßen viel, dass sich entsprechende, total legale Steuervermeidungsmodelle rentieren. Also muss ich Steuern zahlen, denn Steuerhinterziehung ist aus guten, nachvollziehbaren Gründen kein Kavaliersdelikt. Steuervermeidung hingegen … gut, ich mache dieses Fass heute nicht auf. Sprich, es kann leicht passieren, das ich vielleicht nette Umsätze generiere, dann aber so viel Steuern zahle, dass der Aufwand, den ich betreiben muss, um diese Umsätze zu generieren, den Gewinn nach Steuern wieder auffrisst. Wenn das passiert, ist mein Geschäftsmodell nicht tragfähig oder noch nicht tragfähig genug. Denn ich würde diesen Aufwand ja nicht nur zum Spaß machen, sondern um Geld zu verdienen. Und dann dabei Spaß zu haben.

Impressumspflicht, die Zweite:
Es wäre dann aus steuerlichen und rechtlichen Gründen natürlich ratsam, dass ich eine Firma gründe und dies alles NICHT als Privatmann betreibe. Dann könnte ich mir auch irgendwo einen Quadratmeter Bürofläche mieten und diese Kosten absetzen. Was gar nicht mehr so teuer ist, weil die Pandemie hier massiv die Preise drückt, da immer mehr Firmen den finanziellen Mehrwert von Home-Office erkennen können und ihre Büros entweder ganz aufgeben oder zumindest stark verkleinern. Und dann hätte ich eine ladungsfähige, rechtlichen Ansprüchen genügende Büroanschrift und ihr wüsstet immer noch nicht, wo mein Haus wohnt. Dieser Punkt wäre damit entschärft.

Produktionsaufwand:
Im Gegensatz zur landläufigen Meinung erfordert der Betrieb eines Blogs mit hauptsächlich Textbeiträgen erheblichen Aufwand, um genug attraktive Inhalte anbieten zu können. Selbst an kurzen Posts sitze ich, bis alles steht, teilweise mehrere Stunden. Links müssen recherchiert werden, Bilder herausgesucht und hier und nachbearbeitet werden. Und dann das Schreiben an sich, wo ich aus der gequirlten Scheiße meines Gedankenganges teilweise nur mühsam entsprechend lesbare Sätze mit halbwegs erkennbarer Aussage schnitze. Das Löschen ganzer Absätze oder ganzer Artikel, inklusive Neustart sind nicht nur nicht selten, sondern kommen häufig vor. Von all dem Artikelmüll, der im Entwurfsordner vor sich hin gammelt, weil einer fixen Idee einfach kein entsprechender Text folgen wollte, gar nicht erst zu reden. Was ihr hier lesen könnt ist nur die Spitze des Eisbergs. Kreatives Arbeiten IST anstrengend.

Achtet mal darauf, wieviel Zeit ihr für einen Kommentar verwendet, wenn ihr mehr als nur „Yo, sehe ich auch so“ sagen wollt. Und dieser Aufwand würde steigen, wenn ich das Blog professionalisiere, denn wenn ich keinen entsprechenden Mehrwert liefern kann, werden auch keine entsprechenden Umsätze getätigt. Habe ich die Zeit für regelmäßige Content-Updates in kurzen Zeitabständen? Noch mehr Aufwand würde entstehen, wenn ich Youtuber und/oder Twitch-Streamer werde. Denn mit dem Kauf von halbwegs tauglicher Ausstattung ist es alleine nicht getan. Content muss aufbereitet werden, überhaupt erst hergestellt werden. 10% Inspiration, 90% Transpiration. Auch hier muss ich wissen, für welche Zielgruppe ich streame, wie groß diese ist, um meinen Aufwand halbwegs unter Kontrolle zu halten, damit nicht ZU hohe Kosten entstehen.


Und nun? Zu viele Gedanken und Was wäre wenn’s? Der Fluch des Alters, weil man inzwischen weiß, was alles nicht nur schief laufen, sondern katastrophalst schief laufen kann? Bin ich schon genug abgeschreckt, um grundsätzlich die Finger davon zu lassen? Fehlt mir inzwischen das Feuer und die Unschuld der Jugend, die einfach mal macht und wenn man auf die Fresse fällt, halt wieder aufsteht und etwas Neues versucht?

Jain.

Ja, ich kann nicht mehr „einfach mal machen“. Entsprechende Erfahrungswerte sagen mir, dass Blindflug nicht mehr drin ist. Früher hatte ich bei sowas einfach nur unverschämtes Glück und sobald einem das bewusst wird … man friert in der Tat kurz ein, wenn sich das Szenario im Kopf entfaltet, was passiert wäre, wenn man NICHT dieses Glück gehabt hätte. Denn so ein Pech haben andere Leute gehabt. Die bei maximalem Pech heute nicht mehr am Leben sind (weil Alkoholgenuss in Kombination mit Autofahren in der Tat keine gute Idee ist) oder finanziell für den Rest ihres Daseins ruiniert sind, weil sie persönlich für geschäftlichen Misserfolg haftbar waren. Kurz gesagt: Ich hatte an einigen entscheidenden Stellen mehr Glück als Verstand!

