Unsatisfactory

Hätte ich ein großes Interesse daran meine in Factorio inzwischen nicht mehr ganz so planlos hingefrickelten Fabrikanlagen in auf Hochglanz poliertem 3D anzuschauen und selbst, gewissermaßen in Ameisenperspektive, darin herumzuwandern, wäre Satisfactory wahrscheinlich genau mein Ding. Aber nie, niemals während all der vielen Stunden mit dem maßlosesten Zeitfresser seit World of Warcraft hatte ich dieses Bedürfnis.

Sicher, das sieht alles sehr hübsch aus, keine Frage … gibt’s nix zu meckern:

Aber die hübsche Optik kann nicht den Umstand verdecken, dass spielerisch niemand Factorio das Wasser in diesem Builder-Subgenre reichen kann.

Und daher habe ich nach zwei Stunden und 15 Minuten die Reißleine gezogen und einen Refund auf meine Steam-Wallet angestoßen. Denn diese zwei Stunden und 15 Minuten habe ich größtenteils damit verbracht die SPACE-Taste gedrückt zu halten, um alle nötigen Produkte und Zwischenprodukte für das schrittweise Hochleveln meiner Basis und somit Freischalten neuer Baupläne manuell herzustellen, anstatt wie in Factorio bereits frühzeitig erste, primitive Produktionsketten zu bauen.

Sicher, würde ich Factorio nicht kennen, hätte Satisfactory mit Sicherheit einen ganz anderen Eindruck hinterlassen. Doch dem ist leider nicht so. Frei nach Lothar Matthäus: Wäre, wäre, Fahrradkette!

Es ist aber kein schlechtes Spiel, bitte nicht mißverstehen. Doch es ist spielerisch bei weitem nicht so gut wie der inoffizielle Großmeister der virtuellen Umweltzerstörung. Der Titel befindet sich aber noch im Early Access. Wie bei Timberborn, so warte ich wohl besser auch hier das finale Produkt ab. Derzeit, wenn mich das Bau-Bedürfnis aus dem leicht klammen Bett in die Schwüle der Nacht treibt, ist Factorio aber weiterhin die klar bessere Wahl.

11 Kommentare zu „Unsatisfactory

  1. Sich nach 2 Std 15 so eine Meinung zu gönnen, zeugt schon von einer Festgefahrenheit par excellence. Ich hab in beiden Games jeweils 1500 Std weg und kann -> diesmal<- so gar nichts an dem Beitrag teilen.

  2. Ist es „Festgefahrenheit“, wenn man schon nach ner Stunde merkt, dass da nix „zündet“, man aber doch noch weiterspielt, in der Hoffnung es kommt noch was, weil „alle“ sagen, es sei doch so gut? Wie gesagt, ohne Factorio-Erfahrung wäre ich begeistert, nach knapp 300h Factorio frage ich mich schon, warum ich Zeit in Satisfactory stecken sollte. Die Ähnlichkeiten sind zu groß, ohne dass Satisfactory spielerisch besser wäre und die 3D-Optik alleine ist zwar schick, aber nicht der Übersichtlichkeit zuträglich.

    Sollte ich eines Tages komplett und endgültig die Schnauze voll von Factorio haben … klar, warum nicht? Aber auch erst dann. Denn Factorio 1.2, das große Addon/Update, steht ja noch in den Startlöchern.

  3. Ich verstehe Ihren Standpunkt. Und respektiere diesen natürlich auch. 😉 Ich denke es liegt aber ein grundlegender Fehler zugrunde: Man spielt Satisfactory und sucht den Vergleich zu Factorio, man vergleicht und wird nicht belohnt. Satisfactorio ist es eben nicht 😉 Die beiden Games haben etwas gemeinsam, den automatisierten Prozess. Aber ansonsten finde ich, wäre es als wenn ich SystemShock2 und Skyrim miteinander vergleiche, nur weil man in beiden Spielen aus der Egoperspektive kämpft, schleichen und schiessen kann. PS: Das manuelle Herstellen der Zutaten für die ersten Schritte und somit die Grundsteinlegung der ersten Prozesse ist bei Satis ein Feature und endet so ungefähr mit 2 Std 30min Spielzeit. *Grins* Viel Spass trotzdem beim nä. Versuch ^^

  4. Mein Problem hier: Beide Spiele sind zu ähnlich, um eben KEINEN direkten Vergleich anzustellen 🙂

    Ein anderes, nun, ein Problem ist das nicht, eher eine Bedürfnisfrage. Ich kann X Dutzend Retro-Shooter zocken, X Dutzend Adventures und rundenbasierte Baldurs Gate-Like-RPGs, ich werde diesen Genres nicht müde, auch wenn ich nicht immer die Zeit dafür finde.