Auf der anderen Seite kann ich diese Erfahrung auch zu meinem Vorteil verwenden und potentielle Risiken schon im Vorfeld ganz ausschalten oder so minimieren, dass im Falle eines Falles nicht der Himmel auf den Kopf fallen muss, sondern nur knapp die Schulter streift.

Ich könnte z.B. die Umsätze so stark begrenzen, das alles unter dem jeweiligen Freibetrag bleibt, so dass sich wirklich keine Sau dafür interessiert, woher das Geld kommt. Denn dann würde nicht wenig von dem, was ich weiter oben an Risiken aufgelistet habe, einfach wegfallen. Das wäre die einfachste Möglichkeit. Aber diejenige, die mich überhaupt nicht anmacht. Kein Stück. Ich will das nicht für ein paar Euro fuffzich im Monat machen. Entweder bleibt das meine kleine, private, ausdrücklich nicht kommerzielle Spielwiese oder …

WENN ich Pro werde, dann richtig. Dann professionell mit allem Pipapo. Vielleicht (seien wir ehrlich, höchstwahrscheinlich) nicht zwangsläufig erfolgreich oder gar gut (mwahaha!), aber professionell. Auf amateurhaftes „Wird schon irgendwie“-Rumgewurschtel habe ich im Kontext „Kommerz“ keinen Bock mehr. Dafür stehe ich heute nicht mehr auf.

Der Gedankengang ist noch nicht abgeschlossen. Die Dinge sind im Fluss.

Denn auch PewDiePie und Jim Stephanie Sterling haben klein angefangen, hrhrhr! *größenwahn ausleb*

Nochmals: Bevor hier die anti-kapitalistische Panik ausbricht … auch wenn ich mir derzeit ernsthafte (!) Gedanken darüber mache, es sind vorerst nur Gedanken. Noch ist gar nichts entschieden, noch hat das alles den Charakter eines Gedankenspieles. Welches ich aber ernsthaft genug betreiben möchte, um eine finale Antwort finden zu können.

19 Kommentare zu „Penunze oder nicht Penunze?

  1. Würde sich das tatsächlich finanziell lohnen? Also im Sinne Aufwand/Nutzen ( = $$$ )

    Hat dein blog so viele Besucher?

    Es machte auch mich bisher eher den Eindruck, dass du eine kleine eingeschworene Fangemeinde von ähnlich denkenden alten Säcken als Publikum hast.
    Für Zaster müsstest du vermutlich viel mehr machen, das geht dann denk ich deutlich Richtung Vollzeit Job. Kann mich aber auch irren.

  2. Deswegen ja der Punkt „Marketing“. Damit sich das wirklich rechnet, muss ich die Reichweite erhöhen. Aber dann muss ich den neuen Seitenbesuchern ja schon was bieten, damit sie bleiben. So oder so muss ich zuerst Geld und Zeit investieren, wenn ich den Schritt gehen möchte.

    Deswegen bin ich ja auch gespannt, wie sich die Sache mit „Spielvertiefung“ von Jörg Luibl entwickelt, der ja recht transparent mit dem kommerziellen Aspekt ist. Das wäre quasi meine Konkurrenz, an der ich mich messen würde. Der hat nur mit Word of Mouth und seiner eigenen Bekanntheit aus dem 4P-Besucherumfeld genug monetären Zuspruch gefunden, um die Sache weiterzuverfolgen UND auszubauen. Für den Ferrari reicht es aber immer noch nicht.

    Doch wie gesagt, Entwarnung! Das ist alles ein Gedankenspiel, welches ich aber konsequent zu Ende denken möchte. Deswegen auch die Veröffentlichung, um vielleicht ein wenig Feedback zu bekommen.

  3. Hmm, willst Du dir den Druck wirklich geben?

    Das Ganze kann (auch beim Jörg) ein Strohfeuer sein / werden, und 2 Jahren interessiert sich niemand mehr für den kritischen Spieletester, dessen Redaktion irgendwann damals auf ominöse Weise ihr Ende gefunden hat.

    PewDingens habe ich z.b. noch nie gesehen (nur gehört, dass es sowas gibt) – was macht der genau?
    Jim Sterling eine Weile regelmäßig verfolgt, aber mittlerweile nurnoch sehr sporadisch, wenn mir mal wer nen Link schickt.
    Mangels Youtube Account – bzw. eingelogged sein komme ich auch nicht in die Verlegenheit, mir Abonnierten Content aus „fomo“ Gründen ansenen zu MÜSSEN.

    Der einzige Kanal, in dem ich wirklich alles schaue, ist RLM. (Bereich Film / Serienkritik)

    Nichts desto trotz – Impressum wäre toll, dann weiss ich wenigstens, wo ich meinen Haufen hin machen muss, wenn mal wieder $LIEBLINGSSPIEL schlechtgeschrieben wird 😉

    (So lustig das vielleicht klingt – in einem Bereich, wo die Fanboydichte steigt, ist das wahrscheinlich durchaus ein zu berücksichtigendes Thema…)

  4. „Hmm, willst Du dir den Druck wirklich geben?“

    Wenn die Wahrscheinlichkeit, dass es sich rentieren könnte, hoch genug wäre … warum nicht? Ich war schon mal selbstständig und weiß inzwischen ein wenig besser, worauf ich zu achten habe, was man idealerweise NICHT tun sollte. Wobei, ich möchte es nochmals betonen: Das ist ein Gedankenspiel. Ich überlege mir in aller Öffentlichkeit, wie ich die Sache umsetzen würde, wenn ich kommerziell werden möchte. Dass das kein „Ich stelle nur ein Preisschild vor dem Ist-Zustand auf und das Geld kommt irgendwie von alleine rein“ wird, ist mir auch klar.

    Wobei ich das recht entspannt sehe. Ich mache mir hier ein paar neunmalkluge, spieltheoretische Gedanken und wenn dabei die eine oder andere Idee für das Blog oder andere Tätigkeiten abfällt … auch gut 🙂

  5. Eine Möglichkeit, um dir zwar nicht das Impressum, aber wenigstens deine Privatadresse zu ersparen: es gibt in vielen mehr oder weniger großen Städten die Möglichkeit eine virtuelle Geschäftsadresse inkl. Briefkasten zu mieten. Mein alter Arbeitgeber hat einen Coworkingspace und das als Feature für 29,- € netto angeboten, das auch viele Freiberufler und GbRs nutzten.

  6. Danke für den Tipp. So etwas in der Art hatte ich mir vorgestellt. Eine Bekannte von mir macht das inzwischen so, nachdem plötzlich ein Auftraggeber vor ihrer Haustür stand und meinte ausservertragliche Themen, erm, „besprechen“ zu müssen.

  7. Ich hab da mal einen Artikel von Thomas Knüwer („Indiskretion Ehrensache“) zum Thema geschäftliche Tragfähigkeit von Journalismus gelesen. Der hatte einen sehr wichtigen Aspekt besprochen, dazu warum bisher Angebote der Richtung „Ich kaufe/sponsore einzelne Artikel“ nicht funktionieren. Er meint, das läge daran, dass wir die zugrundeliegende geschäftliche Entscheidung „Lohnt sich das, ist das angemessen?“ einfach nicht so oft treffen wollen, weil es Streß oder kognitive Dissonanz ist. Lieber akkumulieren wir die Kosten, um dann nur einmal monatlich oder jährlich damit konfrontiert zu werden. Es wäre die Hölle, wenn wir bei jedem Einschalten der Spülmaschine oder des Lichtschalters die Kosten gezeigt bekämen und uns mit der Abrechnung beschäftigen müssten.

    Das heißt aber aus meiner Sicht auch, dass du genügend Content anbieten müsstest, damit sich jemand konsistent dafür entscheidet, ihn zu beziehen. Wenn ich jetzt auch dem Bauch raus entscheide wäre das bei aktueller Contentlage hier nicht genug bei mir um dann eine monatliche Abbuchung zu rechtfertigen. Aber das ist jetzt nur eine ganz persönliche Stimmungslage, nehmen wir mal an du drehst total auf und besprichst plötzlich jedes relevante Indiegame und wie du es fandest, dann könnte ich mir das grundsätzlich vorstellen.

  8. Das meine ich mit „Ich kann nicht einfach ein Preisschild vor den Istzustand hinstellen“. Da muss Butter bei de Fische. Ich muss zuerst in Vorleistung gehen.

  9. Ich kann den Gedanken, den Blog zumindest sich selbst tragen zu lassen, gut nachvollziehen. Nicht, dass ich so gerne bezahle, aber immerhin steckst du da seit langer Zeit Arbeit und Geld rein und wir wissen alle, dass die Lebenshaltungskosten, aus Gründen, explodieren.

    Aber angesprochen wurde es ja schon, sowas professionell machen zu wollen erfordert einen langen Atem, Stresstoleranz und letztlich auch viel Glück. Erst recht mit einem deutschsprachigen Kanal und diesem Thema. Obwohl ich dich schon irgendwie als deutsches‘ Upper Echelon Gaming‘ vorstellen könnte, der steigt gerne und informativ in die korrupte Welt von großen Konzernen, Korruption im eSport, ungesunde Trends wie NFTs etc ein.

    Nur, wenn ich erlebt habe, dass Leute mit einem Kanal professionell erfolgreich waren, dann waren dass in der Regel Youtuber, die erst einen gewissen Bekanntheitsgrad und entsprechende Abonnenten- und Klickzahlen erreicht hatten und DANN entschieden, professionell zu werden. Andersherum? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Zumal du ja schon irgendwie ‚Nische‘ bist, nicht böse sein, du bist meine Safe-Nische, aber dennoch.

    Und ja, da kommt dann ein ganzer Wust an legalem und finanziellem Kram hinzu. Ob du dir den antust, kannst du letztlich nur selbst entscheiden, aber gerade wenn es um YT geht, ist das Leben gerade für die kleinen Youtuber recht hart geworden. Die beißen gerade alles weg, was nicht in deren schwarz-weiss Schema passt. Aber das ist ja auch ganz grundsätzlich so. Klar, du als kleiner Spieleblogger brauchst ein wasserdichtes Impressum, während die komplette FFF-Bewegung das nicht braucht. Ich würde mir inzwischen dreimal überlegen, ob ich mit etwas, das auch nur hin und wieder und vielleicht den Hauch einer Ahnung von YT als böse oder unwoke empfundener Themen ganz am Rande berührt, und da zählt der Spielesumpf durchaus dazu, einen Kanal eröffnen würde.