    Aber wenn es um dieses Builder-Subgenre geht, deckt „Factorio“ ALLES ab. Ich habe gestern abend festgestellt, dass ich kein zweites Spiel aus diesem Genre benötige. Das mag zwar doof sein für die Entwickler von „Satisfactory“, aber sobald der Refund in der Wallet angekommen ist, freuen sich die Entwickler anderer Spiele aus anderen Genres.

    Ich bin davon selbst etwas überrascht, denn eigentlich ging ich davon aus mich gleichermaßen in „Satisfactory“ zu verlieren.

  5. Naja, „alles“ deckt Factorio nicht wirklich ab. Ich hab ca 1200h drin und erst kürlich Dyson Sphere Program für mich entdeckt. Das macht erstaunlich viel Spass! So viel, dass ich Factorio erstmal pausiere, bis die Dyson Sphere steht 🙂

  6. Für Dich und Eisenhaupt nicht. Mein Bedarf ist mit Factorio aber gedeckt.

  7. Das Problem das ihr habt ist relativ simpel – ihr seht einfach nicht dass ihr alle falsch liegt und Riftbreaker das einzig korrekte Automatisierungsspiel ist ;-D

    Aber es stimmt schon, nachdem ich Satisfactory sehr weit gespielt habe, fällt es mir extrem schwer ähnliche Spiele (oder auch Satisfactory von vorne) nicht direkt wieder weg zu legen. Einmal reicht.

  8. Ich fange diese Genre besser erst gar nicht an! Was ich hier in den Kommentaren für Spielzeiten lese ist ja astronomisch. Ich fühle mich schon verschwenderisch ein zweites Mal Oblivion angefangen zu haben. Factorios Optik hat aber mächtig Charme! Und die Sucht am Optimieren von Prozessen kenne ich als Teilzeitprogrammierer nur zu gut. Als Rentner dann vielleicht 🙂

  9. Ich habe in Factorio lange Zeit Spaghetti gebaut. Ziemlich planlos irgendwas zusammengefrickelt. Ging alles. Vor allem wenn man die Biter deaktiviert, kann man sich in keine Sackgasse bauen. Sondern einfach bauen. Und beim nächsten Technologieschritt wieder vollkommen verzweifeln, weil das noch ne neue, zusätzliche Komplexitätsstufe bedeutet 🙂

    Aber inzwischen glaube ich Eisenbahnen verstanden zu haben, benutze haufenweise Blueprints, fange an die Nützlichkeit von Logistikrobotern zu erkennen und beginne inzwischen damit dedizierte Ressourcen- und Bauteilproduktionsketten im Voraus und auf Vorrat aufzubauen, anstatt immer nur dem aktuellen Bedarf hinterherzuhecheln.

    Hilfreich ist dabei vor allem Trupen, dessen Videos (auch wenn sein Englisch als polnischer Muttersprachler stark gefärbt und mitunter schwer verständlich ist) nicht nur äusserst unterhaltsam sind (weil voll mit trockenem Humor), sondern auch lehrreich, ohne belehrend zu sein.

    https://www.youtube.com/c/trupen

    Ich bin mir sicher, es gibt bei Satisfactory ähnliche Erfahrung, ähnliche Erkenntnisgewinne und ähnlich gute Youtuber. Aber der Tag hat nur 24h, es gibt nur 365 Tage im Jahr und Factorio füllt das Zeitfenster für diese Art Spiel (zumindest für mich 🙂 ) vollständig aus.

    Wie gesagt, ich dachte anfänglich, da wäre mehr Platz für diese Art Spiel (das bereits erwähnte Dyson Sphere Program wirkt sehr interessant), aber dem ist nicht so. Factorio reicht mir mehr als nur aus. Wenn es mich ab und an wieder packt, ist es fast schon zu viel.

  10. Ging mir so ähnlich , habs nach 90 min refunded, bei mir war eher der punkt, unübersichtlich, muss mich überall reinfuchsen, alles neu lernen.
    Bei factorio kenn ich mich aus, hab viele Youtube Videos von Catherineofsky gesehen, nun bau ich eigentlich jedes mal den selben main bus, und hab Spaß daran…

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