    Was die Finanzierung angeht, Paywall ist der einzige Vorschlag, bei dem ich Nein! sagen würde. Schon weil ich es hasse für etwas bezahlen zu sollen, dass ich erst NACH Kauf in Augenschein nehmen kann. Das hat auch nichts mit dem von Jonas erwähnten ‚Bulk‘-Effekt zu tun, laut dem wir eine große Zahlung gegenüber dem Stress vieler kleinerer Zahlungen vorziehen würden. Ich kaufe einfach ungern die Katze im Sack, so einfach ist das.

    Abgesehen davon habe ich meine eigene Meinung über Herrn Knüwer und woher dieser Glaube kommt, aber das ist dann schon wieder eine ganz andere Diskussion.

    Patreon oder ähnliche Einrichtungen werden ja inzwischen von sehr vielen Leuten aller Art genutzt, das würde meiner Meinung nach am ehesten Sinn machen. Werbung, hm, okay, ich hab halt ohnehin fast immer den Blocker an? Müsste ich dann ein schlechtes Gewissen haben?

    Abgesehen davon, wenn du deine Inhalte oder dein Repertoire aufstocken willst, hast du da schon grundsätzliche Ideen oder Vorstellungen? Harzzach tanzt life die Geschichten von Warcraft nach? LARP von Quake-styligen Egoshootern? Kochen mit dem Seniorgamer, heute: Reis of the Machines?

  10. Was ein Thema. Schlau von Dir, es so offen anzusprechen und deswegen natürlich auch ein offenes Feedback wert! : )

    Jonas und Alien haben schon zwei gute Punkte angesprochen (Bulk/Blocker).

    Aber erstmal das allgemeinste und subjektive: Mit mir gibts schwerlich online etwas zu verdienen.

    Das liegt nicht an Geringschätzung, sondern eher an meinen Software-Setup. Bei mir gibts im Internet einfach keine Werbung. Wenn ich manchmal Anderen über die Schulter schaue, wie sie surfen, krieg ich nen 90er-Jahre Flashback und bin immer kurz verwundert, weil ich unreflektierter Weise wohl unterbewusst annehme, bei allen läuft es so friedlich, wie bei mir.
    Monetarisierung durch Werbung/Klicks läuft bei mir also ins Leere.

    Zum ganz ordinären Bezahlen bringen mich keine Abos oder Einzelartikelkäufe oder Ähnliches. Selbst, wenn es mich interessiert, ist mir die für mich umständliche Handhabung meist den Nutzen nicht wert.
    Eine Seite muss für mich unglaublich nützlich sein, damit ich Skripte laufen lasse; geschweige denn, dass ich mir die Mühe mache, das wirklich alles läuft (Login/Bezahlung).

    Das schaffen bei mir nur GoG und Bricklink, weil ich deren Produkte eben unbedingt will. Selbst Amazon nutze ich nur indirekt, indem ich meine Frau bestellen lasse, denn die ist weniger Sicherheitsaffin/paranoid. ^^

    Sprich, wenn etwas hinter der Paywall verschwindet, bin ich einfach woanders. Ein Beispiel wäre hier z.B. Martenstein, dessen Artikel ich wirklich schätze.
    Aber das rechtfertigt für mich kein onlineZeitAbo.

    Übrigens kann ich Deine Gedanken halbwegs nachvollziehen. Als völlig unerfolgreicher Hobbyschriftsteller, mache ich mir auch Gedanken zu unabhängiger Reichweite (mir ist die Monetarisierung nicht wichtig). Mir erscheint das einfacher denn je im Internet und gleichzeitig sehr schwierig, wenn man wirklich etwas liefern will, was eine gewisse Qualität hat.

    Vieleicht noch ein paar konkrete Erlebnisse, die Dir vielleicht beim Nachdenken helfen:

    Es gab ein Geländebauforum von Gidian, das war winzig, aber die Leute darin und die Qualität der Beiträge waren imho unfassbar gut. Er hatte also eine kleine Reichweite und hohe Qualität. Da er nichts monetarisieren konnte/wollte, hat er es dicht gemacht. Später hat er es wieder aufgemacht (hat die Reichweite/Wert wohl erst danach erkannt), aber da war es schon zu spät, weil zu viele alte Hasen weg waren. Siechtum und aus.
    Das nur als Beispiel, wie man durch einen Systemwechsel etwas kleines aber feines (wie Du es hier hast) schnell kaputtkriegen kann. Beispiel wäre ne Paywall, dann brechen Nutzer weg usw.

    Früher, bin ich bei Olnigg rungewuselt (einige werden ihn vielleicht noch kennen). Der hat recht stabil geliefert (im selbem Segment, wie Du), hat dann versucht das mithilfe eines eigenen Onlinespieles zu monetarisieren und dann war ziemlich flott die Luft raus. Imho hat er sich da völlig verhoben und dann war alles dicht.
    Wie sich seine Bücher verkauft haben weiß ich nicht, aber den Ansatz fand ich auch gewagt. Ein launiger Artikel ist eine Sache. Ein ganzes Buch in dem Stil, eine ganz andere.

    Positivbeispiel:
    Der Held der Steine hatte Videos, die gut ankamen (bei mir z.B. aufgrund seiner hohen Fachkenntnis im Themenbreich), der Kanal wurde immer größer und er hat auf Affinity-Links gesetzt und gewonnen.
    Imho sehr schlau, denn er hat nichts eingebaut, was irgendwie Fans vergrault hat, hat ihnen aber die Möglichkeit geboten mit fast null Aufwand Geld bei ihm zu lassen.
    Da wäre die Frage: gibts solche Linksysteme auch für Plattformen wie Steam/GoG? Denn das wäre ja Dein Metier.

    Meinem Gefühl nach, kann man mit Schreiben online nur auf zwei Arten Geld verdienen: Entweder Du schreibts genau das, was Geld bringt (das kann man gerade schön bei 4p beobachten mit den ganzen Tittenstreamer-Artikeln ^^) oder Du baust erstmal so gewaltig Reichweite auf, dass danach auch Kleinvieh(monetarisierung) Mist macht.

    Das waren so meine ersten Gedanken, ich hoffe, sie waren nicht zu wirr. ^^“

  11. @ Finrods-Hand Was Harald Martenstein angeht, die Sorge ist dir ja nun genommen worden, weil Martenstein letztlich auch Opfer des Wokismus wurde, beziehungsweise selbst in den Sack gehauen hat, bevor man ihn cancelt.

    Und ja, ich habe auch den einen oder anderen Kanal erlebt, der überraschend schnell Abonnenten sammelte und mitunter in Ein- oder Zweijahresfrist die 100.000 sprengte. Das waren aber dann alles irgendwelche Warhammer 40k Kanäle, die sich mit dem Lore befassen und deren Macher in der Tat unfassbar leidenschaftlich und richtig gut sind. Aber selbst in dem Bereich ist man ja nicht sicher, GW setzt hier ja derzeit mit Ausnahme eines Exterminatus (noch…) so ziemlich alles ein, um die Fanbase kleinzuschlagen. Wenn ich nur an das Ende von ‚Text to Speech‘ denke, könnte ich heulen.

    Was Werbung angeht, jaaa, ich musste letztes Jahr einige Wochen im Krankenhaus verbringen, war da auf’s Handy als Unterhaltungsmedium angewiesen und entsetzt als ich feststellen musste, dass Youtube ohne Blocker im Grunde eigentlich nicht nutzbar ist. Wie das der Recht der Menschheit erträgt oder wieso man das so hinnimmt ist mir schlicht ein Rätsel. Ich meine, da geht es einem körperlich und seelisch richtig dreckig, der alte Sack im Zimmer hört nicht auf; laute komische Geräusche zu machen oder dir lange Vorträge darüber zu halten, warum die Jungs von der Waffen-SS doch eigentlich die Guten waren und Deutschland retten wollten, und alles, was du noch willst ist, dir die Kopfhörer überzuziehen, deine Metal-Playlist aufzurufen und dich beballern zu lassen… Und nach jedem Lied erstmal zwei Werbungen. Geil. Oder du hörst dir irgendwas an, dass dir beim Einschlafen hilft und gerade, als du endlich wegdämmerst… VOLL BEPACKT MIT TOLLEN SACHEN… KAUF DEN SCHEISS JOGHURT, DU DROHNE, LOS LOS LOOOS!

  12. Haha, jaaa, Youtube und die Unbenutzbarmachung der Playlists (sofern man keinen Adblocker hat/will).

    Früher habe ich mich zur Entspannung ins Bett gelegt, irgendwas aufm Tablet an netter Playlist ausgewählt und mich berieseln lassen, bis ich für ne Weile eindöste. Heute? Da reisst Dich das Werbegeblähe nach fast jedem Lied brutal aus jedem Zen! Mukke höre ich darüber nicht mehr, die guten Musiker und Bands gehen leider leer aus, weil man es (mal wieder) mit der Monetarisierung übertrieben hat. Jetzt läuft „Gewitterregen im Sommer, 3h“ „Hütte im Winter mit Feuer und Wind, 8h“ und ich bin teilweise sooo schnell weggedriftet, dass man fast von Knopfdruckeinschlafen sprechen kann. Hier lasse ich die Werbung am Anfang (!) laufen, damit der Kanalbetreiber was davon hat. Der Rest der langen Laufzeit ist Ruhe. Und wenn Youtube dann mitunter beschliesst nach 25 min die Abspielsperre reinzuhauen, um die Leute stärker zum Abschluss eines Bezahl-Abos zu „motivieren“ … juckt mich das nicht, ich penne ja schon 🙂

    Übrigens vielen Dank für das bisherige Feedback!

  13. @Alien
    Ein gendernder Martenstein am Ende? ^^“

    Danke für den Ausflug ins Krankenhaus – das war sehr erheiternd. : D

    Übrigens muss man dem Mann zugute halten, dass die Waffen-SS wirklich Deutschland retten wollte. Also schon 50% wahr. Dann noch die Relativität von „Gut“ und wir sind schon bei 50%+X% und …

    … na ja, ich werde gerne mal für rechts gehalten, wegen solcher Ausführungen. Dabei mögen die mich gar nicht. Ich versteh nämlich nicht, wie man jemandem anhängen kann, der den Krieg und Reichsgebiet verloren hat (das kriegt ja nun wirklich jeder hin – was ne Leistung). Aber Kritik aus der Richtung sind sie meistens nicht gewohnt. ^^

    Aber eine Frage hab ich noch: Hast Du den Joghurt gekauft? : )

  14. @ Finrods-Hand Werbung hat bei mir irgendwie kaum einen Effekt und wenn, dann eher einen Gegenteiligen. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich Asperger bin – wir Aspies haben oft ein Problem mit Reizüberflutung und Werbung trägt dazu definitiv bei, alleine schon weil es ja ihr einziger Daseinszweck IST, aufzufallen und hängen zu bleiben. Und ich gestehe, ich kaufe bestimmte Produkte nicht WEGEN der Werbung. Ich würde nie, niemals ein Müsli von SEITENBACHER! SEITENBACHER! kaufen. Und obwohl Kinder Pingu trotz des bescheuerten Namens eine der wenigen Süßigkeiten ist, die ich von Zeit zu Zeit wirklich ganz lecker finde, kauf ich es in der Regel nicht, weil ich dann vor dem Kühlregal stehe und mir unweigerlich in den Kopf steigt ‚Ich bin ein Eis! Eis! Pinguin!’… Also nein, hab ich nicht. 😀

    Deine Argumentation in Sachen Geschichte kann ich wohl nachvollziehen, nur hat der alte Sack das nicht auf diese Art gemeint, da kamen ja noch ganz andere Vorträge über die Juden etc. dazu die sehr schnell klarmachten, wes Geistes Kind der Mann war. Abgesehen davon war er eh ein rücksichtsloser, egoistischer Ar…, der mir sogar einen Baumkuchen gestohlen hat.

    Und ja, ich weiß auch wie es ist, anzuecken und schief angeschaut zu werden, nur weil man Geschichte eben im Kontext, logisch und nüchtern betrachtet. Was, dass muss ich den Leuten leider immer wieder erklären, so rein gar nichts mit den Schlüssen zu tun hat, die ich dann aus der Historie ziehe. Was diese Zeit angeht, sind meine Schlussfolgerungen dann, ohne arrogant sein zu wollen, in der Regel wesentlich komplexer und, naja, schlüssiger, einfach weil ich mich gerade für diese Zeit sehr interessiere, sowohl was Geschichte, als auch und vor allem Militärgeschichte angeht. Was dann für manche an sich schon ein Problem darstellt, da gab es schon entsetzte Kulleraugen, weil ich regelmäßig außer dem ‚Retro Gamer‘ auch das ‚Clausewitz‘ Magazin für Militärgeschichte lese.

    Und ich kauf eigentlich nie Merchandise, aber einer meiner Lieblingskanäle (oder eigtl. zwei), nämlich ‚Military History Visualised/Not visualised‘ schaufelt seit Jahren sehr interessanten, hervorragenden Content zur Militärgeschichte des 20. Jahrhunderts raus, verdient nie an mir dank Blocker und hatte jetzt mal eine Sonderedition von T-Shirts von denen ich unbedingt eines haben musste. Zum einen, weil er auch mal was an mir verdienen sollte und zum anderen schlichtweg, weil ich das Shirt so dermaßen zu Brüllen finde. Der Seitenriss des entsprechenden Panzers und der Spruch „You had me at Selbstfahrlafette auf Fahrgestell Tiger I mit 38 cm Raketen Werfer 61“ Find ich. zum. Brüllen. Und auch da gab es schon böse Blicke und Anschuldigungen, weil da halt ein Wehrmachtspanzer abgebildet ist. Ich sag den Leuten dann, dass ich auch ein T-Shirt mit einem T 34-85 drauf habe und ob mich das zum Relativierer von kommunistischen Untaten macht. Da kommen dann meist ein paar Momente Stille und dann ein ‚Öhm… Also, öööhm…‘ und dann nix mehr. 😀

    @ Harzzach Ha, sowas hör ich mir auch als Einschlafhilfe an. Das und, was so Ambientgeräuschvideos angeht (ist Deutsch nicht eine geniale Sprache…) noch das eine oder andere Video mit Inhalten, die andere vielleicht… merkwürdig finden mögen. Warhammer 40k: Warpstorm, beispielsweise, oder Necron Battlefield oder Imperial Cruiser Crew Hangar. 😀

    Und ansonsten gibt es da so ein paar Warhammer 40k Lore Kanäle die, so doof das klingt, ganz hervorragende Einschlafhilfen sind. Ich meine, ich hör mir deren Videos natürlich immer sehr gerne im sehr wachen Zustand an, aber ich hab die meisten davon ohnehin schon x mal gehört, also… Da gibt es so ein paar, welche die Rolle des Historikers übernehmen, mitunter aus Perspektive eines Mitglieds des Adeptus Ministratum, also aus einer Perspektive im Universum heraus – und das rein von der Leistung als Sprecher so überzeugend, oft mit passender musikalischer Untermalung, dass es für mich und Kommentaren zufolge auch für viele andere Zuhörer mit Schlafstörungen, einen fast schon hypnotischen Effekt hat und zum Einschlafen gehört wird. Luetin09, Baldermort’s Guide to Warhammer und Oculus Imperia beamen mich jedenfalls komplett weg. 🙂

    Bin ja eigentlich primär ein Garde-Fan, aber ich hab mal ein Video rausgesucht, dass sich mit den Lamenters beschäftigt. Sind zwar Astartes, aber trotzdem ‚my Boys‘, die Armen…

  15. Yo, sehe ich auch so! SCNR

    Ich versuche trotzdem ein bisschen konstruktiv zu sein:

    Wenn du heutzutage Kohle machen willst, muss es Video, Streaming sein und Insta und die ganze Scheiß0e.

    Ich mag dich und deinen Blog, aber die meisten der Spiele, um die es hier geht, interessieren mich eigentlich kaum. Woran das liegt? Ich spiele fast gar nicht mehr und wenn dann nichts aktuelles und kein AAA. Denn für das bisschen Gezocke will ich keinen teuren Spiele-PC als Staubfänger rum stehen haben. Also wenn überhaupt gezockt wird, dann bewährter alter Kram oder Indiegames mit geringen Hardware- und Skill-Anforderungen. Neulich mal wieder Doom ausgepackt und fast nen Herzkasper gekriegt.

    Ich möchte behaupten, so geht es vielen in meiner Altersgruppe. Es fehlt die Zeit und Games stehen auf der Prioritätenliste irgendwo hinter „erst die Steuererklärung fertig machen“.

    Ich gehöre also eigentlich gar nicht zu deiner Zielgruppe. Leute wie mich erreicht man eher mit Nostalgie-Videos, Retro-Reviews oder let’s Play. Aber davon ist der Markt Zehnfach gesättigt.

    Sobald du deine Pseudonymität aufgibst, müsstest du dich auch zu bestimmten Themen vorsichtiger äußern -> Selbstzensur. Das ist fast unvermeidlich.

    Aber wer ist deine Zielgruppe? Alte deutschsprachige Hardcore-Gamer-Säcke? Gibt es davon genügend? Keine Ahnung. Spieleentwickler? Den Aspekt deines Blogs fand ich immer recht interessant, wenn du über Hintergründe der Spieleentwicklung geschrieben hast. Und SciFi-Themen.

    Sorry, habe jetzt keine Zeit mehr zum Schreiben, die Pflicht ruft.

    Ich würds dir wirklich gönnen, wenn du in der Szene zu Prominenz und finanziellem Erfolg schaffen würdest. Du bist auf jeden Fall was besonderes 🙂 Wollte noch den Punkt anbringen: Nach ein Paar Jahren wurde noch fast jeder Youtuber zur Werbehure.

  16. @Alien: „Ich meine, da geht es einem körperlich und seelisch richtig dreckig, der alte Sack im Zimmer hört nicht auf; laute komische Geräusche zu machen oder dir lange Vorträge darüber zu halten […]“ – Hey das ist doch genau das was Harzzach als Twitch streamer plant? 😛

    Ok, bevor ich meine Meinung Preisgebe zwei wichtige Punkte:

    1) Es ist meine Pflicht als Deutscher dir klar zu machen dass dein Plan etwas aufzubauen x-Möglichkeiten hat zu Scheitern, und sich wahrscheinlich eh nicht lohnt.

    2) Solltest du erfolgreicher Influensa werden möchte ich als Örly-Adopter eine Badge bekommen auf der irgendwas mit „… before he was cool.“ steht um mein Hipster-Image auf zu polieren. Und ein Besuch in deiner Steuervermeidungs-Finka in Dubai klingt verlockend.

    So, und jetzt zum Brauchbaren Feedback – dass du in einen gesättigten Markt Vorstößt in dem selbst ‚bekannte‘ Personen hauptsächlich durch Netzwerke erfolgreiche werden wirst du ja wissen, du bist ja nicht auf den Kopf gefallen.

    Ich persönlich bin nicht abgeneigt Geld für mein Hobby auszugeben – in vernünftigen Maßen, ich bin nicht reich. Allerdings hadere ich schon seit es existiert damit ob ich wirklich Geld für Spielevertiefung locker machen will – und so wird es vielen gehen.

    Für den aktuellen Content hier würde ich einen kleinen Betrag locker machen – hauptsächlich weil du mich bisher als Leser am Haken hast. Ob ich für mehr Content auch mehr bezahlen würde – ich weiß es nicht, da wäre die Hürde schon höher. Ich kann mir vorstellen dass es schwer ist neue Leser mit so einem Modell zu generieren – selbst Zeit Online hat mich bisher nicht überzeugt obwohl ich gelegentlich die Zeitung lesen.

    Unabhängig davon sind in den letzten Jahren mehrere Gaming-Medien die ich entweder aktiv mit Abos oder passiv durch Werbung unterstützt habe pleite gegangen, der Markt scheint also hart zu sein.

    Und zu Twitch: ich habe in meiner Favoriten-Liste an die 40 Personen die ich gelegentlich schaue. Das wird vielen so gehen. Neue Streamer finde ich eigentlich nur wenn mir Freunde oder genannte Streamer jemanden ans Herz legen . Mit denen konkurrierst du dann ständig.

    Ich habe selbst keine Ahnung vom Inneren der Gaming/Influensa-Szene, aber als außenstehender sieht das sowohl in der Spiele-Entwicklungen, als auch in den Medien dazu nicht so aus als würde man dort anfangen weil man vom Gehalt überzeugt wurde.

    Unabhängig davon wünsche ich dir viel Erfolg aus dem finanziellen Loch zu kommen!

  17. Ohne alle Kommentare mitgelesen zu haben (wow, super cool zu sehen wieviele dich hierbei unterstützen und sich Gedanken machen!) verstehe ich dein Gedankenexperiment sehr sehr gut! Ich finde es toll, wenn du mit all dem Fleiß für deine seit Jahren äußerst unterhaltsamen Texte belohnt wirst. – und sei es monetarisch.

    Jetzt zu meiner Bereitschaft: Bei einer Paywall oder Patreon-Exklusivität würde ich nicht mitziehen. YouTube/Twitch klingt erstmal interessant. Werbung im gesunden Rahmen halte ich auch ohne Werbeblocker aus wenn’s hilft.

  18. @quellcode So verschieden können die Geschmäcker sein, ich sehe das mit den neuen und den alten Spielen nämlich anders. Mir geht oder ging zumindest eine ganze Zeit lang gerade die Retrowelle schwer auf den Zünder. Irgendwann konnte ich all die verpixelten Spiele nicht mehr sehen, was aber auch damit zusammenhängen mag, dass der Großteil dieser Spiele dann auch auf ‚retromäßig bockschwer‘ zu setzen scheint und man dann häufig auch noch meint, das mit einer Roguelike-Mechanik verbinden zu müssen. Und die mag ich nun wirklich kein Stück.

    Ja, auch ich entdecke mich dabei, dass ich die selben Spiele wieder und wieder spiele – und das nicht selten auf die immer gleiche Weise. Wie oft hab ich mir schon vorgenommen, ‚Vampire: The Masquerade‘ mal als Malcavian zu spielen und dann ende ich doch wieder, wie immer, als Brujah. Aber ich warte schon auf Neues und freue mich auf das eine oder andere neue Spiel, ist halt nur so, dass ich mit einem Großteil der Neuerscheinungen schlicht nichts anfangen kann. Die Spiele der Far Cry Reihe zum Beispiel werden von mir als zunehmend degenerierte Klone des dritten Teiles empfungen, der auch schon dünn war, aber zu dem Zeitpunkt immerhin mit interessanten Charakteren aufwarten konnte. Far Cry 2 hingegen ist dann wieder eines der Spiele, die immer einen Platz auf meiner HD haben.

    Zur Zeit habe ich beispielsweise richtig Spaß an Horizont: Forbidden West. Ja, mehr von dem, was man schon kannte, mit ein paar neuen Waffen und Gegnern und es meckern auch schon wieder Leute über die Story, aber für mich bietet das Spiel eine gute Balance aus alt und neu und auch wenn dieses Gefühl des Staunens beim Streifzug durch die Ruinen der Vorfahren ein wenig verlorengegangen ist, hat man das doch alles schon einmal gesehen, stellt sich dafür im Austausch eine gewisse Vertrautheit ein und das Gefühl, dass man auch Vertrautes noch Geheimnisse verbirgt, bohrt man nur tief genug.

    Mein Problem ist halt eher, dass so viele Publisher meinen, auf Nummer Sicher gehen zu müssen und sich so viele Spiele so furchtbar ähnlich sind, was man aber auch über viele Indies sagen kann, die gegenseitig wild kopieren, was Erfolg verspricht oder gerade im Trent zu liegen scheint.

    Und was Harzzach angeht, unser Geschmack in Sachen Spiele scheint ja auch sehr unterschiedlich zu sein. Ich lese den Blog halt gerne, weil Harzzach eine Perspektive auf die Industrie liefert, die auf persönlicher Erfahrung mit selbiger basiert, kombiniert mit der Tatsache, dass er halt wie wir alle ein alter Sack ist und wir in gewissen Dingen einfach altersbedingt gewisse Dinge ähnlich sehen. Die er dann aber besser auf den Punkt bringt.

    Zumal ich dann Diskussionen wie die um unterschiedliche Blickwinkel auf Spiele aus dem ehemaligen Ostblock, wie beispielsweise die Stalker Spiele, auf Grund von verschiedenen Lebenserfahrungen, von Ossis und Wessis recht unterschiedlich auf- und wahrgenommen werden, immer wieder sehr spannend finde.

    Ob ich auch regelmäßig bei ‚Harzzach TV‘ auf YT vorbeischauen würde? Ganz ehrlich, keine Ahnung. In der Regel schaue ich zum Beispiel so gut wie nie Let’s Plays, das tue ich höchstens einmal, um mich über ein Spiel zu informieren. Oder um mich wirklich völlig sinnfrei berieseln zu lassen und dann halt lieber mit etwas komplett dämlichen wie ‚Let’s game it out‘. So eine Gesprächsrunde zum Thema, so in der Art der Weltraumaffen, nur halt thematisch um die Themen Spiele, Retro, Industrie etc aufgebaut, aber dazu brauchts dann eben auch regelmäßige Gäste oder eine Stammmannschaft.

  19. „Und was Harzzach angeht, unser Geschmack in Sachen Spiele scheint ja auch sehr unterschiedlich zu sein. Ich lese den Blog halt gerne, weil Harzzach eine Perspektive auf die Industrie liefert, die auf persönlicher Erfahrung mit selbiger basiert, kombiniert mit der Tatsache, dass er halt wie wir alle ein alter Sack ist und wir in gewissen Dingen einfach altersbedingt gewisse Dinge ähnlich sehen. Die er dann aber besser auf den Punkt bringt.“

    Da kann ich mich nur anschließen. : )
    +1

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